bretagnijdhen Bollsleber. Seine innere ,Unficht eines Kormmarkts” (finistére) mifdjt in die Darftellung bes Raufgewiihls etwas Bdbhl- Lifes. Die auf ihren Korufiden figenden Bauerinnen mitt ihren weifer Hauben, bunten Echityzen und MNtiedern evinnern umovillfitr- fich an Feldblumen, wie fte unter dem Getveide wadhjen. Зее naive Zierlicjfeit, weldje anfpruchslofe Befcheidenhett, welch ein Durdhgehender Bug von gefunder Bungfrdulidhfeit in diefen Franen- fopfen mit fittfamen Wugen, die bet hem Larm und Getofe des Marit treibens fic) fil anf die CStvidftvitmpfe herabfenfer, woran die Hinde arbetten, ohne Dak eine Mtafche ausfallt. Cin heller Gon- nenblit fallt in die geraumige Markthalle, die wie ein antifer Tem- pel auf dovijden Ginlen rvuht, befcheint die Gruppe der jungen Binerinnen und wirft feine pifanten Schlaglidter auf dte rund herum vertheilten Gruppen der gefchaftigen Raufer und Berfiufer. Charattervolle Beftimmtheit тех Яр, biurifche Bedachtigheit der Derwegungen, ftrenge Genauigfeit er Trachten, ernjte Cinfuchheit des Ganjen, alles macht ans diefem Bilde ein Meifterftiid von Farbe und Lofalwabrheit. Das. ,, Machfigen fithrt uns еше Фе, wo nach geendigter Rajfe gwei Buben in Psuiteng gefewt find. Der eine halt mit beidben Handen feinen hartlernigen Kopf und verwen- det mit fomifchem Werger fein ganzes Geiftedvermigent auf die Cel- tion, bie ev ausiwendig wiffen mug. Gein Rarzevfamerad figt mit banmeluden Beinen an dev Tifehede und betrachtet ifn mit fchelmi- {cher Miene. Das Gane ift von taufchender Wahrheit, von breiter und einfacer Bolendung. ; Die Eeinen Bilder von 3. Sd. Fréve finden gegriindeten Bei- fall Gein Motive find fo einfach als miglich. Gr fucht am hellen Meittag feine Leuchte und gerbridht fic) nicht {ange ven Ropf, for- bern faut foblechiweg um fic) herum und malt was er fieht mit zartem, innigem Gefithl, das bet den Gleichgiiltigiten anfdbligt. Ret- ner verfteht fic) befjer alé er auf bas Boetifche der Hauslichteit, pas Mithrende der Mtutterliebe und das liebliche Wefen bes Kindes. Seder ebesbienft, den eine arme Frau, die feine Wragd halten fann, fiir thy Kleines beforgt, wird von Frere als Motiv zu einem {Sfilicen Bilbe Бен, vie ,, Wtahlzeit” 3. GB. welches ftifle und mifde Licht! weldye faubere und nette Haushaltung in dtefem Dach- Linnerchen! welches fchbne, weige Linnen auf dem fchmaten Tifdh- chen, wo die Suppe in der Sehitffel ани, ое pas eingige Gericht, wovon bas Kind den griften Wntheil befommt, Wie wahr und treffend iff in dem ,, Herausfommen aus bem Bade der Schauer bes Heinen Balges, dem vie Mama fein Hembden anjzieht, gegeben! Hisweilen bringt e6 Frere, ohne Schwulft und Gewaltfamfeit, gu einer ergreifenden Wirfing, Das alte Niahmittterchen in einem falten, diiftern Stilbchen, mit fcwachen Wugen und bebenben Hin- Dent, verfegt in die wehmiithighte Stimmung, und das ,,alte Weib , gang обет in einer Bodenfammer mit ihrer Rabe, die gierig nad) ber blutigen Ralbslunge fchielt, welche thre Hervin in der Hand Halt, macht den unbeimlidften Cindrud; boch der Mtaler wen- det fic) bald wieder gu heiteren Gcenen, und fdilrert ,, ranen und Kinder, die Erbfenfhoten ausmaden ; ,, Knaben und Ntarchen, dte thy Gebet auffagen, ober einen Heinen ,, Bauernjungen, ver, im Mnfchauen bunter Bilberbogen verloren,” gang entgiicét fchwelgt. Gin Sti, das viele Augen unterhalt und befdaftigt, ift das +» eamensfeft per Mutter”, von Ch. Fr. Meardal. Cin guter Cine fall, fcblicht gefagt, gethan, gedrudt und gemalt, ift immer bas, wos