levijen Stechern nach Rubens und fetner Schule, Borfteriman, ©. Bolswert, Paul Pontius, ©. van Dalen 2c., und, wenn fehon nicht in bem Grade, ron den eleqanten umd feinen Stechern ох па Ней Gehule, einem Audran, Ytantenil, PMeaffon, Drevet 2c. Auch die trefflicen, hier eingreifenden eutfden Stecher, Gdelin€ und Wille, find fehr wohl bedacht. Dak hier die ganze englifde Schule von Hogarth, Strange, Woollett, bis auf die neuefte Zeit eines Dov, Wilmore rc, hier in der feltenften Voll- ftanbdigteit und Bollfommenheit vorhanden iff, bedavf faum bemevit gu werden. Wher auch alle die grofen neueren Stecher per verfehie- denen Jtationen de$ Continents, von Rafael Mtorghen bis auf die jest anf der Hdhe ihrer Kunft ftehenden, find auf das Glinjzendfte bejest. Sch bemerfe hier nur, daf von tillers Stich nach der Madonna vt Gan Gifto hier vier verfchiedene Whoriide, von Dem erften Wegdruct bis zu реш Brobedruct der vollendeten Platte, und wieder von legterem zwei Gremplare vorhanden find. Gine der angiehendjten Whtheilungen ver Stiche, bilben die Ra- pirungen der grofen Mtaler. Den Reihen erdffnet bier Oitrer mit Uboriiden von feinen wenigen Rabdirungen, wie fie nur febr felten vorfommen. Befonders berwunderungswitrdig ijt dte hetlige Familie. Nur ans folchen Wboriicen fann man fehen, in welchem hohen Grade ex fich dte Bortheile diefes damals ganz neven Verfabhrens angeeignet hatte. Den Glanjzpunft bilden hier aber die Radirungen bes Rembrandt, von dem vorzgugsweife aus der Gammlung des $53088 von Buccleuch eine Meihe von Wbdviicen der fdpsnften und feltenften Blatter vereinigt find, wie nur wenige der erften Kupfer- ftichfabinette in Europa fie aufweifen finnen. Mande Blatter, 3. B. vie Flucdt nach Aeghpten, find Hier in den verfdhtedenften Stinden ber Whdriicke vorhanden. Chriftus, рег die Lahmen Heilt, bas fogenannte Hundertguldenblatt findet jich Hier aus der Gamm- fung von Gir G. Brice auf chinefifchem Papier in dem erften Stande ‘ber Platte von der feltenfter Kraft, Rlavheit und Warme. Dak hier der Birgermeifter Six, die oret Baume, Rembrandts Mithle, der van Tolling, der alte Haaring, Ephraim Bonus, рег Формой» ger und das Portrait von Coppenol nicht feblen, verfteht fic) von felbjt. Die Anzahl ver Blatter des Hollar ift gwar, befonders im Зои yu der erftauntiden Mafje des von ihm vorhanbdenen, nur miufig, рев pod ausreidjend, eine Borftellung von fetner Treff- lichleit und Gielfeitigeit yu geben. Go findet fich ein trefflicher Aborucd feines Blatts ber Ksnigin von Gaba vor Galomo nach der geiftreichen Compofition von Holbein, fein Becher, angeblic, doch irrig, nad Mantegna, feine UAnfidht des Doms von Antwerpen, und aud) einige Glitter mit Motten und Sdhntetterlingen. Bon den anderen berithmten Radivern der hollandifcen Sdule ift vor aflen Wovian Oftade, fowohl и АЕ der Wahl der Blatter, als ver Whoviice gut vertveten. Sch nenne hier nur feine Ganger unter dem Fenjter, feinen Charlatan und feine beiden Bau- ernfefte. RNachftrem find Potter, Berchem, Oujardin und So- hann Фест 008 hervorguheben. Everdingen, und nachft ihm Waterloo, find ungeniigend vertreten. За den Blattern in fcwarzer Kunft fiihre ich пит аи, 208 fic) die fo feltnen Blatter des Erfinders derfelben, Ludwig v. Sie- gem und ber erfien Urbeiten arin nach thin, des Pringen Rupert, des F. Caspar Fiirftenberg, des Sohann Thomas, hier in felt ner Bahl vorfinden. Dak die auferordentlicen Leiftungen der Eng- lander in Ddiefer Kunft in den Legten dretBig Bahren hier vorgiiglid befest find, bedarf wieder faum gefagt gu werden. Befonders in- tereffant it die Gammlung von Bldttern des berithmten Turner. (ОФфив 1014.) Portrag in der Sahresiifung der Konigl. Akademie der Kinfle 3n Berlin, am 24. Fuli 1857 von @&. 55. Toel€en. Unvorgefehene und unabwendbare Bwifchenfalle haben dite dffent- fiche Sahresfigung der Wfademie, welde in den Frithlingsmonaten hatte ftattfinden follen, in ве fpitere heifefte Sommerzeit gedvanat, р оршюинииепуеи оотуапоеи ЦЕ, bedavy ними оемети was mir die Pflicht auferlegt, die ohbuehin durch Die Ueberreichung Aber auch alle die groken meueren Stecher der verfebics‘ ser von dem afadentifcen Senate rterfanuten Brdmien fich verline Dey Vou dent afadentijcen Senate zuertaniuten pramien fic) verlan- gernde heutige Berfammlung nicht durch einen ausgedehuten Vortrag Laftiq 3 machen. Bilfer und Beitalter haben eine merfwiirdigqe Netqung, mit ich felber gufriederr gu fein. ИЕ Wobhlgefallen gedentt ein gebtiretes Bol! der Erfindungen, die bet ihm gemacht worden, der Meifter der Wiffenfdaft und Runft, die aus feiner Mtitte hervorgegangen find, wie feiner Helden und gewonnenen Sejlachten. Feder Cinzelne rechnet einen Theil dicfer Ehren feines Зое п felber an, indem ex deffen Ruhm dem Wuslande mit Stolz und Selbftgefiihl gegen- ther ftellt. Зи derfelben BWrt blickt jedes Beitalter auf die nachft- vorhergehenden zuriidé, deren Standpunfte fir iiberwunden gelten, weil fie nicht mehr die der Gegenwart find, und da8 neue ans febr natirlichem Grunde immer auch als Fort{chritt gedadt wird, inden per Geift des Grfindens und Weiterftrebend in einer ebensfriftigen Reit nie ausrubt ober fiille fieht Wllein auch Hier find es eingelne {chaffende Talente, denen jedes Mtenfchenalter diefe Selbftzufrieden- heit verdantt, mwenige Gingelue, deven Leiftungen zundcht ihren Zeit- genoffer gu gute fommen ober eine Wusfaat bilden fiir gufimnftige Gefchlechter. Suoent vex Staat vtefe hervorragenden Geifter in Wlademien per Wiffenfcaften und der Miinfte vereinigt, und ihnen die Leitung diefer hochften Sutereffen dev Menfchheit anvertraut, erfillt er eine Pflicht der edelften Selbfterhaltung, ber Gorge fiir die Ehre der Gegenwart und der noch wichtigeren fiir dad Fortgedeihen der Fol- gezeit, amit die lebendige Tradition hiherer menfcplicer Bildung nicht abveift. Eben dadure) wird aber aud) diefen bevorgugten Sn- ftituten die Berpflidhiung auferlegt, Redhenfohaft gu geben iiber die GErfillung hres widhtigen Bernfes, Durch Andeutung der Leiftungen perjenigen ihrer Mtitglieder, ote noc) vor RKurvzem in ibrer Mitte иен, миф durch anerfennende Belofnung gelungener WUrbeiten ihrer Gehitler, um Ddiefe gu ferneven Beftrebungen aufgumuntern. Dies ift der Bwed der hentigen atademifcen Iahresfigung, welder piefe hochgeelrte Verfammlung ihre geneigte Gegenwart hat fdyenfer wollen, und ber die Wande diefes Saales und der anftofenbden Bimmer bedeenden Ausftellung von Sdilerarbeiten. Seit der legten ahnlicen Sigung am 21. Suni v. 3. verlor die Afademie neun ihrer Mitglieder, eine gripere Angahl, als jemals in Ginem Sahre iby geraubt wurde, darunter flinf eimhetmifde und pret auswirtige ordentlidje und ein Ehven-MNetiglicd. An 18. September v. 3. ftarb der Kbnigh. Baurath und Broz feffor an der Bau-WAladentie hierfelbft, Friedrich Wilhelin Ludwig Stier, geboren den 8. Mai 1799 in der damaligen Proving Siid- preufen, im Dem polnifhen Stidtchen Blonie bet Warfdhau, wo fein Pater preukifcher Regierungsbeantter war und 1806 mit би von port nad) Glogau gog. Bn feinem 12ten Jahre gu Verwandten nach Berlin gefandt, vollendete ex hier 1817 feine Gtudien auf per Bauakadentie, wurde dann als VBau-Conducteur in der Rhein= proving befchaftigt und ging 1821 nach Paris, dann nad Stalien und Hom, von wo ev feine Retfen bis nach Sizilien ausdehnte. Grft 1827 nach Berlin guviicgetehrt, wurde ev Lehrer an der Я 52 niglicen Baualademie und am 13. Mig 1841 orbentliches Mite бе ex Wfademie der Kiinfte, indem neben der Lehrihatigteit sahl-