Sloreng dem deutfcyen Clemente borgegetchnete edle Richtung rere folgen, wim ftait froimmelnder Riinftelet geitgemaige Bauftyle gu er- sielen. Die Aunt des 19. Sahchunderts. Aus ungedrudten Borlefunrgen bon Bf, Hagen. Araglos trenmten fid) Hrerauy die Freunde von ihm — wie fonn- ten fie, die ihn fo eben mit den genaueften Planen fiir vie Weiter- geftalting feines Зебеи8 befchaftigt gehivt atten, die entferntefte Uhnung deffen, was bald als gerfdpmetiernde Gewifhett auf fie ein- pringen follte, haben? G8 ift befaunt, oak Leopold am Freitag Morgen den 20. Mrar; frither wie gemwihulich, und nicht, mie er pflegte, in Begleitung Au- rel8 nad) dev Werkftatt ging, und weld)’ ein Wnblid fic) dem nach- cilenden, von banger Whuung getriebenen Bruder darbot. Den 23. Mavs verfamme\ten fid) im Pallafte Pifant, wo vor wenig Monden fein Bild erglinjte, alle Freunde ynd Verehrer um vie Babhre ves VBerflarten. Der proteftantifche Pfarver Dr. Theod. Witchen hielt eine wiirdige Leichenvede, nach deffen Beendigung die Freunde 568 Verblicbenen ben theuern eichnam bis an die Siufen des grofer Canale trugen. Dort empfingen Gondelu die Berfam- melten und fo ging der Zug bis an die einfame Infel von S. Cri- Порто. Nach beendigtem feierlicjen Gebete ward dort die Зее pon feiner Freunde Hinde зи Grabe gelegt. Mit Robert ging das Bdeal der frangdfifchen Genre - Mealeret zu Grabe, Unfterblicer Nachruhin wurde feinem Wirfen zu Theil. Paris trangte feine Werke mit Iuumortellen, vie Gchweig feste ihm im Heimathlicen Chale de Burva ein Denkmal. Wir fehliefen dies Gemilde feines Wirkens mit Wnfiihrung mehrerer vaffelbe chavatterifirenden Cingelsiige : бу ее e8, die Werke feiner Zeitgenoffen yu analpfiren. Ob- wohl der Aquavellmaleret nit hold, jollte er doc) den Studien 268 раша ш Venedig weilenden Schweizermalers DOietler, wel- her auf fernigem Wafdpapier mit lafirvenden Erdfarben die Werke Зав ить Vintoretto’s mit eminenter Meeifterfdaft copirte und febr gefchidt bie marfige Kraft ded Oelpinfels zu erretchen twufte, unbedingte Wnerfenniutg. Diefe einfache Methode gab thm mandjen Wink, fein Oelmalen nod) mehr gu vereinfacyen, zumal ev aud) die mannichfaden in harziger Tempera anf Gypsgrund ausgefithrten Copier der Malerin Angeli, nata Paseclt nach Wet - Venetianern {Hagen gelernt hatte. Gr fiihlte fic) fogar ju Ghulichen Verfuchen getrieben. Um fave, leuchtende inten gu erveicjen, und тб ей alla prima anv Qofung der Wufgabe gu gelangen, gab er dem weifen Gypsqrunve iiberall den Borgug. Gr arbeitete nie ohne Lebendes Modell und war menfdjen- freundlich genug, ben ihm als foldhes dienenden Perfonen ftets die ehrenhaftefte Thetlnahme fite Фе апреле ев Treiben yu widsmen. Meift fo gliclic), honette Andividuen yu Meodellen gu erhalten, er- griff er denn haufig die Gelegenheit folder Befanntfdaften sur Wus- bung zarifinnigiter und ebelfter Wohlthatigheit. Fir die Werke ber antifen Gculptur hegte er unbegrenzte Hodh- achtung. Beziiglich ver Wrehitectur fUHlte ev fic) von ihrer Haffifcen poche abgeftofen — er erffarte, diefe nicht gu verftehen — jedoch mit ‘ben Werken der mittelalterlichen Epoche verwandt. Cr giehe, fagte ev, al Maler die germanifde Epoche der bygantinifayen und maurifden vor. Dod) ее ev die in Deutfehland felbft ausgefiihr- ten germanifden Bauten nicht auf die Hddfte Stufe, denn fo mande ihrer Cigenthinmlichfeiten, 3. B. die Schroffheiten ver Giebel fchie- net ihm миф 208 Klima, nicht durch die Kunft bedingt. Die fchonften germanifcen Bouter feien in Mtolien von deutfdhen Siinft- lern audsgefiihrt worden, weil dort feine riumliche Beengung der Roeen hinderlich