mit bent glangendjten Grfolge. Daubigny gahlt von nun an gu der erften Mlatadoren der frangdfifchen Landfdhaftsmalerei. Aehnlich, aber nicht fo ftarf ausgefproden und wirtfam, ijt die Tendenz der Stiicle von Camille Flevs, der die Studie gu fet- nen Landfchafter vorgugsiweife im Der Normandie fammelt. Schon feit einer Reihe vow Sabhren 3zieht ev ans diefer Proving eine иде netter Bildden, die allerfet Edden und Verftedden anf pent Lande vorftelfen: Wiefen im allerfrifdefter Grin, Weidengebiifch und Pap- peln im itpptaften Wuchfe, eine Wether und Titmpel, mit Schilf und Binfen wmfsiumt und mit Entengriin und УЭНиише и iiber- wadhfen, Ourehblice in bliulicke Kernen, Landhiuschen im Hinter- qrunde ihrer Gartden, von der Sonne goldig befchienen, eingeramin- tes PBfahlwerf und hath im Gande fteclende Fifcherbite, Pachtgehifte mit vofenfdimmerigen Spanferfelu, Bauerbittter, in ют © biifdy verfiedt, aber von auffteigenden Rauchringelu vervathen, — e8 find immer diefelben Details und Motive, aber vie Matur wie- berholt fic), oft, fie ijt mit Himmel, Erdgrimben und Baumen fo freigebig, wie dev frangdfifde Roch, von dem Boileau redet, mit Mustate; fie hat allenthalberr davon angebracht, und ein Nialer darf e8 ebert fo machen. Obwohl etwas einfirmig, find die ffeinen Cand- fchaften von Slers immer fehr anfprechend urd) Feinheit, Barbe und Soffirung. Nur an grofe Stitde mufR ev fich nicht heranma- hen; bent ba 3eigt ich, Daf} ex fie nicht recht be;wingen famn. Da- gegen ift er unumfdrintter Herv und Kiuig in feinem fleinen Reide pon Grasplaken, Bruchweiden, Binfer, Ntiblen und malerifchen Hiuschen; Hier bewahrt und behalt ev immer Rlarheit, Frifde, Transparenjz, Stille, alle bauvifchen ober vielmehr Lindliden Cigen- {Файеп. Der ,,Vinnenhof , der ,, Meierhof , die ,Wiefe” (alle pret in der Gegend vou Wumale), der ,,Bviihling an ver Marne“ und die ,, Miible am Sichon” find delifate, wabre und miedlice Bil- der: iby MUnblicf ijt cin Ueber Genuf, er giebt uns das fiife Gefiihl des Landes, und macht grofe Luft, alles im Stich gu Laffer und ое weq von dem toller Paris, Ш ще инь Stille gu leben. Mehr geftetgert und imvrubiger in der Unlage und vex Hare тоне find die Bilber von Félix Haffner, dic eben feine Sehn- fudt im Gemiithe wecen, fondern fogleid) purd) bewegte, tiefe Tine und cine Ichhafte Farbenftimmung das Auge reigen. Gr Liebt es, Seenen aus dem Clfak dargufteller, das gleicdheitiq fein Geburts- Tand und dic Heimath feines Talents ИЕ; wenn er auch ab und zu Ausfliige in’s Badifde macht, То tehrt er dod) immer wieder auf die Linfe Itheinfeite des Clfaffes guriid, bens er fiudet hier, mas WAn- pere oft feby weit weg fuchen, chavafteriftifdje Geftalten, malerifde Tradten und reidhhaltige Natur. Haffuer ift nidt Glof Landfehaf- ter; er mult aud) Genveftiide oder Stiide, wo Genre und Land- fchaft verbunden find, und geftilt in beiben Facern ourd cin ane ziehendes бош von Bierlihfett und Bauerlichteit. “Auf etwas berbe Gormen fest er fer frifde, (ebendige Farben von iiberans feinem, tiefem und foftlidem Lon. Er malt Hithnerhife mit der Sarbenpracht alter Kircenfenfter, wo die Sonne urdfdeint, und feine Bauernuigde prangen in ihren Krauts und MNiibenfeldern wie byznutinifde Suiferinnen, was eine anmuthige und wunberlide Wire fung hervorbringt. DOiefer Rinftler bekiimmert fich um ctwas, wos ran Die Mtaler heutsutage eben nicht viel denen: namlich wm die Tarbe an und fiir fic) genommen, wie cin Blamenftraus, wie eit Schillerftoff, wie ci Enfemble vow Ronen, die БатионНф [178 Wuge find; cin Bild von Haffner ift, abgefehen von Gegenftand und Gorm, intereffant durd) cin Grin, ein Moth, cin Gelb, das uns ungefahr fo gefallt, wie uns eine Hagebuttenrofe, cin Prachtfafer- fliigel, ein Geranienblatt gefaffen witrde; c& ijt cin vein Brperlicher Gindrud, wie der etter eingeluer Mote, dic voll und rund aus ci- nem GBarifer Fliigel heraustént wmb burd) ihren fohsnen, herrlider gen бетфолевсие Оше, поли 1 еш [бег Mature und Farber- finn