ven, mebjt dent демен]файисет таииийеи Habitus, nennt man
nun den Bauftyl. €8 oritdt fic alfo in demfelben der gene-
velle Baucaracter und der fic) gleich bletbende Formalis-
mus an ben Gebiuden einer jeden Beit, oder fpecieller betradhtet,
einer jeden Gehule ats; und ebenfo ift in den andern Ян der
Styl das Gemeinfame unter den verfchiedenen, nach ihrem befon-
veren Subhalte fic) unterfcheidenden Werfen eines Bolfes und einer
Beit, ober, wenn man nocd) genauer unterfdheiden will, eines
Meifters.

Wie nun an jedem voliftindigen Bau ein Snneres und ein
paraus hervorgehenbdes Weufere vorhanden iff, fo laffen fich bem-
gemap, fo verfchieden auc) die Raiunte je tach threr manderlei Be-
fiimmung geftaltet und unter etnander verbunden merden migen,
20% begitalich dev voliftandigen Charafteriftit des Baujty{s alle vov-
fommenbden Wufgaben auf folgende vier, die fofort einftidig und
mebrftddig angelegt werden fonnen, zuritcfiihren: 1) vas gefdlo ff ene
Snnere (einfdiffigey Raum), deffen Umfafjungsmauern nur Chiir-
und Senfter-Oeffnungen haben; 2) bas gejdloffene Neuere,
woran nur Thitr- und Fenjter-Oeffnungen erfeheinen; 3) der nach
det Seiten offene Hauptraum, der von Nebenrdiumen umgeben
ift und mit diefen ein Suneved bildet (mehrfdiffiger Raum); 4) das
— theilweife — offene Weufere, an deffen Fagaden anftatt der,
over auger dent Shire und Fenfter-Oeffnungen offene Hallen erjcheinen.
	Srany Bernhard Schiller.
	elrolog,
	Srafen Blicher-Ultona, aufgeftellt in ber Palmaille ver Machbar-
ftadt; mliffen aber bingufiigen, dag wer mur diefed Werk von ihm
fennt, bie fitn{tlerifche Begabung des Gerftorbenen weit unterfchigen
mbdte. DOtefe fpricht fich vergleidungsweife am befter aus bei
Urbeiten, wo die menfehlicjen Geftalten unter Lebensgrife bleiben,
fo in manchen Portraitftatuctten, ferner in Modeller gu Metall:
avbeiten und in Schnigwerfen von Elfendein, welche Wrbeiten bei
fleinem Mtapfiabe oft grofartig durchgebildet find. Wud) war feine
fiinftlerifce Berfinlichfeit porgitglich geeigqnet gur Darftellung jener
innigen BVerbindung, weldye gwifehen der Kunft und dem Handwerk
befteht, und wovauf e8 bet gewiffen Runftbilbungen fo worgitglicd
anfommt, Gar er aus diefem Grunde dev geeignete Wamu fiir
die Mitwirfung bet dem Catharinen-Wtarwerfe, fo verdanfen wir
ben gliclicen Erfolg insbefondere диф dev finfilerifchen Strebfam-
feit, welche ev bei diefer Gelegenheit bethitigte. Gchon frither hatte
er jenen iweitberithmten Wltarfchrein von Briiggemann im Dome зи
Schleswig ftudirt, aber ehe er an jenen Wltarjehmud Hand anlegte,
ша ber fchon damals frantlice Mann eine eigne Stubdtenreife
аи den Rhein und nach Sitddentfchland; und die brave Uusfithrung
уе peutlich, dak er den hohen Borbildern, welche die Kitnjiler
und Werfmeifter des Mtittelalters uns als Beugen ihres Geiftes
hinterlajfen, mit Grfolq nachgeftredt hat.
	Hamburg.

