bem man an Dent Geddichinibtage ver Gdhlacht bet Vetpzig ote une
zhligen Seuer iiberfehen fonnte, welche itherall emporloderten.

Sdhinfel war bei allen feinen Anordnungen fo finnvoll, da ev
wohl bet den harmonivenden Regenbogenfarben am hohen Steges-
altar an die verbiinbeten Biller gedacht haben mag. Bm Hinter-
grunb ber bunflen Baume bes vamaligen Luftgariens hatte Schinkel
in ber Berfpective ber beiben Sehlofportale einen hell evlenchteten
Obelisfen aufgeftellt.

Aut dem SehloBplag prangte vie Stechbahu mit ihrer Bogen-
avchiteftuy, auf der andern Geite die Poft, vamals gleich hinter der
langen Brite, mit dem gefrinten Yamensgug des Konigd in grofer
Dimenfion; in dev Mitte jah man die Breite Sivafe hinunter givet
Reihen Feuerbeden, getragen von Langenbiindeln.

Neber der langen Brite war eine giveite Laufbriide errich-
tet, die fid) auch bier mit einer Menge von Lampenreihen bemert:
lich machte und von der aus man in der Entfernung die Sriedvidjs-
britde evblidte, auch pamals nod) eine Holgbritde, aber burd) die
Lampendeforation al8 eine Bogenbritde dargeftellt, die fic) magifc)
im Wafer fpiegelte.

Sn weiter Entfernung jah man einen hohen Portifus, dev auf
der Herfulesbriice evrichtet war. Den Sdlug des Zufammentan-
ges ber Dekovationen nach viefer Seite ber Stadt hin bildete das
Rathhaus in der Kdnigdftrage, deffen Damals vorfpringender Thurm
mit dem Wappen der Stadt, reich bis in feine Spike, von Cider
und Balmen umgeben, gefchmicdt war.

Die gweite architeltonifc) durchgefiihrte Linie bilbete die Leip-
ziger Strafe. Das Potsdamer Thor war damals cin hohes Thor-
gebiube, welded erft fpater, bed ftirfern Gerfehrs wegen, feine
jepige Geftalt erhalten hat. GSdhinfel hatte e8 al8 einen ftattliden,
rdmifhen Triumphbogen deforirt.

Unter ben Stadtgebinden geichnete fic) namentlich die Por-
zellanfabvif aus, vor der fid) hohe Arfaden, von Palmen gebildet,
erhoben. Sn der Hauptetage bildeten fich Nifchen, in melden Figu-
ren in Gebensgrifte, die verfchiedenen Truppengattungen der Krieger,
ein freiwifliger Sager, ein Landwehrmann, ein Garde du Corps,
parftellend. Die Stimme der Palmen waren wirklich родео,
und die fic) ausbreitenden Blatter waren mit bunten Lampenreihen
gebildet, aus melden fich die weifen Giguren glangend hervorhoben.
Es machte diefe Deforation einen fo itberwaltigenden Cindvud, dak
pie voriiberftrdmende Menfdjenmenge ftets in lauten Subel ausbrac.

Gine Seitenlinie bildete vie Marfgrafenftrage, deren beide Enbd-
punfte, das Rammergericht die Deforation ped fchwarzen Adleror-
dens, und das entgegenftehende Gebinde, da8 jebige Palais des
Pringen von Preufen, die Deforation bes rothen Wolerordens jeigte,
und fo madtig und fo groR waren die Cinrichtungen bagu ausges
fithrt, bab man in der Geipzigerftvae gang genan bie Details davon
erfennen fonnte.  

  Ginen Glangpunkt, angrengend an die Reipzigerftrage, bilbete
der Dinhofsplak, in deffen Wtitte ein hoher Btumenforb, ein Blue
menopfer ben Griedensftiftern, anfgerichtet ftand. Gr wurde bon
goldenen Genien getragen, die im reife rund umber auf hohen
Stufen ftanden. Blumen und Korb waren transparent gebildet und
wurden aus dem ABnnern erlendtet.

Us Schluppuntt ber Leipsigerftrage ftellte fic) die Spitteltirde
in ber Defovation- einer Burg dar, wohl als Andeutung unferes
{ehinen erhebenden Choralé. Wuf allen sffentlicjen Plagen waren
Mufitdhive aufgeftellt. Wile viefe Anordnungen gaben Зена von
pem regen fchipferifchen Geifte Sdhintels und von der Begeifterung,
mit der er bie Grife ber Bett erfawt hatte.