ant (Cetdhteften bet dew Metften verfingt. Cin waclerer, treu- herszigey Grobfamied gratufirt feiner alten Wutter gu ihrem Nae menstage und iiberbringt thr einen Biumenjftraug, dew ev jedoch erft iberreicjen will, wenn er die gute Frau umarmt hat, und teshalh behutfam verftedt. Nichts ift riihrender als diefe movalifde Gragte an cinem dterfdpritigen Leibe, das Bartgeflihl in dev rauheften Hiille. Selche Scenen fuchten befonders die fraugejifchen Genvemaler im оотцеи Sabrhundert, hardin, Seaurat, Greuze, Ме unter dem Cine lug von Diderot’s Ajthetifden Bodeen avbeiteten, und jene Meifter batten bet ifren Darftellungen des gemitthlicen Familienlebens dte naive Bewegung des gvatulirenden Gohnes und die geriibrte Hale tung dev alten Mtutter nicht beffer beobadhten und wiedergeben fn- nen, al8 in dem Bilde von фо. Schon Gelaf und Gerith fpiegeln in ihrer Form und Ordnung etue gute alte Beit, und eit guter alter Glanbe, eine gute alte Treuhergigkit ruben iiber dem ihlichten Gefttagsanguge der Matrone, ither dem Grofnurtterftubl, iworin fie figt, tiber dent Фебебие, worauf fie ihre Brille gelegt hat, itber dem GSiviclftrumpf, der ihr aus der Hand gefallen ift, liber bem биение, wo der riiftige Grobfcpmied fein Rnie anf- ftitgt, itber dem Heiligenbilde, das an die Wand geftedt ijt. Diefe Beimerfe find mit jwedindgigemn Bleige ohne iibermafig beforgte Mengitlichfett behanvelt, und eine titchtige Durdhbiloung geht durch pas Ganje. Rur3, Ras Ding ijt feta erdacht und treffend, jorgfam ausgefiihrt, und war, wie gefagt, duferft beliebt. Die Proportionen des Parthenon nad) den Penrofe - fen Meffungen. Gon Wdolf Yeifing. (Fortfegung.) Sn analoger Weife, nur minder genau dem д@евИфей Зе Hilinif® entfprechend ift bie Breite bes Nas felbjt eingetheilt. Зи Sunern deffelben befinden fic) ndmlich der Vinge nach gwet Rethen vot Giulen. Dte белка derfelben haben einen Wbhfiand von 36,243 Fupy der Diameter diefer Gaulen betragt 3,656 Yuk; mithin belinft fid) der Wbftand der dugerften Periphertepuntte anf 89,899 Sup. Die Breite dev beiden Seitenviume gwifden den Saulen und ber nordlichen, vefp. fitdliden Wand betrigt mithin 63,010, mi- nus 39,309, b. i. 23,111 Fuk. Der mittlere Mawm еб ПФ ао suv Gumme dev beiden Seitenvaume wie: 39,899 : 23,1 = 1; 008 = 12: 7. Hierbei find die beiden Gaulendiameter gang gum griperen Theil gerechnet. Mechnet man dagegen auf diefen nur 3, und auf den fleineren Theil 2 des Diameters, wie e8 dem Berhiltnig beirer Riume angemeffen ift: fo verhalt fich der MNtittelraum zur Summe der beiden Geitenviume wie: 38,523 ; 24,487 = 1 : 0,685 = 11: 7, So betrachtet ift alfo das gefebliche Verhaltnig giemlich genau inne- gehaltent. Um fo ftrenger entfpridt demfelben bie durd) die Statue der Uthene bewirlte Eintheilung des Maos der Lange nad). Diefe Statue befand fich ndmlich nidjt in ver Mitte мы фей ber vorbdes ret und hinteren Wand, fondern war fo aufgeftellt, Daf der Wh- Поль von ihe (b. & vom Mtittelpuntt ihres Fufgeftells) bis gur yorderen Wand GO,e8, Hagegen bis zur intern Wand nur 37,492 _ Fuh betragt. E8 werhalt fich aber 60,603 ; 37,402 = 1 ; 0,618; e8 findet alfo gerade in diefer wichtigen Begiehung die minutisfefte Ucbereinftimmung anit dem Berhiltnif ves golonen О фи in [ее ner Reinheit Stat. Auch in untergeordneten Begichungen Lipt fic) die mehr oder minder genane Anwendung diefes Thetlungeprinctys nod) nachweifen; inde} wird bas Borftchenre geniigen, um die faft purebgreifende Uebereinftimmungy per Broportionen pes Parthenon mit rem gebade