„Зи weine nit, ment Kind! wenn 504108, Sw Lift Du nimmer boc) ein mutterlofes; Neh bin Div Mutter, zieh Did ftark und grok; — OD рав Фи grok mir witrbdeft, grog wie Ntofes! Yd) fduge Dich mit meines Haffes Born, 3h lehre Fluch Did) ither Roma fprecen, Unb wiirde ftarf Dein Wem einft, wie mei Zorn: Die Ketten witrdeft ficher Du zerbrechen!” Ste wanbert fort, an threr Bruft bas Kind; — О те а bie grimmigen Gebdanfen, Die diefes Weib jest denft, nad) Nom der Wind: Der Throm der ftogen Raifer wiirde wanten Und vor dem Gluthbild, das dies Weih fic) matt, Erblich ber maite Shimmer ifres Sternes; — So geht fie — wie ein Schwert ihr Auge ftraht . © hatte Rom Cin Haupt wie Holofermes! Und Bare Codba wacdhit heran bet thr, а епо инь ипь 166, пе ber Sitben, aber anch trokig und voll wilder Ccidenfdjaft, ein Gobu bes Halles und des Elends. — Yeun war е8 die Gace ves Dich- ter8, dte Glemente diefer im Cingelnen oft marfig und wabr ge- fehilbertenRatur um einen feftenideellen Mtittelpuntt gu fammeln; badurd) erft wird das Leben gum Heldenleben und jene reiche Matur fahig gum Trager ciner Didtung. Der weehfelvolle Drang von Begebenheiten aber, viefer ftiivmifdhe Anffdwung, Sieg, Glang und Untergang, welcen bas Gedicht vor unfern Blicken entrolit, geniigt зи jenem Swede nicht; репи e8 fehlt dabei den bandelnden Charat- teren und namentlid) der Perfon des Helden yu viel an jener ein- fachen Grike und idealen Beftimmtheit, welche durd) ein eingiged Wort, wie bas bet bem Vater bes epifchen Gefanges der бай Ш, ausgedriidt werden fan, und damit gugleich cine Mtenge malerifden und rvhetorifcen Beiwerfes abfdneidet. Der wilde, обе За: Codba wiirde, erfiillt von jenem gottgemciften Patviotismus der jiidifcen Nation und durch die Flamme eines emigen Haffes ge- Qautert, unfre tieffte Theilnahme fic) erhalten haben; fo aber, wie er vom Dichter geeichnet iff, vermag er das nicht! Wir fehen ihn nicht dads ,,cble Wollen” feines Bolles guv fihnen Chat entflammen, foudern er felbft wird erft fortgeriffen, als der Brand, von Rahel gefditrt, fcjon Lobert, und fortgeriffen ane den Armen ber Liebe! Diefe Liebe, mit fo grokem Aufwande prachtiger Farben fie auch gefchilbert wird, ift ein ftirender Bug in dem Wefen des Helder. Tief verftvict in vie Bande ver Liebedsluft verlapt ev mit thranen- реш BWuge die Geliebte, vie Tochter eines den шеи gugethanen Griechen, Der alB erfies Opfer ded jitdifchen Racheguges fallen mug; ir reizendes Bild begleitet ihn in das Sdhlachtgetiimmel, und nod im Rinigsmantel will ev fich vitterlid) vor Lydia neigen. Doh bei diefer ift ingwifehen die Gluth ре Зее фай in fangem Rampfe abgeflart zu chriftlidem GEnifagen. Der Schmerz umm den Tod des Paters und ves Geliebten hoffnungélofes Scheiven fiihrte fie, auf pie Ermahnungen der fcjon befehrten Dienevin, dem triftenden Chriftenthume зи und als Chriftin folgt fie nun mit andern Naga renern, Die gu dem Grabe des Heilandes pilgern, bem Siegeszuge Bar-Codba’s gen Serufalem. Freilich ,,flammt aud) hier noch fein Bild in hres Hergens Grunde fort und fehnend fingt fie in ein- famer Stunde: yeas weilft, Geliebter, Du fo lange, Der nrid) gelchrt bas Erbenglitd! Die Griedhin feufst im frembden Brwange, Gefpalten von verfdhiednem Drange, Wird mir das Herg fo bang, fo bange, — — D febre, fehre mix grit!” Dod diefe Liebe ift edef, anfopfernd und thr enblides Wujgeber eine erfebende That ver Freiheit. Bar-Codba dbagegen fieht bei diefer ganjzen Gpifode, welche ilbrigens von der reiden Phantafie bes Didhters zu einer Reihe lebensvoller Bilder entfaltet ift, als ein vijden Gharattere, weldhes Die grope Wrenge der Vefer im den Tempel per Rito fiihrt. Diefe Auffaffung der