jteht. Dte nothwendige Folge hiervon war, bak er bisweilen une deutlid) rourde, und gelegentlich, fo entfernt ihm aud) alle rein fine lichen Begiehungen lagen, den Ginn fir das Schidiliche verfette. 8 gereicht dem Зета ет зи Chre, таб er, uncrachtet dev warimften Begeifterung fiir feinen Gegenftand, diefes felbft bet Ge- legenbeit der ganz unbefleideten Statue Chvifti in der Kirche Maria fopra Minerba in Rom aneriennt. Die Statue des David, auf welde ic) jfebt gurticfomme, verdient nun gwar gewif, als die mete ftevlidhe Darftellung eines Biinglings von edlem, fehlanfem Wudhs, gumal als das Werk eines fo fungen Riinftlers, die gréfte Bewiun- derung, bie Sdleuder, womit er begabt ift, ift indeR bas Cinsige, tworan man errathen fann, dag biefer Riefe den jungen David dar- ftellen foll, welchen die frithere Runft bfter als Rnaben, oder 080 ften8 al8 iingling im einem einfacien furgen Roetchen darftellt. We wenig fdon die Beitgenoffen davin den David erfannten, beweift dev Umnftand, dak fcjon Condivi, der fiir die Grife feines Meifters hochbegeifterte Schiiler und Biograph des WMrichelangelo, die Statue blog ,,il gigante“ (ben Riefen) nennt. Qn Betveff des daranf an- gefithrter Bilbes der drei Parzen tm Palaft Pitt, von weldpem der Berf. dugert, dal eS jest ziemlich allgemein dem RMoffo Fiorentino beigemeffen wird, bemerfe ich, ba diefe Benennung diefem Werke зе {Е bon miv, wahrend metnes Wufenthalts in Floveng im Babre 1841 geqeben worden iff, Bei dem Beftreben, die Were des Michelangelo in hiftovifdher Folge zu befprechen, ware diefes Bild erft [pater gu erwahnen gewefen, da die Beidhnung ded Midhelan- gelo, welche deinfelben zunt Borbile gedtent Hat, ficjer feiner fpa- tere Beit angehirt. Qu Betreff ves, dev fritheren Beit des Mii- helangelo angehirigen, [con evwahnten Cartons der badenden floren- tinifden Krieger, welche purd) die Trompete zum Kampf aufgernfen werden, ift die Angabe, daff diefer Vorgang derfelben Schlacht ent- Lehut ift, welche Vionardo in fetnem Garton behanbdelt hat, irrig, indent der Leste fich auf das Treffen begog, melded vie Florentiner im Sahve 1440 fiegreich gegen den Niccolo Ptccinino, General des Silippo Maria Visconti lieferten, der ves Weichelangelo aber, wie Bajart ansdriidlich bezeugt, einem Kviege dev Floventiner gegen dic Pifaner entnommen war. Frither fannte man von diefem, fcjou int Зах 1512 yon Baccio Bandinelli gerriffenen Carton nur die we- niger, von Mtarcanton geftochenen Figuren, welche unter dem Ma- men der Kletterer befanut find, und woven тег Зы. in einem bez fouderen Wtlas*), welder eine Meihe trefflicher Blluftvationen feines Werks enthilt, eine treue Whbildiug ме. Spiter ift von Sdhiavonetti ein Bild, im Befik des Grafen Leicefter in England, geftochen worden, welder auger den Kletterern noc) mehreve anvere Sigurven, ficer aber nicht den ganjen Carton enthatt, wie der BVerf. angunehmen geneigt И. Webder finden fich hier vie zahlreichen, von Vafart erwihnten Krieger gu Pferde, welche pen Kampf беданией, nod) wiirden pie Figquren jenes Bildes beint Отари Leicefter ausgereicht haben, die grofe wohf{befannte Wand- fiche im Balagzo vecchio зи Slovenz angufiiflen, wogu das Gemilde beftimmt war, Hsehft fchigbar ift bei der Selteneit ves Blatts yon Schiavonetti eine getveue Copie deffelben in jenem Atlas. Sehr richtig fagt der Berf. bei Erwdihnung ver fliterarifden Studien des Michelangelo, dak er vorgugsweife Berwandtfchaft ves Geiftes zu Dante hat, fo daB man ihu den Dante unter den Mituft- fern ntenuen fdnnte. Sn feinen eignen, fo Hhschjt eigenthiimlicen und dfter Hdchft tieffinnigen und ergreifenden Poejien folgte er in- def vorgugsweife der Form des von Petvarcha fo fein ausgebildeten Sonnets. Dak ev [фои РИ angefangen, fein dichterifdes Falent auszubilven, beweift der BVerf. durch die gwet folgenden fciuen *) Illustrations of the Genius of Michael Angelo Buonarotti. London 1857. Colnaghi et Comp, Longman et Comp. Heilen, welcye auf einer bordem im Befig von Mariette befindlider Зефиииа zu fetnem David gefchrieben ftehen: ,»Al dolee mormorar d’un fumicello Ch’ aduggia di verd ombra un chiaro fonte,.