Latigefiiht. €8 find aber bet finffigigen Procden nuv gwet Stel-  in begeiftertem Wort uns yx mahnen, e& den Borfahren gletd yu than,
fen, wo der Gebraud des Daklhlus geftattet ft, пеш beim   damit die gewaltige Vergangenheit uns nidt gum Spott und yur Sdhande
sweiten und dritter Fuf, Feineswegs aber beim erften und vierten,  secrete. Und e8 tft aud) fein matthersiges Magen nod ohnmiddytiges
	Sergwerfel, — ber Poet Halt den freudigen Glauben feft, oa uns im
gleidjen Rampf рег вебе Preis einft winfen wird, und dai fie noc) for-
шеи ywerdert,
	ndte golbnen Lage,
Die wir in Born und Gram erfehnt,
Wo nur wie eine finfire Sage
Die Mir’ ber beutichen Schanbe tont.”
	Uber muthiges Selbftvertrauen ift nbthig yx mannhafter That, und dagn
gerade follen uns die mannhaften Thaten der Vater, von denen ev fingt,
echeber und ftarfen.
	Wie fid) des Binters Weh nidjt wenbet,
Wenn nidht bie Windsbraut tobt und fdnaubt:
(Die Ghttin uur entftieg vollendet

Wud fchuterglos bem Erzeugerbaupts

So wird den Bolter Macht und Grife
Nicht wie ein Leidtes Zauberfpiel.

Die nidht gefeufst in Noth unb Blsge
Erreidten nie bas hohe Biel!
	Wohl find wir hundertmal gefdlagen,
Wohl mister wir mand golbnen Preis,
Wohl ftehu wir, wenn die VBslker tagen,
Die Traurigften im hohen Kreis.

Kein Volk hat foldhe Samad empfunden,
Das nicht im jahen Cod gerbradj:

Wir rangen uns aus Todeswunden

Zu ewig nenent Ringen wad!

Lind boffend fingen Sauerntieder,

Unb boffend fagt ber Weiferr Sprud:
Ginft Тебе bie alte Grbfe wieder,

Се von bem RKaijerflucdh! —

Rein Feind, tein Brandmal fonnt? uns ranben
Die fefte Glaubensguverfidt:

Nod fog bem treuen Vlkerglauber

Der trene Gott bes Himmels nit!
	Dak wir diefe Gedidte fo aufridtig empfeblen иен, hat aber nidt
Blof fetnen Grund in der Gefinnung, die fie athmen, fondert entfdieden
aud) tt ihrem didjterifdhen Werth. Cie fiud frifa) empfunden und frifd)
gefungen, gumeift ift die alte Gefdjidjte fein und poetifd) eingefithrt, uur
ebenfo ungestoungen und anfpredend ift ihve Verkniipfung mit der Gegen-
wart. Das Ganze macht den Cindrud von Gefundgeit und Kraft. Wud
pie Form ift im Wllgemeinen leicht und деф gehandhabt, uud einige
harte Reime vergeiht man gern bei fo vorwiegend Beifallswitrdigem.

U8 Probe, wie ver Verfaffer aus ver Vergangenheit auf Beziehun-
gen der Setstzeit ibergeht, wollen wir nod) von dem Gedichte, das dte
fiebenundfiebjig Оке rer Hanja feiert, die Sadlubftrophen anfithren.
Gre lauten:
	Die Luft it Welh geworden im trithen Зецеше,

Mit Stolz hab’ th Legonnen, mit Thrdinen Hor’ icy auf.
Nod) ftehn die Siebenundfiebsig, die rubmesreiden all’,
Nod wogt burd ihre Gaffen bes Lebens bunter Sdhwall.
	Noch Пеби die ew gen Dome, nod) fteht bas hohe Hans,
Darin ber Math ber Giirger befehloh den Danenfirang.
Noch ftehn bie dunklen Walder, dbavow manch’ hoher Baum
SGAladtmuthig purdgefurdhet der Nordjee Wogenfdaum.
	Und rings in unjern Gauen hat junger Lage Madt

Ein neu Gefdledjt vor Stadten gu rafdem Glang gebvadt,
Mand golone Kinigs[hldffer, mand Werfmannshans gebaut,
Dri treiber fchwere WArbeit Gefellen funftoertraut.
	Unb retder find wir worden und weffenslunbdiger viel,

Wir fehn ber Vater Gandwerk alS wie ein Rinderfpiel.

