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verftanden erjdjeinen bagegen die AUlpenbilder der Schweizer Minftler
3. Bryn und Bilttler; mur Calame und deffer @фие haben
Blid, Herz und Hand fiir die groRartige Alpenwelt, die iibrigen {cheinen
bas Meinlide, was die in der Sdhmeiz vorzugsweife ‘geiibte Wquarell-
und Gouachemalerei mit fid) filhrt, beim Uebergehen zur Oelmalerei, beim
Darfiellen im griferen Maakftabe nicht iberminden oder nicht abftreifen
ju finnen. v. Ralfreuth, Bovom, Lindlar, Rodvde haber fleine vovs
trefflide Gebivgsparthieen geliefert, fo aud) Sdulte, Piepenhagen,
Roden, Sabin und Qunge, die im allgemeinen als gut und anjpre-
dend bezeidnet werden finnen. Unter ven Waldlandfdaften heber
wir gunddft bie von Weber und Midelis hervor, die in der Regel
contponirt, den Werth einer fchdnen gefdlligen Compofition wv dody and)
den grofer Naturwahrbeit tragen, wibrend Oswald Udhenbach uns and
jest wieder, an fid) gwar in Wirkung und Stimmung intereffant, aber
imBbefondere in der Farbe зи unwahrfdeinliche baumreidhe Parthieen vor
Ибо. Bon ven MNtiindynern glangen die beiben Bimmermann vorgugs-
weife; nur deren Ridjtung ift etne ideale, aber nad) unjrem Gefiihl ent
fernt fic) dod) Form und Farbe зи Тебе вом ver Wahrheit, von dev Mae
tur, al8 dag ber Gedante und die Stimmung dafity ansreidend gu ent-
{hhabdigen vermBdhter. Gonft haben insbefondere die fog. Tyrolev Lanbd-
баней ver Miindner Ott, Bedmann, Baade, Gove, Seidel йе
etwas Rleinliges, Gnomnbaftes, woran felbft Mtil{ner’s ,,Wu bet Berd
feSgaden” {etdet, das fonft оф зи  Фйвеи И. Bu dew renommirtefter
dort gehirt befanntlid) Morgenftern; diefer Mteifter gefallt fic jest
vorgzugsweife in Darftellungen von Steppen und umwirthbaren Chenen,
und fo ift and auf fenem Blick auf Helgoland” ver Vorgrund, eine
groke Dinenfladhe, vie Hauptfache.

Bon den Stimmungsbildern find vorgitglidh vie oon Sdheuren,
Klein, Fiichfel hervorguheber.

