Эмо entgegen, oie miglichft frithe Anwendung des Crlernten ver- langen, fie vergeffen aber, bag unfre Beit die des Bewuptfeins und per Rritif ift, dafR daher die Unforderuugen andere, als die der alten naiven Runftperiode find. Wenn nun and) bas Verfahren der fritheren afademifden Zeit, die mit em blogen Studium die beften frifceften Sahre des Sehitlers verfchlang, durdaus verwerflid) war, fo verfillt man bagegen jest in bas andre Extrem, indem man die Unreifften zur Ausfiihrung ihrer nod) unreiferen Cntwirfe aufnun- tert, baburd) ibrer Gitelfeit fdmeidelt und die Oberflachlicdfeit be- giinftigt, abgefehu von tem verderblicen Cinfluf, den folde Schiiler- arbeiten immer auf den allgemeinen Gefdmad ausitben имен. Darurmt follie erft dann gur Wusfithrung gefchritten werden, wenn ber Sechitler durd) die griindlidften Studien bas Handwerk, bas Ma- then, wenigftens in einem gewiffen Grade beherrf ht. &8 wird zum Berftindniffe des Folgenden nicht tiberfliiffig fein, wenn ich bier bemerfe, раб bas grofe Gewicht, weldhed id) in БЕ fem UWbfehnitt auf bas Machen Lege, mit den fritheren болей Зи griffen deffelben in feinem Widerforuch fteht, weil dort nur von dem naturaliftifden Maden vie Rede ift, welches nicht allein fich bem Geifte gleichftellen, fondern ihn beherrfden will, und dadurd) gerade unwahr wird, gleid) wie der uatitrlidje Menfdh, wenn ev fich der geiftigen Wiedergeburt werfehlicht, fid) inmmer weiter won der BWiahrheit entfernt. Hier aber ift ein wiedergeborenes фей gemeint, bas jich bem Geifte unterordnet und ale Werkseug ganz Hingiebt, wid ihin, je ausgebildcter eB in der Nadahinung des dem Leiblichen Auge Sichtbaren ift, um fo beffer vienen faun, die bem geifiigen Ange vorfcwebenden Bhantafiebifder treu wiederjigeben. Wenn 8 eingelne Beifpicle. des Segenthetls qiebt, fo find fie eben feltene Ausnabimen. Durch die hier vorgefdlagene Abanderung ber bisherigen afa- demifdhen Einridtungen wird nach meiner Ueberzeugung dem fer- neren Verfall der Kunft ohne Bweifel vorgebeugt werden, aber ev- heben wird fie fid) mur dann wieder, wenn auch in der UUnter- vidtsweife und in dent Dau vermendeter Mtaterial die fojon frliber al8 nothwendig bezeichueten Berinderungen eintreter. Die dort ansgefprocicnen WUnfichten ftiiken fic) auf den Grundfag, dak pie Natur nicht allein fiir den vollendetften Mtaler die hechfte Lehr- meifterin, und fo wwideripredend bem Sdealismus c8 and flingen mag, bas hichfte Borbitd tft und (ebenslanglich bleiben mug, weil fie ein Runftwerk Gottes ift, da8, wenn and) von feiner urfpriing- lichen Hohe Herabgefunfen, dennoch trop feiner Verftimmehuny und Berviffenheit foldhe Hohe Kenngcichen des guttlichen Minfilers bewahrt, dag weder bie Grieder, noch irgend ein menfchlicjer Riinfiler, fic aus der PBhantafie je erveichen fanu, wie denn auch Polhflet die Sinzelheiten feines berithmten Nanons von der fichtbaren Yatur ent- (сре, und aus ihnen ein Ganges feuf. Diefe den Eebiiler anf ‘pas Genauefie fennen und wiedergeben gu lehren, ift demmad) eine her wichtigiter Wufgaben ded Unterrvidts, und da bas jugendliche Gemiith und unverwshnte Auge am unbefangenften auffagt, aber auc) ain Leidhtefte irre wird, fo iff e8 einleuchtend, da namentlid) im Anfange des Studienganges der Schiiler durch fein Bdealifiven, Stylifiven u. f. w. beirrt werden darf. Daher follten nach meiner Wn- ПО alle Sdeatoorbitoer, aus fammilicen Klajfen der Kunftfchulen als Porbereitungsanftalten gedacht, ganglich verbannt fein, und ume gugletdh den Grund gu einer wirflid) nationalen Kunft zu legen, nur gu die- fem Bwed entwedcr befonders gefertigte, orev fic) dazu eiguende irene Nachbilbungen der Deutfden Natur oon unfern beften alteren und neueren dentf{den Meiftern bas Unterridhtsmaterial Бен. Dieles ift auch deshalh gwedmafiger, weil namentlich dem jugend- fichen Gemitth tas Berftandnig ves Baterlindifdjen бт wird, 218 das de8 Fremben, abgefehn daven, raf darattervolle Portraits beriihimter ен фех Wanner