gittlichen Rindes ijt flar, offen, mit einem Wusdrucé ves Selbftbe- touftfeins in die Welt blidend, die gu evlifen, feine erfabene Gene bung ijt. Dent Berichterftatter war vor dicfem Bilde, alB fprache bas Rind die Worte des alten Didters Friedric) von Spee: Sd) von Lauter Leb gejogen LiefR ben Scepter, Thron und Krom’, Зи ber Erben that mic) wogen, Wurde meiner Nutter Gobn. Weil die Liebe mid getrieben Aljo weit in diejen Stand, She bienteden mid) gu lieben Wollet fajfen ни Berftand. Vhne befondere Mumimer, weil unter fic) bereits nuimerirt, flirt ber Catalog nod) I—X, eine Reihe Rundbilder an, Photo- graphieen nad) Cartons ded Profeffor Stilfe in Berlin, fiir bas Theater ju Deffau. Der Kiinftler erliutert diefee felbft, andere GSriiuterung vielleidht nicht wiinfcend, in einem gedruditen PBro- gramm, das ben Berliner Lefern des Ceutfehen RKunftblattes nicht fremd fein wird, bas aber bennod hier wiederbolt werden mus ju Rug und Frommen derer, welde auswirts, wie man dort gu fagen pflegt: ,,auf bem platten Lande wohnen, oder von den Lenten ,,hin- ter ben Bergen . I. Die Gefchidte. Mit den Shymbolen ver Wahrheit und Gerechtigheit fcjveitet (jie) forfdhend itber bie Erde und zetdnet die Thaten der Valfer in ein offered Bud. Bhr gur Seite Adler und Wwe ale Shmbole der Herrfdherfraft. Il. Die Phantafie. In bewegter Stellung im die Saiten greifend, figt auf einem fabelhaften Shier und fcaut vergiictten 3148 nad einem weifen Stern, deffen Licht fich itber fie aus- gieBet. Ш. Die Poefie. Gefliigelt, ftrahlenden Hauptes, den Bli¢ nad oben gewenbdet, hebt fie begetftert bie Feder. Gin Genius tragt Sadel und Lcier. _ ЛУ. Фе Mufik Singen, enipfindend, ihren Tinen laufchend, voriiberfcwebend. Amor zeigt ihr den Weg. V. Die Tragdipdie ftist fic) evft finnend auf eine Saute, woran Schwert und Schild mit dem Medufenhaupt. VI. Die Comddie fareibt Mchelnd die Zuflifterungen eines SGatyrs in die ihr tm Schooge liegenden Hefte. VIE. Der Tanz. Cine Tangerin net einen gefliigelten Rna- ben wit ciner Craube, die derfelbe gu hafcben fucht. VUI. Die Malerei auf einem Regenbogen figend, fcheint Heiteren cutzitcten Blides zu malen. IX. Die Bildhauerei. Abgewendet von der Wutife figt fie Erleuchtung Harvend vor der unvollendeten Bildfiiule des Mtofes pon Michelangelo, welde von den Strahlen von oben fommen- Den Lichtes fivergofjen wird. Х. Die Architektur “mit den ‘AUttributen der Bau- Eunft, Gedhwebend, gewantungsreicd; halt das Dlovell eines Ge- baudes ии Эли. Dies wiren, zur Bier cines Theatergebaudes vollig paffend, bie gchar Лицей ber Rewjeit und gewif Leh ihnen dev Riinftler mit Ubficht, Charatter und Ausprucd des Gefdhmads unjerer Tage. Ob nicht bet fo weltliden Gegenftinden aud) dem Humor fein Recht eingerduimt wurde, ob nicht dem Kiinftler felbft die Zufli- fterung eines Gathres vom Obre tit die zeidhnende Hand orang, als ev die plaftifa) geftaltende Runjt von der Antife fic) ab-, und Mo- fen und Propheten ber Meugeit fic) guwenden (еб? das ift eine rage. Das benaunte Gemilde ditrfte, wie ein Theater, fo aud) jebe Grevitbant fehr angemeffen fdpmiicen. Sint Hauptiaale nimmt auger den Cartons aud) nod) ein nist mumerivies Bildwerf die Aufimerffamfeit per Befchauer in Wniprud), &8 ift daffelbe etn fprechend abntiches (eben&grokes Wbbilh beds in garter Qugend verftorbenen jweiten Sohnes des Erbpringen, Pring Georg, vom hiefigen Hofbilohauer Ferdinand Miller, ausgefithrt in weifem cararifcen Marmor, und als fdlummerndes Rind Фот: geftellt, ber