deffelben ift, wenn fet iberrafdender umd impontrender, Dod) befriebigender und dem Charafter des Dichters entipredjender. Wenn eS bei dev fitnfilerifden Ver- ewigung eines Didjters hauptfidlic) baranf anformnt, ti und mit dem Bilbe feiner Perfoulichlett gugletdh eine Erinnerung an die wefentlid)ften Cigenfdaften feiner Poefie gu erweden, fo beftand bet einer plaftifdher Darftellung Piaten s bie Aufgabe befonders darin, ingendwie gur Unfdaunng gu bringen, mit welder MeifteriHaft ex eS verflandet hat, den Gehalt unfrer modernen Weltanfdauung it Das Gewand& bev antifen Forme gu Felden: deun obfdon die Bedeutung Platens mit der Hervorhebung diejer Seite feined Wejens feineswegs in ev- iqvpfender Weife ausgedritdt ift, fo ift doc) unbeftreithar, ba ev fic) durd fei- nen anbderit feiner Borziige in gleident Mlafe vor anderen Didtern ausgezetd- net und beim Bewuftfein der deutfden Matton imprimivt hat. Won diefer Wn- ПЕ {cheint fid) aud) ber Ritnftfer haben Yeiten Laffer. Darum hat ev fid) tn Betveff per Gewandung weber fiir das retu-moderne, nod) fitr das rein - antile Coftiiin entichieden, foubdern das eine mit dem andern in der Wrt veretnigt, dag вх bem Mod, fowie der Bein und Fuffbefleibung den mobdernen SGehnitt, dage- gen bem Mantel die Formen und Falten eines griedtfden Ucherwurfs gegeben, beibe aber fo mobificivt und angeorduet bat, daf fie gufammen nidt minder einen einbeitlicen, harmonifgen Cindrud made, wie die Vereinigung moder- ner Gorftellungen und antifer Roythment in Бен Фен’ фен Dicdtungen. Зи Betreff der Korpere und Gefidhtsbiloung ift der Kiinfiler im Wejentlichen per Natur gefolgt, jedod) and) hier den Forberungen des Jdealismus in fo welt geredt gemorbden, da gwifden dem Kern und der Hille fein Widerfprud beftebt, vielmebr bie Frage Goethe s: p>Stehn uns biefe weiter Falter Зи Gelidte wie pen Wlten?” hier mit gutem Recht bejaht werden fann, Der Ausdrud des Gefidis ИЕ аи» fchieber ber eines Nadhbenfenden, befonder8 wenn man die Statue von vorn ober vom dex vedjten Geite betvadtet. Феши ИЕ die Behandlung der Arute ud Hinde im Cinflang: denn in der gefenften Redhten halt er einen Griffel, in der bis zur Taille gehobenen Энен dagegen, weldje идее den eimerfeits vom bev linfer Gehulter herabfailenden, anbdererfeite unter dem redhten Went nad vorn geldlungenen Mantel gufanmenfaft, halt er ein anf die Thatigheit des Gviffels harrendes Buch, und ber gwifden die Blatter deffelben umgelegte Finger deutet unverfennbar au, dah ber Dichter eben mit der Geftaltung oder Ansfeilung eines Gedankens befchaftigt ift, Bt hiedurd) ansgebviidt, dag die dargeftellte Perjin- fichfeit mehr ein Mann des Denkens als der That, und mehr ein mit Bedadt und Gorgfalt geftaltender, als leicht unn fliicjtig {chaffender Dichter gewejen iff, jo fpricht fic) hingegen in der geraden, firaffen Haltung feineds Rorpers, fo wie im ber ben Gortfeyritt andentenden Stellung des linten Beines nicht minder beutlids ans, dah ex Fein blo§ befdaulider intuitiver, fondern ein dex Angenwmelt sugelehrter, an ben Beftrebungen und Kampfen der Beit und der Bolter, theil- nehinenbder Dichter war; ja die untere Partie feines Gefidhts, welde bejonbders bei der Betradtung von her Иен Seite ine