lichfeit und aud) Berfchiedenheit des alteren Weifters mit feinenr
Schiler, wie diefe jdon oben angegeben worden find, mur filge ich hier
104 das Befoudere ищи, dag eine Mauerbritftung im Grund des
Mittel-Bilbes von einer braunen, aber falten Farbung, in den Flii-
gelbildern, wo fie fortgefithrt erjdeint, von einem marmen braun.
(феи Ton ift. Nach der damualigen Gitte, vag ver Mteifter sKfters
nur bas Mtittelbild, einer feiner Sehitler dagegen die Seitendilder
ausfithrte, Fann bier nicht mebr gegweifelt werden, Daf} bas angege=
bene Berhaltnif oer beiden Mereifter viflig beagriindct tft.
	Wer waren num aber jene ausgezeicneten Wraler, wie haben
fie geheiften und gehdrten fie der Ralner oder Miederlindifden Sdhule
an? Daritber fehlen uns alle Oocumente, und wir haben in Begug
аш ме ее Frage unr folgende Wnhaltepunfte. Dak der jitngere
ber Meifter in Kiln gelebt und im evften Viertheil des 16. Bahr-
hunderts thatiq gewejen, fceint dadurch erwiefen, dak nicht nur die
nteiften von ihm gefanuten Gemalde it jencr Gtadt aufgefunden
worden find, fondern e8 auch documentirt ИЕ, bak er ben Lod der
Maria alS eine Stiftung pes faiferlichen Wedhslers von Hacinab in
Я fiir die dortige Rirdhe S. Maria intr Capitol, wabhrfcheinlich
im Sabre 1515 gemalt hat, indem eine Wiederholung in Heinerent
	gormtat (jest im ие Wrufeung) fiir dte Haustapelle de8 Stijters
	jene Sabrezahl tragt; jodaun, dag er fur den Senator Sobelin
Samitgen in Kiln bas Gest in Frankfurt befindliche) Triptydon
mit ciner Grablequng Chrifti ale Hauptbil ausgefithrt, welches die-
fer 1524 in die Vistirde dafelbft geftiftet hat. Ви dem fommt
nod, dak unfer Mcifter viele Sahiiler gebilbet, gu welden Sohann
pon Melem und Bartholomins de Bruyn gu rvecnen find, und
beren Werke fic hauptfachlids in Kiln vorgefunden haben.
	Mod ift nicht unbemerié зи lajfen, ав nach damaliger Gitte
am Miedervhein, unfere beiven Meetfter sfters die Wappen oder viel=
miehy Zeiden biirgerlicjer Familien anf Gemialden, die fie fiir diefel-
ben ausgefiibrt, beigefiigt haben. Diefes tit exftlich dev Fall bei dem
Cripthdon fir ben Senator Schmitgen des jiingerer Meifters, und
fodann aud auf dem des Altern Rinfilers im Belvedere yu Wier
pon folgenden Figuren Abs x, bie fic) in Schilden bet dem Doz
natar und feiner Frau befinden. Collte eB nun gelingen die Fa-
mifie gu evimitteln, welche diefe Beichen gefithrt, wogu befonders die
Kilner Kunfiforfcder einjuladen waren, fo witvden wir wenigftens
Uuffhlug iiber die Herfunft jenes Triptidjon erhalten. Wuch das
grofe Bild der Anbetung der Rinige in Neapel zeigt drei Wappen
fdilder, die jedoch an dem Halsband eines weifen Wind piels Hane
gen. Das eine enthalt den faiferliden fchwarzen Doppeladler auf
golonem Grund, das andere, in zwei Felder fentrecht getheilt, hat
links einew roth und weif gewiirfelten Ouuerbalfen, gleichfalls in
goloenem Geld, und reds vier macy oben und unten in Cifien en-
bigende goloue Stibe, die freugiweis iiber einander fiegen und fich
auf einen rothen Gelde befinden. Das dritte Sdhild hat anf gol-
denem Feld ein Hlaues Krenz, weldes unten in einem WAnfer endigt.
Ob indeffen hier Familienwappen angegeben find, oder nur fingirte
per 5. drei Kouige ift jest fcjwer gu entfcheiben. Ueber die Her-
funft ves Gemaldes berichtet Hirt, oak e8 1791 yon Bovalino, einer
Riiftenftadt Calabriens, nad) Neapel gefomimen fei, und von dem Bild
per Anbetung der Rinige in Oresden geht die Sage, daff c8 fich ebe-
Deit aud) in Stalien in der Rirde S. Luca d’Erba, fuori de Genova bee
funden und 1746 alg Beute durch den Feldinarfdall Grafen Sdulena
	burg nach Dresden gebradt worden fet. Wus diefen WUngaben lonnte
man fojliefen, dak unfer alterer Meifter entweder in Stalten fic аи
gehalien, was jedoch ans feiner Behandlungsweife der Gemilde felbft
nicht im geringften bervorgeht, ober daff er in einer der grifern Han-
pelsftadte des Nordens, wie Briigge und Kiln wobhnhaft gewefen, und
	Gin Leben, пою und gro, leuchtet aus еси Эйден. Burge
friuliche Anmuth, gepaart mit gittlidher Gropheit brangen gu freund-
фен Nahn und weifet voc) wieder ben Befdhauer уме gebiihren-
ben Gerne; der ba wohl erfennt, dag etivas Hohes, Uebermenfdpli-
hes, Erhabenes, in diefen Zitgen tront.

