99 — — verftanden erjdjeinen bagegen die AUlpenbilder der Schweizer Minftler 3. Bryn und Bilttler; mur Calame und deffer @фие haben Blid, Herz und Hand fiir die groRartige Alpenwelt, die iibrigen {cheinen bas Meinlide, was die in der Sdhmeiz vorzugsweife ‘geiibte Wquarell- und Gouachemalerei mit fid) filhrt, beim Uebergehen zur Oelmalerei, beim Darfiellen im griferen Maakftabe nicht iberminden oder nicht abftreifen ju finnen. v. Ralfreuth, Bovom, Lindlar, Rodvde haber fleine vovs trefflide Gebivgsparthieen geliefert, fo aud) Sdulte, Piepenhagen, Roden, Sabin und Qunge, die im allgemeinen als gut und anjpre- dend bezeidnet werden finnen. Unter ven Waldlandfdaften heber wir gunddft bie von Weber und Midelis hervor, die in der Regel contponirt, den Werth einer fchdnen gefdlligen Compofition wv dody and) den grofer Naturwahrbeit tragen, wibrend Oswald Udhenbach uns and jest wieder, an fid) gwar in Wirkung und Stimmung intereffant, aber imBbefondere in der Farbe зи unwahrfdeinliche baumreidhe Parthieen vor Ибо. Bon ven MNtiindynern glangen die beiben Bimmermann vorgugs- weife; nur deren Ridjtung ift etne ideale, aber nad) unjrem Gefiihl ent fernt fic) dod) Form und Farbe зи Тебе вом ver Wahrheit, von dev Mae tur, al8 dag ber Gedante und die Stimmung dafity ansreidend gu ent- {hhabdigen vermBdhter. Gonft haben insbefondere die fog. Tyrolev Lanbd- баней ver Miindner Ott, Bedmann, Baade, Gove, Seidel йе etwas Rleinliges, Gnomnbaftes, woran felbft Mtil{ner’s ,,Wu bet Berd feSgaden” {etdet, das fonft оф зи Фйвеи И. Bu dew renommirtefter dort gehirt befanntlid) Morgenftern; diefer Mteifter gefallt fic jest vorgzugsweife in Darftellungen von Steppen und umwirthbaren Chenen, und fo ift and auf fenem Blick auf Helgoland” ver Vorgrund, eine groke Dinenfladhe, vie Hauptfache. Bon den Stimmungsbildern find vorgitglidh vie oon Sdheuren, Klein, Fiichfel hervorguheber. Uls eigenthitmlid) und vovtreffliG) wird Seder Sungheim’s ,,Bark- lanbdfdaften” ritfmen. Die Elevation, pte Formen und vie Farbe ber gepflegten itppig aufgewadfenen Baume find mit vieler Genialittt behan- delt, die eppigteit und Frifehe ift gugleidh vovtrefflid) motivirt purd) dad Durhorungenfein der fender, warmen Wtmofphare und ourd) die eigen- thimlide Durchwirtung ver Gonnenftrahlen. Unter ven Geemalern fte- hen WU. Udhenbad), Larjen, Gchootel obenan; Achenbach ijt ohne Frage ver genialfte, felbft in bem leidhteften Entwurfe liegt Gewalt und Leben und eine angiehende Wahrheit. Larfen ift oft etwas gu hart in feinen Gegenfagen, jedod) ftets eigenthiimlid) anziehend, Gdhootel dagegen, dex al8 Reprafentant ver hollandifden Seemaleret gilt, in der Iegel gu metdh, Krufemans, de Hans, Kannemans fdjlieRem fid) diejem an, Nordgren, Pulian, Sdmidt, Mosbrugger folgen ver Ditffeldorfer Weife. Bon ven SGonneneffecten ftellen wir AWnloffs ,Geehafen“ oben an, und Zwengauers Heidelaudfdjaft nad) Connenuntergang tragt den Stempel einer Volfommenheit, vie nur pure forigefebies Studium und Darftellen veffelben Gegenftandes und diefer Wirfung erreicht werden