Auge fullt, reutet durch einen faft мана ен Uusdruck zugleid) an, aus weldem Gtande er hevvorgegangei ijt. Hus alledem geht hervor, oah fic) ber Kiinfiler die Charakterifit des Dich- tev8 mit glitdficent Erfolg hat angelegen fein Laffen, umd daff das Bild defjelben in diefent Monument auf eine bes Didters witvdige Weife der Madjwelt ither- Петер werten wird. Sn rein formeller Geziehung Laffen fic) gegen die Wrbeit einige Gebenfen evheben. Der Hal8, der faft ganz unverbilt gehalten ift, баш ungewdhnlich Lang; ebenfo die Beine, insbefondre der Ни Unterjdjenfel. Da- gegen macht ber umpf bis gur Taille und der Oberarmt den Cindrud, als ob fie etwas gu fury andgefallen waren, В Ме Ubweidhungen in der natitrliden Geftalt bes Dichters begriindet over vielleicht fitr die WAnfidht ber Statue in wet- terem Qaunte gar nicht vorhanden find, vermag ih nicht gu ent{dheiben. Ebenjo tafie ih dabingefiellt, ob dex etwas fitnfilice Faltenwurf unter der linten Hand gufallig enitftanden iff, ober ob vielleidt der Riinfiler damit auf die Hinfilic) oer-~ jhlungenen Formen, in welche Platen feine Gedanfen yu Heiden liebte, hat bine benten wollen. Stultgart. Wir wurden anf ein bemerfensierthes Bild aus der Ulmer SdHule anfinerkfam gemacht, weldjes fich in Befig des Hrn. Hauptmaun hon Camerer Sefindet, und fahen ein 7 zu 8 Huh grofes, gut reftaurtrtes Gee milbe auf Linbenbolz, darftellend Gott Vater mit dem Letdnam Chriftt im Sahooke. Das Haupt bes Exldjers lebnt an dev Schutter des Baters; liber bad Unilig geht ein Lichen ber Berkldrung. Gott figt auf einem Throm, der vor einer Ultarnifde gu fteher fcjeint. Er ift mit einem rothen Mantel angethan und hat bie Tiara anf hem Hauptes feine Gefidjtsziige, vou regelmifiger Sdjin- Heit, tragen den Эмери minnlich flillen Sedhmerges. Auf der SGehulter Chriftt figt die weiffe Taube. Hinter der Lehue des Thronfeffels, vow fdwarger Farbe mit Gold geftidt, frauen vier Engel hervor, Bu beiben Seiten aber de8 Thrones fchweben noch srrei andere Engel mit den Narterwerkeugen. Gie tras gen lange weife Mieider: ser cum rechiot Gottes hat blaue Uufidlige uno Bane Dees trdgt bie SGiule und das Rohr, jener ber Darait, Cer guy Chace pern bigarr, ja geradehin abfurd erjdeinen wiivde, gu wunbder Jamer Befriedigung gelungen. E83 ift fo, е8 fonnte gar nicht anders fein. Und pabet haben wir e8 befanntlich mur mit einer Vignette фи thun, die da8 verfifizivte Snhalteverseichnif gum ,, eben der Mtaria” au fchmitcen hatte. Wir find lebhaft gefpannt, ob und welche Perlen aus diefem Werk uns ferner das vorliegende Unternehmen nod) bringen, welde Wahl e& unter den ebenbiirtigen Gefdhwiftern, [der fleinen und grofen Baffion und der Apocalppfe treffen wird, — denn wir bergen den Wunfdh uidht, den grofen Meifter, foviel innerhath der geftectten тещей miglic), nad allen Seiten feines Sez nius hin wiedergegeben gu fehn, und das [chon Geleiftete recht- fertigt gewif die hadhften Grwartungen. Nur nod) ein Wort ther die Uusftattung, auf die man nicht von Papier und Format unjrer Beilage fejliehen mage, fondern welche in den ftattliden Heften je- bem Anfpruch unfrer verwihnten Beit befriedigt Zwiilf folder Hefte Gu je vrei Blhttern) vollenden das Werk, jebes gu