Und bod! — Wer froh will fingen von dentfdher Hervlichteit,
Ler gretft vom irviben бое зи in ferne Beit!
	wie ber Gerf. eS fich oft erlaubt. Gin ift e8, wenn er fagt:
oDiefen liebliden Hain betrat Dufdimanta. “
nSdnell erwiberte drauf der Riefentinig.”
Aber theovetifch nidt gu vertheidigen ift’s, wenn er fagt:
pbeterte betend in ben einzelten Gdttern.“
pLaufende nun von Stiide Wild s erbentet.”
Ginen noc Herberen GerftoR finden wir darin, dak vie Trochien
guveilen jambifeh beginnen, itberhaupt der trochaifche Gang in einer
Weife unterbroden mird, die, bet ungeswungenem Lefen, cine ganj
andere Wirkuug hervorbringt, als ber BVerf. wiinfedht. Beifptele
hiergu find folgende:
„Фех UAmeife dent! Die eignen Cier’ u. f. w.
„ить fprad dann, al8 Sener von dem Gange”
„Ишь меб thn als Gaft willfommen”
pDent rothglangenden, taufejte drauf die Beiden”
wlind ftand lange ftaunend vor ber Sungfrau.”
Undeve ЗеЦеи, $. %.
nlind  рхаф betend: Nun empfange, Géttin,
Dreiweltenmutter mid, den Kuntrmervollen”
und ,Geele unb bald fab ev bie Berbeifung”
find fo gebaut, dap, wie vornehinlid) bet dev vorlegten bie Wbfidht
des Verf., Trochden gu bilden, faum gu erfennen ift.

Wie beim Gebraud) der Daktylen war e& anch bei bem der
Sponbdeen, wenn fie ber trochdifchen Meihe eingefiigt werden foll-
ten, die Aufgabe, Шиеп die allein fir die ftatuirten Stellen am
giveiten und dritten Suk anguweifen.

Wo, wie im vorliegenden Falle, fo viel fiir den Wohlflang ge-
than iff und das Streben nad rhthmifder Wirkung fic) entfchieden
fund giebt, diirften 56 емойбиюи Bunkie nicht gu iiberfehen fein.

©.
	Baterlanudifehe Gedicdte. Bou Heiurid) oon За Е, —
Gittingen, Georg 5. Wigand. 1856.

Sunge Фет beginnen ihre Hffentlide Laufbahn gumeift mitt dev
Herausgabe lyrifcher Gedichte, мох fie vie Sdinheit per Natur, die
Selighett der Liede und ded eigenen Hergzens Luft und Wehe — wenn
nicht neu, fo doc} von neuem — befingen und alle mitfithlenden Geelen
einladen, ihre Freude wie ihren Sdmerz mit ihnen gu theilen. Weit felte-
nev fdjon find die, weldje gleid) anfangs al8 Dramatifer den Rampfplag
betveter; und ant feltenften die epifdhen Didter. Bu diefen legteren ge-
hirt Heinvid) von Treitfdjfe.

Wir Wnnen die vorliegenden Gedidhte aufridjtig empfehlen und ой]
ten von Herzen, da fie viel gelefen und in redjter Weife behergzigt
yolirden.

&8 lebt ein fcjiner vaterlandifher Ginn davin. Wus ben mannig-
обет Wirren der Gegenwart flitchtet fid) ver Poet ta vergangene Tage
und feiert dev fihuberathenen Bitrger und der hodigemuthen Bauern mann-
hafte Thaten. Die fiebenundfiebsig Stadte ded GHanfabundes im fiegrei-
den Ranpfe gegen Waldemar von Dinemarf, der ventfde Cortez, We
brofius Dalfinger, die gewaltige Geftalt Birger Wullenwebers, Walter
von Plettenberg, ber fraftoolle Meifter ver deutfdjen Mitte, die Kdlner
Piivgerfdaft gegen den Bifdyof Cngelbert, vie Stebinger Reger und die
Helden deffelben friefijdjen Gefdjledhts, die Ditmarfden, — diefe und nod
monde andre ridjter ifn auf, went ev der Sdhmddhlinge feiner Beit ge-
penft, die Uuwiirdiges zu evtragen vermigen, ohne vor Scam zu ervither.
Aber e& if eine feige Fludt, um felber her tritben Gegenwart git ver-
geffen und mit untergegaugnen Gefdledtern ein abgeftorbenes Leben gu
fiihren; im Gegentheil, uie verliert ex de Hinblic auf vas Heut, und nur
darumt befdwirt ev jene Geifter au8 ihrem jahrhundertelangen Edlume-
mer, win in ihrer Kraft und Grife uns cinen Spiegel vorzubalten und