Gefchichte, welche man, im Ge- genfate 3 der epifden Weife eines Thufydides und Caefar, die [yrifche nennen fSunte, ме fie mentger anf Wnfchauung als auf ,%Anem= pfindung” abgielt und dieje Wnempfindung neben Per Daritellung per Begebenheiten befonders betont wiffen will, hat nun auf реш Gebiete der Didtung, jene eigenthiimiidhe Mtifchgatiung hervorgerufen, welder neben vielen anderen бтзеидиеп unjerer Tage auch еде Bar-Cochba angehsrt, die (yrifche Epif. 6$ wird uns bier auch, wie im Epos eine Reihe groRer gefchichtlicher oder fagenhafter Zhaten vorgefiihrt; allen wir vermobgen e8 midpt, pieje Begebenheiten, wie bei der echten exzihlenden PBoefte, rubig und in jener Heiteren Sttmmung зи befdauen, welde burd) die Нате Reidhnung und den gleichmapigen metrijden Fortgang её ept- fen Gefanges erjeugt wird. Denn in diejer Mifchgattung ift das Feld des Handelnden und Bejdhauenden nicht ftreng gefdieden; bald fiehen Didter und Lefer auKer bald vollftindig in bem Kampfe, und риф ben ewigen Girom der Leibenfdaft, welche mibrend des Schaffens zwifden Dem Dichter und feinen Helden hin und wieder fluthete, ift e8 gefommen, dag atch die metrifdhe Form der Ergiih- lung wanbelbar wurbe und ein Maa mit dem andern abmedfelt. Das Heigel’fche Gedicht пни fiihrt uns in die erften Bahr: Hunbderte dev chriftliden Zeitrechnung guriicé und bebandelt ans dem angen blutigen Rampf der Iuben mit Фем убии Фен Eroberer den lesten, entfcheibenden Wnftritt, Bar-Cochba, bd. т. der Sternenfohu, urforiinglic) Gimon von Cyrene geheifen, war е8, dev im Salve 132 nad Chr. bas anserwahlte Bolf noch einmal jum Kampf gee gen ben verhagten Statthalter des Hadvianus aufrief. Ws Mefftas von ben Weifeften der Nation gepriefen 308 cv fiegreich in die Burg Davids ein und empfing von den Befreiten die Krone. Das heid- nifde Wefen wurde von ifm aus ber heiligen Stadt verbannt und aud) die Chrifter, weil fie an dem Aufftande nicht Hatten Theil nehmen wollen, bes Landed verwiefen. Da nahte Sulius Severus, per Felbherr des Kaifers mit ungeheuren Злиррешиа ен den Manern Rion’s und erftiimten fie gum dritten Male. Bar-Cochba, fliidtig, ward nach fanger BVerfolgung gefangen und amit vielen Taufenden feiner Unhanger niedergehauen; Hunger, Seuden und Unterdvitcdung wuchfen aus feinem Grabe; — ,ba8 getdufdte Sfrael nannte feinen Meffias — ligenfohn. Veber die Erde de8 gerjtirten Serufalen’s aber fithrte Hadvianus ven Pflug. Das ift nad) den Worten der Borrede, der hiftorifdhe Kern bes Gedichtes; betvachten wir nun, as unter den Hinden unjeres Didjters darans getworden ift: Der erfte Gefang, ein Nadhtftiice von evgreifender Schrecilichfeit, fithrt uns an die ditftere Geburtsftitte des Helden, in ein Grabgewilbe bet Ghrene, die Buflucht feiner verbannten, obbachlojen Цех. Die Mutter, trvoft- und Hitlflos, erliegt unter den Augen des gram- gebengten Vaters den Kutalen der Geburt, welde bem Vaterlande feinen Retter fchenfen follte; und dev exfte Grug, ben bdiefem bas Leben bietet, ijt ein finjtrer Sluc) bes Baters iiber Rom und Sehova! Ba toch mehr: per Vater verlagt vas fehwache nactie Rind Und wanbdert fort, tm Herzen finftres Gaffer Du arines Kind, wie hift du troflos num verlaffer, Denn Mutter, Vater, — Baterland find todt! Dod mit dem Ende ver Macht fommt ihm die Rettung! Rabel, ein hoes, blithendes Weib, das bes Baterlandes Schmach und ber Berluft der eignen Ehre mit ewigent Hak gegen die heidnifden Rauber erfiillt haben, fommt, ebenfalls fliichtig, in die Mahe des Grabmals, findet das Rind und nimmt e3 auf, um einen GFeinb per Heiden, einen Rader der Sdmach aus ifm ju bilden. Die Sedilderung diefes Uugenblickes gehirt gu den fchinften Stellen dee Gedichtes. Жабе уме: