oder eine Mtaler-Gtatne aus dem Bloc hervorgehu, wennFaud der  
	{miegfame Chon fic) mit gleid) беден ботием еее, обе
fie Griechifcjes oder eine Gefdichte aus ben Kreuggiigen verfinnlichen.

Xs Shwanthaler fish von der nachbildnerifehen Dienftfrohn
fret fithlte, da that e8 ihm wohl, von den Rritifern nicht verftanden gu
werden, in deren Rlaffeneinthetlung feine Exrfindungen nicht paffer
wollten. Gonft Freundlich gegen alle, war er ftets den Kunftgelehr-
fe gram und hatte feine hergliche Breude daviiber, wenn fie eben
Gefertigies fiir uralt erffirten. Get feinem fihnen Phantafienflug
beachtete ex feine Grenzen und war geneigt, ein Gebiet nur als
Durhgang zu einem anbdern gu betvachten. Ev fonnte beim Wntiten
nidt bes Romantifehen entrathen und im ботом ен hielt ev fic
am Untifer. Das feterlich Ehrwiirdige fehmeivigte er durch humto-
riftiiche Bitge und das chriftlich Geelenvolle vermihlte er mit bem
Ноу Erhabenen. Gin Frither oder Spiter ift bet feinen Erfin-
bungen, deren unendlicke Mtannigfaltigfett wir bewundern, um fo
weniger zur ridtigen Wiirdigung zu vevanfehlagen, als wenig liber
gianjig Sabre zn rechnen find, dak ev fich in feinen Biloungen frei
und felbftindig bewegte. Sn diefen Sahren vermogte aber nicht
Krankheitsleiden, nicht rauhe Witterung ifn von der Werlftatte fern
gu halten. Gr iiberwand fich, wenn er auch an den heftigften Sdmer-
gen Litt, er bilbete an fetuen Geftalten, wenn aud dev Froft ihm
ой den Thon mit fiarvendem Gis itberglaste.

Dreterlet war es, fo fant man annehmen, das feine Schwin-
gen (fte zu never Geftaltung der Runft. GCinmal die immer mebr
fic) verbreitende Liebe gu chclifdhen Vorftellungen, feitpem die Hresfo-
maleret in Stalien von Deutfchen wiedergefunden war und Cornes
{ius in jenen Galen ver Glyptothef, getvennt und doch im Bue
fammenhange, die Reiche Bupiters, Neptuns und Plitos mofte, in
einer Rirche zugleich das Weibnachtsfelt, den Charfreitag und den
jiingften Tag darjtellte, als man fettdem die rechte Cinheit weniger
in GVermeidung bes Bwiefpiltigen, als in Wusgleidung dev Gegen-
fake fand, weniger in Hervorhebung eines Moments, als im Bue
famuenfaffen vieler, — Gobdann war ficher nicht ohue Cinwirfung
bie begeifterte Wiederaufnahme der alten Kirhenbaukunft. Won der
Gothit ift ver Schmud ver Figuren nicht zu trennen. Neben den
Bogenfimfen und Gewsthgliederungen lenfte man auch auf die Bild-
werfe den anfmerffamen DBlic und entdedte, dak hier in phantaftt-
{her Zufammenftellung fic) neben Eruftem Humorijtifdes, neben
Heiligem Weltlides entfalte, dak Heidnifehes hier ntdt feble, dak
man auf Gentauren und Sphinze ftofe, und in einer Geblubftetn-
Bievde den befaunten Dornauszieher evfenne. Die Wiedererfiellung
dev Dome in Regensburg, Bamberg und Speer, ver Baw der
neiten Rirden in Meiinchen in mitielalterlicher Weife nahm die
Runft der Bildhauer in Anfprud. — CEndlid) war es dte mitt [662
Haftem Gifer betricbene Forfchung iiber die Vielfarbighett der Tempel
und Statuen, felbft in der Pevifleifchen Kunjtperivde, die eine Aue
naiberung des AWitifen und Romantifeche herbeifiifrte*), penn man
fah nun ein, da dag, was fouft als minchifde BVarbaret galt, die
Bemalung der Hikernen und fteinernen Heiligenfiguren, aus dem
Raffifchen fic) Herfehreibe. Die antifen Grabvafen, von denen
einige, auBer ber rothgelben und fchwarjen Barbe, aud) Blau und
Gold und bisweilen cin erhshtes Bilbwerk zeigen, feheinen Sch wan-
thalern gunichft bet feinen Griejen vorgefchwebt зи haben.

*) 5. Rlenge fiellte 1833 in Miinchen int спреи Garten ein buntfar-
biges Tempelden (einen Mtonoptervs) auf.
	Кати Ета,
	Bur Kunfigefdhidte des Mittelatters.

