mit Rramen und Biumen, wo alle die Helden, die Fiihrer, der Konig empfangen wurber. Den Ausdrucé diefes Emypfangjubels hat uns Sehinkel in einem Bilde gegeben, wo et det Cingug des Minigs darftellt. Aud) diefes Bild it in Echinkels tdealer, geiftreicher Weife gedacht und durd- дей. Den Vorbergrund bildet, auf Hohertt Terrain, ein miadhtt- ger Trinmphbogen, gu dem guoe Treppen hinanffiihren. Unter dem Bogen ftehen zwei eherne Reiterftatuen, preupifche Kinige; auf dev Platform famurelt fic) bas Bolf, um dem Ronige entgegen jit ziehen. Qn ber Entfernung fieht man ihn erfdeinen, untgeben von den Bringen und ber Generalitit, gefolgt von feinem Heere, und weiter fieht man die Victoria des Brandenburger Thors, ge- zogen von weifen Roffen, inntitter der Landwehr, die fic) dicht um fie fchaart und fie im Triumph Бенин. Am glanzendften und herrlidften fprad Schinkel feine Gefithle aus bet den grofen Veranftaltungen, weldje ex int Auftrag der Stadt Berlin mit vem Startbaurath Langerhans gum Empfang ber Sie- ger, den 7 Anguft 1814, anésfiihrte. An diefem Tage 30g der Konig in Berlin ein, umgeben vor ben Brinjen des Haufes, vom Feldmarfdhall Bliicher, von pen Ge- nevalen Tanenszten und Billow, an ver Spike der Garden und der freiwilligen Sager. Bor dem Brandenburger Chore war ein Halbfreis von yeh 42 Fu Hofer forinthifden Galen aufgeftelit, befrint mit Victo- rien, welche det Siegern Lorbeerfrange und Palmengweige entgegen- reien. Un den Sehiften der Saulen hingen groke rimifde Schilbe, auf deren hellblanem Grunde, mit goldenen Sternen umgeben, die gewonnenen Sehlachten gefehrieben waren. Bon Siule yu Saule zogen fich gritne Gaubgewinbde. Diefes waren die Propylaen der eingiehenden Gieger, Hier empfing fie der Mtagiftrat. Jn dem Augenblic, wo ber Kinig durch) bas Thor einvitt, fiel die Hiille des fur, quvor wieder nen aufgeftellten Giegeswagens, den Mapoleon geraubt hatte. Srither hielt vie Bictoria ein antifes Palladium, Helm, Ban- jer und givei Sehilde; durd) Sdinkel Hat fie den neuen Sdmud erhalten, ben Rrang mit dent Adler darauf, und dem eifernen Kreuz in der Mitte. Der Konig 30g mitten durd) die Linden hindurch, die gu einer Siegesbahn umgeftaltet waren. Bu beidben Seiten erhoben fid in einer Entfernung von 15 Fuk, 9 Tus hohe antife Kandelaber, ab- wedfelnd mit doppelt fo hohen Friedensfahnen, welche durch reide Laubgewinde verbunden waren. Фе Bahu fiihrte bis gum Mus. gang der Ginden und endete mit dret grofen Trophaenfaulen, die и @фшв bildeten. Diefe Giulen ftanden vor dev damaligen Opernbriide, die ther den fehr breiten Graben hinwegfiihrte. Der Uferrand diefes Grabens war mit hohen machtigen Baumen bee wadhfer, welde fiir die Saulen einen fchinen Hintergrund bildeten. Sie erhoben fic) gu einer Hdhe von 75 Fuh, Hatten einen bedeu- tenden Umfang, und waren gang mit Waffen befleibet, unterbroden mit Gurtgefimfen, die mit Adlern gefehmiidt waren. Der untere ‘Theil der Saulen war gufammengefegt aus Ranonen, dann famen Kramje von RKiivaffen, Ravallerie- und Iufanterie- Gabel, Gewebre, Rarabiner, Piftolen, und oben auf der Hehe eine Victoria, von Shadow movellirt. Bon den Gurtgefimfen weheten Fahne. Weiter fiihrte per Weg ther die damals jdmale Sdlofbriide nach bem Luftgarten, wo dict vor dem Sdhloffe ein hoher Wltar aufgerichtet war. Diefer Altar evhob fic) in fieben groBen Leraffen gu einer Hohen Pyramide, deven Bafis ar 50 Fuh Greite, und deren Hohe an 75 Fuk maf. Hier waren die Deputationen aller Genoffenfehaften verfammelt, e8 wurde der Choral ,Sei Lob und Chr’ dem Hoehften Gott” gefungen, der Erfte dev verfammelten Geift- lichfeit fprad) fiir ben gliidlic) geendeten Rampf das Dantgebet, bies gab bie Veranloffiung, зав wm dem Kodniglichen