Afademie ein Kapital von 10,000 THly., aus ей иен УИ 8=
bediirftige avme Ritnftler unter tiigt werden follen, vermacht hatte,
und feiner WGaterftadt Halkerftadt fitr denfelben Zed 4000 Chir.
hinterlie®. Auch dem hiejigen Verein Berliner Miinfifer zur VUn-
terftiigung feiner bitlfebeditftigen Mitglieder und deren Hinterblte-
benen wurden von Bichhorn, der in friiheren Sahren felbjt die Noth
gefannt hatte, 1000 Thr. vermadht, welche anfehnlicen Bettrage
pon feiner Haupterbin grofeutheils bereits ausgezahlt worden find.
	Has vorige Bahr follte nicht еифеи ohue den Verlujt noc eines
rubmvollen Altererr Mtitgliedes ver Wfademie, des Begritnders einer
пемем lichtfraftigen, mirkungsreichen und naturwabren Richtung der
Landfchaftsmalerei, Franz Louis Catel, geboren ju Berlin den
22. Februar 1778. Anfanglich fiir die Bilohanerei in Holz be-
ftimmt, widmete er fic) mit nod) mehr Gliic und Neigung dem
Reicnen genreartiger Compofitionen, geiftretd), ausdrudsvoll und
pon edler Haltung, die grofen Beifall fanden, fo pag Catel am
23. November 1806 als evfindungsveicher, corvecter Beichner zum
orbeutlidien Wtitgliede der Ufademie gewahlt wurde, alfein auch gum
Malen shulider Darftellungen iberging. CErft anf etuer gréperen
Reife, die er 1811 nach Frantreid) und der Schweiz unternahm,
machte die GroRartigheit ver Wlyennatur einen fo michtigen Cindrnd
auf if, bag er bie Candfchaftemaleret als feinen wahren Beruf
erfannte und nach Rom ging, von wo er erft das Bahr vor feinem
Ableben nod) einmal feine Baterftadt befuchte, um feine hier woh
nenden Freunde und Berwandten, fo weit veren nocd itbrig waren,
	gu feben. Unter dem Himmel Stoliens, an den gauberifden DVeee-
reéfiiften ber Golfe von Neapel und Galerno mit ihren veizenden
Infeln, in den Thalern und Bergeshdhen des Apenuin entwictelte
ба in der von ihm neugewablten RKunftgattung fdpnell eine ent:
ichiedene Meifterfchaft. Die Farbenpradht und Naturwabhrheit feiner
Landfdjaften, voll poetifchen Schwunges in fiihnen Gegenfagen und
leuchtenden Fernen, die fic) fonnenhell ausbreiten, mit leidtem Ge-
walt in der burdhfidhtiqen Vuft, und in den Borgriimden belebt von
wohloerfiandenen figiirlichen Darftellungen, erwarben feinen Arbeiten
einen fo allgemeinen Beifall, dag er mance derfelben mehr als ein-
mal wiederfolen mufte, und die Nadwirkung feiner Leiftungen in
zahlreichen fpadteren Mteiftern fid) fiihlbar macht. 1841 gum Rdnig-
licen Brofelfor ernannt und nie bes fernen Baterlandes vergeffend,
wie feine faft gu jeder Runftausftellung der Wademie Hieher gefand-
len Gandfchaften bemicfen, fo wie das in ber evangelifden Stirce
	зи Charlottenburg von ihm geftiftete grofe Wltarbild: ,,die Wufer-
ftehung Ghrifti”, gribete Gatel fic) im rimifdyen Gebiet ито За
befig eine ehrenbafte, unabhangige Stellung, bis am 19. December
porigen Sabres ein furzes Umochlfein den T8pArvigen, noch immer
thitigen Riinftler fcbmergzlos hinweqnabm.
	Bei dem WAbleben fo hodsbetagter Weiner, wie die gulegt von mix
genannten: Rabe, Buchhorn und Catel, mildert die Trauer um ihren
Gerluft fic) durcy den Gedanten, pak bas Biel ihres Lebens ervetdht,
thre Aufgabe geldfet war. Gin tieferer, Lange im Herzen nadhflin-
gender Sdhmerg ergreift uns, wenn ein Mianjiler in der Fille der
Kraft und Thatigkett mitten aus feiner Laufbahn geviffer wird, die er
noc) eine Reihe von Sahren mit neuem Ruhm зи erfiillen berujer
{cjien. Nod) vor wenig Tagen waren vie Wiinre diefes Saales
mit ben Arbeiten des Ksnigliden Hofmalers und Profeffors Frang
Kriiger gefdmiict, feine riiftige, fcheinbar eine lange Lebensdauer
verheifende Geftalt fchwebt, wie nod) hier gegenwartig, uné vor,
und fejom find heute 6 Mtonate feit feinem frithen Lode verfloffen.