Uls eigenthitmlid) und vovtreffliG) wird Seder Sungheim’s ,,Bark-
lanbdfdaften” ritfmen. Die Elevation, pte Formen und vie Farbe ber
gepflegten itppig aufgewadfenen Baume find mit vieler Genialittt behan-
delt, die eppigteit und Frifehe ift gugleidh vovtrefflid) motivirt purd) dad
Durhorungenfein der fender, warmen Wtmofphare und ourd) die eigen-
thimlide Durchwirtung ver Gonnenftrahlen. Unter ven Geemalern fte-
hen WU. Udhenbad), Larjen, Gchootel obenan; Achenbach ijt ohne Frage
ver genialfte, felbft in bem leidhteften Entwurfe liegt Gewalt und Leben
und eine angiehende Wahrheit. Larfen ift oft etwas gu hart in feinen
Gegenfagen, jedod) ftets eigenthiimlid) anziehend, Gdhootel dagegen, dex
al8 Reprafentant ver hollandifden Seemaleret gilt, in der Iegel gu metdh,
Krufemans, de Hans, Kannemans fdjlieRem fid) diejem an,
Nordgren, Pulian, Sdmidt, Mosbrugger folgen ver Ditffeldorfer
Weife. Bon ven SGonneneffecten ftellen wir AWnloffs ,Geehafen“ oben
an, und Zwengauers Heidelaudfdjaft nad) Connenuntergang tragt den
Stempel einer Volfommenheit, vie nur pure forigefebies Studium und
Darftellen veffelben Gegenftandes und diefer Wirfung erreicht werden
fonn. Unter ven Monudbildern nennen wir Willes ,Wirthshaus
bet Meiihlhetm” gunaehft, weil fic) vadurdh eine gemiffe Genialitat pocu-
mentirt; die Warbe in den Gegenfagen ijt vortrefflic, aber die Behand=
{ung und Wusfiihrung ver Cingeluheiten ИЕ зи wentg vurdhgebiloet und
Laft oft nod) Neanches gu witniden. Weber s ,Wald bei Mondfdjern,”
ift mehr ber Compofition und ver Wirkung wegen zu loben und die Vil-
der von Bande, Ruths, Verret, Krufemans und Kaunemans vermigen
nidt dauernd зи Йа. Meifterfdaft im Farbe und pradjtooll in dev
Wirkung ft Shendel’s Kanalanfidht, aber nicht еще нь, fondern
Nadhahmung ves van ver Neer. Aud) die Winterlandfdaften darf
man -wohl zu ben fog. Effectftiiden rechnen. Hier ervegen vorgugsweife
bie Gollinder Roedoed und van der Ey den Bewunderung. Bei allem
Kleinliden und Wranivirten liegt dod) fo viel Wahrheit, eine fo feine,
geiftreidhe Wuffaffung, еше fo velifate Wusfithrung in den Brloern, ав
varin thnen Midis nahe fommt. Bon den Dentfden find dann Hilgers
und Dunge gu ciihmen, vor allen aber Gerlach, deffen ,,Weihnachts-
fribmorgen” einen eigenthitmlid) poetifdyen ев hat. Sderng,
Nord green, Lange, Hahn haben fiir die betreffenden Gegenftande in der
Regel ein gu ausgedehnies Format gewahlt. Die meifte Poefie, ein mabr-
Saft epifder Sdhwmung und die bedeutendfte Wirkung liegt inde in Haz
fenpflugs Rofter- und Kivchenvuinen im Winter, und darin ift er aud
‘GS heute noch unerveidt, Eeine Ubtet Heifterbach im Winterkleive. fiihrt

 
	Chel, вле ме von Morbdenberg, Harts, v. Echendel, Grotveldt, freilidy
fein ausgefiihrt, vie Technif tft aber mehr handwerlemafig, als geiftreidh.
— Der Humor НЕ nur durch [ебу wenig Bilver vertreten, — denn bei
Bielen bleibt pas Kinnen weit hinter dem Wollen — aber bet viefen me-
tigen and) mit vielem Geift. Qunddhft nennen wir die Glodenliuter
vor Geel; ver alte Miifter Halt vie Uhr in der Hand, jeden Augenblid
ift der Sdilag gu erwarter und бахаи? harven die dret Sejulfnaben mit
fidjtlicjer Unrgeduld, und darin ift die wabhre Sugendluft pradtiq gefdil-
bert. Das Bweite ift von Hilgers; in einem meiten Rellerramm liegt
ein alter Lrompeter lang ausgeftvedt, er hat fo lange getrunten bis er
felb(t wie ein volles Fak daltegt, aber auch liegend reprafentirt er die
ungeheuerfte Heiterteit. Das dritte nun, von Berglien, zwei Rnaben,
figend hinter einer Mtauer, die verfudjen zu raudjen; der eine ift {don
blag und leidend, ja ein Bild des Sannmers, dem gweiten fdjeint e8 fdon
{hlimm gu fein, genng das Bild erinnert fo fdlagend an dergleiden
OQuintaner=Debiits, dak e8 bet fehr Bielen die Erinnerung an ahulice
Sugenderlebuiffe auffrifht. Su Unfer’s ,Runftreitergarderobe,” liegt zwar
et gewiffer Humor, aber nod) mehr Pifantes, was ziemlid) ftark aufge-
tragen ift, aber dem Bublifum dod) nur einen febr voriibergehenden SpaR
gu maden пи Staude fein fann.

