Mtteratur, aber alles war im verfloffenen jdon vollftandig vorbereitet. Wie wenig ift dagegen in der bildenden Kunft als rithmenswert dem 19. Jahrhundert iberantwortet worden, als vollendet oder wet- tever Vollending fahig! . Augerhalh ver WMufeen und der Bildergalerien mocite man feine Runftwerke fehn. Die meuern Oelgemilde befchrintten fich betnahe nuv auf Biloniffe. Wandgemalde waren eit unbefannter Begriff. In Frantfurt a. MY. lief man fic) den RSmer auffdylieken, ши die Raiferbilber gu betradhten, bie fo fdledt waren, аб die nenere Sett fte mit beffern gu vertaufdjen fich gedrungen fithlte. Sm Kanton Bern wurde das Grabdentmal mit den VBerjen Hallers be- windert, fo fang’ e8 feine gediegnere DBilbhanerei gab. é Die Anregungen gu einer fiinftlerifejen Belebung vor Carftens идей von oben aus und wirften mehr einfchiichternd, als daf fie gu frifchem Schaffen begeifterten. Die Bemiihungen des Minifters Heinig in Berlin trafen nict auf etn entgegenfommendes Streben von Seiten der Уют. Anders war e8 tm 19. Sahrhundert und jet geigte e8 fic), daf dem, der mit rechter Liebe fucht, die Gunft auf halbem Wege meift begegqnet. Thorvalhfen wurde fir fein Forfchen nach den urfpritng- lichen unb den fchdnften Yormen des gviedhifchen Meifels vabdurd belohnt, dak Gypsabgiiffe von den Bildwerfen des Parthenons, рав die aeginetifche Statuengruppe nad) Rom famen. — Lange regte fid) eine fromme Sehnjucht nach den altern Zuftinden сен феи Lebens und Wirkens, als die Frangofen am Mhein die Mldfter ihrer bifolichen Zierden beraubten und dadurch Gelegenheit gaben, Раб man in Kiln erfannte, was man an Kunftfchagen befeffen. Die Sranjofen thaten nichts zur Crhaltung der deutfdhen Mitnfter und fojoben dadurd, daR fie den Kilner DQom fichtlid verfallen liefen, der neiten Regierung die unabweislide Berpflichtung gu, gunichft fiir bie Sicherheitsfteflung des Chorv8 Gorge zu tragen. Man hatte in ben Sreiheitstriegen erfannt, was durd) verbundene Kvifte 3u erreichen mbglich fet und Bereine gu edlen Zrweden wurden geftiftet und unter ihnen, wenn auch ungleich pater, Runftvercine. Dadurcdh — traten bie Riinfiler dem Bolfe niher und gewannen fich Frewnbe in allen Schichten ver Gefellfahaft, die, fobald fie mehr Hatten, als was zur Befriedigung der tigliden Sorgen gehirt, beftimmt wur- den, auf die eine oder bie andere Weife gum Gedeihen der Kunft mit beiguiragen. G8 wurden Steuern gu freiwilligen Gabe aus- gefchrieben und fitr fie bffentliche Denfmale erworben. Mtiglich ift eB, раб диф die Wlterthumsgcfellfdhaften mit ihrem Vorrath heid- иНфех Gerdthfchaften den Kiinfilern das Feld zur Darftelfung Ни tig erweitern elfen sind die dichterifchen Grzahlungen cines Ochlen- fhlager’s und Segner’s in finftlerifdyen Gebilden nadhflingen laffen. Wenn Thorvaldfen nidts von der nordifehen Ntythologie wiffen wollte, fo haben andere dinifche Bilohaucr die Gottheiten ihrer altefter Borfahren dargeftellt. Bm neuen Уиеаии in Berlin er- Uliden wir die Sagen der Edda in einem bunten Fricfe*) und Kaulbach verfegte fic) биг einige Figuren mit Gli in den alten Gagentreis. CEhemals шение man, den Miinftlern fertige BPoefie guv Verarbeitung varveiden gu mitffen, denn man fah in ihnen nur _ die ausfiifrende Kraft bes darzuftellenden Werfes. Nit Unluft febritten fie daran und ohne Begeifterung erlahmte ver Muth. Fest ftvebte in ihnen die Grfindungegabe nach Marheit und, wie gern gerufen, etlt die Erfitlung dem Wunfd) entgegen. Daher die hin- reipende Mtact, durch welche mit Entgiiden pie Riinfilerwelt зи nenen Wegen gefiihrt wird, anftatt раб Пе fich frither in miihfelig eligent Rreife drehte. Wie viel ift im den legten Bahren entftanden (die fiir die er ef ek or lal ae te Se OD me *) Gemalt von dem 1855 verftorbenen 