jective Grope dabei зи Grunde geben foll, смт derfelbe и anf
einmal entfcbteden werden, fonder c8 mu ein Verlauf des Kampfes
ftattfinden, in weldhem fic) die relative Gréfe als foldye bewahrt
und erft nach und nach der Uebermadht des Abfoluten erliegt. Die
tragifdhe Exrfceinung muf aus ihrem adverfativen Verhaltniffe geger
das Abfolute zwar herausgetrieben werden, aber nur fo weit, dag
Ве ПФ immer noch in conceffivem Berhaltniffe als Gripe behaupter
foun. Wihrend fie ju WAnfang des Kampfes jum Wbfoluten fagt:
Фи М zwar dads Wbfolute, aber id) will cd fein! mu fie am Ende
ded RKampfes ecinranmen: Sch bia gwar grog, aber doch uidhts gegen
das Abfolute.

Bollfommen erfcheint uns die tragifee Rraft von ver Aftheti-
fehen und unvollfommen vom moralifder Seite. Bon ajthetifer Geite
betrachten wir fie als unendlide Grife, von moralifdher als Cyois-
mus, alg Anmafung, al8 Uebermuth oder voces. Die Wuffaffung
per tragifcen Erfcheinung von fittlidjer Seite ift alfo еше ИН
liche, fondern cine unumginglic) nothmendige. Gie darf aber nidt
bie primitive fein, fonbern uur die fecunddre; chen fo wenig barf
пе bie Legte fein, fondern fie mu mv den Uebergang bilben gur
pritten, innerhalb welcher wir Das Wbfolute felbft als die einzige
abfolute Erfcheinung faffen und e8 fomntit al8 das Vollendet-Cahsne,
alé die ewige Harmonie und Gurhythmie anerfenner.

Das Wbfolute im Tragifeen fann evfejeinen 1) ale Fatum,
2) al weltliche Macht (die verfchiedenen Bnftitute, weldye die Gott-
hett auf Groen reprifentiren), und 3) al8 gittliche Weltregierung.
Auf der dritten und Hschfter Stufe des Tragifchen manifeftirt fic
Das Wbjolute al8 bas, was ed ijt, alS die Wlles in fic) tragende
See. ES ftellt fic hier webder par als die Sridbeinung in {ich
verfcblingend und in fo fern werdend (Satu), nec) al8 in eine Ere
fcheinung theilweife hinabgeftiegen und in fo fern dafetend (weltliche
Macht): fondern als das Setende fehlechthiu, als das, wodiurd) das
Werdende wird, bas Dafeiende ba tft. Ote Erfeheinung geht Hier
nicht an einent feindlichen und vernidtenden, fonderit viclinehr an
einem zwar firengen, aber gerechten, ja quadenvollen und verfihnen-
den Princip unter. Die Gottheit betrachtet pag Bejondeve als einen
integrirenden Theil, als ein Glied ihrer felbft, und zeigt demfelber
ihre Wimacht nur fo weit als nbthig ift, unr eS von feinen egoiftt-
fohen UAuswiidhfer zu veinigen und 8 in die ihm gebiihrenden Schran-
fen feines Geins zuriicfyufithren. ее leste und hichfte Stufe dev
Tragif fonnen wir vorzugsweife als die chriftlice bezetchnen; dem
erft daS Chriftenthum hat eine foldye Voritellung von der Gottheit
und Der gettlicer Weltregierung rein und vollftindig in’s Dafein
gerufen und gum allgemeinen Gigenthum aller Herzen gemacht.
Anfange dagu finden fich jedoch [Фон im Ulterthume, 3. B. in dew
Miythus von Herakles, im Oedipus auf Kolonos u. a.

Das CXragifhe an fich betradhtet, gliedert jich in Das Rithrende,
bas Pathetifde und bas иное. Rithrend iff, was tragifch iff
fiir Andereds. Фит diefe Begichung auf das Wndeve hin nimmt das
Rithrende im Gebiet des Tragifchen eine Stelle ein, wie das Gee
fallige im Nein-Schinen, wie das Poffierliche im Romifden. Daher
werbindet fic) mit dem Mithrenden einerfeits die Vorftellung des
Rieinen, andererfeits die des Mtetzenden, natiirlid) nur in Demjenigen
Mae, als c8 dev Begriff des Tragifden iiberhaupt gulagt. —
Pathetifceh oder rein-tvagifd ijt, was fic) af8 tragifd) davgeftellt fir
fich felbft, d. h. wad fic) im Gewnftfein feiner Vollformenheit wtb
Meberlegenbeit ther das mit ihm in Begiehung ftehende Madeve gu
einem foldjen Grade von Selbftyefithl erhebt, da e8 fieber in Leiz
den und Kampfer zu Grunde geht und dev vermichtenden Meacht des
Ubfoluten werfillt, al8 dak e8 einem WAnreren wiche, Те пени
biefes Andere das Wbhfolute fein follte. Das velit 2 tragifdbe Object
иль Бабе nicht offenfiv gegen das hjolute, fondern nur defenfiv
um feiner felbft wilfen; 8 will png Whfolute nicht ftitrsen, joubderit
	permige threr objective Unvollformmendett erlaubt fte uns ard) midt
bet ihrer objectiven Vollfommenheit ftehen gu Meiben, fondern
наб uns ither Object und Subject hinaus in das Wbfolute, wel:
ches Object und Subject einerfeits in fich aufhebt und vernidhtet,
anbrerfeits in fic) herftellt und gum allein wahren Sein gelangen ligt.

