perfchiepenen Runfiperioden fic) bedienten, in den Stand gejest mar, feinen Ergangungen auch material die vollfommenfte Homogenitht mit dent Originalen gu geben. G8 ift ein Xheil des Bweeles diefer ZBeilen, die Mnfmer¥fam- feit der Befiter vow reftaurationsbediiftigen werthvollen Gemalden anf einen iinftler®) gu Lenfen, der in dtefem Bache fdjon die glin- sendften Probe feiner Tiichtigheit abgelegt Hat und das unbedingte Vertranen verpdtent. Diffeldorf. M. Wiegmann. Untervichtsmittel fur den Yetchenunterridt. Sie 3erfallen in Borzeidhnungert und in Veodelle. G8 giebt Reidj- mungen, weldje durch) ihre Darftellungsmeife und durd) dte ganze Art und Зее; ше fie der Natur oder der FYormenwelt entnommen find, wabhre Untervidhtsblitter find, indem fie dem aufmerffamen Auge BVelehrung iber pas Unffaffen geber. Der Beicjenlehrer, welder int Unterridten einen flaren Blick ither die Thitigheit finftlerifdyen freien Wuffaffens hat und den naturgemifen Plan der Formenfolge fennt, wei den Ort, wo jedes Untervidstablatt зи vedbter Beit yu gebraudjen iff. Cin folder Lehrer aber, ber den Blan des Untervidhts nit fennt und felbjt feine Titdtigz feit im Beichnen befist, wird aud) von den beften Borgeidnungen feinen rechten Gebraud) wiffer. Mac) Meovellen wird derfelbe {id noch weit weniger wumfehen md in threr Wahl guvedtfinden, weil dagu ein weit tieferes Cinbdringen in das Wefen der Gadje erforderlich) iff. Die Ver- mehrung guter Borzeidnungen erdffnet dad grofe Feld fitnfilertider Tha- Наби, сиё den vorhanvenen Studien gedtegene Umvriffe angufertigen. Diefelben mitffen alsoann fo vervielfiltigh werden, dag alle Sdulen reid). lid) damit verfehen werden fdnnen, Mod) себе ein felter Untervidstaplan паф ben evforderlidje MebungSarten und der ormenfolge etngefiihrt ware, fennte fdjon Panad) gezeidhnet werden, da and) durd) unbewugtes Rachzeidinen derfelberr ver Gefdimad fliv s Veffere fic) etigernafen bilbet. Die Anbahnung etnes wiirdigen, шабтбяй рарадодйфен Ффибефен= unterridhts ijt alébann das nddhfte. €8 entfteht die Frage: Vou wo foll ansgegangen werden, umt dad witrdige Biel wahrer Sdyulbiloung gu ev- veidhen? Wir antworten: vas freie Handzetdynen mit fetnem felbftftindi- gen Untervidht im Wuffaffen mu von vornherein mit aller Entjdhiedenheit begonnen und mit allen feinen erforderlide Ucbungen inne gehalten wer- Dem, wernt erziehlide Wushiloung ved Gdjitlers erftrebt und and ет де ftiges Wnge fir das Sdine und Bedentungsoolle m der Kunjt gesffnet werden foll. Der Unterricht felbft, feine Gheorte Ш ja dasjenige allein, wodurd der Sdhiiler gum Unfojauen befahigt und Scarfe im WAuffaffen aut fetnem Cigenthum wird. 8 entfteht nun die andere Frage: Was tft fett Зеьзг8 Эийов риф fein W. №. ©. ber Anfdauung fir den Sdulzeihenunterridht дефебет, пафоеш Зеет Ффинь ме Зафешертех fiir Naturgemadphett der Untervidtamethode fo etngenommen hat, Carl Schmidt in feinen Sdjriften vie RKunftbiloung durd) den Beichenunter- ridht al eine erhetternde Mitgabe fir’s Leben anempfollen und purd ein Stridalphabet die Hand dem Wuge unterwiirfig gemacht und endlid) Hip- pind durd feine einfeitende Unfdhauung vie Sugend fo jrifd) und fo [еб- lid) angefprodjen und vurd) feine Drathmodelle ben Untervidht von der BVerfitrzung fo ungemetn erfeidtert und felbft fiir Heinere Schiiler begretf- lid) gemadst hat? Blicen wir in die Gdulen hinein, Unter dem Sdheit yon Griindlidjfeit verbedt noc) immer eine fogenannte Formenlehre den gdnglichen Mtangel des freien Handgeihenuntervidts. Qivtel, Limial oder Papterftreif find, fo lange der Schiller geidnet, mit ErlaubnifR des Leh- ver in feiner Hand. Man meint, in Gesiehung auf ven fiinftiger Bee vuf fet e8 hinveidjend, wenn der Sditler die Grbpen nach dem bitrger= lidhen Mak einigermafen anfyeiduen und abfdager (еси, Wenn man aber fo gert abmift-und Qimien gieht, marum macht mau mit dem Wb- meffen nicht einmal Ernft und filbrt ftatt des Leeren Gebrauds von Bir- *) Der Prof. W. Meller ift durd) feime Freskogemalhe in der St. Эро» naristicde bet Remagen und eine betridttide Bahl von Oelgemalden auch als felbfifdaffender Ritnfler cithmlidift befanut. Cin grofes