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	itd ниц) Hei Sdhwanthaler ijt bas Phantafiewelle mit
	dem Srifdhen verbunden und dies Frifche gtebt feinen Werken eine
Natiivlichfeit, alS wenn feine Bilontf - Statuen mach er ай
	Natiivlichfeit, afs шеи еше ЗЭИыив - Statuen nad) der Yeatur
geformt oder пит Ubdritee waren. G8. tragen feine Munftwerke
wiewiel and) cin jedes in der Ausfiihrung erfordert, und wie oft aud
felber Gadwanthaler trog jeiner Leichtigtett des Scaffens an
feinen Werken, wihrend, ja fogar noch nach ver Vollendung Xenbe-
rungen sornabm, — fein Зебен rer Berechmmng**) —
	Niht weil SHwanthaler Bilohauer war, Hielt er es pur
feinen Beruf, antife Gottheiten vavzuftellen, micht weil er Katholtt
war, Horgzugsweife Heiligenbilder. Der веси in Gtatuen und
Reliefs aiebt e8 nur wenige unter feinen Werfer. Plir vie Зи
	wigdfirche bildete der Rinftler als aukern Seine aus Canodjtein
	Chrifius mit den vier Cvangelifien und gwer YWpofteln, flr den om
in Bamberg ein Crucifix mit dem travitioneflen Rod, wohl nur,
weil e8 fo beftellt war, wicht weil er der Umbiillung eine befondere
Heiligteit beimag. Bon Sandfiein find vie Gitter Venus und
Diana, Apoll und Bacchus u. a. fiir vas Sehlog in Wiesbaden,
pon Marmor eine Gruppe. Ceres und Proferpina in Berlin.***)
Slupgitter bildete er fiir dem Gudwigsfanal. Gine Bierde Der Wr-
Faden bes Hofgartens in Ntiindhen ijt gu den allegorifcen Figuren
au athlen, Nemefis und die ungeflligelte Siegesgittin, teil fte dad
iGSerecht und beharrlich,” per Wahlfprud) bes Kinigs Ludwig, aus-
pritden follen, Die reife Baherns in adjt foloffalen Statnen von
feiner Grfindung fchmiiden сей Portitus bes Rinigshaues. Wenn
Gcowanthaler daviiber tranern moate, dak mit den Gtatuen
	Wrazimilian Bofephs und Wiartmilian L vor dem Ronigsbau urd
auf bem WWittelsbacher Blawg frembe Riinjtler betrant wurden, fo
hatte er die Gemugihuung, daf er gemak einem YWuftrage von 1837
cin Werk auszufiihren hatte, das fechon durd) feine ungehcuren Зета
haltuiffe ¢8 mit allen Ctainen unjers Zeitalters anufnimmt. Der
thurmhohe h. Borromins in Wrona you Gifenblech tft mit bem Une
terfag 112 Fuk hod) und der von Bandel auf der Grothendurg
gu ervichtende Gherusferfitrjt mift 124 Fuk. Dagegen ragt die
Bavaria, ein Broncegup, 127 Fug aus der bayrifehen Mubmeshatle
empor. Die Figur Пе fich zeigt cine Hibe von 54 Fuk. Diefe
Statuen, gu denen noch ein Herfules in Caffel gegdhlt werden mug,
haben das mit einbder gentein, bag fie hobl find und eine Wenbdel-
treppe in fich febliefen. Gin Stitbchen befindet fich tm Haupt der
Bavaria, aus dem man nidt einzeln, fondern tn Gefellfchaft fic
einer berrlichen, viel umfaffenden WUusfidt erfreuen foun. Зи hee
reifder Haltung fteht die Bavaria, ju ihren Fiifen der Wittelsbacher
Gwe, ein Bild unantaftbarcn WoelS; wie Ме Зея Roma init dem
Helin geziert, Hilt fie in der Rechten das mit vent Bandelier um:
wundene friedlide Schwert und in der erhobenen Linker den Kranz,
der den Hecpverdienten pes Baherlandes geweiht ijt. Ueber der
Cherefienwiefe auf einer Wnhshe prangend, beherrfdht fie die Gegend
weit umber.

SGehon Sahre Lang blidte man erwartungsyoll gu der Giebel-
feite eines Gebiudes und gwar zu einem Rreife, dev in der Grif
und Hihe des Kopfes der ju giefenden Rolofjalgeftalt, auf der
Mauer gezeihnet war. Gin namenlofes Gritaunen ergriff 1844 die
Anwefenden bet dem WAnblic des broncenen Hauptes, das unter TI-
net einer vont Der Liedertafel angeftimmten Subelhymne, unter bem
Glany bengalifeher ichtflammen aus der Grube der Gieferet empore
	*) Зи Dtarggraff s Sabrbiidern, Stid) vou Sojeph Unger,
**) So риа КФ бир бег ав.
*#*) Manches Werk von ihm wurde melrfac von Runfifrennden verlangt, fo
ber Gdilb des Gerfules nad Hefiod.