fonn. Unter ven Monudbildern nennen wir Willes ,Wirthshaus bet Meiihlhetm” gunaehft, weil fic) vadurdh eine gemiffe Genialitat pocu- mentirt; die Warbe in den Gegenfagen ijt vortrefflic, aber die Behand= {ung und Wusfiihrung ver Cingeluheiten ИЕ зи wentg vurdhgebiloet und Laft oft nod) Neanches gu witniden. Weber s ,Wald bei Mondfdjern,” ift mehr ber Compofition und ver Wirkung wegen zu loben und die Vil- der von Bande, Ruths, Verret, Krufemans und Kaunemans vermigen nidt dauernd зи Йа. Meifterfdaft im Farbe und pradjtooll in dev Wirkung ft Shendel’s Kanalanfidht, aber nicht еще нь, fondern Nadhahmung ves van ver Neer. Aud) die Winterlandfdaften darf man -wohl zu ben fog. Effectftiiden rechnen. Hier ervegen vorgugsweife bie Gollinder Roedoed und van der Ey den Bewunderung. Bei allem Kleinliden und Wranivirten liegt dod) fo viel Wahrheit, eine fo feine, geiftreidhe Wuffaffung, еше fo velifate Wusfithrung in den Brloern, ав varin thnen Midis nahe fommt. Bon den Dentfden find dann Hilgers und Dunge gu ciihmen, vor allen aber Gerlach, deffen ,,Weihnachts- fribmorgen” einen eigenthitmlid) poetifdyen ев hat. Sderng, Nord green, Lange, Hahn haben fiir die betreffenden Gegenftande in der Regel ein gu ausgedehnies Format gewahlt. Die meifte Poefie, ein mabr- Saft epifder Sdhwmung und die bedeutendfte Wirkung liegt inde in Haz fenpflugs Rofter- und Kivchenvuinen im Winter, und darin ift er aud ‘GS heute noch unerveidt, Eeine Ubtet Heifterbach im Winterkleive. fiihrt Chel, вле ме von Morbdenberg, Harts, v. Echendel, Grotveldt, freilidy fein ausgefiihrt, vie Technif tft aber mehr handwerlemafig, als geiftreidh. — Der Humor НЕ nur durch [ебу wenig Bilver vertreten, — denn bei Bielen bleibt pas Kinnen weit hinter dem Wollen — aber bet viefen me- tigen and) mit vielem Geift. Qunddhft nennen wir die Glodenliuter vor Geel; ver alte Miifter Halt vie Uhr in der Hand, jeden Augenblid ift der Sdilag gu erwarter und бахаи? harven die dret Sejulfnaben mit fidjtlicjer Unrgeduld, und darin ift die wabhre Sugendluft pradtiq gefdil- bert. Das Bweite ift von Hilgers; in einem meiten Rellerramm liegt ein alter Lrompeter lang ausgeftvedt, er hat fo lange getrunten bis er felb(t wie ein volles Fak daltegt, aber auch liegend reprafentirt er die ungeheuerfte Heiterteit. Das dritte nun, von Berglien, zwei Rnaben, figend hinter einer Mtauer, die verfudjen zu raudjen; der eine ift {don blag und leidend, ja ein Bild des Sannmers, dem gweiten fdjeint e8 fdon {hlimm gu fein, genng das Bild erinnert fo fdlagend an dergleiden OQuintaner=Debiits, dak e8 bet fehr Bielen die Erinnerung an ahulice Sugenderlebuiffe auffrifht. Su Unfer’s ,Runftreitergarderobe,” liegt zwar et gewiffer Humor, aber nod) mehr Pifantes, was ziemlid) ftark aufge- tragen ift, aber dem Bublifum dod) nur einen febr voriibergehenden SpaR gu maden пи Staude fein fann. Unter den fiaffirten Landfajaften, b. b. denen, wobet e8 flets in Frage bleibt, of Landfdaft, ob die Figuren die Hauptfaden fein follen, ift Mandes Bortrefflide, fo die Strandfzenen von Hoguet, Wei, die