Prenfen, сот Яша an durd Staatsmednner, Gelehrte, Miinfiler, bis gum einfachen Privatmann, in Kritger’fcjen Bilder ftudiren. 6$ fet uns vergdnnt, an diefer Stelle gunddpft von den ge- seichneten Portraits im Allgemeinen Erwmahnung gu thun, die er, namentlicy in fritherer Beit, in auferordentlider WAngahl geliefert hat. Raum michte, auger ihm felbft, Semand Wiles felbft gefehen und gefannt haben, was fic) davon jegt hier und dort, im den Provingen wie in der Hauptfiadt, gerftreut findet, aber felbft wenn wir ben befdeidenen Maafftah unfrer perfinlichen Befanntfchaft anlegen, fonnen wir nicht umbin, feine frudjtbare Hand ebenfowohl al8 ben durchfchnittlidhen Runftwerth fo rafch entitandener Lei- {tungen zu bewundern. Deeift in fchwarger Kveide auf grauem oder briunlichem, oft ungewshnlich duntlem Papier, mit weiken Lich- tern gehiht, geben fie mit diefen einfachen Deitteln nidt nur den Character, das Haar und die Gefichtsfarben, fondern auch die Yo- caltine ber Rleidbung, das fpielende Licht feidner Baufden, wie bas gligernde Gold und Silber der gefticten Uniform auf eine Weife wieder, die das Anwenden wirklider Farbe Фиш vermiffen (aft. Wie immer find ihm Ntinner, namentlich Meilitairs, in einem ge- wiffen anfprudslofen edelmannifden Unftand vorgugsweife gelungen, aber auch Srauenportraits in den gepufften furzen Aermeln, den zierlichen odenbauten jener Zeit find nichts feltneé, und wenn ein wefentlides Element des Damenmalers, 508 Verfdinern, nies mals Kriigers Sache gewefen ijt, fo fpredhen fie (die ungewohnte und wenig fleidfame Tract ohnedies abgeredhnet) faft immer durd unigesiounigene und gemitthliche Wuffaffung an, und Feine macht das (von Sean Paul) fogenannie ,, Siggefidht . Wir evinnern uns namentlic) einer alten Dame von Stonde, die mit ihrer Dofe ia рег Hand, das glaue gropimiitterlidhe Gejicht von einer miadptigen fraufen Tillhaube eingefaBt, ein wahres Meeifterftiic von Leben und Qndivibualittt рат. Selbft bei den friihfien der in Rede ftehenden Leiftungen ift die Zeidnung faft durchaus tadeflos (ein Punct, dejfen Eriagung wir fpdter nod) naher ju motiviven haben werden). Die дебри liden Fehler, befonders des Portraitzeichnens, зи Gunften des Kopfs das Uebrige auch rdumlid) yu ,,opfern, ” — fdmale Sdul- tern, wingig auslaufende Arme und Hinde {uct man wergebens*). Nur aweier Bilduiffe erinnern wir uns, ote in folder Hinfidht yu wiinfoben LieBen, aber darum (jchon ihrer fichtlich fritheften Entitehung wegen), wicht minder intereffiven fonnten. €8 war ein Briiderpaar in der unvortheilhafteften poche norddeutfden Ephebenthums, blibe und unbeholfen bis zur Schroffheit, mit hodhftehendem Rocdfragen und aufgebaufdhten Yermeln; — aber wer die betden ftattliden deutfchen Minner lebend vaneben fah, die [pater draus geworbden, fonnte fie bennod) in jener Verpuppung wiedererfennen, und beider verfchiedenent Character wie eine Prophezethung herausgulefen. Und fo war anbererfeits died eine ifter bemerfte Cigenthiimlidfeit der Kriiger’fdhen Portraits, nicht bloR ahulic) gu fein, fonbdern and ое ат зи werden, wir wollen fagen, die gur Entftehungsseit weniger frappante Aehnltchfeit {pater beim Cntwideln und Wltern pes Originals um fo auffallender hervortreten yu Тен. Der Meifter hatte eben den ganzen Menfchen, auf jenen Ctnen Blid in dev Blithe gleichfam die Frudt errathen, unb die Zeit driidte fdhweigend ihr Siegel unter fein Urtheil. *) Wenigfens auf ben Originalen, — benn wir wollen nicht verjdrwetgert, bah die nacbilbenden Rinfie nicht immer glitdlid) und gewiffenbaft mit den вехи umgegangen find. Died trifft belonders einige altere Portraits von be- riifmten Staatsbeamten, Yergten, felbft hohen Perfonen, bene man oft im Steindrud begegnet. (S&luk folgt.) Publifum nicht vsllig competent fiir bas funftlerifde