dem Preife pon 1 Thr. 6 Sgr, flix den wohl faum jemals fo Gediegenes, ja wir ftehen nicht an gu fagen, fo Rofthares fiir den, der eS gu witr- pigen wef, qeboten wurde. РТИ Ц. Ус. Perlin, 92. ЭН. Der Hinftlerifche Machlak ves fitrglid) verftor- Benen tveffliher Shor, ve8 Directors unferes Kdnigl Kupferftichfabinets,*) wird unter der Gard an Kunftfreunde veviinfert und lodt vefhalb feit einigen Tagen mandhen Gefuch in die Wohnung des Berflorbenen (Oranienftrage 103). Die Raume find noch angefiillt, die Winde nod bededt mit dew Bengnijfen der feinfinnigen Runfiliebe ihres ehemaligen Befigers und Bewohners, ber fle forg- fiiltig gufanimengebracht, Liebenoll gehegt Hat und bet feinem Sdjeiben nocd den Wunlh suferte, dak fie in wilvbige Hande itbergehen und den Hinftigen Vee figern eben foviel Freude maden midjten, mie fie ihm gemacht. Sdjorn hatte als dct tiinftleri{eh geftimmte Natur eine Whneigung gegen bas urd) fabrifmapige fhablonenartige Thutigteit Entfiandene, Daher findet man bet ihm fein Pteubel, feinen Stubl, fetnen Tifdh oder Schrank, dem nist etn befomderes fiinfilerifdes Antereffe anhaftete. Theils find e8 wirklich alte Werle, Pracjtftitee der Rococo- seit, wie $. 3. ein grofer geldnigter Barodvahmen gn einen Ofen{dhirm, theils find 8 gute Machabmungen altever Werke, theils endlid) hat Scorn ans alten Brudftiiden mit grofen Gefdhid nene SHhspfungen gujammengefest, dte durch geroandte Verwendung des Borhandenen eine neue organijdhe Geftalt gewonnen bat. Go finden fic denn aud pridtige Uhrgehauje, Rommoden und Sdriinle, Sophas, Selfel und Stiihle verfchiedenfter Wert, ferner pradjtoolle Deen und Teppihe und mehr dergleichen, was cimen Mebhaber reigen umd einen Kenner берет Yann. —- Wx den Wanden vingsum aber hangen die eigentlid finftleri{hen Schage, und unter diefen mandes Wusgegeidnete, Чет росе. Der Mehrzabl nach find e8 Handgeinungen, Karions, @ИЙзен, ЭбущегеШе und Helbilder moderner, griftentheis моб lebender Meifter. Von Kaulbad finden wit verfdhtedene humovriftifde Zeiduumgen, dann dea Rartom gu dein еше аи der Neuen Pinatothe—, wo die Kampfe der ermadhenden dentfcen Runft mit dem afademifhen Bopfe dargeftellt find; den h. Georg als Oraden- борт, foban die Portraits son Schorn und dveffen frith verftorbenem Bruder K. Shoru, Bou diefem find die Stiggen feines Widertauferbilbes und feines wPabft Sulinus IL. yor dem Portrait Luthers’ vorhanden; andere intereffante Werke, meift geiftreide Sligzen, vor Magnus (von diefemt ein prachtiges jugendlid) mannlides Portrait), Menzel, Cretius, Werner, @ Jacoby, Landfdjaften von Trippel, W. Berg, Bilrilein u. W. febliekew fidvan. Miats ift Bedentungslos; an jeden Stiid hangt ein befonberer Hinftlerifdher ев. 5 SMinden. (Halbigs Modell gum Platen-Monument.) Bu den in Оке; Sabre aus den Werlftitten dev Plaftif hervorgegangenen Dicterdentma- Tern hat fich nunmefr auc) da8 Platen-Mtounment gefellt; menigftens ift das Mobell gur Statue bes Diditers vom Kiinftler jest vollendet und in dielen La- gen bereits im Wtelter deffelben anSaeftellt gewefen, Der unmittelbare Cindrud *) Eine VBiographie des Berflorbenen diirfen wiv unfern Lefern wow ter Lewabrten Gand unires verebrienr Mitarbeiters Gos mann vercfprecen.