24 die Rante eines Felfens und blidt in eine Untiefe hinab. Die jue’ gendlice Amazone erhebt den Speer, um den Feind zu erlegen, aber bet der fteigenden Bewegung des Pferdcs gleitet fie nach hin- ten und fie hat Зе ИФ ди Бои, indent fie fic) sur Whwebhr anfdidt. 38 ift ein unentfdiedener Moment bes Rampfes zur Wn- febouung gebradt und man foun nicht fagen, ob der Tiger getddtet wird, ober vb mit dem Rok die Reiterin verloren tft. Dies Unbe- ftimmte ber Handlung pfleqt man fonft nicht al8 Borzug eines Kunft- werls git begeichnen, bas uns hier aber in reger, angenemer Spannung erhilt. — СЫ in London bei der grogen Bnbduftrie- Ausftelfung geigte c8 fic), welden Schag Berlin in der Gruppe _ befige, denn hier war fie auf einem freien Play anfaeftellt, fiir ben fie beftimint iff. Wuf der DWSange der Sreppe des alten Mufenms hat fie den alleriungiinftigfter Standpuntt empfangen, der zu finden war, und fie nimmt fich bier fo unvortheifhaft aus als bie Roffe- binbdiger im Treppenhaufe pes neuen Meufeums. Sn London wurde die Amazonengruppe in Meden und Berfer, fogar in griechifden, gefetert. Sm Wuftrage enaglifder Runftfreunde wurde fie feitdem gweintal in RinkguB gefertigt mit qalvanifcer Ueberfupferung. Ki’ jeicnet fich als Potratbilouer vornamlid) тиф еше Reiterftatuen aus Bu einem Sahre empfing er die Beftelfung guv Statue Friedrich Wilhelm IL. fiir Potsdam, yu einer Meiterftatue Deffelben Rinigs flir Rinigsberg, und зи einer Reiterftatue Sried- rich’s IL. fity Breslau. Gegenwirtig modellirt ber Minftler eine pritte Meiterftatue, Friedridy Wilhelm IIL. fitr Salefien. Фе Лецеичие in Kentysberg, deren Crrihtung nach dem Lode Friedrid) Wilhelms UL. befdhlofjen wurde, ijt aus MNeetall vou erobertem franzsfifchen Gefohiiy in Qauchhammer gegeffen und im Sabre 1851 aufgeftellt. Dev Konig erfcheint in voller Mannesfraft, etwa wie ihn dte Broving 1834 gum legten Dial gefehu. Der von BWiirde getragene Ernft in dew Bilgen verbreitet fich iiber die ganze Geftalt in Haltung und Bewegung. Der Lorbeerfrany und der yon feinen Gdhultern lang herabflicRende Konigsmantel (wen man aud) den einen und ben anbderu bet ihm, dem бешье alles Prunten- ben, hinwegwiinfden michte) verfiindigt uns den Sieg und Glanz, den Preufen durch feines Hervfchers Chatfraft und Weisheit errun- gen. Wir erbliden if in der Generalsunifornt mit Achfelfchnitren, mit bem Ronigsftern, der Orbensfette des fehwarzen Wdlerordens und bem eifernen Krenz. Durd) die wabhrheitsgetreue Wusfithrung bes Gtiyelnen, die fich von rem Mantel — ebenfo trefflich ift bier die Weidhe des Hermelins als die Schwere oes Stoffes ausgedriidt — bis auf die Sticeret der WAuffchlage erftredt, tritt pas Pradhtige ung entgegen, aber bennoch wird durch die ungezwungene Gehabung bes Reiters der Begriff eines ungewohnten Staates fern gchalten.. Die Rechte lent fich an die Seite, die Linke Halt rubig den Bitgel und in dem Biigel Hingt bequem der Fug. Das Жо, 28 in feinem herrlichen Kopf, in dem feinen Hoben Wucdhs die Ubfinft aus, vem Trafehrer Landgeftiit nicht verleugnen will und den Adel des Gebliits zeigt, tragt ftol; ben in dev Reitfunft erfahrenen Hevrrn. ! &8 verrith bas Feuer, das durch feine Wbern ftrdimt, ¢8 НИЕ den Bitgel, aber durd) thn nicht den Muth geddmpft. Gin eben fo neues alS fines Motiv erfand der Kitnftler fiir die Bewegung — ein fcbreitendes Rof foun al Statue nicht anders, al8 wabhrheits- wibdrig anf bret Giife auftretend, gebifbet werden — inden wir ¢8 unrubig im Stehen, mit weit gefperrten Niiftern, mit dem 606 erhobenen rechten Sug fcarvend erblicten, WS Vorfiellungen gum FuGgeftell waren ihm folche beftimmt, *) *) Yaut etnent Programm vom 19. Feby. 1844. Die Зифийет [ашеп: Shrem Kinige Friedrich Wilhelm UL. die dantbaren Prenfen 1841 — Gein