Pritchte von allem feinem jpatern Wirlen. 1504 Терцей ме Ret-
fenden juriicf, und gingen purd) das fitolicje Grantreich nad) Paris.
Paris foll feinen befoudern Gindrud auf Schinkel gemadt haben,
wohl migen die glinjenden Erinnerungen aus Stalien dazu beige-
tragen haben. Зи Paris fah er die Feierlichfeit der Kaiferfrdnung
Napoleons, den 2. Dezember 1804. Зш Gahre 1805 fam Sdinfel
nad Berlin guviid; wir fehen ihn fogletc) thatig bei der Bear-
beitung per Bugler’ fden Hefte, fiv die er die beften Blatter
lieferte. 7 oo,
Mit bem Sahre 1806 begaun aber fiir Preugen die traurige
  За, in welcher mit einem Male alle dffentliche Thatigteit in Kunft
  мир Wiffenfdaft Кобе, её wurde nicht gebaut, e8 hirte auch alle
  ИктотИфе Thatigkeit auf. Das treffliche Sournal: „Уфе ЗИ
fae, die Bankunft betreffend,” feblieBt mit 1806.

Unferm Gcinkel gab aber diefe Beit der Ruhe Gelegenheit
au Gelbftitudium, immer weiter зи avbetten, inuner mehr зи bear-

 
	 beiten das reiche Weatertat, weldjes er auf jeimer fdpdmen Metje gee
‘fammelt hatte. In feinem Geifte lebte die Schinheit Staliens, lebte
  pie Gefchichte alfer Sahrhunderte mit ihren ftaunenswerthen Sdspfuns
gen, begeiiterte ifu gu neuen ftaunenswerthen Gchipfungen und in
Bildern fuchte er fie davzguftellen. Welden Genug haben dem
SGaauenden die Panoramen von Palermo und von Taormina gee
wahrt, Bilber ven 30 Fug Linge. оф immer bildet vie Wuf-
zeichuung bes Rundgemuloes non Palermo cin Studium fiir uné
‘Urchitetten. Spater im Bahre 1844 ift purd Herm Bier manns
funftvolle Wusfirhrung diejes Mundgemilde uns noc) cinmal vom
Hrn. Prof. Gropins vorgefiihrt worden. Weldyen Genk erregten
pie Bilder, die Hr. Gropius in ver breiten Strafe und tn Lager-
haufe ausftellte, der Marfusplag, Neapels Golf, ver Mtailander
Doin. Wie war man erftaunt, wenn der Borhang anfroflte und
pie prachtooll erleuchteten Bilder Hervortraten. Nicht geung Faun
id) den Cindrud’ fcbilpern, der mod) jest Lebendig in mix [ebt, bas
Bild von der Grieuchtung ver Petersfuppel, das Bild vom Annern
perjelben Kirche mit der Rreugheleudtung.

Dann malte Schinkel die poetifehen Landfchaften, die und in
pen Gammlungen nod) hent erfreuen. Oas Bild, in dem er talten
‘charaftevifirt: eine reiche Landfchaft ausgebreitet, im Borbdergrunde
ein grofes Plateau mit Gartenanlagen und Roftergebsuden, aus
penen die Kuppel eines Ooms hervorragt, unten ftitrzen die Waffer-
fatfe, ein einfamer Dtind figt auf der Terraffe; man мии и
beftiminter, nicht fdjlagender bas heutige Btalien darftelfen. Ferner
pas Bild, in dem Schinkel bas Mittelalter chavaftevifivt: pie Burg
auf bem Gels im See gelegen, dicht daneben ami Ufer der ftdubende
Wafferfall, im Hintergrunde die Gipfel der Alpen, der Vordergrund
belebt mit feftlich gefchmiidten Gondeln, darin eine fiiritliche Gefett-
{daft von Rittern und Frauen, die am Ufer mit Mtufif empfangen
werden, und rechts auf der Wiefe als Gegenfag, der Tummelplag
ded Landvolfs. Chenfo grofartig gedacht und ansgefiihrt find die
beiden Bilder, deren Originale auf vem Mtufeum fich befinden:
Griechenland mit ben Propylaen zur Seite und Deutfeland mit
dem Dom auf ber Hehe, der Maiferburg gur Seite und der grofen
machtigen Stadt im weilen Hintergrunde.

Gine Menge Federzeidhnungen befunden die Thatigheit diefer
Beit. Go geiftig befchiaftigte fid) Gdintel die Tage, wo bas
ganze Land mit Trauer evfiillt war, die Jahre 1806, 1807, 1808;
im Beginn des Sahres 1809 hatten erft die Franjofen Berlin ver-
laffen, exft den 23. Dezember 1809 fam der Kinig und die Rint
gin nad Berlin zuvitd. Alles fafte frifdren Muth bei dem Wnblic
beS geliebten Herrfderypaares.

