aber der flingjten mit Teinem ХВоме gedenfen, da dod) diefe fo viel Ueberrafdendes hat, (ja fogar Ountles und Unverftindlices, bevor jie einander daritber verftinbdigt haben), und darum eine natitrliche Verantaffing gun Wustanfd) der Weittheifungen bietet. Auch fity die Zufammenfunft dev ,, fchweren Familie” mute, wie wir glar- ben, Gefferes an Chavatteriftit und CErfindung der Scenen ge- leiftet werden, um e8 dem Afthetifden Werthe bes Ganzen har- monifd) зи machen; ob da8 Wuffchittten beds Geldes anf den Tijd in den Grenze der Wobhrfdeinlichkeit liegt, феи wir als Srage ftehen. Diefer wenige Tadel, ein wohlgemeinter Math fiir eine gweite Uuflage, wird ficherlid) weder dem Зет пе Фет Dichter die Freude an dem Werke femalern, fo wenig wie unfere inniq frenbdige und danfbare Anerfennung daturch vervingert wird. Pie Wugendfepriffernt von Ferdinand Say midt find m einem fritheren Sahrgange de8 Literatur - Blatted bereits Gegenftand einer eingehenden Befprediung gewefen. Geitoem ift vie Sahl derfelben von dent Untor mit hichft anerfennenswerthem Pleife betvadhtlid) vermebhrt. Mit Vergniigen bemerfen wir, dak die neueren Leiftungen deffelben in gletdem Mtake aller jener VBorgiige theilhaftig find, modurdh fic) die Ей hererr von febr vielen, ja den meifter auf diefent nenerdings те augebauten Felde dev Literatur auszeidynen; unfere Empfehlung fann da- her im einer einfacjen Riidweifung auf Mr. 84 des 6. Gabrganged be- ftehen. - Bwei Bandden aber find e3, die ven WAnforderungen, welche wir dort an die Sugendfdjrift geftellt haben, ganz befonders entfpredyen. „мерки рег Отове 618 зи fetner Shronbefteigung,” em hifto- 708 Geindlde, und ,Gitter und Helden,” Ergdhlungen aus der griedhifden Borgeit. Die Stoffe qehiren vemnad) jenen beiden Ridhtungen an, weldje bie edelfte, Trdfttgfte und dankbarfte Quelle der Velehrung find, um den jugendlidjen Geift yu erhalten und in eine idealere Welt empor- gubeben, das Senuith gu erfrifden und gu vertiefen, ven Chavatter gu veredelit und zu ftdrfe: die epifdy-myihifde Didjtung und vte Gefdhidhte. Die Darftelimg ver ,Gitter und Helden” ift in Begug auf die Wuswahl ves iiberfieferien Stoffed, fowie auf Form und Behandlung deffelben dem Lefertreife, fiir melden fie beftimmt ift, vollfommen angemeffen; der ganze Ton ift, im Unterfdhiede von ves Berfaffers Ovyffee, fuapper und БАНЕ ger, und zeugt dadurd) von einem glitdlicjen Tact in dem Ergreifen und Bollenden ver Wrbeit; denn einmal Hhanvelt ed fic) Hier um eine grifere Reihe von mythifhen und poetifejen Gemadloen fiatt eines eiuzigen in epifder Breite ergoffenen; dann Ц anc dev Subalt felbft hier meift еу= habener als pas Leben ded erfindungdreiden Odyffeus. — Freilidy befigen wir gerade auf diefem Gebiete bereits vortvefflide Urbeiten; mir braudjen nur ant Beer und Sdywab gu evinuern; afletn diefe fteht wegen der viel griferen Cinfadheit ver Darftellung, welde dod) dem Inhalt nidts pon feiner Hobeit wergiebt, gewifR neben der heften, und verdient ушу Lectiire Пес die ermadjfenen Volksfdiiler aus pabagogifden Gritnden vielleicht ven Vorzug vor allen. Das Leben Friedrid) des Groen, jene unverfiegbave Quelle dev ere mecendften Belehrung, der erquiclidften Unterfaltung fitr Sung und Ult, pflegt fiir bas Bolf und fity die Kinder шей: in der anefootenhaften ! Horm vorgetragen zu werden; das ift fiir den Gelder, defer Indivivia- ПИ ди in den allecfpecielfften Biigen und fleinften Creigniffen fic) fcharf genug ausprigt, gewifs davafteriftifdy; aber fir die Biloung der auffprie- fiendert Generation des Volfes Friedridhs бе меНем midjt genitgend. Der Verfaffer hat deshalh jehr wohl varan gethau, dem ganz entgegen- gefester Weg eingufdlagen, die Creignijfe feines Lebens nidjt blos im Lufammenhange al Gefchidte, jondern als Entwidelungsgefdicte feines Helventhums darguftellen. Das vorliegende Bandden geht mw bis zur Thronbefteigung; hier mifdt fic) nocd) Wahrheit und Dichtung; diefe greift allerdings nur ein, um die bocumentirte Gefdhidte bis zur Anfdau- ИН зи стойте. Dennod midyten wir diefe Behandlungeweife mur fiir bas Jugendieben bes Helden gelten laffen; fie hat, wie der hiftorifdje Homan in feinen meiften Erfcheinunger, das eble, nen veinen und wabr- haften biftortiden @щи зи Фюйфеи инф зи tritben. Has vorliegende ,, hiftorifde Gemidloe” ift als folded fo vortrefflich, рав wir von Herzen wiinfden, ver Berfaffer mage Mtufe und Willen haben, bas ganze Leben Friedrichs des Cinzigen der deutfdjen Gugend зи evzihlen; aber die Ergdhlimgen dev folgenden Cpoden diivfen immerhin weniger Genrilde aber mehr hiftorifd fein; ver Berfaffer, deffen vidhieri- foes Genuiith Ци me gum trodenen Ghroniften hevabfinfen laffen wird, barf fic) getvoft den hiftorifden Quellen allein hingeben, er wird ans ibnen, dent wirklidjen Leben, fidherlich fchdpfen was Leben hat und Leber erwectt. Hingelmecier, Cine naddentlihe Gefdicdte ». Cheod. Stornr. Berlin. AWleyander Dunder. 