fich nit dem Schauplag des дховей Krreges befaunt gu mraden, hatte ex Griedrtc) [ешен Wunfd find gegeben, ihn von Angeficht gu feben und perfonlich tennen gu еле, damals batten jedod) Maria Lherefta and ibe Rangler, Fiirft Kaunig, eine foldhe Bujammentunft wenig paffend gefunden, und Sofeph batte, fich ent {dulbigend, gegen Friedrich geiufert, ex werde fon Meittel finden, wim die Unbvfltcpfeit wieder gut gu maden, yu der feine Badagogen thn gwingen. Unter den gegenwirtigen Verhiliniffen aber war bas Begebren des jungen Ratfervs feiner Mutter gang слои Die Borbereituugen dazu fownten unt fo febueller befeitigt werden, ale Sofeph, dev feine Iteifen fiets witer bem Mantes eines Grafen, von Falfenftein madte, fid) alles Ceremoniel verbeten hatte. Meiffe in Oberfdlefien wav gum Ort der Zufanumentunft auserfehe worden. Ant 25. Uuguft 1769 traf Fofepyh dajelbft ein; er fur geraden Wega nach dem Hijhifliden Seloffe, wo Friedrid) feine Wohnung genommen hatte. Friedrich eilte ihm mit den Pringen, welde bet ibm waren, entgegen, aber fam war er einige Stufen der Treppe hinabgeftiegen, als der Kaifer ihm fdon in den Armen fag. Sofeph fagte: Mum fehe ic) meine Witnfdhe erfitllt, da id) die Chre habe, den griften Kinig und берет зи umarmen.” Friedrich entgeguete, ex [ее dicen Tag als den {dhbnften feines Lebens an, Зет ev werde die Epodje der Pereinigung zweier Hauler ausmacen, die gu lange Feinde gewefen feien snd Deven gegenfeitiqes Sutereffe e8 exforbdere, fich einander eber beigufteben, ala aufguretbent. Der vot Kiinfiler gewahlte Moment iff ber der [еббаНен ефеи дедещеы tigen Begriifung der Mtonarcdhen auf der Treppe. Friedrich iff von feinem Gee folge didt umgebe und demfelben nur um einen Sebritt voraus, wabrend die Begletter Fojephs, der enthufiaftifhh heranfgeeilt it, erft eben um die Windung der Treppe hinauffommen und den Ntann tw’s Auge faffen, der ihnen im Felde fo viel gu {haffen gemadgt hat, Laudou voran. Gine freundliche Mtajefidt leudhtet aus bem heruntergebengten Auilig des grofen Kinigd, begeifterte Freude ftrablt Hor dem jugendlidien fchinen Geficht bes Raifer’. While Gegleiter umber, fanter hiftorifeye PBerfonen, die etw ffigzivtes Crildrungsblatt bem Befdhaner nennt, find ebenfalls fo vovtrefflicy chavalterifivt, bake ими феи Фар und die Art thres Snieveffes an diefem bebeutungsvollen Sufamimentreffen mit ber grifiten Sider- Heit aus ihren Mtienen abnehmen fann., Daf fie famuitlid) die zuverlaffighten Portraits find, werftebt fic) eben fo febr vom felbft, als dah die Lofalitit hiftorifd getven aufgenomnen wurde. Dergletdhen pffegt der Miinfiler ftete durdy Феб benugenfdeiniguig feftzufteller. Bon den auferhalh den nidjfter Sweden ber Verfammlung liegenden Ge- nilffen gemahrie 228 griffte Suteveffe die Anfdhauung eines Gufes in der Werkftatt des Meifters Burgidmit. Derfelbe ift im Wuftrage bes Prager Kunfivereins mit der Anfertiquug ves Radesiy-Denkmals befchiftigt, weldjes, wie wir unfern Lefern {bow friiber mitthetlten, von den Brilpern May mobellirt, den greifen Helden anf einem Sehilde zeigt, dev von den Bertvetern der vere {hiedenen Truppengattungen und zugleid) Nattonalitaten Oefterreidhs emporgehalten wird. 2wet von vielen Soldaten (iberlebensgrofe Figuren) und andere tleinere Theile ded Gangen fiedten im Ganvde, ver fic) vor dent brovelnbden Snfofen ausbrettete, tt weldem jdyon die ganze Veact und den halben Lag vorber, „пе Denfe fHnt0ly.” Frith MNtorgens waren wir hinbeftellt. Der