werden jollen. Зем биИив, ме@еи das systeme des encouragements durd Preife auf Kitufiler ausiibt, hat Franz Kugler im feiner Brofdhitre Wher die RKunftanftalten Froufreihs in ein fo Helles Licht gefellt, bafe ed itberflilffig if, anf fetne Bedeutung im WAllgemeinen hinguweifen. Wber einige Worte feien mir erlaubt, бег bie Ginjithrung beffelben in das Bftereidhifhe Rituftlerleben, und вех vie Mobdificationen, die durch bas eben verbffentlichte Programm in unferem Gteren Syfteme der WAfabemie eingetreten find. Die dfterreichifchen Riinfiler, altere wie jitngere batten bet uns verbiltnige mifig weniger Gelegenheit fic) geftend yu machen, als bie anderen Staaten. Bei ver fehr geringen Anzahl Bffentlider Urbeiter, bei ten eben fo geringen Be- ftelungen, die im Wuftrage bes Gouvernements bet Kilnftlern gemacht wurden, twufte man nidt, wo (befombers unter der jitugeren Generation) fic) wirklich Talente Lejanden, wo miht. Wer grbpere oder hsher reidende Verbdindungen hatte, der war wohl im der Lage irgend einntal eit Bild filv bas Belvedere yu verfanfen, ober irgend einem befdeibenen Anftrag fitr Ansfdmiidung eines Ap- partement3 зи erbalten. Wem Verbindumgen fehfen, bem balfen feine Talente und vereingelt bei Uusftellungen ferverivetende Leiftungen wenig oder nichts. Da bet den Ansftellungen felbft nur auf den Gefagmad und ben Geldbeutel deg Mittelftandes mit einiger Gidjerhett gexdh{t werden fonnte, fo waren bie Ritnft: fer gewitffermafen fdjon iim Vorans gendthigt, innerhalb der Gefichtstreife des tiers état ftehen ju bleiben, und wagten daher felten [1% itber denfefben hinans, Die Preife, die auf der Wlademie erthetlt wurden, waren itberdieh blo} Scitler- preife gewefen, bie hidfiens den Weg nad Itom babnten, weiter eben feine Per- fpeltive fitr eine griRere Thatighett erdffneten, und im Bublitum fon deswegen feine groge Geltung erbielten, weil die Wlademie felbft nits weniger benn als eine Untovitdt in Rinfifaden angefehen wurde. Eo war alfo bas, was man im gemopuliden Leben ,, Protettion” nennt, dad Enticheidende bet vielen Sffentlicen nnd Privatauftrdgen. Wer die dlteren Wiener Kunftverhaltniffe fennt, dev feunt Kitnftter und Kunftwerke genng, die auf viele Weije Beldhajtigung oder Wner- fennung fanber. Die nun eber in bas Leben getretene Organifation bes Preiswefens anbert рее Зарание von Grund aus. Die Preife find gegenwirtig feine Sait- ferpretfe mehr, jombern fie mwenben fid) an die gefammte Ritnftlerfdjaft Oefter- 1218, bie auferhalh ded afademijden Profefforencolleginms, bas als Richter in feinen Gliedern vou der RKonfurreng ausgefdfoffen ift, fleht. Die Breife gelten allen RKunfigweigen ohne Ausuabme, der Giftorienmalerei, wie bem Genre- bilbe und der Landidaft, bem едете, иле Фет Фатюн und Uquarell oder der Modellirung. Preije, in Cinem Bahre gewonnen, Ennen in den nddfifol- gendem von demfelten PBreistriger wieder errungen werden. Die Runftwerke, die durch Preife ausgezeichnet werder, bleiben Cigenthum bes Riinfilers. Da bie Runfimerfe auf rev Mfentlidhen Wusfiellung gewahlt, und auf dtejen die Chrengeihuung betannt gegeben wird, fo ift das Publitum in lester Snftanj Richter liber das von her Afabemie gefalte Urtheil. Das Publifum wird mun bet diefer Organifation der Preife auf hervorra- gende beimije Lalente von einer Kirper haft gewiefer, die, aus Rinfilern be- ftehend, durch feine perfinlichen Gortheile oder Nachtheile ime Urtheile beftinunt wird. Hat etn Kiinfiler einmal oder mebhrevemal etue UAuszeidinung gewonner, jo fan e8 unter ben gegenwirtigen