einett ifolirten Wtonent, eine Epifode des allgemetnen Handgemen- qes поете бе. Reiter im muthigen Ringen auf Leben und Tod, wild fid) banumenbde oder beifende Pferde, blikende Sibel und Pie Поет, furz ein Lelcht itberfchauliches, vramatifd) und malerifch effect- volles Ganjes, — fo find bie Schlactbilrer von Salvator Rofa, Pourquignon, Wouvermaun, Cafanova, Nugendas. Die Kanonen Пир Не fie faum vorhanden, und fpieler in ihren Gehlachten пит pie Rolle eines feuerfpeienden Gulfans in der Ferne des landfehaft- lichen Hintergrundes. Dieje malerifden Bhantafiegemalde gelten aber heutgutage flr alfju handgreiflide Unachronigmen. Die Sdhladht- bilder follen genau, dénltch, folic) und “facmagig fein. Dte Maler find an ein Programm angewiefen und ju militatrifdher Disciplin angehalten. Um bie Schilperung eines friegerijdion Vorgangs nad den Grundfagen der Malerfunft ijt eS ihnen nidt gu ии; ihre Uufgabe ift vor allem vie bildliche Cinkeidung der offiztellen Schlacht- biilleting, und fie mitffen fic) paher bequcimen die Schlachten fo aufzufaffer, wie fie fic) heutsutage darftellen, namlic) als Maffen- Кипре. Gut man nun ein Bild von gefchloffener malevifcer Wirking, fucht man den Krieger in ‘ver hichften Entfaltung feiner Kraft und einen Schlachtauftritt mit pramatifcher Ginheit ver grip ten. Gcredensmomente, fo findet man ftatt deffen einen wettlaufti- gett Blan und barauf die Regimenter maffenweife geordnet, die Wn- griffsfolonnen in verfcbiedenen Whftinden vorriidend; den Oberan- fiihver mit feiner Guite im niheret Vorgrimde feine Befehle erthei- lend; hier und da Lodte, Verwundete, VBerfprengte, blutige Wahr- zeichen und WMerfntale de& weitergegangenen Treffens u. f. w., mit einem Wort, ein nad) den Regeln der ftrategifden Rriegsfunft ent- worfenes Schlachtpanorama. H. Vernet ift, wie gejagt, ver Bee ‘griinder bdiefer neven Gattung von Malerei, die dem uniiberfegten Berlangen der neuern Zeit nach Wirklichfeit und Hanbdgreifltchfeit entipricht. Die zahlreichen Befteltungen fiir das hiftorifce Neufewm in Berfailles unter Luowig Philipp fithrien ihn auf diefe Bahn und Behaudlungsweife. Seine Befauntfdhaft mit ftrategifdhen Bewegun- gen, feine Gefchiclichteit im WMalen vou Uniformen, von Фив: ftiicen, Bulverfajten, Feldlazarethwagen und devgleidhen Kriegsgerith- {haften, feine anatomifde Renntnif des Pferdes, fein Натет, fchneller, genauer und im Wiebergeben ber Mebendinge tiujdend wahrer Bors trag famen ifm dabei vortrefflich gu Gtatten und festen ihu in den Stand, Ungewshntiches gu letjten. H. Vernet wurde init Ausbhret- tung in bie Weite der VBandermeulen des Biirgerfsuigs Бег Зи pynajtie, und fdjrieb bie Sdplachtbiilleting der amaligen frangofifcden Urmee auf Veinewand; er fiejerte Kupfer von gigantifcer Groge НЕ der Monitenr, und fein geftochenes Werk lieke fich ganz gut, frarte a0fifche Siege und Groberungen” betiteln. Die Gegenftinde, die ex vorzuftetfen gefucht hat, gehiven, metnes Cradhtens, nicht ind Gebtet ber Plalerei, wenigitens jo wie id) fie verftehe. Bede RKunft hat ihre Grengen, wovllber fie nicht Hinans fann. Die erfte Bedingung eines Bildes ift, dak e& mit einem Blic itberfehen werden ии, wenn man fic) in die gehirige биНегиииа Пе: der ungeheuere Umfang von Vernet’s Hauptbildern, 3. B. feine ,,Ginnahme von Gonz ftantine”, feine ,Ueberrumpelung der Ginala”, u. a., ift weit grifer al8 die Oeffuung des Angenwinkels, oder verfangt von dem BDefchauer cin fo weites Zuriicitreten, dak die Cingelheiten nicht mehr bemert- bar find; die Nothwenvigfeit, diefem Uebelftande abjubelfen, hat ihn paher aud) gegroungen, feine Compofition gu zerftiiceln in eine Rei- henfolge von Epifoden, Lauter theilweife in einem Iahmen verete nigte Bilder, die man Langs der Leinwand hingehend der Reihe nach befieht. Bon weldem Gefichtspuntte aus man aber alc die Malerei betradjtet, fo mug man Vernet das BVerdienft аптефиеи, pag er verfucht Hat, mefentlic) frdde und widerfpanitige Glemente, wie die fo unmalerifce Uniform der