flattliche Meifter mit gweter [einer Sdhne (fdhine bartige Neinner) und fetue Gefellen evinnerte Tebhaft an Wiles, was ian fic) unter dent wadern BothgieRer vow Mltrnberg, dem Mteifter bes Sebalousgrabes, vorftellt. Bald war vie Beit gefommen, ba man bie Ranile, welche iiber ben Ripfen dev eingelentien Geftalten binvannen nnd die fenfredit Yaufenden RShren fpeifen miliffen, mit feudtem Chon und Handblafebalgen von Kohlen und Staub reinigte und mit Unjehlitifiiiddden fpictte ; enblid) war auc) ber Augenblid da, wo des Ofens Mund gedffnet wurde und unter Yantlofer Spannung ver gablreiden Buldauerfdaft, der rothe Gluth{trom bes Erjes mit hellem Seine fih im die vorgefdiriebenen VBahnen ergoh: ein Moment der Ertfeffelng nur, un fid) auf’s Nene in Dtenfibarkeit dem hdbheren Menfdenwillen gu unterwerfer, um nod) anf einen Tag guritdgugeher unter die Erde, von wannen e8 unbefeelt gefommien, um dann begeiftigt wieder an das Licht de8 GHimrmels hervorgufteigen. Wir haben unfere Nealer Sfter auf Bilberftoffe aufmerfjan: gu machen Ge- Legenbeit genommen. Hier tvtive wieher etn ganz vorjitglicer. Der Meifter mit feinen Gebiiffen in durdans malerifder Werkftatttleidung, alle, oft tt unbe- wouft treffliden ibealen Bewegungen unb Stellungen, Seder in jeiner Art mm den fich ergieBenden Ofen beldhaftigt, angefirablt von bent Schein des Crzes und mit der lebhafteften Spannung in den Gefidhtern; e8 mnulifte ein gang vorztighiches Bild geben fnnen. M13 die Luft aus еп Эжен entftrdut, ons iberfliiffige Erg in eine Зее tiefung abgelaufer und alle Unzethen eines gelungenen Gufes vorhanden waren, flimmiten die Bufdhauer mit Вице uf in pas Lebehod ein, weldjes ber Meiing- rath Rachel dem Meifter und feinen Gebiilfen ausbradte. Whe wurden wegen bes guten Gelingens begliidwiinidt. — Sn andere Werlftitten als viele, welde wir durd die Mufmertfamfeit pes Grofen Thun faben, der als VBorftand des Prager Kunfivereins mit pen Guk- angelegenbettert betrant iff, fiilbrte uns ber Bath Winter von Ruiruberg, ber mit frennbdlider Suvorfontmenbeit dafilr forgte, daff die ihn Gegleitenden einen Gefammititberblid itber das ganze induftrielle Leben im Milrnberg бебинен Ни jede Neiguung, jeder Wunfd dev Gafte fand Befriediguug durch) dte anfopfernde Gilte der lieben Niirnberger. Dak der unterivdifde Gang, der oom Rathaus zur Burg filhrt, uicst vergelfen wurde, braudt faum gefagt gu werden. Die originellfte Anfmertfaubeit, die man ben Saften gu Theil werden lief, war aber ohne Biweifel ei am 22. Morgens 12 Upr nach der Sisung vorbereitetes ЗЕНОН im ,,Gerventeller.” Dies ift ein fehr geviumiges und langes Gewslbe unter der Е аи unb wurbe frither al8 Trinkftube und Anfoewahrungsort fity bie Weine ber Putrizier und Mathsherrn benust. Da die letstere Beftime= nung ими Theil nod in Anskburng ift, jo fehiten die midtigen Falfer und bie eigenthiimlicye Utmoiphive, mele Weinlellern eigen tft, fetneswegs. Der Cin- gang war fo fein mit Srangerie und Blumen gefdmnitdt, welde letstere itber- Haupt ain Orte fehe beliebt und gepflegt fdeinen, und lud auf einer Tafel fo finnig und ebrbay gur Sedheret ein, baff man nidt anders al8 mit dem vollften Vertraucn in die ountle Nacht ftieg, bis man vordringend endlich Lidhter an ben Wilbungen gewahrte; dann glingte ein gebedter Tifd mit Blumen und Wein und bem Frithmabhl; endlic) immer wetter gehend, Horie man Htufif, wnfidtbar aus der Tiefe heribuend, eine [Gwungvolle Symphonic, welde die ibervajdten