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			ен Ген BRunfthlattes.
	Donunerfiag, den 22, запцаг.
	1351.
		Codba, der teste Sudentdniq, Didtung von Karl Heigel — Midel Angelo.
	fo wird nicht gu Lenugnen fein, dag die Rriege der бтоное, die
Gniviguen Mazaring und feiner Gegner, die erften Gelbftindigteits-
verfucye Ludwigs XIV. ein gwar eben nicht unbebautes, aber and)
nod) immer ein Hichft fruchtbared Feld, fowohl fiir gefdhidte Be-
nubung wirllider Thatfaden, als fiir fihne Erfindung méglicher
Motive bieten. Und fiir Beides, glauben wir, wird man im vor-
liegendent Fall der Verfafferin wenigftens ungewdhntide Begabung
nicht abfprechen finnen.

Wir wollen den fchwanfenden Begriff des hiftorifden Romans
nicht ing Gpiel giehen, um gu entfdeiden, ob ev Hier paft, ob uns
wirklid da8 vichtige Mitteloing von Gefchichte und Poefie gegeben
wird. 8 ift uns genug, dag wir vom Lege Element fo viel an-
treffen, um den Ntabfiad der KRunftwerfs anlegen gu finnen, е8
frent. uns anjuerfennen, ba® fiir das Uenferlide der Situationen
wie der Charattere bie gefchichtliche Phyfiognomie wohl ftudirt und
anfgefabt erfcpeint. Denn Beides, offen gefagt, ift Mtehy, als wir
bet einer ftattlichen Mehrgahl moderner ,, hiftorifcher Romane” gu
finden gewohnt find. Wir ditrfen wohl fcjon an diefer Stelle den
Cardinal Mazarin als eine befonders gelungene PBortraitfigur her-
ausheben.

Wenn wir aber fodaun, ftatt des fdwierigen VBerfudes einer
Nacherzihlung Cfchwierig in der That durch den Reidhthum, wie
durch die Gerfettung der Situationen) geradesiwegs an die Heldin
und Titelrolle herantreten, fo gefdhieht ев, weil wir wenig Bier
fennen, die um die ihrige mit folder Confequeng und WusfdhlieGlic-
feit aufgebaut waren. Das Vorliegende heift nicht, e8 ift Corde-
Tia; alles andre, was e8 enthalt, von Я Ludwig umd feinem
unglidliden Doppelganger, bis gu bem PBagen Sacques. urd feiten
‘nicht minder ungliidlicjen Gefchwiftern, ИЕ uur Piedeftal fir diefe
marmorfalte unerbittliche Schinheit, die jedes Minnerherz im Buche
medufenbaft bannt, und von allen Seiten geliebt und begehrt, nichts
Tiebt of8 die Menfchheit, michts begehrt, als deren Befreinng.
Mit ihr fteht und fallt der Noman; fie ift nit allein gewif fein
Hauptoerdienft, fie ift auch viclleidt fein Haupt — ебет.

НЕ, dag wiv die Kihmheit tadeln wollten, itherhaupt eine
Apealfigur auf hiftorifden Hintergrumd gu ftellen, fie im Ферре
бану миопии се Даби und manulicher ErfenntuifZ durd) das
Ditftere und buntfchedige Gewimmel von Intriguen und Leidenfchaf-
ten, das jene Zeit vor allen chavafterifirt, paher lendhten gu Laffer;
im Gegentheil, wir finden den Gedanten hodjpoctifch, und weit
aud fiihn, dod) nicht unansfiihrbar. Nicht, dak wir nicht beveitwilligft
pie fiir eine Frauenhand um fo пидеюбрийфете Energie und Con-
fequenz anerfannten, womit diefer Gedanke ansgefithrt, diefe Ineal-
geftatt — nicht Sleifd und Blut, — aber Marmor geworden ft.

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	CEubalt: Cordelia, DHiftortidher Roman von ЗИще o. Galrbtlrutl, — Bar:
	Gin Drama in 2 Alten von Friedrish Hebbel.
		Hiftorifher Roman von Wline vou SGeblichtirull.
	(Mud unter dem Titel: Chapelle Gaugain, Noman tr 2 Whtherlurgen.
Riwette Abthettung: Cordelta.)
	65118, Зи’ е ЗифБапо миа (©. Remer) 1357.
	Gin eigenthitmlides Bedenten ftand am Gingange des vorlie-
genden Romans, als wir ihn mit per Wbficht naherer Befprechung
iffneten. Gr gab fid) mit feinem angefithrien Doppeltitel als die
aiveite Halfte eines Ganjen, deffen erfte uns nicht vorgelegen hatte,
und wir muften gweifelu, ob unfer ltrtheil nicht Фабио сш аи»
bedingted, ja ungerechted werden wiirde. Indeffen — vom Lefen
wenigftens branditen wir uns nicht dadurd abbalten gu fatfen, und
wir berenen 8 nicht, — {Феи deshalb nicht, weil wir die Ueber-
zeugung gewannen, e8 tro jener Gefchwifterfehaft des Titels mit
einem wiederuin in fidy) abgefdloffenen Gangen gu thun gu haber.

Jn Wllgemeinen Lieber wir e8 gerade nicht, wenn ме роеН{ Фен
Piguren eines Romans iher feinen Rahmen hinaus in einen ander
hineinvagen, fet e8, daft ihnen Фарит eine gewiffe ftereoscopifde
AuKenevifteng gegeben werden foll, wie dies Grifin Ida Hahn-Hahn
mit ihven Gebriidern Forfter, ihren Herrn von Oblen und ander
gethan, oder wie, iit einem mehr claffifden Beifpiel, felbft Sean
Paul feine Natalien und Klotifven, feine Bictor und Leibgeber bald
untereinanbder, balo fogar mit feinem eignen Sd) in perfanlide Be-
ciifrung bringt — fet e8 auch, da ftatt des Nebeneinander ein
Nacheinander, in dent einen Buch die Gefchidjte der Eltern und
Onfel, in dem andern die ber Kinder und Neffen vovgefiihrt wird,
wie e8 lange vor A. Dumas’ Musketier-Romanen Scott wenigftens
im ,, Kfofter und ,, Wot  gethan hat. Wollte man die Forderung,
daft ein Kunftwerk in feinen eigenen Grengen abgefchloffen fein
miiffe, in ganger Strenge aufredbt halten, fo wiirde vergleichen fdou
Фарит gewwiffermafen afthetifd) verdammt fein.

&8 gilt und daher weit mehr fiir ein Lob als fiir einen Tadel, wenn
wir bie Hiden, die -den Roman Cordelia augenfcheinlic) mit feinem
Borginger ,, Cardinal Richelieu verbinden, von untergeorbneter
Bedentung fiiv den Erftyenaunten und mw an feine Rebenperfo-
nen angefulipft finden. Die twichtigeren Figuren und Situationen
fegen fic) faft ofne Uusnahine vollftandig anf dem Grunde des vor-
Yiegenden Werkes ab, nur das Geheimnif gewiffer Wbftammungen
liegt davitber Hinaus, und hat die Verfafferin gendthigt, ded Bir
fammenhanges wegen den Sebleier bald frither, bald fpater вито
Grinnerungen an das Frithererzahlte gu lifter, als der Conftritction
ihres Buches vortheithaft fcheint.

Wenn wir nut gunsiebft pte Wahl ves Stoffes ins Wuge faffen,
	Viteraliuy: Blatt,