Vom Rein = Schinen unterfcheivet fic) das Tragifde dadurd),
paR feine objective Vollfommenheit als eine ungeniigende, in fics
felbjt untergehende erfdjeint und dadurch den Gedanfen in uns auf-
rvegt, taf eine nod) hihere, und gwar eine hichfte und abfolute Voll-
fommmenheit exiftiren milffe, wabrend wir bet dev rein-fdhinen Er
fhetnung gar nicht dazu fommen, einen Unterfchied gwijdyen objectiver
und abjoluter Vollfommenheit зи maden, fondern ihre cbjective
Bollfommenheit als cine durchans vollfttindige Meprafentation dev
Hichften Vollformenheit, der Gottheit fchledhthin betrachten.

Mit dem Romifchen hat bas Tragifche gwar das gemein, рав
c8 fic) al8 ein Unvollfommenes ertweift, aber diefe Unvollfommenheit
evfeheint nicht wie die des fomifdjen Objects als etwas villig Mtch-
tiges, fondern zeigt fic) in fo Hohem Grabe mit der Vollfommenheit
verflodten, dag wir uns um diefer VBollfommenheit willen auch der
Unvollfommenheit beiordnen und ideal mit ihr leiden, untergehen und
wns im Whfoluten regeneviren.

Die tragifche Erfcheinung mug demnach 1) einen Hohen Grad
objectiver Vollfommenheit befigen, fo va wir fie gunichft fir das
Abfolute felbft nehmen fonnen; 2) muf fie tro diefer Vollfommen-
Heit fich als ungulanglich erweifen und deSwegen mit dem Whfoluten
in Conflict gevathen und in diefem Conflict untergehen; 3) mug ihr
Untergang al8 Wirkung der abfoluten Vollfommenheit erfcheinen,
por welder alle relative Gollfommenheit zur Unvollfonmmenheit her-
abfintt.

Die objective Vollfommenheit des Trogifchen fillt in bas Ge-
Biet de Erhabenen. ES ift die Erhabemheit der Willenstraft, welde
Das erfte Moment im Tragifden ansmacht; der eigentliche Sig
peffelben ift dev felbfthewuft - wollende Фей, ber братан. ФЕ
tragifhe Grhabenheit ded Charafters tft aber die Erhabenheit des
Eqoismus, und ber Egoismus ift erhaber, wenn das 39 Gott fein
will, ohue feine Schheit aufguopfern. Dies Gottfetnwollen mit Bei-
behaltung der Bchheit iff das erhabene Clement aller wabrhaft tra-
gifcjen Charattere. Bir finden 8 tiberall wieder, wenn auch uatiir-
lich in den mannigfaltigften Mobdificationen und in den verfdhieden-
ften Graden und Whftufungen, je nachdem bie Sdee der Gottheit fo
oder fo, vollfommener oder unvollfommener gefaft wird, und je
nadhdem fic) diefe oder jene Kraft im Ntenfcjen der Gottheit gleid)-
zufegen firebt. Go unzithlige Niancen hier Statt finden finnen, fo
Laffen fie ИФ dod) fammtlid) auf bret Rlaffen guviicfiihren. Sun die
evfte Rlaffe gehiren diejenigen Shavraftere, welde vermage ihrer
Willenstraft die Willensfraft felbft zum Unbefchrinkten gu erheben
fuchen; in die giweite dielentgen, weldje ihr Gefithl emancipirven wollen,
und in die dritte endlich diejenigen, weldye nach einer unbefchrantten
Зи ценз ringer.

Prometheus fann als Prototyp dev tragifchen Erhaberbeit im
flaffifehen Wlterthum betradhtet werden; ex fallt, mit feinent gvof-
artig unbengfamen Willen, in die evfte Rlajfe. WS Beifpiele dev
sweiten fonnen Wax, Romeo und Sulie, Taffo деки. Das Mru-
fterbtl> ber dvitten ИЕ баий.

Die Unvollfommenheit der tragifcen Erfcheinung mu von dev Wt
fein, daf fte neben der objectiven Votlfommenheit beftehen faun, ohne
fie aufjuheben. Dabdurch ift von vornherein fede Unvollfommenheit
ausgefeloffen, welche den tragifdjen Gegenftand als fehwad) und
fleinlic) darftellen wiirde. Genau зи rede, berwbht die tragifdye Une
pollfommenheit auf einer Ueberfraft, die fid) gegen das Game rid
tet und fid) im Gegenfag gu diefem als unjulinglich) darfiellt. ©8
ift alfo ein Gegenfas, ein Conflict néthig, und wer nicht die ob-