“ Matiivlid) befpricht der Bert. ausfinhrlich bie WAngelegenheit des Grabmals Buling IL, welche Nrichelangelo fitr fo viele Sabre eine Kette bes hitterften Verdrufjes wurde, und das grifte Werk feines Rebens, die Malereien an ber Dede der fiztinifchen Capelle. Зи Betreff dev legteren giebt ex fehy angemeffen die trefflichen Bemer- fungen Blatners in jener fchon erwihnten Befchreibung Roms, woz vin bderfelbe iveffend daS Runfttalent bes Michelangelo als ein vorz guigsiveife malerifdhes begeichnet, welded fitch auch in der ЗЫ ber Wuffaffung feiner plaftifden Werke fund giebt. Reinem andere Meifter aus ver Beit chrifilidher Kunft ift e& geluugen, feinen Gee ftalten fo Раб Geprige von Wefen einer hiheren Welt 3u geber, #8 hier Michelangelo in feinen Propheten und Sibpllen. Ueber die Bedeutung der legteren bringt dev Verfaffer intereffante Nad- richten aus ben Rirdenvditern und anderen OQuellen bet. Ucberhaupt geigt ex in dem Abfdhnitt iber diefe Oedengemilde eine vielfeitige Belefenheit, und hat gugleid) Wiles aufgeboten, wm feinen Lefern vor biefem Hauptwerk eine witrdige, anfcharlide Borftelung зи geben. Aufer einer fleinen Abbildung der ganzen Dede tm Umrif am Ende des erften Bandes hat ev nach einer treffliden Beichnung in Wqua- relle auf dem Wege der Chromolithographie ein Blatt von anfehn- licher Gripe in der hiefigen Winkelmann’fhen lithographifden Wn- ftalt burch Hru. Stord ansfithren laffen, welthes in zwei Platten, bet deren jeder 24 Tonplatten in Anwendung gefommen, gedructt, die fchine Farbenwirkung des Werks mit einer bewunderimgéwitrdi- gen Genauigkelt wiedergiebt, und in England auch fo viel @Anerfen- ung gefunden hat, dak [djow eine gweite WAuflage davon nvthig ge- worden ijt, Gndlich enthalt fener Wiles moc Rupferfttdhe von den bisher am twentgften befannten Borftellungen ver vier Winkel, die Errvictung der ehernen Sdhlange, David und Goliath, Haman und Mardodai, und Budith und Holofernes. Sehr richtig weift ver Verf. nach, dag die Regterung Leo K. Пи bie fiinftlertfche Thatigheit ves Mtichelangelo Hsch(t nachthetlig war. Durch den Cigenfinn und den Wankelnuth diejes Pabftes, welcher ihn ohne alles Crgebnif{ lange Beit in den Marmorbriiden von SGerravigzga fefthielt, verlor der Rinfiler flinf dev frifdeften Sabre feines Sebens. Bedenft man, vag Leo X. ebenfo die Lewten fechs Rebensfahre Raphael, anftatt ihn ausfchlieplic&h anf dem Gebiet der Pealerei, wofitr er fo winderbar begabt war, gu befdhiftigen, gribtentheils, und gwar obue alles Srgcbnif, al WArchiteft von St. Peter und al Antiquar, um eine Reftauration des alten Roms auf реш Papier gu machen, in Anfpruch nahm, fo erfcheint bie geprie- сие Kunftbelchiigung diefes абв, vollends mit dev feines Bor- gingers Sulins IL. verglidyen, in wenig giinftigem Ее. Sd) fonn paher dem Berf. nicht beijtimmen, wenn сх пиве, dag Leo’s Bez giinftigung Rapbaels fiir dicfen vie Ouelle von grofen Grfolgen in feiner Runft gewefer ift. Wn den, im von diefem Papft oder ane perent Berfonen aufgetragenen Malereien, den Cartons, den Loggien, per GFarnefina, fann man feine Hand nuv fehr ausnahmeweife ev- fennen. Der Abftand von feiner Arbeit gu ber, auch ver beften, тег Sehitler ift aber flix jeden feineren Kunftfreund ein erftaunlich groper. Bei einer nur flitchtigen Betradjtung ber Schiiler des Mi- elangelo, von denen er den Sebafttan vel Piombo braudte, um Raphael in der Ntaleret mit Erfolg vie Spige gu bieten, duert der Зет. fehr ridtig, bak vas gefpannte Verhiltnig gwifchen ben bei- ben grofen Riinftlern durch die grofe Reigbarkeit des DYeichelangelo permehrt worden fei. Wenferungen, wie die, dag Raphael ihm Ales verdanke, vaG er feine Grfolge mehr bem Studium, als ber