Зи dbiefem Wintir war es noch, bah die Rinigin die Bilder
bei Gropius bef.h, und fid) diefelben von Schinkel erfliren
ев. Latur Lente die Kinigin Schinkel perfdntid) fennen, und

 

 
	pon feiner Palette verbannt. Deeift die verfdiedenen Mummern des  
aques Robert aus Paris verbrauchend, beveitete er diefen dura
fichtigen Ladtinen ftets heterogene Unterlagen, 3. GB. Roth mit Grin,
Blau mit Orange u. f. w., (woven nod) ein unvollendetes Gemalde
»die Rube auf der Flucht nach Aeqghpten” deutliche Cinfidt gab.)
Doh genitgten ihm die миф оке Mtethode ergielten plaftifcen
Gffecte feiner Geftalten purchaus nist. Carpaccio’s, Itocco Pare
coni’s, Gian Bellini’s, Tiztans Werke fpornten ihn gu immer neuen
Verfuden. Smmer muthlofer aber begann er deren иббехе Вт»
	fung, al er von dent berithinten Gemalde-Reftaurateur suarena
wieder neue technifde Gebeimniffe der Alten in Erfabrung gebracht
	hatte, ueben denen fein Grperimentiren ifm vdllig fruchtlos dintte.
(Оф folat.)
	Gelegenheitsfdhopfungen von Schinkel.
	Sortrag, gehalter am ФоииеЦейе реп 18. У 1651.
Зои ©, KRnoblaud.
	Her Begin des thatigen Lebens unjeres verewigien Gdinlels
fallt in eine viel bewegte Beit, in bas Sahrzehut von 1805 bis
1815, die Sabre, die fiir Deutfchland, fiir Preugen, fo hochwichtig
waren. Wie geiftig purdorungen von Ddiefer Bett auc Sdiniel
war, bas zeigt fetne Thatigfeit in jenen agen.

Sch bitte die Verfammlung, mir Nadficht gu fchenfen, wenn
id) Hent bas Wort ergreife; aber von den Fachgenoffen find nur
wenige, tweldye in diefen Sabren hier in Berlin gelebt haben, und
Augenzeuge gewefen find diefer Tage, die jest nun fdon ein Mene
fchenalter hinter und fliegen.

Mit dem beginnenden Dohrhundert blithete in Preugen cin
veges Sireben, eine пене Entwidling in Runft und Wiffenfehaft.
Зи der UArchiteftur lebten fehr tiichtige Manner, Gilly und Ey-
telwein, jener befonders fiir ben Lanbdban, diefer fir ben Walfer-
bau und die mathematifden Wiffenfcaften. Bhre Chatigfeit mar
eine weit verbreitete. Sie waren e8 auch, welche unter den Staaté-
minifiern бтефали von Heint und Freiherrn von SGdrotter
pie Bau-Wfadenie ins Leben viefen. Cytelwein bezeichnet den
13. April 1799 als den Stiftungstag ver Bau-Wfademie.

Um das ahr 1800 vollendete Geng den Bau dev Hiefigen
Miinge, ein Gebdude, welches uns ben Charafter der Bantunft
jener Beit Lebendig vorfithri. Das Berlangen, vie Gebande mit
Bildnerei in breiten Reliefftreifen зи fdpmiicen, ward hier anf das
fchinfte ausgefithrt, und gwar durch ben jiingeren Gilly und
Shadow. Schinkel avrbeitete feine erften Sabre in Berlin bei
dem jiingeren Gilly, diefer ftarb aber fcyon im Bahre 1800.

Die architeftonifde Literatur jener Beit giebt auch Bengnif
pon der geiftigen Entwidelung im Bache. 1799 tritt juerft fiir
bas Studtumt ves Mittelalters Frid mit feinem Werke iiber die
Marienburg Hervor. Diefes Werk fteht ganz veveingelt da, erft
viel {pater folgten ihm andere Darftellungen unferer reutfden Wrdhi-
teftur, Wetter begann 1803 unfer edler Freund, der jlingft ver-
flovbene Profeffor Rabe, ein Werk ither die Monumente Grieden-
lands, nad) Stuart und Revett, umuns Dentfdhen die Meifter-
werfe ber alten Welt, die uns nod) ganz unbefannt waren, ndher
gu fiihren. Bon Bupler erfchienen Hefte: ,, Die Berzierungen ans
dem Ulterthum, ” und ECytelwein bereitete feine Wajferbaufunft
und feine fchagbaren Werke iiher Statif und Hydraulif vor.

Sn diefe Bett fallt SGchinkels Reife nach Atalien, pie ev den
1, Mai 1803 mit dem jiingeren Steinmever antrat. Wie тебе
Studien Sdhinkels Geift hier madte, bas zeigen die Zeidnungen
ener Reife, wevon fic viele im Mtujeum befinden, und die reidjen