rechte Arm ift unverhiillt und rubt mit den Handden auf der Bruft. Cas Gange wirkt purch den Gebanken ergreifend und durd) bie Sunigheit der Wusfithrung rithrend. Saal Ш. bringt in feiner erften Nummer (65), fogleid eine fofthare Photographie nach einem Carton von Cornelius yur An- Adhauung, welche ein Cigenthum Sr. Hobheit des Erbprinjen iff. Das Gemialde nad) diefem Carton ift fiir ben in Berlin gu ere bavenden Dom beftimmt, ex felbft ftellt die Crwartung ded jlingften Gerichtes” dar und wird ein BVotivbild im grofartigften Style, das die Bibelworte verfinnbiloen foll: 3c) und mein Hans wollen dem Herr dienen.” Das Bild ift fo ernft, fo gruppen- und geftalten- reich, daff e8 befondere Befprechung nicht nur verdtent, foudern fo- gav bedingt. Die Nin. 66 und 67 enthalten zwei Stitde aus dent gefchicht- liden grofen Gries von Raulbacdh, von dem fic fdon friher Зее hier befanden, die durch ihre finitlerifce Bollendung, wie burd ihren unnadhabinliden Humor erfrenten und in anmuthigen Rindergruppen den weltgefchicstliden Weiterfciritt des Rulturlebens per Menfedhheit vor Augen treten laffen. Dort erblidte man den Garg der alten Weltgefchidjte vom WAubeginn, fo recht ab ovo, denn aus Giern fah man junge Mtenfchlein hervorfrieden, bis gu ihrem Убив ourd) den Sieq des Chriftenthums iiber ме Беби фе Welt. Hier beginnt die neue Zeit, doch foll vie Begiehung noch vorbe= halten bleiben. 1 Nr. 68 zeigt eine grofe, volleudet [chine Haudjeidhuung Raul badhs, eigens dem Erbpringen Georg vom Rinjtler gewidmet,” ei- nen Gngel, der ein verftorbenes Rind gum Himmel tragt, iiber einer Landfaaft mit Stadt und Strom. Win Nachthimmel fleuchten der Mond und vie ewigen Sterne. Фа8 Bild ift nach einem Mtahr- hen von Wuderfen, die Beziehung lag пабе. Die folgenden Nuntmern enthalten 2 fleine Oelgemialde vou Profelfor Stilfe, Mr. 69, Scene aus ,,Xriftan und Sfolde , eine bewegte Gruppe von fechs Mannern, durd) eine offene Pforte mird ein im Garten {ufiwandeludes Hohes Paar evblictt. Nr. 70. , Hagar und ihr Sohn Ssmael” in der Wiifte. Der Riinftler hat das Echredlicke in der Lage Hagars nicht fcildern wollen, fondern vielmeby ihve Freudighett ther die Errettung, wie ме DBibelftelle ausfpridt: , Der Engel Gottes rief vom Himmel ber Hagar, und fprad gu ihr: Was ijt div, бад? бое dich nicht; denn Gott hat erhiret die Stimme des Knaben, da ev еде.“ Mtit einer glithenden Freude beugt fich die Wrutter ither dew Мане gen Gobn, dev fie liebevoll umfchlingt. Nr. 71. ,,Ldndliche Scene ans Altbayern”. Grofes Oelge- шаре von Profeffor Folz in Minden. Ansnahmsweife fein hi- ftorvijeyes Bild, viclmehr eine Scene aus WAltbahern. Weit offene Landfdaft, links ein lichtes Gehdlg, aué weldem cin Stic Wild tritt, redhts eine Anhshe mit einer unter Baumen halbverftedten Kirche. Am Fuge eine Landlide Wohnung mit Tuchbleiche. Mitten im PVorbergrunde liegt eine junge Bauerin auf vem Уи, die im freudigen Muttergliicl ihr jitngftes Kind emporhebt, und fiber fid zappeln und mit einem Feldblumenftrausdhen fpielen Lift. Das exfte Rind, ein Madden, rujt eingefdlafen aur Sette ber WMeutter; cin Stord) in der Luft fchetnt neue Verheifung andeuten gu follen. Sn einiger Entfernung fteht cin fraftiger junger Wedher, dte Senfe dengelnd, und der Antheil, mit bem er nach der Gruppe des от» pergrundes Blickt, (aft in ihm ben Gatten, den Vater evfernen, Den Hintergrund fillen Ortfdaften, in ver Tiefe ijt Meitncyen dirrd) den Dufifehleier au erfennen, und ein Theil der RKette des bayrifden