	fie body bie Erde und ben Himmel fiir fic) und ihre Feier ijt des
Lebens verjiingende GHeiterfeit. Bn. den Geftaltungen ijt diejenige
Weife bes Untifen, die wir auf den Vajen, аш ей ебли фей Bil
bern in Sarquini’s Grabfammern finden, bilrungsgemag реет Гот
gefithrt, inbem ihr мех ЗЫ umd grifere Gelentfigkeit gegeben
wurbe,*)

 Ginen andern Fries finden wir in demfelben Gebaude in einem
der Raiferfale. бу № ben Rreuzguq Friedrich) Barbarofje’s dar
mit weifer Biguren auf goldenem Grunde. Met feltenem Gli ijt
бет das rontantife) Gejdwabige gu dem antif Sdweigfamen juriid-
gedringt, das nain Ansfithrliche im das einfach Mlare anfgeldft.
Obgleich cine fortlaufende Lilderreihe, wird hier doch Wunfang, Meit-
tefpunft und Ende deutlic) unterfdhieden. Mit dem hochfabrenven
Wefen ver Mufelminner hebt die Erzihlung an. Saladin Halt iber
Die Orbensritter ftrenges Gevicht, aber doch tft er der ebdelmiithige
Hervicher, wie ihn Leffing fehtloert; er fpendet mit vollen Huinden
denen, die bas Land verlaffen, da der RofKfchweif aufaepflangt wird,
wo fonft Das Rrewg gefianden. Wud) bei der barocei Piqur des
Derwifd {ое wohl an den deutfdeu Dichter evinnert werden.
Wir fehen, whe ver 67 fibvige Kaifer in Maing vom Rardinal- Le-
qaten den Seegen empfingt, denn: ,,e8 galt, dte hichfte Reliquic zu
vetten, Serufalem felbft. Sn WUfien angelangt, fiegt ev Bet Sconium.
Der faiferliche Held, uur vem Tode iiberwunden, den er in den
Gluten fanb, zieht cin, obwoh! erblichen, mit dem Namen eines Sie-
gevs feterltch tn ben chriftlicken Tempel. Die mannigfach{ten Gce-
nent gehen an dem Befchauer voriiber, aber pentlich und gleidhmafig
fpinnt fic) itherall ber Faren ab und unter bem Rebenfichlichen
ftechen dic Hauptpuntie paffend bervor.
	Unter den Portrait: Geftalten, die Shwaunthaler in groper
Zabhl darftellte, mugie er mancmal allein fetner Cinbiloungstraft
folgen. QUIS vorgitglich find befonders diejenigen hervorzubeben, bei
benen er in Gefichtsziigen und Roftiim fic) an alte Meifter anlehnen
fonnte, infonderheit die ausdrudsvollen Helden aus dem Wittelbach-
{chen Gefchlecsht, die foloffal in vergolpeter Bronce im Thronjaat
swifden Gaunlen aufgeftellt, einen gewaltigen Cindruc imachen von
Glanz und Pracht, Grofheit und Chriirdigheit. Sichtlich wettetferte
ber Miinftler hier mit dem Meifter dev Sufpruder Statuen und dies
gefang ihm um fo wvelfftindiger, alg Stighmaher in Minden der
berithmtefte Runfigteger der neuern Zeit, fo wie deffen Neffe, Mil-
fer, einer feiner vertrauteren @reunbde, die Werle in Bronce ber:
ftellten, mite er fie ihnen in Thon tibergab. — Won dew italienti-
jen unb beutfchen Walern, die von auffer die Pinafothef fchinitcten,
find ein Poor Sdwanthaler’s Werk. Gr lieferte fiir Calzburg
pie Mtozart-, fiir Bayreuth vie Sean Pauls, fiir Frautfurt die Gocthe-
Statue. Die moderne Tracht fehen wir bet биен ее ит
den maferifd) geworfenen Mantel verdedi. Writ dem Hal8tuch founte
fitch der Rinftler nicht befreunden, der daturd), daB er e8 fortlich,
dent Kopf eine freieve Haltung zu geben wermogte. Unter den
Dichterftatuen war dite erfte Shaffpeare fiir bas Hoftheater in Иные
then. Gr fithlte fic) nachmals gebrungen, fie von nenem gu mo-
deliver. Cr dachte ihn fid) nun al8 denjenigen, ver fein Gedidht
fcweigend mit bem Obr, ohne gu Lefen mit dem Wuge priift. Sn
gufallig maferifdher Haltung, geftiigt auf eine niedrige Herme, Halt
er die ausgefdriebene Molle in ber Hand und vor fid) hinklidend,
wie e& fcheint, gum vorivagenden Cchaufpieler will er den nach
{hoaffenden Stinger lebren und gugleich belehrt werden iiber Whficht
	*) Der Freiherr 5. Stadelberg, im Dreshen gum Ptaler gebilbet, ent-
bedte 1827 in Corneto Sile mit Wanbdgemiiden, die er alB ,,iltefie Denfmaler
ber Mtalerei” herausaab.