ие Фаубиуе voll janften Cruftes, Hat thre redte Hand um ber
Krug gebogen. Bhre Linke fucht leife, Бали fie purd) rafdhe Bez
wegung den Trinfenden nidjt ftdxe, mit ben Auferfter Fingerfpigen
sur Stlige die Stufen gu gewinnen. Wim fonnigen Geftade fpielen
nedend die Wellen bes Meeres.

Das ,,tvauernde Weib auf den Criimmern” ihrer vom Erd-
bebent gerftirien Behaufung. Bon tiefenr Sdhmerjze gebeugt, fist fie
ba, bent Elfenbogen des rechten Arms auf das Rute geftitht, mit
ber linfen Hand nach einer neben iby ftehenden Wiege langend, in
tweldher fic), unbefiimmert fpiclend, iby Rind befindet. Der ganze
Hintergrund verfinnlicht die Verwilftung, in der Ferne fieht man
ben Gefun dice Dampfiwolfen entfenden, ‘weiter vor Liegen aufye-
thiivmte Trimmer, Wes athmet den finftern Geift der Zerftirung.

Cin , Weib aus Brocida” figt an dem, yom Schaume gefaum-
tent Meeresgeftade. Bhr etwa achtjibriger Gohn lehnt fic) fchlafend
an iby Rie. Gie hat ihren Spinnroden bei Geite geworfen, penn
fie ift voll Unrube um den febnlic) erwarteten Gatten. Der Him-
mel friibt fich fturmbrohend iiber dem Meer. Die Wartende zeigt
edit errlies Profil. Bu Gewandung und Sdmud herrfdht Zier-
lichfeit, die fanftefte Rube in den nadten Gliedern des Schlafenden.
Gine Forifesung diefer Situation fehen wir дедебей durd) das

„еб сие За.  Wieder fieht cin Weib am Geftade des
ftiirmifcen Meeres, aber nicht mehr in der Spannung ves Befitrdh-
tens, tei in der entfeblidjen Qual troftlofer Gewifheit bes Un-
gliicés. Sie muh Augengeugin des Verfinkens ver Barke fein, auf
welder ihr Gatte fich befindet. Boll Bergweiflung hat fie thr Kind
raftlos guriidgeworfen, fie {chleudert vie Wrme als eine Bittende
gum Himmel empor, ihr Haupt fliegt in gleicher Michtung gurite,
man imeint, fie miiffe im ndchften Wugenblice, wie von einem tddt-
Lihen Pfeile getroffen viidlings jgufammenftiirzen. Bom Sturme
aufgefcheuchte Ntdven flattern umber.

Durdh diefe Reihe von oviginellen Sdhipfungen errang fic)
Robert die Anerfermung, dak e8 ihm fein gweiter in mapvoller
Wiedergabe der Naturfchinheiten des Siidens gleichsuthun vermibge.

Wie ее Bilber waren in Eleinen Dimenfionen ansgefiihrt.
Das erfte grofe Gentdlde, (welches er 1827 sur Ansftellung nah
Paris brachte, wo e8 algbald fiir bas Musée de Luxembourg an-
gefauft wurde) war bas ,, Brilhlingftfelt rer Madonna del BWreo. 