1) Arehiv fiir Miederfachfens Kunfigefchichte, bearbeitet und heraus-
gegeben von H. Wilh. H. Mithoff. IL. Abthetfung: Niittel-
alterlide Runftwerfe in Goslar. Hannover. Helwing’fche
Hofbuchandlung, 1. Lief. 6 Soltotafeln fanunt Text.

Die beiden erften Whtheilungen diefes Werkes, die im Фен фей
Runfiblatt gebiihrende Wnerkermung gefunden haben, umfaffen die
mittelatterliden Runftrenfmale ber Stadt Harnover und des Klo-
ters Wienhaufen. Diefelben gehsren faft ansfaplieplic) nev gothi-
фен Stylperiode an, und zwar meiftenthells — mas junidhfi die
Architeltur betrifft — vem Gebiete pes felr intereffanten, reid) ent-
widelten novddentfden Backfteinbaues. Wubers verhalt e3 fic) mit
Goslar, heffen Monumenten Ме те Whtheilung ved ,, Archive”
gewidinet ijt, Die alte Raiferftadt im Harz iff vornehnrlich reid
an BWerfen ver frith mittelalterliden Gpode, an Denfnralen des
romanifden Styles, dev hier fowohl in mehreren фен, я
aud) in der Profanarchitettur bemerfenswerihe Spuven der Thatig-
feit einer titchtigen Vofalfehule guriidgefaffen Hat. Durd die Ent-
dekung dev Silberfchage im benadhbarten Rammelsberge und der
paraus fic) entwicelnden Bergbau gelangte rie Stadt frith yu Ane
febn und Bedeutung, und entfaltete unter tem Schuwe бег ТА
fen und frantifden Raifer ein reiches friih mittelalterlides Stultur-
бей. ОН vefidirten die Raifer hier in ihrer Pfalz, von meldher
noch jest ein Theil erhalten ift, wenn er gleich famunt feiner merf-
wiirdigen alten Doppelfapelle in unwitrdiger Weife gu untergeord-
neten Zweden verwendet wird *); mebrmals fah die Stadt in ihren
Mauern die Flirfter und Pralaten bes Landes auf Reichstagen verz
fammelt; mandpmal auch mar fie Beugin blutiger Gewaltthaten, wie
fie bet dem Те erregten Ginne der dbamaligen Meenfohen oft jah-
{ings ausbracen, fo jenes Gemegels im Aahre 1064, wo im Dom
an geweihter Stitte in Gegenwart bes Kailcrs giwei der angefehen-
ften Witrdentrager der Kirche, Bifdhof vou Hegilo Hildesheim und
Mbt Widerad vou Fulda, ein furchtbares BWlutvergieBew anvidhteten.

Dak eine fiir die mittelalterlide Kunjthetrachtung fo wichtige
und 20% noc fo wenig ausgebeutete Stadt in einem gritndlicen
und gewiffenhaften Sorfder wie Weithoff endlid) einen Darfteller
ihrer veichen Kunftfdage gefunden фо, ИЕ ши То еее Фет, fe
werthvoller bie hier uoch erhaltenen Werke find. Goslar hat in
mehreven ftattlidyen Girchen aus der romanifdjen Epoche interef-
fante Belege fiir die Entwidelung der gewslbten Bafilifa aus dem
flachgedceften Langhaushar dev friiheren Zett aufsumetfen, ein Fort-
fehvitt, dev Hier, im Anfehlug an die im Braunfchweiger Dom he-
gounene Richtung, fic) bis gu Dem conjequent Ourchgefithrten Gee
welbrippenfpfiemn ver Sloftertirche Neuer’ gefteigert bat. Wuferdem
aber befigt Goslar —- und darin fteht e&, einige gevinge, hie und
Da zerfirente Mefte abgerednet, wohl cingig unter ben Stinten Oeutfh-
fauds ba — eine Wiyahl von Privathdufern aus der romant-
{den Pertode, deren Publifation alfein fcyon pas lebendigfte Iu-
те zu weelen geeignet iff. Bielleicht hatte der Berf. von rein
praftifdem Gefidhispuntt aus nod beffer gethan, ment er, mit
der Darftellung diefer wichtigen Refte beginuend, uns fogletch ein
anziehendeds Geitenftite gu dev von thin fo trefflid) edixten Privat-
arditeftur ver Gadt Hannover geboten бане: doch wollen wir uns
night vermeffen, den wiffenfdpaftlic folgeridhtigen Gang feineds Were
fes зи durchfreugen, und bem ungeduldigen Verlangen nach Heraus-
gabe dex Brofanbauten Goslars Schweigen auferlegen.
	*) Wenigftens war vies nod oor etuigen Jahren der Fall, als id) ihn be-
judjte. Dev Kaiferpalaft, ein Werk des dvewehnten Gubrhunderts, diente ale
@ornmagazin, bie Rapelle gar — als Gefangnif!