ausfprach; allein 08 feblte nod) gar fehy an Pricifion des Vor- trags und an Golidltat der Ourdhbiloung; e8 waren trefflich ange- legte Sfigzen, voll Gefiihl und feiner Andentungen, doch midis mehr. Die jesige Wusftellung bringt dagegen drei Bilder, die itber den Gharafter von Studien hinansgehen und beinahe in den Itang voll endeter Meifterwerke cintreten. Der ,,Friilling” ift eine flace Feld- Landfchaft. Unf einem Wege, der gwifdjen swet Heinen Rornfeldern in’8 Bild Hineingeht, reitet eine Biuevin auf einem Те. Zur Seite blithende WApfelbaume; am Himmel fpielendes Sonnenlicht und 3erftrentes, zum Theil befdhattetes Geist, das dic weifen und rothen AUpfelblitthen swifehen den griimen Bltitden um fo ftirfer Herauslacen (apt. Hier ijt bloke Natur; feine Anftalt, teine Pra tenfion, aud) nidt die Britenfion Der Cinfadheit, fonder с8 Ш wabhre (anbdlicke Natur, mit trenem Wuge angefdhaut und mit ебу» [ет Hand Hiugelegt. Gicfes miedliche Feld gewinnt uns, e8 nimmt 1118 rubig cin, und der Helle Sonnenblict auf dem grimen Korn, der anfpruchslofe Felbweg, die fdjlichte binerlidhe Staffage, der ge- wihilide Blithenflor, die Laue Luft im Wlltagsanguge ihrer Wol- fen, die niedrig umgrenzte Herne, pas alles verfett in cine harm- lofe, friedliche, dirflide Etimmung, wosn man in Paris nidjt wohl fommt, auger durd ein folches Bilb, — Ons ,, Thal von Opte- yo3 (Bfere) ftellt eine Berggegend mit einem ftehenden Gewaijfer por, weldes ohne Zufag von der Natur aufgenommren gut fein fdheint. Gin Heiner Teidj, von einem Bug wilder Cnten beftrichen, liegt ruhig fhlummernd am Fug hoher und diirrer Фйде. 68 (АВЕ [о nidts Ginfacheres al8 diefes SGitjet denfen. Sie ift Бош, ее Gegend hier: fein fchines Griin belebt Nain und Anger; feine fel- tene Bhinnen und Pradjtgebiude fchutiiden die Borgriinde; Fine ab- wechfelnde Uusfichten evdffnen fic> dem Blide des Befdhauers; teine ftechende Lidhteffefte und Tarben-Rontrafte regen bas Auge! Es ift ein wenig Pfeilfraut und mageres Moos, ©8 find ein Paar Teich- roferr und trithes Moorwaffer, graue Berge und fohles Croveid, weiflide Wolfen und Helle Luft, welche dev Dealer dargeftellt hat. Aber dic Wahrheit der Nadahmung, dev Zufammenfdyluk der Gee genfiande in einen Saunt, den das Auge auf einmal faft, Тек ordntet und genau unterfuden darf, die Hare, rubige, gleidmipige Lihtwirking der gebampften Tageshelle: die find e8, die dem Bilde einen gegriindeten Unfprud auf Schinheit und ein nadjhaltiges In- terefje verleijen. Sch glaube, dag e8 nidt wohl maglich Ш, cine Naturanficht voller, wahrer und anftaltlofer wiedergugeben. Rein Kunftgriff, fein Handweristniff, fein Gdnurjzug, fein Cinfchiebfel, fein Berftsfer, fein Wuftrumpf. Dod) denke man nicht, c8 fet ein blokes Facfimile, ein Daguerveotypftiic, ein Spiegelbtld der Ytatur. Der wehuriithige Eindrud gewiffer eiufamer, verlaffener Berggegen- pert ift bewunderungswitrdig treffend gegeben, und die melancolifde Stimmmung, die bavin hervfcht, wirkt um fo ergreifender, al8 alles Gingelue mit der anfdaulidjften Maturwahrheit ausgefithrt, und das Gane anf feinen Effett angelegt ijt, — Der » Sonnenuntergang ” ift ein minder bedentendes, doch ebenfalls fer anfpredendes Bild. Der SGajein der untergehenden Gonne wirft einen langen, am Bo- pent Hinfdhleifenden Lichtfivahl auf einen bauntbepflangten Wey, wo eine Heine Schanjherde, und diefer vorauf cine Bauerin, mit einem Kinde an ber Hand, geht. Weiter nichts, und feine andere Len- pez, al die der Wahrheit und Deutlichfcit. Denn die Gegend ift weber an fich fehr intereffant, nod) wirtungsvoll geftinunt; aber die Dimmerung hat cinen eigenthiimliden Meiz, und die Stille, Heim- lidfeit und Blaffe eines fcjdnen WAbeuds ift Hier mit wenigen Meit- telin glitdlich gegeben. Wihrend alfo die Wahler folagender Sffette und Bunter Меце ищет den frangififden Landfchaftern nicht felten find, ficllt ihnen diefer Dealer in den ebengenannien Bildern dic VBirtuofitke einer Darftellung feblidter Mtatur gegenitber, und swar