Gerhdltniffen gar nicht feblen, dah fein Name bort gerade befannt wird, wobhin er friiher nur dure) Proteftion gelangen fonnte. €8 giebt in Oefterreidh retche und patriotifdle Mkuner geung, dte ihre Geldmittel dort verwenden, wo fie die gute Sache gefdrdert fehen. Gebt die Ufademie, wie wir vorausfegen und Hoffer, mit Unpartheilidfeit und Eadfennt- nif gu Werke, fo wird fie diefer einflugreiden patriotifehen ме еп Weg wei- feu, anf bem fie Gutes fititen und Ehre erwerben fanm, —— und dem leidigen Protettionswefen tt ber Kunft eine heiljame Sdrante gefest fein. Es ift Miee mand fo fanguiniih, bof er glauben fSunte, die GBroteftion werde mit Etrem Sejlage aufhiven, mit Cinem Sdjlage werde dns Talent jur Geliung formen. Aber eB ift fon viel gewonunen, wenn dem Calente bisher nenterdffrete Sabuen sux Entfaltung feines Talented инь мии утех eines Mules geebnet wurden. Anch nach einer andern Seite Hin erwarten wir uns еше fchnellen Wir- fungen. Die Wirkungen des neuen Syftems Lei Preifen werden ИФ ей паб Sabrent itberfehen Laffer. Bet dev evfien afademifwjen Ausftellung im udehfter Sahre werden nur wenig Spuren deffelben yu erwarten fein. Gs giebt gwar Leute, die Da meinen, Biume wadjfen Hler Radht, und Kuufiwerfe ertiftehen nad Commando iiker Winter, am int Friibjabre, wie eine junge Sonne die ftaunende Welt зи Legritfer. Sie ivren fich. CEs werben ficher alle Kiinfiler ihr Nsqlich- ftes thun, uin ebrenvofl daguftehen, — aber das, was man von einem jolden Syfteme zu erwarten hat, fanm exft Frudjt jabvelanger Wirffamfeit fein, an bem Die Uademie wie die Riinfiler gleidhmipig betheiligt find. Diefe haben Smpuife empfangen, die inen frither nidt geboten wurden, um ihre Rrafte in edlem Wettlanfe gu priifer, jene Hat durch geredhtes und unpartheiijdes Ubwigen ber Berdienfle, fich eine weve Autovitht зи Гбайем, und ihe Urtheil von Mnfoug ar anf jene HSvbe gu ftellen gerouft, von Der aus man ben wahren Fortfdieitt in ver Kunft richtig beurthetlen ии, Col aber uberhaupt die Kunft ciue grifeve Bebentung in unferem Staats- und gefellfchaftlicen Leben erlangen, fo ift vor Alem nvthig, da der freierem Entfaltung geiftigen Lebens und daher auch ber Gegenfiike im geiftigen Leber ein griferer Spielraum gewihrt witrde, als e8 bisher der Fall war. Mean fan bon den Bildhauern, Matern und Urchitetter bas Auferordentlidhe nict erwar- tet, tenn man anf den anderen Gebieten geiftigee Geftrebungen, mit denen ber ег geht und in denen ex wurgelt, bas Mittelmapige und Ordindre nicht blog buldet, fondern fogar unterftitbt. Yas Concurs-Programn [аи folgendermagen: as Hireltoriat der ff Wlademte der bilbenden Riiufte vevbffeutlidt das Concurs-Programm fity diejenigen Preife, um weldje fi nach Wlerhidfter Ent- icblieBung vom 28. Anguft b. 3. nuv Bfterreichifhe Kiinfiler bet den jabviicher Kunftausfiellungen bev f. Е. Wfademie her bilenden Kinfte durd WAusftellung ijrer Werke bewerben EWunen. Diefe Preife beftehen: I, Aus drei Hofpreijen in golvenen Mebaitler, als dem hiehften Unszeidh- mugen fitv die Hiftortenmalerei, fiir Sculptur und Arditectur, und werden erz виа: а) Зи dev Hiftorienmaleret durch bie Ansftellung etnes Oelgemaldes, wel- ches entweder ber dhriftlidj-religidfen, ber Brofangefdidjte, eben fo anc) der Mtythe entnomnten fein fanw, ober bas fic) alS Gharafterbild einer ernften Энни anfdliest ud af8 ein fity fid) abgefdfloffenes Werk den ftrengen Wnfordernngen ber Runft entipridgt. b) Su der Seulptur hurd ein den eben evwahuten Bee bingungen und WAnforberungen emtfpredendes