Mitarbild, weldhes fic) auf ber lebten Berliner Runftausftellung befaud, urbe forwohl son der Ян, auch durch die Berleibung einer golbenen Medaille anerfannt. vie Stufen des Temtpels hinauf. — 4. Die Bermahlung Wearia. — 5. Die Vertiindigung. — 6. Die Heimfuchung. — 7. Die Gee burt Chrifti und 8. Den Tob dev Maria. Diefe Gemalde, iter welche leider feine weiteren Nachrichten vorhanden find, als daB fie urfpringlic) in Pfullendorf im Grof- herzogthum Baden, unweit Sigmaringen, fic) befunden haben follen, find ungweifelhaft Sugendarbeiten Beithloms. Diefes geht aus einer Vergleichung derfelben mit andern beglaubigten Werken diefes Merfters, namentlich mit den in der Sammlung ves Oberivibunalraths Abel, jest in Cudmigsburg, befindliden auf bad iiberzengendfte hervor. Sie hingen dann vtele Sahre hindurch in einer fleinen Capelle ju Grandhenwies hei Sigmaringen, von wo Ме Трех, ра dev Sift Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, befannilid) ein warmer Ver- ehrer und gviindlider Renner der iiltern deutfden Runft, fie nad ihrem wahren Werthe fdhagte, auf das SehloB zu Sigmaringen ge- bracht wurden. Sie Hatten durch die Unbilben der Bett und andere Bufille betvadhtlich gelitten, waren aber, wie e8 hiufig der Fall ift, purd) die Hand eines ungefchidten Reftaurateurs, ber um Неше Befhadiguagen ausgubeffern, mehrere grofe Partieen ganz ibermalt und fanmitlide Goldgriinde durch Verfehmierung und eine duferft rohe Vergolung auf Oelgrund, ftatt auf Poliment, Hichft ungefchict erneut hatte, noch ungleich mehr ruinivt worden. @©8 war dadurd) nicht blo ein groRer Theil dev urfpriingliden Maleret ohne Noth verloren gegangen und die Harmonie der Farben wefentlich verlekt wor- bert, fonder e& hatte fich aud) das auf die Tafeln aufgeleimte Ceinen mit feinem Rreibegrunde purd) bas im VUebermag eingezogene Oel von dent Holze abgeldft und Blafen gebildet. Sn diefem defolaten Zuftande wurden die Gemialbe dent Prof. Miller ibergeben. Wl3 dieferdiefelben zundchft von der Uebermalung bez ее, fand fich, dag auf zwei Tafeln ein unvegelndfiger Streifen pon 7 Boll Breite Kings des unteren Randes von der urfpritig- lichen Maleret nihts mehr vorhanden war. Machoem dann der Losgeldfte Kreibegrund fammt der darunter befindlichen Leinwand auf dent Holz wieder befeftigt und die noch erfennbaren Иер auf den Ueberreften der Goldgriinde genau durdhgezeidhnet worden, galt es, diefe bis an die Contouren der Kopfe, Hinde, Gewander, landfdjaft- lichen und baulichen Gegenftinde, die vom Golde begrengt wurden, forgfaltig abgunehmen und unter allen migliden Cantelen bdurd einen neuen Rreidegrund gu erfeben. Oa dtefe Operation und das денаме Sehleifen des neuen Grundes, fowie die Cifelirung dev Miufter in demfelben bei der grofen Menge der Contouren von oft fer complicivter Gorm unendlich mihfam war, apt ПФ denfen. Gleihwohl mufte es durch des Miinfilers eigene Hand gefchehen, follte die Mtaleret nicht Gefahr laufen, gerade in ihren empfind- феи Khetlen alterirt gu werden. Neit derfelben Genauigfeit wur- pen die feblenden Stellen dev Mtalevet erginjt, und gwar fo tren im Style, in der Farbe und im Tone des Urfpriinglichen, раб die тещей swifchen diefemt und dem Neuen nur bei der forgfaltigiten Unterfuchung aufzufinden find. Die Ueberein{timmung von beiden geht fogar fo weit, bag jowohl in der auf Poliment aufgetragenen und durch Vafuren mit einer Hinftlichen Wlters-Patina verfehenen nevien Glangvergolung, wie auc) in der neuen Maleret felbft die fleinen, faum wabhrnehmbaren Riffe nacdhgeahmt find, welde fid) in pen alten Theilen finden. Murz, vie Bilder find in einer fo ftren- gen Bedeutung de3 Wortes wiederhergeftellt, wie man es wohl nur in fehr feltenen Gallen verftanden hat, — namlid) fie find tn Denjenigen Zuftand verfebt worden, i weldjen fie erfcheinen twitr- ben, wenn fie vollfommen erhalten waren. Dabei ift nod) befou- ders hervorzuheben, dag and) bie Dauer und Unverinbderlichfeit der Wiederherftellimgsarbeiten dadurch gefichert erfcetnen, dak Hr. Miller риф feine langjahrigen Studien und Berfuche itber die Technif und die Farben- und Bindemittel, peren die MWealer in den