Palais einige Umanberungen turd) Schinkel ausgefithrt wurden. Die Kinigin war e8 auc) gang beforders, weldje unfern Schinkel verantagte, Hier in Preufew gir bleiben, ber fchon entfcploffen mar, e8 gu ver- laffen, teil fetner Thatigheit wenig Gelegewbheit geboten wurde. Schou ben 19. Sufi 1810 war das Laid durch) den Tod dev Rénigin in pie tteffte Traner verfegt. Von Schinkel fehen wir aus diefer Beit cin Brojeft im gothifden Sthl gu bem Maufoleum in Charlottenburg. Schinfel war fpdter noch befchaftigt bet bem Bau des Pringelfinnen-Palais, einer der erften Bauten in Berlin feit Langer Beit. Shinkel war nach allen Richtungen immer geifttg thatig; pie Gefdichte der Urchiteltur war ihim ftets ein reider Змей feiner Schipfungen, fo fehen wir in defen Bahren die Bilder der fieben Wunder, die ev fiir Gropius malte, in welchen er einen reichen Shak von Studien ber alten Sehriftfteller und der Gefchichte mie- perlegte, worit er namentlid) ale WArdhiteft das Зо, das praftifd Уве darftellte, fich nicht in ungemeffenen Bhantafiebifdern erging, fonbdern jedes Ginjelue in der Art auffafte, daf man fich diefe име perbaren Bauten doch ausgefiihrt dDenten fonnte. Ote Originalbilder find пой verbrancht. Herr Prof. Gropius hat fie im Sabre 1847 nach den vorhandenen Gfigzen noc) einmal gemalt, fie waren auch in diefem Gaale bet unjerm Fefte 1847 zur Freude Aller aus- geftellt, fie wurden nach Petersburg gefchidt, und find dort letder bei einent Brande gu Grunde geganger. Bet diefer geiftigen Befhaftigung und Thatigheit fehen wir immer, wie Sdintels gange Seele erfitllt war ven Der Beit, die er purchlebte. Unter feinen Zeichnungen finden wir Darftellungen der franzbfifden Rrieger, 1806 jzeichnete ev einen frangififden Ritraffter, ferner eimen ber Mtamelucen, mit denen Napoleon bet feinem Cin- guige, am 27. Oktober 1806, hier in Berlin paradirte, 1812 zeidh- nete er bie Franjofer, wie fie aus Rufland guriid famen. Da malte er auch ben Brand von Mosfan fir Groptus, ber hier in per Grangbfifden Sirafe Mr. 44 aufgeftellt war. Der Bulauf gu вет Bilbe war fo grok, bag man fic) mit wohrer Lebensgefahr hineindrangte. Dann endlich famen die Tage der Erhebung mit bem Забте 1813, und wie Schintel von diefen Tagen evfiillt war, das jpricht fich lebhaft aus in den Zeidhnungen, die wir in feinem Mufeum feger. Da ift befonders eine Wllegorie aus dem Befreiungstriege, im Mufeum vorhanden, wie dte Wiffenfchaft untervichtet, Wlles zur Hiilfe herbeietlt, in vie Wilber hineinftiirmt, bie Baume fallt, fie in hHochaufgethiirmten Wagen hervanfdleppt, wie auf ber andern Seite in gewaltigen Defer die Pifen gefchmiedet werden, um den Landjfturm зи bewaffnen. Dann ein Bild, шо Фи еше Cuuefle fitr polttifd religtdfe Pegeifterung dargeftellt hat, dhulich wie die alter Dichter von der begeifternden Wirkung dev Hippofrene fingen. Die begeifternden Pluthert entftrsmen dem Brunnen, auf welchent der Engel Michael ben Hals des Satans ourcbohrt. Bier Engel rufer mit Pofau- nenfchall gu bem feiligen Quell heran, anbere reicyen den begeiftern- den Trant in Bedhern und Helmen dar. Da erfdheint auch Bliteher im Schuppenpanger, fein Haupt mit einer Wwenhaut bededt und mit ihm Gneifenau. Beide bliden einander an mit den Bechern in der Hand, fic) gegenfeitig Treue und Ansharren gum grofer Werke gelobend. Wuf der andern Seite erfceint Geharnhorft, der ben fampfoegierigen Siinglingen Gpeere hinreidht. Diefe Bilder {фиг буш! in den Tagen, wo va8 Baterland im febweren Rampfe um feine Freihett rang. Sm Jahre 1814 erfdoll der SGiegesfubel und der langerfelnte Briede fam. Weldhe veligidfe Erhebung fand in diefen Tagen ftatt, wo Neltern und Gefdwifter ven Kriegern entgegen eilten, fie fdmiidten