Sagvftiice von Bedmanun, von Happel, die Erntefcenen von LH. Beer, Bitter, Geift, Hefuer, und die Viebftiide von Lachhenwig, Klein, Фан u. Undere, obwohl wir fount etwas als hervorragend heraus- gubeben Veranlaffung fanden. ЭВ: вает pie Mehrzahl unferer Genremaler bei diefer Gelegen- Бей wohl fragert, weswegen die Herren im allgemeinen fo wenig Werth legen auf eine feine Durdbiloung, wie fie frither G Dow, Netfder, Mtieris u. UW. itbten, oder wie fie im neuever Zeit bet den frithern Vildern von Piftorius, Conft. Gdhridter u. fw. anerfanut wird, und wie fie Mreherheims fdine meifterhafte Tabinetsbilder heute nod) fo gefdyagt erhalt? Mud die genannten neveren Minfiler find feine Madahmer, fie haben nur von ben When gelernt, wie man fic) nobel und elegant ausdritden fann; ver Gedante, vie Empfindung ift iby Cigenthum, vie Technié ift ja uur bas Wort, elfen fid) die Kunft bedient, um fic) verftindlid) gu maden. Das Derbe, Paftoje, Bvette ijt vortrefflid) fiir qrofe Bilver, aber den Genvebiloern giebt dies gar gu leidt einen Anftric) ves Stigzenartigen oder des Unfertigen. Sft mun gar eine ftarfgenarbie oder fadenfcheinige Lein- wand benust, fo wird, ingbefondere anf Ausftellungen ein foldes Bild nur febr ausnahmsmeife einen villig giinftigen Plas erhalten finnen; penn fallt dads Licht nicht genau unter denjelben Umftinden anf vas Bild, al8 wie e8 auf der Staffelei ftaud, fo verdnvert fid) bas WAuffangen des Cidtes auf den Erhihungen und dadurd) wird zugleid) aud) die Sdatten- bifpung verdubert und die beabfidtigte und auf dev Staffeleti wohl be- recynete Harmonie wird dann vollfidndig geftdrt. Dagegen vertrdgt ein auf einer ebenen Glade — glatte Holgtafel $. 3. — zart ausgefiihrtes Rabinetsbild faft jede Plakverdndervung! Das Land haftsfad ИЕ befonders reidhbaltig und fede Ridtung peffelben hat Bedeutendes aufzuweijen, die naturaliftifde glangt vor Allen und in diefer insbefondere Diiffeldorf durd) die fchinen Bilder aus den Hochalpen. AW. Leu und Gude verdienen gunddjft genannt gu werden, pa vererr Auffaffung ftets der Grofartigheit ver betveffenden Gegenftinde ent{prid)t und fie das Smpofante, ja das Ueberwaltigende wunderbar din auszudriiden, unb babet e8 aud) verfiehen, ihren Bildern vurd) Beleud- tung und Farbe eine oft entgiifende Wirkung yu geben. Dies miiffen wir port SGude’s norwegifdher Kiiftenlandfdjaft, wie von Lew’s Gebirgsfdludt und теЙеи ЗН ither den Hinterfee auf dem hohen Gs rithmen. Beer s normegifde Hodebne ift and) groRartig aufgefaft, Bor- und Mittelgrund mit dem Wafferftrom fain und lebendig, aber bie Felariicen am Horizont ftdren, fie liegen gu feb aufer ber Confequeng des Gangen. Morten Miller und Raven haber nur Vorgiighidjes in viefer Gat- tung geliefect und durch eine wirflid) impofante itberrafdende Wahrheit geicinet fig) Portmann’s Suftengletfher aus Зи @фиве8 AWlpen- bilbern erfennen wir einen {obendwerthen Fortfdritt und bet Steinede miiffer wir bie fdine Farbenwirfung und die fleifige Durdbiloung rith- men. За weiter feowtdher, ja in mander GHinficht vielleiht gu menig