Beifpiel, feine Gefege machten uns ftart — Bur Befretung ves Baterlandes — shim danfen wir bes Friedens Gegnungen. bte ,,gum Bolle reden follen von jenen fcbmeren PBrijungen, die un- fer Preufentand& erlebt, in denen aber auch die Gaat gelegt ritrbe gu ben Tagen ver Erhebung und des Ruhms und endlich von der Entwidlung jener Gant unter dem Gdhuge des Frieden. Bor ven fechs Pilaftern des Fufegeftelles, die das Gefimfe tragen, fiehen die Glaubensftirte, Gerechtigheit, Liebe (Vaterlands- Небе), Tapferfeit und Friede (die beiden (eyten in ter Geftalt der Borufjia und ver Abundantia). Die fdpinfte ver allegovifden Fi- quren ift bie Gerechtigfeit, bie in grandiofer Haltung, den Fuk anf ein Felsftiid gefest, mit dem Gefegbuch in ber Linken in ungetrith- tem Bewufifein ficy auf das hohe Schwert ftiigt. Die Figuren find fo geftellt, dag ihre Beziehung gu den Bilfeldern dazwifden nirgend verfannt werden fant. — Die Theile res Denkmals gehen alg gujammenftimmende Glieder in gefalliger Ubftufung vom Bolle rund уии Halbrund des Plaftifchen itber, wie nicht anders in gei- ftigem Begg vas Bild des grofen Hervichers mit den Tugenden, bie ihn begleiten, mit den Darftellungen aus feinem eben und feiner Regierung fic) zu einem gelungenen Heldengedidht geftaltet. Unter ben iim Hodhrelief ausgefithrten Bilbern ift das anfpredendjte bas, weldjes des Sriedbens Eeqnungen harftellt, Wenn Kif das fchinfte Gefchspf nach bem Menfchen, das PBferd, in feltencr @ ви бей зи bilten verfteht, fo miiffer wir befennen, 508 rie Etiere ihin nicht minder gelungen find, melde der Pfliiger regiert und neber denen der Gaemann Gamen jtreut. DOas Denkinal mit oem Granitfodel ift 34 Fup hocd.*) Her Minjtler ertwarh fich ТИ feinen Sriedvid) UL. einen gleichert Dank in Breslau al8 fity vas befchriebene in Rsnigdberg. Bor dort febrieb man: „Цебег ме @фбирей dieles Standbitdes ре] nur eine @Ншше.“ Bn London wurde fein grofes Werk: ,, der heilige Dtichacl” betwunbdert, der in ber nengebauten Nichaelstirde in Berlin feine Stelle finden wird, Зи Paris wurde fein Hetl. Georg, der auf vem RoR cin grauenvoll(cs Ungehener befampft, wee niger beififlig aufgenommen. Зи bedaucrn ijt 8, da das Edhup- penthier (LieR e& fic) nicht in einen minder widerwirtigen Dracher verwantelu?) gerade ben Blick auf der Seite von dem Heros ab- sieht, wo fic die Schinheit feiner Bifoung am BVollften entfaltet. Gm ХЗапозиили von KRaud Ш офи Cchitler Friedrid Drafe, ber 1805 in Pyrmont geboren wurde. Wenn wir das Berfchiedene dev Kunftthatigheit bet den Bildhauern Rieti del, #18 und Drafe uns peutlich madjen wollen, indem wir e8 an die Namen ге’ сен дтефИфен Bilobaner anfriipfen, fo fGnnteu wir fagen, ‘pap Rretfdel dent Sth! eines Bhidias tolat, ber das Crbabene und Feierlide fic) yur etgenfien Wufgabe ftellte, Ki pei cines Cyfippus, dev als Portratijt das hechfte WAnfehu hatte und neben bem Bilonix des grofen Alexanders fich in Roloffalgeftalten von fraftigen Gormen und lebhafter Bemegung geficl. Bir Drafe bleibt nad) diejer Rollenvertheifung Praziteles itbrig, dev nicht wie Der erfte Supiter und Minerva, fondern Bacchus und Venus, der pas Bierliche, Gefallige und Anmuthige parftellte. Drake bewahrte fic) al8 Sitnftler durch feine jarten Frauengeftalten. Gr bildete eine Wingzerin, ein Madden, bas einen Schmetterling fingt, eine fleine ftehende Wadonna. Arate war gang avm, als er nad Berlin ju Raud fam und founte mur verftohlen hie und фа eine Gelegenheit wahrnchmen, einen fleinen Gewinn durch Heine Didhterbiiften зи evziclen. Зи einer Kellerwohming bei cinem armen Tifdjler fand ev fiir die Nacht eine Herberge auf einem ager von Gagefpanen. Ourd eine Ent- *) Die erfterr Ubbifdungen erjdrenen im Kontgsberq nad Beidnungen von Grokpiet[d lithogr. von WKriedridy Bils.