und febdne deutfehe weibliche Kopfe unvergleidlic) interelfanter und fiir den gangen Menfden fore bernder und woblthuender fein werden, al8 die bisher gebriuchlichert porgugsweife fremben Sbdealvorbilder. Dak nad dem Princip der chriftliden Kunft und ber Regene- tation ba8 marfirt Sudividuelle und Charaltervolle dabei ben Bore rang haben mutt, ift berets bemerft, aber deshatbh darf das Echine, was bie beutfde Natur bietet, nie fehfen, und wir brauchen nicht gu фей, daB diefe, wie nur gu viele glauben, nicht augsreidt, da (ЕЕ Winkelmann, der ein eben fo ftvenger als competenter Richter tm Gebtet ver Gcinheit war, erflirt, нех habe in Deutfehland Ge- ftalten gefehn, die dem ftreng{ten griechifden Bilbjauer Hatten gun Modell dienen fennen“. Hat nun ber Unterricht in diefem Sinn begonten, fo fann natiirvlic) von einem davauf folgenden Studtum der Antife im Gypsfaal feine Rede fein, nicht allett, well fie wie oben bemerfi, dem Unreifen yu hod) und gu fern fteht, fondern auc, weil gwifdben dem Beidnen nach BVorlagen und dem ganz Itunden eine gu grofte йе И, bie ich feit vielen Jahren mit gutem Erfolg burd) Basreltefs ausgefitllt habe. €8 hat fic) dabei gezeigt, dak allen einigermaen talentvellen Sdhiilern Has Beidnen nad) Borla- gen fat gang erfpart шитье, имо рав diejenigen, melde fleibig Um riffe nach den 14 bis 2 Fug grofen Basreliefsfiguren gezetchnet- hatten, iibervafchend fenell die ridhtigen Berhaltniffe, fomohl beint ganz Runden, als beim lebenden Modell treffen lernten, folde aber, weldhe nach dem Halbrundent viel fcjattivten, beburfien feine der frither erwahnten, fo auperordentlid) Lange Zeit verlangenden Wrhei- ten, um die Regelu der Beleictung beim gang Munden Fernen und anwenbden ju Тетиен, шей Бит ]епеё зи diefem ein tebergang fiatt- and, und fie, anftatt wie bisher, in mebhreren Weonaten uur eine Sigur von einer Anficht in ciner Stellung gezeidnet gu haben, mehr al8 ein halbes Dugend Geftalten in ren verfchierenften Stel- lungen, Anfichten und Beleudtungen ansfithren fornten, da e& dent Aufanger natiivlich (ебет wird, in derfelben Grofe yu fopiren, als nad Lebensarife gu wverfletnern. Die Vorbilder zu diefer neuen Unterrichtsmethore waren fehr fehnelt und billig gu evlangen, wenn die auf Wfaremicen den Mo- delifaal befuchenden hinreidend vorgeriidten jungen Bildhaner unter Corvectur des Brofeffors ihre Studien in Whtgr’fe oder etwas ta- ritber in Basrelief und ganz rund atsfithrten, und diefe dann im GHps abgegoffen witrden, und anf diefelbe Weife fennten Halb und ganz runde Pertraitfspfe, Hinde und Hike uoturgroR modellivt wer- ten. 39 fann hier auf feine weiteren Cinzelheiten cingehen, und flige baher nur noch die auf langfabrige Erfahrung gegriindete Be~ merfung hingu, dag der durd) foldje Vorbilder ausfeplteptich gur пеней Nachbifoung der Natur angeleitete Sehitler das lebende Mio> dell unvergleichlid) fdpnetler, Фет und richtiger. verftehen und wie- pergeben lerut, als wenn er im Wnfong des Studtums durch Idea- fifiven, Stylifiven, Wntife und Bdealvorbilder von ber ЕЕ abgezogen wird, gumal wenn er das Wttjeichnen nicht, wie bisher gebrinchlich, gleid) mit Sdhattiven, fondern mit blofen Univipmachert beginnt, weil er dann, anftatt hidhftens ciner Sigur von. einer ие ficht, in ber Wodhe wieder fimf bis fechs von verfchiedenen Mnfichtern zeichren farn, Der Unterricht in ver Mealerei bedarf nach vem bereits friher pariiber Geduferten feiner weiteren ausfiihrlicken Befpredung, da ex, um mit dem Beidnenuntervicht itherveinguftimmen, die einfadhe tree Nacbildung der Natur ebenfalls gu feiner ausfehlieflichen Muf- gabe machen mug; bdaher fet hier nur der moglichft frithe Begin be8 Malers empfohlen, damit dicfes em Seiler eben fo leicht, ja {eichter werde, als bas Ausfiihren durd) Zeichuen, und er befchraute fic) nicht alfein anf Бе шение Geftalt, foudern ftvebe danach, alles Sichthare durdy Malen tren nachgubiiden. Hier midhte id) befonters das Malen nad iiber Gliedermaue