jchiedene andere Cuviofititer, welde die ииииебате Э(итеньииа der Naturprodufte als Stoffe wie als Motive bezeichnen. Gin Corridor fiibrt jum gweiten Simmer (ohne Nr.), dem Kinigl. rothen Saale, ein grofartiges Brachtgemad, nur als Durdhgang benugt, aber geziert durch einige werthvolle Bilder, unter ihnen zwei Heilige von ZB eithl oom in altitalienifdem Rabmen, hangend ither einem Ramin aus Burglauer Maffe. Cine Reihe von Tifchen zeigt Funftvofle, gefteppte und geftictte Urbeiten, u. a. eine favanifdye Dede, alt- rentiche Stidercien auf einen, etn altes Doppelhandtud (15. Sabrh.), herrliche niederlindifde Spigenarbetten und Probducte von Kunftgeweben. Wieder fithrt ein Corridor zum dritten Simmer (Mr. 16), dem Ronigl. Speifefaale, einem iiber CO Fuw {angen und 25 Fug Hohen Raum. Die Wande von oben bis unten find mit fnftvollen und foftbaren Werken der Weberet und Nadelarbeit aller Qinvder und Zeiten gefdhmiidt. Bn den oberen Theilen fieht man grof- artige Gobelins, umgeben von foftbaren Wappenfticereien, unten die feineren Grzengniffe des Orients und des Abendlandes, im Hinter- grunbe eine Urt von Belt aus den verfdhiedenartigiten Stoffen zu- fammengeftellt, an den Oefen wunderbare chinefifche Genvebilder, Reliefarbeiten von Seidenftoffen und Malerei von frappanter Sdhin- Heit und ebendigfeit; das Gange evfcheint als ein Snbegviff, ein Megifter der Kunfithatigheit in dtefem Felbe. Die Gegenftinde be- ginnen mit den ilteften Geweben vorehriftlider Beit, сет Зи CMumienteinwand der Aeghypter) 2 bis GOO Qahre vor Chriftt Ge- burt. Daranf folgen arabifde Gewebe ans den erften Sabrhunderten nach Shrifto bis gum 16. Sahrhundert, yum Theil in bewunderungs- wiirdiger Pract der Farben mit ovientalifcem Golde durdwirtt, Grundftoff Seide, und in unvergleichlich fchinen Muftern, zum Theil in merfwiirdiger Wohlerhaltenheit; an diefe fcjlieBen fich dem Alter nach cbriftlide AUrbeiten ans dem Mittelalter, Damaftgewebe, die Glteften in Geide, dann in Wolle und Seide, endlid) gemifeht mit Leinen und von reinem einen an. Demmnachit find ansqebreitet Sticereien des Mtittclalters, befonders an Rirdhen- und Heiligen- Gewindern in Seide mit Gold flac) und erhaben, bis zum voll- ftindigen Relief, bisweilen gefoudert als Sticeret, andeverjeits ver- bunden mit Damaftgeweben in затеи Gegenftanden. Фади fommen Stidereien de8 16. Sahrhunderts von eingiger Schinbgeit, unter denen fid) befonders eine Unbetung de8 Chriftustindes von den heil. drei Ronigen von niederdentfdher Arbeit auszetchnet, welche als pas Gollendetfte betracdhtet werden fanu, was Stiderei und Weberei gemeinjdaftlidy hervorgebracht haben. Dierauf folgen in Gebranten {chine und feine Stidereten in Gold und glangenden Farben anf Seidengrund in ovientalifehem Gefdmad, jedoch woh! abendlandifcde Arbeiten. Wuf ее folgen. die prachtvollen Seidenfticereien vex Mitteleurepa, darunter eine prichtige Tifchoedle mit fchdw gegeichne- ten Bhunen aus bem 17, Jahrhundert, gwet Hichft merfiviirdige, tvefflich geseidhuete und wundervoll ansgefithrte Blumenitiice in er- Habener Wrbeit, mit Drapivungen und Beiwerk in per Wrt ver nie- аи фен Blumenmaler fener Bett. Bon Wollarbeiten aus fritherer Zeit find bemerfbar: ein grofer veichgeftictter Balbachin mit treffliden Blumen-Arabesfer, eine italtenifdje Wrbeit aus pent 15. Sahrh. mit dem Wappen der Sforza, mofaifartig ure Witflegung von Seide und VBemralung hergeftellt. In Cudhmofait ift pargeftellt eine fleine Фе Шо von Minnern und Frauen an einem Tifde, und nad) einem ahnlicen Princip tr einandergefiigter und gufammenge- fester Arbeit werden ju beiden Seiten jenes Wappens, welded liber dev Chir gum Zimmer Yr. 15 Hangt, swet madtige Decien bemerft, die обе in Hichft gefcmadivollen Meuftern aus mebhrfarbi- get mit Silber und Gold durehfchoffenen Seidenjtoffen gufammen- gefiigt, dte andere anv Vinten ans einent fchsner gropartigen Mufter bejtehend, welches aus griimer Seide und