Clement, jo purfte dod dev Beifall fir voll gelten, wenn es auf Maturtrene und Achnlidhfeit anfam. Denn Niemand ift in Begug auf erftere {cwerer befriedigt als (bet Pferdebiloern namlich) dev Hippolog oder Hippomane. E8 fonnte nicht feblen, dak endlich auch die hohen und vornehmen Befiger der edlen Rojfe von dem jungen Kiinftler Notiz nahmen, eine Ehre, auf dte der Lewtere gewif weit entfernt war, gerednet gu haben. Pihrt fchon jede gemeinfame Lieblingsneigung leicht den Meen- fchen dem Menfden naher, fo ijt die’ befanntlic) ganz befonders, (und wir find weit entfernt Ddavither gu fpdtteln) bet Pferde- und Hundeliebhabern, vor Wem aber auch bet Freunden des edlen Waid- werfS der Fall. Wir fonnten das erfparen gu fagen, dak SKritger aud) bent Legtern von Sugend auf mit Leidenfdhaft gugethan war; vergleichen verbirgt fic) nicht, und man fand jegt von vielen Seiten Vergnitgen daran, ihn dazu herangugiehen. Sein frifdes Wefen, pem mehr durch Anlage als durch Erziehung etwas Chevalerestes im beften Ginne eigen war, liefen ihn iiberalf willfommen fein, um fo mehr als bei Diana’s Feften ohnehin felbft unter den vor- nehmften Genoffen Zwang und Ctifette verbannt gu fein pflegen. Dazwifdhen wurde denn nach wie vor fleifig eonterfeit nach Deenfd und Thier, aber immer moc mehr gelegentlid), als in eigentlich finftlerifden Sntentionen. Gs war Pring Auguft von Brengen, der guerft, vielletcht das auferorbentliche Talent bes jungen Manned erfennend, ficherlic aber in bem Wunfeh, ibn gu fordern, ihn mit einem widhtigern Auftrage ithervafdhte, — udmlich des Prinzgen eigne Portrattfigur anf einem Vieblingspferde figend, und gwar in Oef gu malen. Uebervafdhte, fagten wir, denn Rriiger war bei allent fecden Augend- muth befcheiden genig, feiner in dergleichen noch ungepriifter Kraft zu miftrauen. Ganz erfdroden hatte ex, nad) Haufe fommend, feinen Sreunden des PBrinzen Wunjd erzahlt, und wenig feblte, er hatte fid) an die ehrenvolle Aufgabe gar nicht herangewagt. Die Sreunde drangen wohlmeinend auf ihn ein, verfprachen Rath und thitige Hilfe; folche Gelegenheit vitvfe ein junger Mitnftler sicht vorbetlaffen. Gie hielten Wort, fie riethen und balfen, fo viel die eigne junge Kraft vermodte; das griffere Berdienft war in jedem Gall, dem Freunde Bertrauen in die feinige eingeflipt gu haben. Das Bild, in mafiger Grife, gevieth gu allerfeitiger Befriedigung ; nur dte Carnation lief, wie natitrlich bei des Mitnftlers geringer Uebung tm Oelmalen, noch gu witnfden itbrig. Wir wiffen nicht, in weffen Beftg e8 nach dem З05е des erlauchten Gsnners iiber- gegangen tft. Gin Poor Sahve fpater traf Ciner jener Studiengenoffen, den fein Stern nach der eigen Roma gefiihrt, beim Gefandten feines Herrfdhers mit einem jungen Offigier aus Berlin gufammen, und hatte, wie das gu gehen pflegt, taufenderlet von heimifden Зие ftinden und deven Beftehen oder Weehfel fich ergahlen зи Laffer, bis er endlid) auf gut Gli auch die Frage that, ob jenem gufal- lig ein junger Maler Kriiger befaunt geworden. ,,Kriiger?” зле per Unfsmumiling, itberrafeht, als ev erft entbedte, mem die Frage galt: ,, Wer in Berlin follte Kriiger nicht fermen? Der malt jegt Ulles! ” Und in ber That, fo war e8 faft buchftablich. Ginmal zur Anerfernung gelangt, hatte fic) das junge Talent mit bewunderungswerther Sdnelligkeit Bahn gebroden, hatte mit dem ficigenden Beifall und Ruhm nicht allein die Letchtigheit bes Pro- pucirens, fondern auch, was mehr fagen will, die innere Gediegen- Heit der Productionen gletcen Schritt gehalten, und das Ghid, per Mtaler ves Tages gu fein, trug bevetts in feinem Shook das Verdienlt, deveinft der Maler feiner Epoche gu heifen. Wie bas alte Venedig in feinen Tiztans und Tintoretts, foun man von hier an bas moberne Berlin, ia wir fagen dvreift, bas moderne