jest in England eine folche Leidenfdatt Herrfat, dap ore fabelhayte-
ften Breife dafiir begahlt werden. Go Habe ich erft fiivglich eine
Heine Schaale mit dem Namen des befannien Meifters Giorgio
pon Gubbio gefehen, woran die Wrbeit feineswegs von befonderer
SGchsuheit ift, welche der Befiger mit 200 «2 bezahlt hat. Grok
ift der Эбби аи folder феи mit Hibhjden Vergierungen,
welde der Glang ves Goldes thufcend nachahmen, und wahrfdein-
lid) von den Gavacenen in Spanien int 13. Bahrhundert fabvicirt
worden find. Bon Geffen aller Art, welde, von den Lester Iahr-
sehuten ded 15. Sabrhunderts ab, im Hevgogthum Urbino in fo
grofer Menge und sfter in feltuer Schinheit gemacht worden, ЦЕ
hier aber eine reiche Giille vorhanden. Die, diefer engverwandter
Kunft ivdner Gerdthe, welche im 16. Sahrhundert in Frantreid) an-
gefertigt, nad) devem Grfinder, Bernard von Paliffy, genannt wer~
pei, ijt ebenfalls, befonders in dev Gammlung Goulage durd fehr
fine Stitde vertreten. Oen Gipfelpuntt von frangijifden Arbeiten
piefer Wrt aber bilden vier Stitele von den ebenfo fohinen, als hodhft
feltnen Gefafen aus Pfeifenthon, welde am Hofe Heinrichs IL. ge-
madt worden find. Gowohl in der Feinhett in den Hormen der
Renaiffance, als im Gefdmad dev gemalten Ornamente, iibertreffer
fie Ulles in diefer Wet fonft befante. - Cin von Sir Anthony Roth-
{dild eingefandter. Ceuchter ift cin der anfehniicften Ste, weldhe
mir von diefer Art gu Geficht gefommen. Hichft widhtig it aber
ein Salzfak, Beitrag von Hrn. George Field, weil e8 oben mit dem
Salamander, dent befannten Cieblingszetchen Franz’ L, vergiert, be-
weift, da dtefe Wrt von Gefafen fcon unter deffen Itegierung an-
gefertigt worden find, was ein neues Licht auf die fo ине Sez
fehichte itber diefe mevfwlirdige Fabrit wirft. Auch an den trefflt-
en ironen Gefafen, welche im 15. und 16. 3ahrhundert in Deutfdj-
fand und Belgien gemacht worten, ijt hier fein Mangel. Den
Befchlug in diefer Wbtheilung machen endlich die Gefife, welche feit
реш Sahr 1690 in Staffordfhive [абс morben find. Natiirlidy
ift Hier die bevithmte Fabrif von Wedgewood auf das glanjendfte
gegenwirtig. Unter anreren findet man eine trefflide Nachahmung
der Portlandvafe.

Vou Porzellan, fowohl euvopaifdem, al8 ovientalifcem, tft die
Anzahl, im VBerhiltuip gu der evftauntiden, in England diefer Art
vorhanden Maffe magig. BndeR find von beiden Arten fehr gee
wahlte Stide gu fehen. Gin ahuliches Berbhaltnif{ findet auch in
Betreff ver Glasgefage Statt.

Von ven Prachtftiicen moderner Goldfdiniedearbeit, unter denew
Manches Hidft ftyl- und gefehmadlos, nimmt bet weitem die erfte
Stelle der befannte Glaubensfdhild, Pathengefdjent ©. Mt. unjeres-
Konigs an den Pringen von Wales, ein. Demndchft find einige treff-
lide Uvbeiten des beriihmten Bedte zu nennen, dev fic) mit fo
auferordentlidem Erfolg die Formen de8 Cinquecento angecigqnet
hat. Das Hauptitiic unter pen fich diefem Bweige enganfdhliefen-
ben, von hiherer Kunft gefdhmitditen Waffen, ift der gepriefene Schild
des Benvenuto Cellini aus BWindforcaftle, voch fefliefen fic) diefenr
swet Lartfden von Carl V. und Franz Lund eine Riiftung des
Herzogs Wlfons von Ferrara wiivdig an.- :

Зи dem orientalifcyen Mufeum find die mircenhafter Erzih-
Lungen Ser Bracht des Orient in Taufend und einer Nacht их
wirklichen Unfdauung gebracht. Coloffale Teppiche vow der Sein-
heit und dem Gefdmad der fohinften Shawls bedecten die Winde,
andere auf das Reinfte und Schinfte mit Gold geftidte Stoffe find
in Scautifter aufgeftellt. Durch Grige und Reichthum geichnet fic
pas fret aufgeftellte Sti ciner Elephantendede befonders aus. Mit
Selfteinen befehte Gefafe, Goldfcpmud, Waffen, auf das Reichfte
mit etugelegter Arbeit und Gdelfteinen gefchmitct, treten Einem arr
verfdiedenett Stellen entgegegen.