Has foftlide Genrilve facht und leudhtet von gittlicher Heiter-
feit. Neapolitanifdhe Landleute find dargeftellt, mie fie in ausge-
laffener Muriterfeit dem Srithlinge ihres paradififden Landes ent-
gegenjubeln. Diefe Freude tragt ein Geprige olpmpifcher Wonne;
паи ПВО, dag fo Leichtbliitige, hodbpoetifcde Entgiic&ung nur in der
Atherifchen Зи Neapels dent menfehlichen Herzen cntfpriien und
entfirdmen foun, man glaubt unwwillfiirlich, bie Gottheiten der alten
Griechen im (ndlichen Gewande vor fich gu fehen, wie fie, jeder
Gorge entritdt, die bunten Fahnen entfeffelter Lebensluft den milde-
ftert Himmelslirften entroflen. Diefe Gruppe jubelnden Landvolfs
befindet fic) auf einer Hochebene, gu melcjer anus dent Thalgrunde
ein fieiler Pfad hinanffithrt. Der bunte Kreis der Glitdfeligen
umtanjzt und umfdlingt einen Rarren, auf weldem ein Brautpaar
figt. Die holde Lieblichfeit der Braut paart fich mit fanftem Exnfte,
pie trogige Kraft des Brautigams mit feliger Bellommenheit. Be-
frangte Minder find vor den Karven gefpannt. Unter ben Tanzen-
pert im Rreife geichnen fic) ein Diingling und gwei Madden aus,
vere. Gine ihr Tamburello mit bacchantifher Wildheit fchwingt,
wabhrend die Andre in anmuthig feierlicber Attitline einherfdjwebt.
Gin alter Mann foligt dazu die Laute. Gang unten fchimmert
Neapel am blikenden Geftade, im Hintergrunde ragt ver Vefuy voll
impofanten Ernftes empor.
	Adt Gemalde von Parthel Beitblom,
	int Belike Sr. Hoh. dew Filvften Anton von Hobenzollern-Sigmaringen,
reftaurirt urd) Prof. WA, Meller in Diiffeldorf.
	Seit langerer Zeit war der Profelfor Wndr. Miller Бабе
mit der Wiederherftellung einer Reihe fehr werthvolley Gemilde aus
ber fchwabifcden Schule, und gwar ohne allen Zweifel von Barth.
Beithlom, befchaftigt, fo dak wir dadurd Gelegenheit erbielten,
fowohl diefen im Norden Deutfdjlands шеи befannten alten
Meifter genauer fiudiven, al8 aud gugleich die ungemein forgfaltt-
gen Reftaurationsarbeiten in ihrem gangen Berlaufe verfolgen 3
founen. Aus aller den Proceduren und Kunfigriffen, Ме ить
Bindentitteln, welche die gembhulicen Reftauratenrs auf das eifer-
flichtigfte or Bedermanns Auge gu verbergen pflegen, macht Hr.
Miller fo wenig ein Geheimnif, dab er Bedem, der mur irgend
ein Suterefje daran fund giebt, Wiles auf das freundlichfte zeigt und
erflart. Dadurch gehen wir freilich bes eigenthiimlichen Vergniigens
verluftig, den unbegreiffidien Myfterten eines Gemilde-Reftauratenrs
auf gutes Gli blinden Glauben und Bertranen gu fchenfen; wir
haben dafiir aber den Bortheil, dag wir das bei einen gu reftau-
rirenden Bilde befolate Verfahren und die dabei angewandten Meittel
controliven und priifen fonnen und. fcblieplich itber die Titchtigheit
per Arbeit eine eigene wobhlbegriindete Ueberzengung gewinnen. Was
das werth iff, bedarf feines weiteren Nachweifes. Ungihlige ruinirte
Meifterwerke widen vielleicht unverdDorben auf unfere Tage gefom-
men fein, wenn man den Reftaurateurs, denen fie anvertraut gewe-
fen, hatte auf die Finger fehen ditrfen. Endlich, follte man denfen,
nilifte die Erfahrung uns dod fo Нид gemacht haben, dag wir
Niemanbdem die Wusbefferung oder Reinigung eines werthvoflen
Hildes mehr iibertriigen, der nicht gang offen yu. Werke geht und
die Sachwerftindigen in den Stand fest, feiner Wrbeit bis gu den
gleichgilltigften Rleiniggeiten gu Годен. Gin wahrhaft ticdhtiger Re-
ftourateur, der ein Ritnfiler und fein Charlatan ift, witrde dabet
nichts verlieren; фени neben den verfchiedenen Pubwaffern, Firniffer
und Handfertigheiten fommt e8 noch auf etwas bet weitem Widhti-
gered an, was itberdief febr felten gu finden ift — auf einen fei-
nen finfilerijden Sinn миф еше Ва vetfe funftgefcictlide Bil-
pung, — Requifite, die Reiner dem Wndern -abfehen fant und die
per Befiker vaher auch nicht in den Sehleier des Geheimniffes gu
bitten brandht.

Dak vie gedadjten Bilder der Wiederherfiellung durch einen
Mann werth waren, der diefe Cigenfcaften in vollem Umfange
befist, toird Miemand beftreiten, der fie gefehen hat. Dtefelben find
ohne Bweifel die Refte eines Leider untergegangenen fogenanuten
Raften-Altars, ver aus Gemilben und farbig ftaffirten Holsfchnit-
werfen jufammengefest war, von deffen bedentendem Runftwerthe
die allein erhaltenen Gemialde uns ein Zengnif fein ditrfen. C8 ift
auf ein fo zufammengefettes Werk varaus gu {chliefen, pak auf der
Riidfeite einiger Tafeln die Goldgride und Heiligenfaheine fic) nod
erhalten finden, vov weldchen die plaftifdjen Figuren (von mtindeftens
Lebensgrbfe) geftanden haben. Gin blauer Nimbus enthalt . die
Qnfbrift: Sta Maria ora pro nobis; ein anbever: Sancta Ottilia
ora pro nobis, Wuf den Miicfeiten grweter anderer Bilder find
unverfennbare Gpuren der Darftellungen der Kreugigung Chrifti und
yon Shrifius am Oelberge gu finden.

Die acht erhaltenen, nach ihrer Wiederherftellung in gwet Rah
men je zu vier vereinigten Gemilde, deven 0508 2 Fuh & Boll
Breite bei 3 F. 3 B. Hohe hat, bilben auch fir fic) allein moc
immer einen giemlich zufammenhingenden Cyflus und ftellen folgende
Gegenftande dar: 1. Soachim und Anna begeguen einander mad
per Berheifung des Cugels unter der goldenen Pforte von Seru-
jalem. — 2. Die Geburt Marit. — 3. Maria, als Rind, fteigt