Baumwollengrund aufge- heftet ijt, wonach diefer Grund als erfter Verfuc) des Kattundruds von groRent hijtorifcen Iuteveffe ijt. Wu diefer Oruc reife fid wiederum fehr angiehende Rupferdrucke auf Seide, deren Darftetlung eine auferordentlidhe Weidhheit mit Scarfe verbindet. Derfelber Beit (17. uw. 18. Jahrhundert) gehiren auch noch fehr mevtwitrdige hier ausgeftelite Sticdereien an, weldye die Benusung der Seide mit Metallfolien, Gold und Silber, Lahn und Draht, Steinen und Mea- leet verbinden, unter denen befonders gwet pradtvolfe Tafeln mit Blumen, fowie ein Muttergottesbild und eine Heilige hervortreten. Zum Theil viel alter als vorftehende find die ovientalifden Gr- geltguiffe der Weberei und Sticerei, vow denen bereits die arabifcher ertwiifnt wurden, @8 find dies Arbeiten des fernen und fernfter Oftens, Perfiens, Indiens, China’s und Bapans, fo wie Aegtyptens; audy andere afrifanifehe Qiubder find vertreten und gwar in einer Rethenfolge, die wahrideintich vow uralter Zeit her beginnt, gleich- wohl aber die pradhtvollften Erzeugniffe bietet. Wegypten, Arabien, Perfien und die Titrfei Lieferten befondevs fhawlartige, prictig mit Gold und Silber durchwirtte Gewebe vow trefflider Farbe und feinftent Gefdmack der Beidhuuny. Sndten ait feinen zarten Farben und mattem Golde ift ourd einen fchinen geftidten Shawl und andere Stoffe vertreten. China diurd cine Anzahl von Geweben, zunt Theil glatt, gum Theil damascivt, und felbft in vathfelhafter & jour Durchbrechung hier beigefellt; die Mufter wie die Farber find beftimmt und prichtig. Wn vielen Geweben bemerft man eine Verbindung mit Stideret in gleider charatteriftifder und prignan- ter Zeichnung und Farbenpracht, faft iberall das jarte ovientalifche Gold und it der ganjen Wusftattung eine Ueppigteit, welche die abendlindifcen Bropucte weit ищет ИФ ВЫ Зоны По bee merfensiverth die Gewinbder von Neandarinen und ein Mantel vor braunrothent Damajft, welcher nach der auRerordentlichen Pract fei nev Sticeret in mehrfarbigem Golde, und wad den Drache fiir einen Raifermantel gehalten wird. Wn dicfe reihern fid) noch wun berbare chinefifehe Gobelins mit Gold und Pfauenfedern gewirit, und endlich nod) ein grower pradjtvoller Teppid) von Baumwolle mit Maleveien und Golddruc, und cine gqrofe Wtlasdecle mit ge- моей Muftern (Blumen und Sehmetterlingen) in grofartigem Styl. Nicht minder reich vertveten find die WArbeiten in einen, wom der Alteften Beit her, in glatten und pamascivter Geweben, als Tifd- und Bettzeug, Kaijerhaudtiidher, pracdtvoll gefteppten, geftidten, ge- fnitpfter, gefldppelten, filirten Wrbeiter und Werfen der SGpisenar- beit, befonders der Niederliinder und der Points der Venetianer und Genuefer, fanumtlidh Erzeugniffe, welche fic) durch) den hschjten Grad des Gefdinads und tedhnifde BVollendung augzeichnen. Die Kunft- weberet in Wolle und in Wolle und Seide ift hier nidt minder veranfrhanlicht, Die Werle der berithmten Gobelinweberei in der Niederlanden, Atalien und Franfreich treten uns in einer Reihen= folge vom 14. 18 уши 18. Sabrhunbdert entgegen. Die iltefter find bie mit dev Leidensgefdichte Sefu. G8 folgt den Gobelins iiber bev Thitre rechts und demnadhft, ein ausgedehntes, gegen 80 Fug fanges Bild, cin prachtvofles Schladtgemalde mit mehreven taufend trefflich gegeidueten Figure, umtgeben von den Wnfichten von 19 ulederlandifden Stidten und 17 Wappen der Provinjen in einent Rahmen von unvergleihlid) fadnen Blumenz und Fruchtgehanger auf fohwargzem Grunbde, eine dev foftbarften und feinften Gobelinar- beiten von Wolle und Selde. Der eit nach folgen drei landfdjaft- fiche Bilder mit Figuren und Blumeneinfaffungen, und endlid) ein michtiger Teppidh auf gelbem Grunde mit figitrlichen Darftellungen und unvergleidhlid) fefinen Blumen, ausgezeichnet durch feltenen Sarbenfcpinel;. Pefouders beadtenswerth find noch ausgescichnete Gobelins, ein Ecce homo wach Guido Meni. Die Reihe diefer intereffan-