ausfepen, fo НЕ e8 ver fepou angebdentete Umftand, рав ша nur ber Vater Corvelia’s, (obwohl al8 vollendeter Stantsmann und gtofer Bolitifer hingeftellt) und die Gebriiber von Lagieres, fondern im Grunde genommen alle Minner des Buchs alkyufehr der Haupt: figure ,geopfert find, wie man e8 in ber Sprache der Ateliers ju nennen pflegt. Breilich fnnten wir Manner, wo jene Hauptfigue eine Frau ift, in Frauenromanen beinahe diefe Schattenrolle ge- webut fei — wentgfiends ift die Rlage dariiber nidt new. Aber wenn auch da8 (malerifde) Opfern an fich erlaubt und gumweilen eine finftferifche Nothwendigkeit ift, fo barf man e8 bod) nicht auf пах zu grofe Bartien ausdehuen; — und vor allen Dingen, man muf e8 wondglich nicht merfen Laffer. Die Verfafferin deute uns den Bujak nicht tibel, da® eine wirklich grog angelegte weiblice Figur nur gewinnnen fan, wenn fie nicht bon Lauter untergeordneten Minner-Charatteren umgeben iff. Das Sdilderungstalent ver Berfafferin zeigt fic auch in land- fhaftlichen Bilbern mehr als einmal von vortheilhafter Seite, Ш jedoch nicht fret von Wiederholungen und Unflarheiten, wogu wir einerfetts die haufigen Mondnichte, andererfeits leider auch bie wid)- tige Oerilichfeit De3 Sdiloffes Gangain rednen имен. Зов der wahr- бай legendenmifigen Gabe feiner fchonen Herrin, durch verfehloffne Pforten jeder Art gu wandeln, hat und die Maglichfeit ihrer мае (феи Gpagierginge von der unnahbaren Bergfefte nach dem Dorf- НефбоГ, обие da® eine Zugbritde finft oder au nur ein Riegel frarrt, dirchaus nicht einlentchten wollen. Die Sprache iff im Ganjen fohsn und aiefend, pod nicht immer ohne eine gewiffe Gefudhtheit, ja eine fewer gu analhfirende Empfindung liek uns juweilen auf Wugenblicte glauben, etne Дебет» fesung aud dem Srangofifcen gu Lefer, etn Effect, der vielleicht Uficht, aber feineswegs angenehm ift. Go gebraucht, Cum dtefes Gefiihl an einer fojeinbaren Metnigkeit zu vechtfertigen) die Berfaf- ferin mehrfad) bas Deutfche Wort , Frau” wie eine Ueberfebung des franjofifdjen femme, das betanutlich; ofne Unterfdhied bes Ledigen und vernniblten Standes angewendet wird. Wir glauben bagegen, рав die deutfce Bunge dann ,, Weibh” fagt, und nicht figlich geftat- tet, eine notorifche Sungfrau durch ,, diefe junge Frau gut begetdhnen, — mit einem Worte, daf eine deutfdhe ,Frau ftets die Prifumtion fity fich hat, einen Mann gu haben. Wie gefagt, nielleicht ijt dies und Aehnliches bet dex Verfalferin Whfidt; vielleidt auch unwill- fiivlich: im Ginen und tm Andern Falle jedoch mige ihr unfere Pemerfung nicht zu flein vorfommen. Bu dev Kunft ift gulegt an feiner Stelle aud) das Kleine nicht unbedeitend, und da wir ihr Kraft und Willen fiir ein Kunftwerf gutrauen, wird uns nicht fewer, bier nochmals зи wiederbolen. Har-Cohba, der lehte Sudenhonig. Didtung von Rarl Heigel. Hannover, Rlimpler 1857. Die Gattung, welcher das vorliegende Gedicht angehsrt, ftebt mit einer eigenthiimlichen Wrt der Gefdhichtfdreibung, welde wah rend der lebten Sahrzehnte in Deutfchland eine grogfe Berbreitung und Anerfennung gefunden hat, in engem Zufammenhang: Was Niebuhr nimlic) nod) von der Gefchichtfehretbung forderte, daw fie in der Vergangenheit die Gegenwart gu erfennen, in jener das ewig Menfehlidhe vor Allem fuchen und den Lefern an’s Herg at Legen lernen follte, das erfiiflen bie beliebteften Gejchichtsfdrei- ber unferer Tage in reichlichftem Meape. Und weit melr als der Tried наф Wilfen ift e8 фев etn tiefes, menfalides Iutereffe an rev inneren Gelchichie der Valfer, an den Ceibenfdaften der hifte- Marmor — 508 № е8, was wir meinen. C8 mag WAndern da- mit anbers gehen: e8 mag Mandhen bediinfen, als habe die Ver- fafferin ihren Gebling iiberveichlid) mit ben ebelften Empfindungen, mit allen BVorgiigen ved Geiftes und de8 Hergens