1857. — Theodor Storm began feine Carrieve al8 PreuKifdher Gunift beim Rreisgeridt su Potsdam; im Laufe de8 Bahres 1856 hat ev die definitive Unftellimg als Rreisvidter bet Rreisgericht gx Heiligenftadt gefunden. Potsrams funftvolle Natur, glan- jentde Militairftaffage und Ninigs-Billeggiatur war fitr ihn feine verwandte Heimath, tein gutraglidher Boden; feine Berfegung an die Abhange des Harzes, in die Mihe der Wilder, in dle Behaglidfeit provinzialen Still: leben8 mag feiner firmenden, travmenden Muje willformmener gemefen fein, al8 feinen Freunde, denen er, wie auf ein fohwer gu findendes Eiland, entriicét ward. Dort fann ev leidter die Sefesbiidher зи цен und unter den nadbarlic) fteigenden Tannen Gargouft fdilitefen, itber moofige Gelsblide Hettern und Haiveveilcher aus ihrer Verborgenhett ziehen; dort bat ev fidjerlid) den Weihnadtsbaum des Chriftabends jfid) unter den Sohnen pes Walves felbft — fern fet e8 vow uns, ihe damit eines Dee [8 jeihen gu wollen! — Lieber andgefudt, als auf vem poefielofer Pyramidenmartte; dort hat er ihn, flatt mit welfden Milffen und frangi- fifhen Chofolavenfiguren, mit veutfden Tannzapfen ausfdmiiden fsnmen, bie er, eit trefflider Haustitnfiler und gemitthlider Vater, in ftillen fdynee- fdjiitienden Degembernadten vorforglic) und fauberlicd) jelber vergit{rete; und dabet hat ex Hujumer Mahrdjen gedadht und die ferne Brandung dev Mordfee ift ihnr ит den Sinn geraufdt, eine Mentimiszen; vergau- gener BPatriardalitat. Eine foldje Reminiszen; ift auch die , nadjdentlide Gejchichie”, die ex, wie eine Taube aus der Arde, gum Weihnadtsfe(te hat angsflieger lafjen; wenn fid) der Vogel hut wieder vors Fenfter fest, wird er ein Blatt im Sdnabel halten, nidt etwa ein gedrudtes mit Rezenfionen, fott- реги eit Mofenblatt aus Hryzelmeiers Nofengarten, yum Zeiden, raw dev Rabe Krahirius nod) widht alle Welt mit feiner griinen Brille um die Sugend ver Poefie gebradt habe. Denn dies ift in der That, wenn uns widst Wiles taufdt, die Moral per Gefdhidte. Der junge Hinzelmeier, der von feinen @Цеги das Wee fanunt itberfant, twogegen alle Lebenseleyive und Didtetifenr und Sdhin- Heitsfeifen Bfufderei und Sdywindel find, wiirde die fiiv ihn im Rofen- garten blithende und feiner harvende Rofenjungfraw gar bald und gar Пуна erlift und erobert haben, hatte ihn uidjt dev (fogenannte) weife Meifter, зи dent ex im die Lehre fam, die primitive Kraft der naiven Sugend mit dem verborgenen, aber gelegentlid) immer wieder dagiwifden fommendet Gelitjte, den Stein der Weifen gu fucjer, verdorben und ihm die geheim aber unausrottbar wirkende Pedanteric angetrantelt, die fortan, al befagter Stabe Krabirius, би anf ver Wanderung begleitet und ihm Da8 blithende Bitte fo lange, vor der Rafe weg, entrildt, Lis vie Frift verfiridert, ber Rnabe eit alter Kerf, und die vergebens wartende und ihn fudjende Rofenjungfrau, gu emwigent Coltbate verurtheilt ijt. WMtehr gu verrathen, halten wir uns nidt flir beredjtigt; Той Вии e8 leicht fommen, dak wir hier die ganze Gefchichte evzaflten, weldje dod) eben der Verfaffer hat erzahlen wollen; penn Etorm liebt e& febr furze Gefdhidhten yu evzaihlen. Hingelmeiers Leben erfiillt fid) auf etiva fedbazig gievlidjen Duodesfetten! und der Verleger hat fid) in dem Cin- bande nod) mit fedjszehn Seiten voller Gefdhajts-WAngeigen wohnlidft ein- уче Чен vermodyt. Sndeffen haber wir damit feinen Tadel ausfpreden wollen, Wn Storm’S Sadjen fann man fic nidt fatt effen; fle gleidjen ven Wald- Erebeeren, bie man im BVorbeifdlendern pflitt und foftet, УМЕ Зап geres vermiffen wir; nur gu felten finden wir im pnetifdjen Wunbder- walde bie Storm’fden BVeeren.