Ginne vollends gefangen nabm. №0880 aus sdemt Hintergrunbe tritt Bans Sachs herdor, wie ev Yetbte und lebte und wie ev nad ber Gage jo oft dent GHerrenfeller zugefprocjen. Gr bradte in guten Gerfen den Gaften Gruf und Willfommen und machte in jeder Begichung, vereint mit dem Kellermeifter und einem Mater dev hentigen Beit, mit denen er etuen fehr Launigen Dialog (ge- ОКЕ оон $. Briem, ber neben dem Dr. KRinigswarter (Gace) den Rellermeifier gab) anfniipfie, die Honneurs von Rilrnberg den Kunftfrennden gegenitber, bemerfend, da man gu foldem Brwed den Meifter nun fejon fo oft von feinem Himmel herabbemilht babe, da} nun einmal ein Unbderer fomtmnen ине. Trokvent befdwor er als Erfag fity die Abmefenheit des Mteifters fein Gilonif herauf, weldes vont Brof. Eherletn transparent gemalt in ber Viefe ЗОВИ von feinem Borbhange befreit, mit allgemeinem Suhel begrilft wurde. — Das Keftfpiel eilte dann bem Willfommengrufe gu ud bet bem God) auf die О hatter bereits Kifer und Kilferin ebenfalls in altem Kofiiim mit vollen Kriigen die Rethen der Gaffe flinf hinunter bedient, fo dak Wie gum Theil ans ihn gebilbeter GHumpen den Willfommentrunk erwidern fonnten. WAlfobald ere hob fic) ber Miingrath Rachel aus Karlsruhe und gab nidt minder im Reimer auf gute Meifterfingerart eine herglidje Erwiderung im Ramen der Gafte, die hegeiftert geiprodhen und gum Theil in Gefang ithergehend, bent fic) ber Chorus ибо, аи aligemeine Begeifterung hervorrief. Dah fonft bet dem wunder- voller alten Wein viel Frenndlicjes und Erhebendes, aud) Qauniges und Humo- viftifes vorgebradt wurde, verftcht fid) von felber. Unter dem Lebteren fiqurivte bie , Bactefelfdaft” dex Kunftvereinslente, welche, wie ein bine und hergeworfener Ball Anlak gu heiteren Reden gab. Der Kunft und der Kitnfiler wurde dann gor Ulen gedacht; Looff vichtete feine Dankrede anf die Stadt Niirnberg, auf ben Whredt Dilver-Berein in ihe und anf trene firdernde Verbindung beider. Auch den ,fednen Riirnbergerinnen” wurde durch den Vertreter von Roftod ihr Recht. Cinen tiefern Wnlang in allen Gerzen fand der Trinkfpruch bes Grafen yor Baudit{ftu, des rcubhinvoller Kampfers von Kolding und Bdftedt, welder, „пафъет man den Baum der Kunf_ und feine Gartner und Pfleger fo hoch hatte leben (affen, des dentfden VBaterfandes gedadjte, worn er табен fol.” Nach 2 Uhr brad die Gefellfdhaft auf, um unter Fithrung des Fretherrn yor Unffef§ bas germanifde Mujeum gu befuden. — Go haben refultatreide Arbeiten unb erhebende Genitjfe den Tag von Milrnberg denkwilrdig und an- genebrt gemacht. Thiringer Kunfeverein. Dur die Aufnahme dev Refidensftadt Weimar in unfern Kunft-WAusftellungs- Cylus wird derfelbe nicht, wie frilher angezeigt wurde, mit bem Dtonat October b. 3. gefebloffer, fonder auf bejonberen Wunfeh Gr. Kiniglihen Gobheit ves Herr Grofherzogs von Sadfen nod bis Mitte December b. J. ansgedehut, und beginnen von da ab exft die Iitdfendungen an die Cigenthitmer. Die Gerven Rinfiler werbder Hiervon mit bem Erfuden im Kenntuif{ gefebt, bie Gemadlde etc. bis gu diefer Beit fimmtlid) dem Bereitte gu itberlaffen, welder gern bemitht fein wird flir bie Verwerthung derfelben beftens Gorge gu tragen. Erfurt, det 23. September 1857. Die Central-Divection bes Thikvingec Kunflvereins. Profeffor Dtetrid. (Diejer Yarmmer iff Mr. [lL bes Literature Blattes des Dertichen Kunfiblattes betgegeben.) Verlag von AHeinricy Sdindler in Berlin. — Drend von Crowikld und Sohn in Berita,