G8 finden fic) von diefer gangen Erleudtung nur wenig Зее
nungen vor. Зи den ftantifcen Убей Ш пит eine oberflichlide
	Befchreibung pes. Verlaufs ver gangen Serevlidtert, ein Зимин ом
	unh Gtodengelinte und RKanonendonner begletteten ben von taujertd
Stimmen gefungenen Choral , Herr Gott vid loben wir.” Damit
спреи pie Empfangs - Feierlicfeit am Bormitiag, Den Aberd
fehmiidten fic) diefe Veranftaltungen mit noch viel бете Glanj,
und dehuten fich auch nod) weiter auf entferntere Stadtheile aus.

Das Brandenburger Chor war nicht erleuchtet, aber rund um
die Victoria waren antife Dreifiife aufgeftellt, auf welchen hohe
Geuer brannten. Die Saulen vor vent Thore waren gleichfalls hell,
bie Namen der Sehlachten transparent evleudhtet.  

uf pen Randelabern ver Siegesbahu, vie Linden entlang,
branuten grofe Geuerbeden, die aus ber Entfernung fic) als ein
wahres Feuermeer darftellter. Man fann eine Siegesftragke nicht
glaugender gur GErfcheinung bringen.

Simmtlidhe Haufer der Stadt wffneten их die Erleuchtung
iby Qnneres. Die Kunftafademie feffelte befonders durch thre flinft-
levifd) purchgefithrte Deforation. Hier waren alle Fenfter ausge-
nommen. Sm Barterre fah man vor einem dunflen Hintergrunbde
pie Werke ver Sceulptur aufgeftellt, welche durch die hinten am Fen-
fterpfeiler verftedten Bambpen hell erleudhtet waren. Sm obern Ge-
fhok war jedes Fenfter mit transparenten Bildern gefdymiict; im der
Mitte ver Cingug de8 Rinigd mit der Siegesgittin auf der einen,
per Griedensgittin auf ber andern Seite; in den ibrigen Genftern
waren die Rinfte und Wiffenfchaften ourdh die Bilber ihrer hervor-
vagendften Perfinlichleiten dargeftellt.

Die grofen Gebiude, die Univerfitét, bas Opernhaus, die
Biblivthef, waren in tren einfachen architeftonifden inten erleuch-
tet, denn Schinkel legte einen befondern Werth darauf, ов diefe
Gebsude ourd ihre eigenen Formen ihren Sdmucé erhalten follten.
Auch vie Formen ves Bortals ver fatholifchet Rivdje leuchteten
burch einfache Gichtlinien hervor, und oben auf ber Hohe der Kup-
pel fdjwwebte, wie in freier Quft, ein glangend ftrahlendes Kreus,
was einen herrlidien Gindrud hervorbradjte. Die groken Trophien-
faulen wurden durch in Retten herabhingende antife Feyerbecen und
Wmpelu erlenchtet.

Зи beiden Seiten der Opernbriice waren nod) Lanfbriicen
eingerichtet, die durd) Lampenreihen fich bemerfbar madpten.

Links am Graben war nach dem jegigen Finangminiftertum hin
ein groker gothifder Bogengang von Gampen gebildet, in deffen
Hintergrund eine Helle Gonne ihr Licht verbreitete. Wuch diefe An-
lage madte eine befondere Wirfung, und geigte, wie der Architett,
per diefes alles angeordnet hatte, auch iiberall die Geitenaven auf
Die Haupimittellinie beritdfidbtigte.

Nun folgte bas Beughaus, Wich hier entfaltete fic) ein Glang,
per fich miachtig geltend machte, der grofe innere Raunt ftrahlte.im
Hellen Зе, die Lampen waren auch hier hinter den Bfeilern ange-
bradht, alle Senfterfrenze waren ausgenommen, und in dem Oeffniun-
gen jeigten fid) Waffenphramiden, те aufgebaut und дефиле
mit ben eroberten Fahnen.

Weiter an der jebigen SehloRbritce zeigte fic) ein neues ither-
rafdendes Bild. Es war die fic) gu beiden Seiten ausbreitende
Spree, jt einem Hafen unsgefchaffen; vie Scdhiffe waren тает
gruppirt, an ihren Meaften, an ihrem Tauwerl hingen taufende von
BHalfons und Flaggen aller Art, und im Hintergrunde, da wo die
УНИИ ен ПФ befinden, erhob fic) ein hoher Leuchtthurm, der fich
transparent tn feiner ganzen Form und Hihe darftelfte.

Ais Endpunkt der flaniutenden Stegesftrage geigten fic) die
Hohen Tervaffen des Altar in den Farben bes Regenbogens. Auf
der Hihe brannte eine hohe Opferflamme. Sdhinfels Bee foll ba-
bei gewefen fein, gugleic) das Echlok im Hellen Lidt exfdjetnen gu
Тен, welded felbft nidit erleudytet war. Die Pyramide war fo
midtig, bak von den baju verwandten Haljern fpater auf dem
Turnplage in der Hafenhaide ein boher Churm erbaut wurde, von