werde, vielmehr ein bediirftiges Beis - Ergreifen purd) ansgedehute Horizontallinien ftattfinde, wie dies der Dom yu Orvieto und bie venetianifche Kirche der Madonna del? Orto dare thiten. Der Viner Dom fei ihm dagegen ein Riefenwald mit Ver- zweigung ohne Ruhepuntte, mit befondern Meangeln hinfidtlic) dev dinfern Formen der Chorbildern mit ihren fpigedigen Strebebdgen und Pfeilern. Die Dentfchen follten, vieth er, die von Giotto in PWabhrhajt ©тове8 ift erfirebt, errungent und erfchaffen in реш furzen Beitraum, feitrem in Rom durdy feine Kompofitionen Carftens ver deutfdhen Kunft eine felbftandige Stellung gu fichern bemiiht war. Dies tritt uns befonbders flav hervor, wenn wir fllnf- zig Sabre wetter hinausbliden und uns vergegenwirtigen, mie ed bis 1795 ши 5 Яний Бе war. Raum ift e& miglich eine Theilnahme fiir die friheren Hervorbringungen yu ervegen, wenn wir nicht eta die Schanfpielfunft und 298, was fie bedingt, зи pen bifbenden Kinften zahlen wollen. Hinter dem, was bas Thea- ter und die Dichtfunft bot, blieh weit gure, was die Malerci bervorbrachte. Bm Заме 1745 Бок in Sachfen noch Gottfdhed. Seine Tragipie, Per fterbende Cato, wurde noc mit Beifall gefront, die 1732 gedrnct зеби Wuflagen erlebte. Dagegen verliefen Sachfen Wineelmann und Mengs. Sie begaben fic) nach Stalien, um dort bis gt ihrem Tode зи bleiben, denn fix ihre Forfdhungen und ihre Shapfungen war auf deutfchem Boden die rechte Unerkennung midht zu erbhoffen. Dent Beifpiele von Mengs folgien Wngelifa Kanff- mann und Hadert, die gletchfalls fiir immer ihr Baterland mit Stalten vertaufcten. Wud) Wilhelm Tifdbein wore nicht von Neapel, wo ev angeftellt war, Heimgefehrt, wenn nicht 1799 die friegevifcen Beitliufte ihn von dort verirvieben Hatten. Mit thnen find dte vornefinften Mtaler des vorigen Bahrhunderts genannt, die ihre Beit befriedigten, der unfrigen aber nicht gu gentigen verinigen. Das grofte Wtarwerf von Meygs, die Himmelfahrt Chriftt in Dresden, befchauen wir mit fiflem Blie.*) C8 war Tifdbein’s Gedanfe, vak Dichter und iinftler gufammentwirfen follten. Er gewann in Rom Goethen gum Freunde fiir fein ganged Leben, dev ein Bewunderer feiner Kompofitionen war und ed fiir eine ebren- volle Aufgabe erfannte, mit dem geffitgelten Wort die Pocfte des Malers 3n unterftithen. ЭН ift dev eine ит феи anbern ge- férdert. Wenn nicht als Beichner, fo ift ale Mtaler Lifchbetn vere geffen, der mur dret Sahre vor Goethe ftarb.**) Ganz anders geftaltete e8 fic) in Betreff des deutfcen Schau- foielg, dad anf den Schwingen bes eigenen Genius, begritht von ber garzen gebildeten Welt, fich gu einer nie geahnien Hdhe erhob. Goethe didjtete 1790 den Taffo und 1794 wurde der Dou Carlos anfgefithrt. Wenn Sdiller nachmals verichtlich feine Tragddie ett Machwerf nannte, welden Namen foll man fiir bite Gemilve er- finden, die inaltelofe Schattenriffe find, wihrend dort eine Leben- pige Delle der Poefie fprudelt? Sn demfelben Jahre, in dent Carftens eine Ausftellung von eigenen Bilbern veranftaltete, 1795, verbauben fich die beiden Dichtergrifen, um den deutfden Parnagk gu faubern und eine neue Herrfchaft gu begrimben, durd bie befannten Xenien. Bhnen gelang, was Carftens, in gleider Weife zum Kampf geriifiet, vergeblid) gu ervingen fudhte. Im nenen Sahrhundert entftand vas Hervlichfte in der Deutfden *) Wir ftimmen hem Urtheil Runge’s bei, ber 1801 farted: „68 aft fet Зет in dem Stile von bent Gntereffe, das e8 вебе, зи реш Aufwonde in den Figuren, womit e8 gegeben wird.” **) Ghenfowenig als fein Schad) fpielender Konradin fonnte feine Syene’ ans Gye yon Berlichingen fic vanernden Beifalls exfrenen.