Heutigen Solpaten und die fo ungragidfen Formen der jegigen Kriegswerkjeuge, fiir bas Kunftge- Randfdaftlice in dem Bilde ИЕ mit fehr gefdhicter und ficderer Hand behandelt: das blaulich {dhimmernde Nteer und der ant Hori- sont dimmernde Strand ber Bucht von Cupatovia wiirden ein gutes Seeftiice nicht verungieven. Das Ganze if, eigentlich gu терем, Fein gefchidtlicjes Bild, und macht auch fdyon durd) feinen Umfang fel- nen Anfpruch auf diefen hohen Rang; man darf ihm baher arte) feine biftorifche Anordnung gumuthen, aber ed ijt dag bejte milttat- rife Genreftiid in der Wusftellung. Der nebenan hangenden ,,Schlacdht an dev ия, von H. Ber- net би diefe Nachbarfohaft gewaltigen Wbbrud. Bor swangig Jahren wire diefes Bild wohl beadhtet, vtelleicht and) bewundert morben; aber heutiges Cages findet felbft das groge Publifum daz vin nicht fo viel Wahrheit und Angiehungsfraft, dak e8 davor ftehen bleibt. Bernet’s кет ift nicht von der gediegenen Wrt, die bem {Gniden Hohn der Beit und dem noch fdjndderen Gefchmac der Mode zu troken vermag; fie befteht fein fcharfes Cramen, und bet allem auferen Glanz, bet aller ebeudigheit der Figuren, fallt fie fchlechterdings durd, wenn fie ftrenge vorgenommen wird oder in Gegenfay und Weltfireit fommt mit anderen gleichartigen Bildern von glitcliderer und malerifderer Behandlung. Das Ausfehen von gemalten Sapeten, das Vernet aus fetnen Bildern nie gang hat her- ausbringen fonnen, mute am Ende aud) den unflarften Augen auf fallen, und jest fpricht man fich bier giemlich einftimmig dahin aus, pak er im Grunde genommen nicht mehr als ein Qeforationsmaler erften Manges ift. Die eichtigheit im metft qlitdlichen und verftind- lichen Gomponiren, bie Fertigteit ber Hand, die Gidherhett bes Bor- trags, die Gefchwindigheit bes Pinfels, die Bernet fo oft bewiefen hat, find wirflic) grim GEvftaunen. Diefe BVorglige, die ihnt, unge- achtet vieler Mtangel, unter ben Meiftern der newern frangdfifden Schule feine volle Geltung verfdafft haben, find, fcheint es, dem doch fo geithten Rinftler in der ,,Schlacht an der Wlma abhanden ge- fommen. Hier ift alles fcpwerfallig, wolltg, undeutlich. Dtan mertt pen Goldaten ihre gwangig Dienftjahre an; fie [Фадей ПФ nod, aber aus blofer Routine und Gewohnheit. Die grellblan Hingeftridenen Bajonetie blinfen wie Blech; bas ftarE aufgebligte Fell pet Pferde fchiflert wie Atlas, und die von unmiglicen Glang- Lichtern befchienenen MNebendinge haben nidt mehr dte tiufchende Wahrheit, den vexivenden Uugenfdhein, woran ber gewshulice Neann fein Behagen findet. Wiles ift in eine falte, nitchterne Farbe ge- taucht und mit einer glafernen Glatte verfehmolzen. Um geredyt 3u zur fein, denn Vernet fant feine Leinewand von 20 бив malen, ohne Daf tie Qiwentake nidt irgentwo herausgudt, fagen wir, рав Let einigen tobdt ober verwundet auf ben Laffetten bon Ranonen niederftlirzenden Goldaten die Bewegungen tren beobadhtet und wabr gegebet, und in der Gruppe der um den Pringen Mapoleon Haltenden Обе im Berdergrunve rechts ein Paar Kdpfe von gutem militairifden Charatter und Ansdrud find. Wher einige ge- Iungene Details heben die thle Wirkung des unglicliden Ganjen nidt auf. Das Portrait des regierenden Raiferé gu Pferde, und die set Bildniffe ber Marfdille Bosquet und Canrobert, alle drei Lebensgrog, zeigen einen noch tieferen Verfall ded fitnftlerifden Ta- {ent8, und wenn nicht eine gang uncrwartete Wendung erfolgt, fo ift Bernet fortan nur nod et alter Maler- Invalidve. еше Зи famfeit ift gefdyloffen; ex ИЕ Hiftovifd geworden. Us folder hat ex eine neue Urt von Sdhladhtenmaleret anfge- bracht, die in Frankreich) villig durchgedrungen und an der Tages: ordnung ift. Die alteren Mater betrachteten die Schlacht nur yom Standpuntte des Bweifamp{s, alg das gufallige Sufammentreffen von Reiterfchwarmen und Fupvolfhaufen, in das etiwa ein Ungefahr die handelnden Perfonen Hineingeriffen; fie dadhten,, bag ihre WAuf- gabe, an bie Gefese 568 Malerifden gebunden, ihnen enge Grenjen,