Wie berbunderimgswiirdig aber der Reichthum yon Kunftfdiger
	Haftings erft neuerdings angelegt worden. Hiezu Lomment nod
viele Stiice aus der ebertfalls fehr gewahlten Gammlung des Hrn.
Geoff, de8 Geiftlicken Sneyd und viele eingelne Beitvage. Wrfer
einer Fille von firdlichen Gegenftinden, finden fich hier mance fehr
intereffante, weldse und Ritterfampf utd Minne, die beiden Glanj-
puntte des weltlidhen Lebens im Miittelalter, vovfiihren. WUuf Samud-
fafiden und Dedleln von Spiegelu begegnen wir Turniven, dem
Stirmen der Burg der Frau Minne u. f. w. Diefen febltepen
fich einige Hdchft ausgezcichnete und theilweife fehr alte Hifthirner
mit abentenerlichen Borftelungen an. Wud) ans den Zeiten der ее
natffance iff mandes Gute vorhanden. Sehr grof aber die Zahl
bev fiir den ernfteren Kunftfreund minder intereffanten, obmohl hichft
funftretchen Wrbeiten aus dem 17. und 18. Bahrhundert. Hier fine
pen fic) aud) einige Beifpiele bemalter Elfenbeinfeulpturen aus Spa-
nien, wo diefe Weife bejonders beliebt war. Gir die Sculptur int
15. und 16. Sabrhundert fcilieBt fic) bier eine anfehnliche Babl
jener bronjenen Medaillen an, weldje mit fo vielem Geift in Stalien
gemacht worden find. , ,

3% fomme jest auf vie Betrachtung ded tirchlidjen und welt-
fichen Gerdths. Bu allen Vindern, welche bet den obigen Wbthei-
lungen in Betracht gefommen find, gefellt fic hier nod) der Orient,
und da ans allen Betten fitr diefen erftaunlichen Umfang treffliche
Gegenftinde, in mandhen Zweigen aber etn erftaunlider Reidjthum
porhanden ift, fo ift diefe Wbthetlung unbedingt die umfaffendfte oon
allen. Wud) hier tritt wieder fiir antifes Gerath, Candelaber, Lam-
pen, Bafen 2c. in fehr ausreichendDer Weife die Gammlung von
Herb ein. Эйр die Oenkmaler der alter Celten, ber Wngelfachfen
ift gwar. feine gablveiche, aber Hochft gemablie Sammlung vorhanden.
Namentlich find die vou Sofeph Maher ausgeftellten Sdmudfacen
mit Email ans der Sammlung Pawfett von einer Feinheit, dag
паи ИЕ оби vow ber Hohe dev technifchen Wusbiloung, fondern
auch von der Gefdmadbifpung dtefer Volfer eine ungleic) vortheil-
haftere Vorftellung gewinnt. Wus der grofen Anzahl des firdhlichen
Gerdihs, der Reliquientaften, ber Ciborien, der Зее, Бег. Bifdhofs-
fttibe 2c., Hebe ich Hier mur ben de8 William von Wickham, Bie
fos von Oyford, als vas reidfte mir iberhaupt belannte gothifde
Denimal der Wrt hervor. An den verfchtedenen architettonifcen
Gliederungen ber Krimmung befindet fich cine qrofe Bahl von flet-
nen Geulpturen, Miellen und Emaillen, und felbft ber ganze Stab
ift nod) durchweg in Felder etugethetlt, welche mit Cmail gefdymitcte
find. Diefer Stab ift cin Beitrag vou Merwcollege in Oxford. Wie.
denn berhaupt in diefer Whtheilung pes Runfigeraths dite Colfegen
der Univerfititen, dle Gilbehinfer ber Gewerfe ind mance sffent-
Liche Wnftalten mit die bedeutendften Gegenftinde gelicfert haben.
Unter den Arbeiten in Metall befindet fic) bier cine Wnjahl vou
ovientalifcyen Gefafen, welche durch die funftreiche und gefchmact-
volle eingelegte WUrbheit in Silber und anderen Weetallen, wie burch
Ме Biter Hibfcpen Formen febr vortheilhaft auffatlen. Won dem
reichen Sdak aus der berithmten Fabrif vow Cmaillen gu Limoges,
gu denen wieder befonders Lord Haftings reichlich beigefteuert hat,
fic) aber auch unter ven Beitragen ded Gouvernements und in der
Sammlung Goulage, weldye ich in meinem erften Bericht erwabnt,
fehr fchine Sachen befinden, bemerfe id) aus dev Sammlung von
Lord Haftings ein Kafichen mit Figuren vom reinften Gefdmac und
feltner Zierlichfett dev Wusfithrung, aus der Sammlung Neri drei
wunderfchine SGdhaalen, wnter Demen wieder dret badende Frauen
urd) die Reinheit der Zeichnung, die auferordentlice Grazie der
Motive befouders auffallen. Cmuailler, wie die Hein lebensgrofen
Portraite aus ver Wniglich Кому ен Familie aus der Beit Heine
1108 IL, von Hru. Henry Danby Gehinour eingefandt, gehiren fetbit

 

 

 
	in Srantreicdh зи рей groken Geltenheiten.
	Noch retcher iff aber das Gach der Weazolica ausgeftattet, fir welche :