ansgeftattet. Wir vermiffen den griften und Legten. Cordelia ift fein Weib, nicht einmal ein Mannweib. Wie ihr ungliclicer Wnbeter Valmarina wilrden wir fie furchthar nennen, wenn fie miglic) mire. Es war nidt ndbthig, fie und Liebend gu jgeigen. Die Ane peutung ihrer Faihigkett dazu Witte vielleicht hingercicht, wie ein Promethensfunte diefes eifige Gebild vor uns wandefn und athmen zu laffer. Wir haben die Andentung nicht entdeden finnen. Wohl lefen’ wir viel von ihrer Liebe, ihrer Begeifterung fiir die Menfdy- Heit; wir follen nicht blog eine Heroine, fordern auch еше Уи ipverin, eine Prophetin in ihr evbliden, und die Borliebe der Ver- fafferin Hat gu diefem Bwede die erhabenften Bergleicde nicht ge- Трах. Uber in alljufchneidendem Widerfpruch mit diefer allgemei- nen Gebe fieht das Betragen ber Heldin gegen ven Cinjelnen, wenn fie falt auf die Hevjert ihrer ungliicliden BVerehrer tritt, wenn fie, felbft- im. Angefichte thres Todes, und die Hand auf der Bibel, fir den unglicdlicften darunter nicht eit vergebend Wort weiblidjer Milde, nur den Scheidegruk ewigen Haffes hat, oder wenn fie (ein leicht itberfeh’ner aber hddh{t chavatteriftifher Zug) die juuge Hugenottin Ca- батик, У fie {chiigend in ihr SdhloB genommten, dann aber daraus ju entlaffen nicht Ntacht gehabt hat — wenn fie diefe Wermfte fortan in dhrem einfanien Shurmferfer ,,wicht mehr fieht, weil Пе ,,ihr nichts habe nitgen fennen.” (Th. IL. S. 79.) Beiliufig gefagt, wir haben den Gedanfen, einmal gefaft, nicht wieder [08 werden fonnen, Daf es der allmidhtigen Grafin Cordelia, die bereits mit den Hauptern dev ganzen Hugenottenpartet und mit Gott wei, wem corvefpondirt, eiu Leichtes gewefen wave, Dem armen Rinde fichere Glucht und ein anftindiges Uiyl gu verfdhaffen, ftatt fie ans Inquifitionsiribunal von Touloufe, im den ficheren Tod gu fchiden. Wabr ifs, dle Grafin hatte fic und ihren Vater einigermagen damit compromit tirt. Uber wer bewies ihre Mitfdulb? Und was mehr, wir feben Де оби vor gang anderen Cventualititer nicht guritdfchrecen, trauen thy volffiindig das offene Geftindnif gu: ,, Sch habe Catha- vina be Broc gevettet, weil id) fte fduldlos glaubel” Der BVer- fajferin mug diefer Ausweg niemald eingefallen fein, То Hitte jie tha wentgftets durd) ivgend ein Hindernif vermauert. Der Ge- genftand aber ift infofern michtiger, als er fobetnt, ba bie Auslteferung and Verurtheilung Catharvinens twefentlich. den eigenen Untergang Der Heldin herbeifiihrt, der wenn gleich auf’s funftvollfte vorbeveitet, Denttod, oder vielmehr eben deshalh uns nicht mit der volfen Kraft рег. Mothiwendigkett : iberwattigt. Зш Ganjen genommen, fBinen wir jedoch bem Thatfad- lichen bed Romans fowohl in der Anlage, alB in der Ausfithruny unferer Anerfennung nicht verfagen. Die Ereigniffe folgen nicht nur Slag auf Sehlag, fteigern fic) nicht uur mit grofent Gefdic — fie entwideln fic), was mehr fagen will, aud) folgerecht ausein- -anber. Gbenfo zeichnen fid) die Charaftere fajt ohne Wusnahme Durd fire Haltung und Confequenz aus. Den Cardinal erwahn- ten wir fdon in diefer Hinficht, ihm gunichft diivfte der junge Ks- nig fiehen, obwobhl, diinft uns, die Berfafferin nidt immer gerecht gegen ihn gewefen iff, Wie fie felbft ihn gwifdjen die ehebrecherifce Mutter und pen argliftigen Minifter geftellt hat, verdient feine mifleitete Sugend eher Mtitletd als Hak. Wortrefflich find ferner, obwohl mehr Mebenfache, Die Haupter der Fronde, der fchwanfende Orleans, die trowige ,, Mabemoifelle” (feine Tochter) der sweideutige Cardinal Rey gehalten, wie denn itherhaupt die Partien ded gwei- ten Thetls, in denen das politifde Treiben von Paris gefdhildert wird, al8 befonders gelungen hervorgehoben werden miiffen. Solfen wir an ben Uebrigen, oder an der Charatteriftif im Фалзен etwas