hin gugleieh die unpopulivfte aller Rinfte ijt, Фе whhyerid ihre rein decorative Gelte offen davliegt, mit einer Ho8 tuiherligen op- tijden Tendenz, Зи deve Wilrdigung wad GennG eS feines befon- тети tedintfchen Обе, fonderin los ded. gebideteh aufmerfjamen Auges bedarf; wabhrend ferner die ucthweiidige Havacteriftifhe Ge- ftaltung dev Hauptglieder bes Bones eigentlich nicht ben populdren Grad bes ftatifcyen Wugenmakes tiberfieigt; fo Legt bagegen die auf einer fubtiferen Gtatif und Dechntl berubende arbitrave Bwifden- qliederung, biefe feinere ardhitectonifde Logif, diefer mehr atherifd- conftructive Organismus, deffen verfchicdene Glicder meift in einer nie Leifen Begiehung unter fic) und zum Ganjen jtehen, vem Blicke des Laien gienlich ferne. C8 wird gum Haren Berftindnigf folcher feinen Yormenconfequeng mehr Aufimerffamteit erfordert, al8 bas Publifumr namentlic) Heut gu Tage зи haben pflegt, damit man fid vont diefer oder jener Franfhaften Laune feines vermeintlichen Afthe- Фен Gefiihls gu befreien wvermBge. Selbft die Wrehitecten der Gltern, weniger veflectivendDen, aber freilidy gefiinder fiihlenden Зее ten gaben fic) bet ihren Werfen in Beng anf dtefe Seite oft nur alfzuviel der gedanfenlofen Radahmung alterer Wutovititen hin. Wein Вов diefer Sdhwantungen, die abfichtlich hier ftarf her- vorgehoben wurden, weil eine blog doctrinire pie Schwierigfeiten Der Wirklidhfeit ignorivende Theorie nichts uitet; MBt fich benno unter Anwendung der oben auseinandergefesten afthetifden Prine cipien und ber verfchiedenen Claffen der architectonifcjen Gliederung die forrecte chavafteviftifde Geftaliung der Elemente лен fpeciell und auf eine ganz objective Weife begriinden, und dadurch gletchfam einte allgemeinere Anatomic, eine Grammatif per Wrehitectur gewin- nen. Sudent wir dabei abjehen von den aus befondern, meift trae ditionelfen Ginfliiffen hervithrenden Detail. Biloungen, wird in ge- wiffer Weife eine univerfelle — noch nicht durch conventionelle Ginjelheiten und auch nicht durch Elimatifce Cigenthiimlidfeiten ge- farbte — monumentale AWrehitectuy evgielt, die fo gu fagen als Ra- non fiir bie Beurtheilung der verfchiedenen Hifto rifden Banarten dienen мии. Gine folche fyftematifde Begriindung dev architectonifchen For- шен Фопиё bei Feiner ber bisher gang und gabe gemefenen aftheti- fcdhen Hppothefen auf eine confequente und von Sophismen Freie Weife zu Stande gebracht werden. Зи Begug auf den iiberwslbten Bau ift e8 — wenigitens meines Wijfens — bis jebt noch gar nidst verfitcht worden; apt fic) itbrigens nur mittelft ber Beigabe pon Beidmungen und mittelft eines naheren Gingehens auf Bane ftatif faflich darfteffen und michte tiberhaupt fiir bas Runftblatt еВра8 зи ausgedebnt werden. G8 fei Hier nur noch hinfidtlich des eben gebraudten Wusorncs „Защите“, was ganz gleidbbedentend mit , Baujtyl ijt, folgenve PBVemeriung angereiht. Wenn wir die uns befannten Baudentinale affer Zeiten —.etwa mit alleiniger Ausnahme ber nenejter — an-z ter einanbder vergleiden, fo geigt fic: bag fomohl die vernitnftig nothwendigen conftructiven Haupibeftanvtheile (oie architectonifcen Elemente), af8 aud) die formale Aushilbung und Deforivung an allen Gebiuden derfelber Periode und deffelben Landftrichs, fie mz gen der Gottesverehrung ober einem profanen Bmwede gewidmet gewefen fein, giemlicy gleidy geftaltet find. G8 befteht demmach der Unterfcied gwifchen ben gleichzeitigen Gebduden von verfcicdcnarti- gev Beftimmung Hhauptfachlich in der gang fpeziclfen und [ofalen arditectonifden Anordnung, Grdfe, Opuleng und cinfaderen ober verzierteren Haltuitg rc. Und felbft bei diefen gu verfdbiedenen Be- ftimmungen dienenden Gebiuden ijt ein gemeinfcbaftlicher таит lider Hauptdharacter im Gegenfage gegen die Gebdude cines andern Bolfes, cines andern Landes oder einer andern Beit 3u be- merfen. Diefe bet allen verfchiedenartigen Aufyaben einer Periode fi) aleich bleibende Wrt zu conftruiven, gu gltedern