— Geboren den 3. September 1797 in dem Anhalt - Deffauifden
Marttfleden Radegaft in ver Mahe der Preugifdhen Stadt Zorbig,
entwidelte er frith, obne Wtcifter und Untervidt, eine angeborene
	те фе felbftindige Bauftubdien ihn befchaftigten. Bet der von dent
Язи Maximilian von Baiern ausgefchriebenen Concurreng zur Ge-
winnung eited neuen geitgemafen Banfthls bet Erridjtung eines
Athendums als Grziehungsanftalt flir hihere Staatsbeamte, twurbe
ihm 1851 der Preis zuerfannt. Und in Wahrheit war Wilh. Stier
einer der erfindungéreichfien Baumeifter, deffen geniale und gropar-
tigen Bauentwiirfe, noc) vor furjzem in Ddiefemt Saale anfgeftellt,
lebhaft fithfen liefen, wie viel Das Vaterland an einem folcen La-
lent verforen habe, da den BVerewigten nod) eine glingende praftifde
Wirkfambeit zu erwarten fchien. Es yeichnete szugleich eine feltene
rednerifche und dichterifdye Begabung den fo unerwartet abgerufenen
Meifter aus, deffen rafchen freudigen Worte von Genoffen und
Schiilern immer fo gern waren vernommen worden. бт hatte
pas S57i(te Sahr noc) nidt lange*itherfdpritten, als eine fchnell
gefabrlid) werdende Rrantheit ibn gum Gebauern Alfer, die ihm
naber ftanden und feinen Werth gu fchagen wuften, aus unferer
Mitte hinwegnahm.

Shm folgte am 7. October eines der altefter Weitglieder ber
Nfademie, der SGentor ihres Senats, Martin Friedrich Mabe, geb.
зи Stendal in der Wmarl am 7. Nov. 1775, jett dem 8. Sept.
1810 Profelfor der Bautunft und feit dem 4. October defjelben
Sahres orbdentlidkes Mitglied dev Wademie dev Minfte und hres
Genates, nadbem er fejon mehrere Sabre im Baufad) ange-
ftellt war, fo dag er bereits 1855 fein 6Ojahriges Dtenftjubi-
(биш hatte feiern fannen, mare nicht feiner befcheidenen Ginnesart
jede Oftentation frembd gewefen. Bom Sahre 1829 big 1842 ver-
fal Rabe das Amt eines fSniglihben Schlopbaumeifters, was ihm
au hiftorifehen Forfdungen Anta gab. Das Veftibiil des Wfadentte-
Gebiudes mit der Doppeltreppe und dem grofen Borfaal, mebft
diefem Gikungs- und Ausfiellungszimmer, fomie die gauge den Lin-
Den zugelehrie Frontfeite find von ihm angelegt, mahrend die beab-
fichtigte Weiterfiihrung des fchon genehmigten Banes Lings der
Gharlottenftrage unterblieb. Gr ftarb im beinah vollendeten 81ften
Sabre.
	Wenig iber einen Monat nachher verlor die WAtademie das,
nach Sahren gerechnet, noc) altere hocjwerdiente Mitglied, den Pro-
feffor ber Rupferfiecherfunft, Carl Lupwig Bernhard Chriftian Ви.
horn. Geboren den 18. Aprif 1770 yon nicht bemittelten Eltern
su Halberftadt, wo fein Vater einen fleinen Bolten bet Der Stener-
	einnafime verfah, wurde Buchhorn ein Sehitler des Directors ber
	pon Rsnig Friedrich Wilhelm UL. 1787 geftifteten atademtfden Kup-
ferftecyerfepule, Daniel Berger; fand davauf mehrere Jahre, von
1787 bis 1803, Befdhaftigung bet rem chalfographifdem Inftitut zu
Deffau, von wo er nach Leipzig ging; allein auf nla des Pro-
feffors Sreivhof 1806 nad) Berlin guritdfehrte. Am 12. Marz
1811 wurde ex yum ordentliden Diitgliede dev AWlademie gewahlt,
1814 Profeffor und Mitglied des alaremifcen Senats. Rady Ber-
gers Ubleben 1824, weldhem Buchhorn bet defjen hohem Alter fdyon
feit mehreren Sahren zur Seite ftand, wurde die Direction der afa-
pemifden Rupferftecherfdjule ihm itbergeben und feiner aufopfernden
Sorgfalt in Hevanbiloung ausgezeichneter Sdhiiler verdantt diefe
Kunft in Berlin den Wuffehwung, welder der Meifterfdjaft des
Preufifchen Grabftichels die AnerFenmung felbft des Wuslandes ex-
worben hat. Geine eigenen AUrbetten, Anfangs in punftirter, dann
in Qinienmanier, waven weniger zahlreid), ba ev ganz feinen Sapit-
[ети ее; аи Небе er e8 im fpdteren Jahren, fid) gur Erholung
mit der Moaleret зи befdhiftigen. Erft nad) feinem am 13. No-
vember 1856 im 87. Sabre evfolgten Wbleben wurde ber Wfademie
befannt, in welder grofartigen Weife ter edle Greis fiir das Wnfehen
ber Roniglidhen Anftalt, worin er feit faft einem Halben Sahrhun-
bert gewirlt atte, Borforge getvoffen, intem ev der Keniglichen