St.
	Е пир егя тт.
	‘Raifer Rarl der Grofe. Gem. von Uibredht Direr, geft. von
WUlbert Reindel, — 17 Boll hod, 9/2 Boll ей, — Niirnberg, зи
haber bet S. Chrift. Krank, Legelgaffe. В. 583,
	Cin ausgezeidneter Std) ver Helbengeftalt pes grofen Karl vow
Ulbert Reindel nach Ditver’s Gemdlee in der fiddtifden Galerie gu
Niirnberg erfchien im Забте 1847 und verfdjwand gemiffermagen im реш
Gerkufdh ber Beit, weldje nad) einem neuen Kaifer Sehnfudjt hatte und
vief. lS Ditver vied Vil malte, war er in der Beit fo weit oom Ori-
ginal entfernt al8 ein heutiger Kinftler vom Katfer Rothbart tft. Als
Anhalt fix vie Potvaitdhnlichteit log fopwerltd) mehr al8 gangbare Vor-
fiellingen und Befdreibungen vor. Wir haben alfo hier eine Ditver’fdje
BVorftellung von ver Perfonififation ver Madjt und Hervlidjfeit es феи
{den Redes und JGeder, der vor dent alien Bilde geftanden hat, wird
jager, man fnnte glauben, ev hatte fic) aufgemadjt aus feiner Gruft in
Nahe, um dem WMeetfter Wlorecht gu erfdeinen, fo Letbhaftig und fo
geifterhaft gugleidh fteht er da. Gefanntlic) ИЕ and) das reidhe Ornat
Portrait. C8 find vie Metdhsheiligthiimer, weldje nod) bis gur Yteforma-
tiondgeit alljifrlih in Nirnberg unter Feierlicjfeiten sffentlic) безе
wurde. WB fie dant nad) Wien famen, evbielt Diiver den Wuftvag,
fie im Bilde feftgubalten und fo entftanden die Rarferbilder von Rarl dent
Grofer und Sigismund. Wud) rem Kopf hat Diiver im dew Biigen ct-
was durdjaus individuelles gu geben gewuft, im Uusorud aber der
weitfhauenden midtigen Hervfdjer voll Peajeftét und Kraft und Herr-
lidjfett wiedergegeben. Фе Ш jedem Ruge, wird ber Kopf reid) um-
wallt vor oder und Bart, vie faltenretdhe Stim nur halh von ber fat
ferlidert Krone hededt; voll Menfdjenfreundlidfeit und Stirfe bliden die
Hervfheraugen. Die Redjte tuigt das Schwert felt und aufrecht im der
Hand, die Line halt den Reidsapfel, ihn nidjt etwa in der hoffen Hand
wiegend, fonbert mit leidbtem, faft beiliufigem Guiff mit ver ие
gen Hard umfpannend. Gewand und Krone, ja felbft vie Handfdprhe
ftroben von Crelfteinen und goldiger Sticeret, welded Alles fo fchwer,
befonders anf Stola und. Mantel anfliegt, vafi fid) foun eine Falte bil-
pet. Ober auf dem duntlen Hintergrunde zu Haupten pes Kaifers neigen
fid) Wappenfajilde mit dem veutfdjen Woler und den frintifdjen Lilten gee
gen einander. So ftellt fic) vad Bitoni dar, weldes vie Umfdjrift tragt:

Dis ift der gftalt und biltnus 911% 1
	@aifer farlus, ber das емо reid)
	Win 13. Mai d. 3. verftarb in ber nahe bet Hamburg gele-
genen Wafferheilanftalt Sola bona per Bilbhauer Franz Bernhard
Shiller, geboven am 28. October 1815 gu Oftrig in der flchfifden
Laufig und feit dem Herbfte des Sabres 1842 in Hamburg an-
faffig. Sein lewtes Werk, die Bildhauerarbeit an dem neuen Altare
зи St. Catharinen (vergl. O. Kunfiblatt Iv. 14) wurde [фол
Физ feine unheilbare Kranflichfeit etwas verzigert; aber eben dies
Werk wird feinen Namen mit Uuszeichnang auf die Machwelt brine
gen. Das Crucifix an jenem WUltave ИЕ feine allerlekte Arbeit ge-
wefen; fleine Grucifixe, wie fie von der tatholifden Bendlferung
feiner Heimath und des benachbarten Bdhmends yahlreic) begehrt
wurden, waren feine evfte Webungsarbcit bei feinem ehrimeifter tn
Эй, dem Bilbhaner Gareis. Legterer bilvete diefe Chrijtusbil-
per, ohne vorher in Thon gu mobdelliren, gleich aus freter Hand in
Holy. Sdiller legte durch die Arbeit bei thm einen fichern Grund
fiir feine hahere finjtlerifce UAnsbifoung, und eS wurde thm fpater
leicht, in jedem Material gu avbeiten. Was feine Studienjahre
unter Sdhwanthaler in Miinchen und unter Rietfael in Dres-
pen in ibm entwidelt, davon binterlapt der frith Verftorbene заб:
reiche VBerweife in verfcpiedenartigen Arbeiten, gu melden der Neu-
bau in Hamburg dent hierher Uebergefiedelten Veranlalfung bot.
Зи hen bemerfensiwerthejten gehiren: das grofe Hautveltef in Sand-
пои аи dem Portale ded Bankgebaudes, die Standbilder in Gand-
ftein vou Rarl dem Groen umd dem Heiligen Wnsgar an einem
Grivathaufe in der Ferdinandftrafe, verfchiedene Reliefs im Haufe
bes verfiorbenen Senator Зе Не, die itberlebensgrofe Ntarmorbiifte
bes verftorbenen DBiirgermeifter Bartels, anfgeftellt in ver Stadt
bibliothet, zwei Statuetten in indenholz, Maria mit dem Rinde
und der heilige Ansgar, die beiven Seitenaltive der hiefigen fatho-
{си Rive. Zwei Grabdenfinaler auf dem neuen St. Bacobi-
Sriedhofe getchnen fic их die ridjtige Verbindung bes Bildwer-
fe8 mit dev architeffonifden WAnordnung aus. Wir бен nicht
unterlajfen, ned) ein Werf Schillers gu mennten, weldjes yu den
gelumgenen nicht 3u vechnen ift: das foloffale Gtanbdbild in Crz des