Unter den fiaffirten Landfajaften, b. b. denen, wobet e8 flets in Frage
bleibt, of Landfdaft, ob die Figuren die Hauptfaden fein follen, ift
Mandes Bortrefflide, fo die Strandfzenen von Hoguet, Wei, die
Sagvftiice von Bedmanun, von Happel, die Erntefcenen von LH. Beer,
Bitter, Geift, Hefuer, und die Viebftiide von Lachhenwig, Klein,
Фан u. Undere, obwohl wir fount etwas als hervorragend heraus-
gubeben Veranlaffung fanden.

ЭВ: вает pie Mehrzahl unferer Genremaler bei diefer Gelegen-
Бей wohl fragert, weswegen die Herren im allgemeinen fo wenig Werth
legen auf eine feine Durdbiloung, wie fie frither G Dow, Netfder,
Mtieris u. UW. itbten, oder wie fie im neuever Zeit bet den frithern Vildern
von Piftorius, Conft. Gdhridter u. fw. anerfanut wird, und wie fie
Mreherheims fdine meifterhafte Tabinetsbilder heute nod) fo gefdyagt erhalt?
Mud die genannten neveren Minfiler find feine Madahmer, fie haben nur
von ben When gelernt, wie man fic) nobel und elegant ausdritden fann;
ver Gedante, vie Empfindung ift iby Cigenthum, vie Technié ift ja uur
bas Wort, elfen fid) die Kunft bedient, um fic) verftindlid) gu maden.
Das Derbe, Paftoje, Bvette ijt vortrefflid) fiir qrofe Bilver, aber den
Genvebiloern giebt dies gar gu leidt einen Anftric) ves Stigzenartigen oder
des Unfertigen. Sft mun gar eine ftarfgenarbie oder fadenfcheinige Lein-
wand benust, fo wird, ingbefondere anf Ausftellungen ein foldes Bild
nur febr ausnahmsmeife einen villig giinftigen Plas erhalten finnen;
penn fallt dads Licht nicht genau unter denjelben Umftinden anf vas Bild,
al8 wie e8 auf der Staffelei ftaud, fo verdnvert fid) bas WAuffangen des
Cidtes auf den Erhihungen und dadurd) wird zugleid) aud) die Sdatten-
bifpung verdubert und die beabfidtigte und auf dev Staffeleti wohl be-
recynete Harmonie wird dann vollfidndig geftdrt. Dagegen vertrdgt ein
auf einer ebenen Glade — glatte Holgtafel $. 3. — zart ausgefiihrtes
Rabinetsbild faft jede Plakverdndervung!

Das Land haftsfad ИЕ befonders reidhbaltig und fede Ridtung
peffelben hat Bedeutendes aufzuweijen, die naturaliftifde glangt vor Allen
und in diefer insbefondere Diiffeldorf durd) die fchinen Bilder aus den
Hochalpen. AW. Leu und Gude verdienen gunddjft genannt gu werden,
pa vererr Auffaffung ftets der Grofartigheit ver betveffenden Gegenftinde
ent{prid)t und fie das Smpofante, ja das Ueberwaltigende wunderbar din
auszudriiden, unb babet e8 aud) verfiehen, ihren Bildern vurd) Beleud-
tung und Farbe eine oft entgiifende Wirkung yu geben. Dies miiffen wir
port SGude’s norwegifdher Kiiftenlandfdjaft, wie von Lew’s Gebirgsfdludt
und теЙеи ЗН ither den Hinterfee auf dem hohen Gs rithmen.
Beer s normegifde Hodebne ift and) groRartig aufgefaft, Bor- und
Mittelgrund mit dem Wafferftrom fain und lebendig, aber bie Felariicen
am Horizont ftdren, fie liegen gu feb aufer ber Confequeng des Gangen.
Morten Miller und Raven haber nur Vorgiighidjes in viefer Gat-
tung geliefect und durch eine wirflid) impofante itberrafdende Wahrheit
geicinet fig) Portmann’s Suftengletfher aus Зи @фиве8 AWlpen-
bilbern erfennen wir einen {obendwerthen Fortfdritt und bet Steinede
miiffer wir bie fdine Farbenwirfung und die fleifige Durdbiloung rith-
men. За weiter feowtdher, ja in mander GHinficht vielleiht gu menig