und gu defori- eine fo qu fagen degmattfde Forderung des Wuges, welder alle Volker jelbft bei ihren RKleidungen und Gerdthjdaften gu geniigen fuchen. Die verfdhiedenen thetls grégeren, theils leineren Biergliedchen werden ats det confiruetiven Maffer — obue fie gu fehwadhen — gleichfam: nachtraglich herausgefchnitten, fo dak fie theils feine Unter- Heblungen, theils vorftehende Hinder bilben. Die mancherlet Pro- file biefer Glieddew, deven felbft méhrere gufammen meift ans je einem Gtitde gearbeitet werden, bilden fich lediglich nad) vem ор fchen Gffect, und Laffen fic) — wie fchon ober gefagt — feines- wegs aus der Conftruction begriinden. Gie hangen aber gletdhiwohl in Begg auf ihre Bahl, Grife und die Stelle, wo fie angebracht werden, in fofertt eng damit 3ufammen, al8 diefe Ziergliedernng auferdem, baf fie den cingelften Gropformen das Anfehen der Bu- falligteit durch Berandung benimmt, зи der wobhlverftandenc accentuivte Gortrag des Gegenftandes ift: imbem fie theils die characteviftifden Theile des Banes gefchmeidiger mit einander durch weiche Uebergangsgliedchen verbinbdet, theils diefelben beutlidjer gegen einander marfirt, Jo baf 3. B. gwifden Theilen, ме Пан си gegengefebt wirfen, wie tragend und Laftend, wenn fie fic) demnod in einer §lache an einanber fitqen, die Grenze durd) einen vor- ftehenden Rand bezeichnet wird. Wis britte Claffe der formalen Sphare ift endlich die ardi- tectonifde Vergiering im engeren Girne gu nennen, weldhe theils mit rein mathematifden regelmafig wiederfehrenden Figurationen, theils mit vegetabilifden Gegenftinden fowohl eingelne Slachen als aud) die obgenaunten Sein-Glieder in mehr oder weniger reichem Make fchmiidt. 68 ИЕ сш dem Menfojen angegebener Tried, feine Kleider und Gerithfdhaften mit mannigfaden Verzie- cungen, d. h. mit Authaten gu verfehen, welde die Brauchbarteit diefer Gegenftinde feineswegs beférdern, fondern weldje als Spiele der Neuse gleichfant den Werth, den er auf feine felbft angefertig- ten Werfe legt, recht augenfillig machen folfen. Unb vermige die- fer Verzierungsluft wurden von jeher die monumentalen Bauwerfe mit manniafach fdimiidenden Beiwerfen, die thetls plaftifh, theils gemalt waren, um fo mehr ausgejtattet, als fie Dagu дтове В[афеи: und lange inten darboten. Uebvigens find mitt diefen architectoni- fen Vergzierungen, die —- wie fchon obett gefagt — theils gar feinen, theils einen giemlich gleichgitltigen Snhalt haben, die Werke ber Hiheren Sculptur und Ytalerei nicht gu verwechfeln, womitt ein- zelne Stellen der opulenteren Gebaude ausgeftattet werden, und weldje eine felbfiftinbdige und meift mit der befonderen Beftimmung bes Baues gufammenhingende geiftige Bedeutung haben. Die Bier- qliederungen und die Vergierungen geben nicht alfein vas Anfeben von Leichtigfeit und тест Vollendung, fonbdern fie verlether ard) Rebedigteit. Wher diefe formate Lebendigfeit alfein fann nidt ge- niigen, wenn dem Bau das chavatteriftifdje Leben fellt. Nachdem das Vorhandenfein sweier Cchinheitspole nachge- wiefen und die verfchiedenen Claffen dev architectonifcden Gliederung beftimmt beseidhnet worden find, fei e8 nocjmals erwihut, dak dej- fen ungeachtet die Grenge gwifchen diefen beiden Polen, obgleidh fie in ihren Gytremen als cinander entgegengefest aufgefapt werden miiffen, nicht genau feftzuftelfen ijt. Diefes unbeftinunte Sreinander- fliefen aber, wo bet der Zwifchengliederung die haracteriftifdhe Harte und innere Nothwendigheit cintgermafen der dufern Regelmagigtcit nachgibt, wahrend dev gefillige Formalismus gleidhfam cine conftruc- tive Natur anuimmmt: oder — in allgemeinem, auch auf die andern Riinfte paffenden Wusdruce — diefe zweidcutige Mittelfphire, wo das Gefiihl halb aus der Secle, halb aus dem Uuge flict, madt allerdings die Runft yu einer fehr empfinbdlichen, Leidht monftrie auswacdfenden Bflanze. Und in der Ardhitectur ЧИ diefe Gefabr um fo mehy vorhanden, weil erftere gerade nach diefer Ntittelfrhare