9t. Heibenreic. Shaujpiellunft und die тама фе Poefie nicht eben ergiebig waren), an foftbaren Bauwerfen, an Standbilbern, mit denen die sffent- lihen Plage der Stidte gegiert wurden, an Wandgemilden, die Meufeen und Rathhaufer, Burgen und Sehlsffer, Kapellen und Kirchen nen fehmitcen! Wenn fie nicht heilige Gegenftinde behan- реш, Пир с8 foldhe, die eine nationale Bedeutung haben oder fiir den Ort, wo fie fich befinden, als redende Zeugniffe einer grofen Vergangenheit fic) bemerfbar machen. Fir vie Thatigheit unferer Maler wird folgendes BVerzeichnif fprecen. Die Gebaude und Ge- maicher, welche umfaffende Wandgemilde enihalten, mit Ansfdlug der bereits genauer befchriebenen find: 1) bas Runftnnfeum in Sarl. тибе, 2) 218 Rathhaus in Elberfeld, 3) das Rathhaus in Anchen, 4) der Romer in Franffurt, 5) die Burg Hohenfehwangau in Baiern, 6) die Burg Stokenfels am Rhein, 7) dic Wartburg, 8) pas Schlok mm Weimar, 9) das SGadlok in Stuttgart, 10) das SchloR in Han- nover, 11) das Landhaus Heltorff bei Ditffelporf, 12) die Haus: fapelle von Bethmann-Hollweg bet Bonn, 13) die nene Rapelle deS grofen Sdhloffed in Berlin, 14) ме Kirche in Remagen am Rhein, 15) ber Dom in Spever.*) a wir eine Fille flinftlerifder Krafte {ich vegen fehert, da die Kunfiliebe eher gue al8 abnimimt, fo fonnen wir getroft ver Zufunft entgegenharren mit der erhebenden Zuverficht, Daf der wetteifernden Unfivengung mod) lange nicht die trithe Beit der Ermatiung folge, Dak wenn die Metfter nicht mebr find, die jeBt nod mit tbrer Silngerfdaar gufammenwirfen, diefe auf ben angebabnten Wegen weiter wandeln пустое. Ханы, 0х Фано ом peuifehen Kinftler, али wie feiner fonft auf еше Schiiler als echte Geifteserben blicen, auf einen Mietfcbel ub Drake. Ernft Rietfdel**) ift in Sadhfen 1804 geboren. Die Liebe gur Kunft erwadhte fdyon im Япабен, deffen erfte Runft im Bemas fer bon Weihnachtsbiloern beftand. Friedrich Matthai hatte in feinem Фаше eine Malerfchule eingerichtet, die ungleid) Heiner alé die Wadyfde in Berlin war, aber deunod) umfaffender, inden hier nicht alfein Mtaler, fonbdern auch angehende Rupferftedher und Bildhauer im Beidhnen Unterricht empfingen und nicht ohne Vor- бен. 38 Зе ift PHilipp Beit, ale Kupferfteder Steinla und als Bildhaner Nietfael nambafi zu machen. Gin Feiner Meptim, den der Leyte bildete, vervieth zuerjt deffen itberwiegenden Beruf zur Bildhauerei. Der Kabinetsminifter v. Einfiedel, ba ev eine grofe Gifengieferei in der бай in Cauchhanuner anlegte, ge- ann ben jugendlicden Bilouer zum Nlodelferr. Bon Hier fam Rietfdhel nach Berlin und gwar in Rauch’s Wertkftatte. Bor allen Gchitlern that ev fic) Hervor. An ver Preisbewerbung, die die арене der Kiinfte 1828 eviffuete, nah ex Theil und errang ben Gieg.***) Der Gewiun war allein die Chre, denn als Mus. (ander fonnte er anf Das damit verbundene Stipendium feinen Wn- fprud) erheber. Wir eigne Koften ging ev nach Nom und ftudirte hier. Ws gewiegter Miinfiler befam er darauf eine Unftellung in einzig. Gegenwartig lebt er in Dresden. Зи Raud’s Werk “) Die Daler der oben angefithrten Эниний Иен Годен Мег инт ber entipredenden Bablen. 1) Morig 5. Sdhwind. Ginweihung ves Freihurger $08 и. . №., 2) Sofeph Fay ans Kir, ein Fries mit der germanifaen Urgefdhichte. 3) Wired Methel. 4) PHilipp Beit ua. 5) Wilhelm Lindenjdimit ua. 6) Germann Stilfe. 7) Moris v. Sdhwind. 8) Bernhard Meher ua. 9) Fofeph Anton Gegenbaur. 10) Emil Ga: cobs. 11) Heinvid) Не и. а. 12) Sofeph Steinle. 13) Eduard Steinbriid wu. а. 14) Ernft Deger wu. a. 15) Johann Schraudolph, **) rift Friedridh AWrwgiuft Miet{ del wurde gu Pulsnils geboren. me) Durveh ein Relief: Penelope verlaft ihren Bater Slariog, um dem Odyffeus, ihrent Gemabl, zu folgen. BWhgebtloet in THlfen’s Runfiblatt.