Зе Фи ifs nist mehr, vie Du verlorft,
Dod gvtilih i s. Gebiene Dich der hohen =
Unfhigbar n Gunft und hebe Dish empor,

Es trigt Did Mer alles Gemeine rafh

Mm Aether bin, fo {aug Фи dawern fannft.
	Bor einem erhabdenen Werke griedhijdher Kunjt empfinden wir
pie Wahrheit ber Worte des Dichters. Und fo fithle id) (und viele
Freunde mit mir) diefelben Uebhaft beftitigt bei bem Wnfdjauen dte-
feS Gatierbildes.

Mtdge diefe laute Anerfennung ci verdiewter Lohn dem Ritnft-
fer fein, deffer fdines Runfiwer’ gu befigen, ich mid) wabrhaft
gliidlich fchbabe.
	Зеупибиец i. Pr. Зе. ©, Farenbetd.
	Der Meifter des Dildes der Anbetung der Konige i
Dresdeu ift der Lehrer des Aolucr Moaters dea Codes
der Maria aus der Boiferee fden Sammlung, irrig
fir Johann Sdornel gebhatten.
Зои % DB. ЗайаваиЕ,
	Bereits im Kunftblatt von 1841, GS. 423 fuchte ih nadgue
weifet, dah das grofe Gemilde der Unbetung der Kinige, dort dem
Sohaun van Mtabrufe gugefchrichen vow demfelben Meifter fet, als
eit Fliigelbild mit demfelben Gegenftaud in dem Neufeum gu Nea-
pel, wo ed als ein Werk bes Lucas von Vehden gilt*), und dem
Eleineren Triptidjon mit einer heiligen Famille im Belvedere gu
Wien, als ein Werk des Cornelius Engelbredtjen ausgegeben,
endlich ов бит сиб bas fdine Portrait eines Manned im Stooel-
{hen Kunjtinftitut angehive. Ferner fprach ich dabet meine Ueber-
zeitgung aus, dag diefer Neeifter der Lehrer des Kolucy Mralers des
Todes ver Maria der ehemals Boifferee’fden Sanmmlung fet, da
Beide in ber Weife der Darfiellung und der Mtaleret eine nahe Ver-
wandt{haft zeigen und fic) hauptfichlic) nur darin unterfdeiden, bafj
der Alteve Meifter feiuer und fivenger in der Beichnung iff, und
feine Firbung namentlich in den Schatten der Carnation einen Fih-
fern in8 Grane gehenden Ton hat. Diefe Anfidt fand ih auf
eine itherrafdjende Weife beftitigt, als id) im 3, 1849 mit gefdarf-
ten Ginnen da8 Triptichon im Belvedere wiederfah und fogleid be-
merfte, daf nur das Mittelbil, cine }. Familie mit einem Engel
darftellend, von dent alteren, die Slligelbifdoer mit dent Donatar
und feiner Frou, nebft den Фобер ftehenden Namenspatronen ©.
Georg und GS. Katharina dagegen von dem jiingern Meifter ard-
getithet fei. Hter zeigt fic) neben einanber vecht anffallend die Mebn-
	*) Dieler Wngabe folgte aud) Cruft Forfter iw feinem im D. Kunftblatte
pom 23. April db. 3$. ©. 148 gegebenen Berit aus каре. Фе ое
{Gagbare Runfiferjder fldj jebocy babet erinnert, daft, gleich allen befanntert
hollindifen Maleru jener Epodje, ancy Lucas von Leyden in den Sdatten dev
Carnation einen warm-braunen Ton hatte, und in feien chavakteriflifgen Kspfen
fey oft an bie Garvifatur fiveifte, wbrend der Dretfter jener Anbetung ber #82
nige Teudjtend gran in den Gehatten ber Hleifehthetle und weit etnfader und
natirlider in feiner Darflellungsweife iff, fo vwilvde ev fich bald ierzeugt haben,
bah bie Ungabe bes Meifters in Reapel eine ixvige if.