Runftwerk, Leftehend in einer Gruppe, Statue ober einem Basrelief, gleidviel von weldem Materiale. c) $n ber Ardjitectur durch einen her wirhliden Uusfiihrung fahigen Entwurf zu einem Monumentalen Gebsude, it feinem Gruubrif, Profil und fetuen Facaden, Зет Hofpreifen folgen: II. Cin Reihel fher Preis im Betrage von 800 fl. C. M., welder bem Bortlaute ber Stiftungsuriunde vom 17. Mat 1808 gemap ,, demjenigen Mas ler, Bilohaner ober Medailleur in den f. £ Erblanden guerfaunt wird, dev in der Abbildung ober Ausfithrung eines Gegenftaudes (defjen Wahl bem RKiinfiler fret ftebt) nach einftimmiger Erfenninifg ver Weademie die Leidenfdhaften und Em-= pfindungen ber Geele amt meifterhafteften ausbritdt, ober daferu fic) nicht immer Ritnfifer fanden, die fic) im ansdrudsvollen biftorifaen Fache vorgiighich anszgeich- nent follen, aud) fitr denjenigen Maler, was immer fiir einer Gattung, oder Bildhauer, ober Medaillenur vermenbet werden foll, welder im dem Theile jeiner Kunft etwas Bejonderes, Borgiighiches und MNeeifterhaftes, wodurd ev fic) vor an- deren gewshulidhen Kitnfilern feines Fades auszeidinet, hervorbringen wird.” Ш. Git gweiter ans den Ueberfdhiiffen des Reichelfchen Stiftungsfonds new- gebildeter Preis ven 400 fl. C. Me, welcher unter VBeohadhtung ber Beftimmun- gen der Stiftungsurtunde jenem Werke der Wusftellung, ohne Unterfdhied des Kunfifades, Dem 8 angebort, guerfaunt wird, weldes dem mit dem erften Ret- heljhen Preife ausgegeidjneten gundcft fommt. IV. Sechs Preife gu je 300 fl. ©. Mt, welde ans hen Sntereffen bes Kunflausfiellngsjouds: a) fiir Gemilbe oder Zeidnungen der Hiftorienmaleret, b) ber Genres ober Landjdhaftsmaleret, c) fitr Werke der Seulptur ohne Unter- jehied de Mtaterialg, d) fir architectonifehe Entwiivfe, e) fiir Mebdaillen und f) filx Rupferftidhe verliehen werden, bie mit felbftverftindlider Wusnahme der lesteren fic) durc) Crfinbung und correcte Betdhnung befonders ansgeidnen, Wilgentetme Beftimmungen fur jammtlide Breife. §. 1. Dit Wusnahme der Kupferfiice mikffe famimetiche Werle gur Ex- fangung der vorfiehenden Breife von eigener Erfindung der Bewerber fein. RKupferftihe Gingegen milffen entweber nad einem nod nidt burd) den Stich bervielfaltigten Kunfiwerke geftodjen fein ober einen fdjon vorhandenen Stich in ungemBhulicjer Weife Wheriveffen. §. 2. Die Wahl der darzuftellenden Gegen- ftinbde WMeibt ben Riinfilern ginglicy itbertaffen, eber fo die Grdfe; nur mug dte fetsteve bet Hiftorifdjen und Genre- Gemalder, eben fo bet Sculpturen dev Art fein, dag bte Durdbhiloung der Form und des Ausdruces, bet Landfchaften eine burdgefithrte Charatteriftit bes darguftellenden Gegenftandes und bet den ardi- teltonifden Plinen die Evfidtlidinadung ber Details ermibglidit. §. 3. Wer einen Preis bereits. erlangt, fann mit einem gleidjen, ja felbft mit einem minbde- ren nochntals bethetlt werden, ba nur bie Borglighdfeit bee Leiftimgen bei ber Buerfennung mafigebend if. §. 4. Die Geurtheifung her Preiswitrdig- feit dex auggeftetiter Runfiwerke, fo wie die Breisverlethunig felbft fieht ber ff Mindemie der hildenden Ritufte, 5. 1. dex Gefunumthett ihres Lelrfirpers gu. Selbftverftindlid) find baker deffen Glieder von dev Erwerbung eines feben Prei- jes ansgefdloffen. 8.5. Nach gefchehener Beurtheilung werden fdmmtlidhe Preis slievieunungen unverweilt der Beftttiqung des f. £ Minifteriums fly Kultus und Untervidjt unterzogen. §. 6. Die preisgefvinten Runftwerfe erhalten mittelft Nuffdhriften ihre Bezeidnung al8 foldhe, fie verbleiben jedoh fimmtlih Cigen-