Jiferaimr-
				Феи [феи Runfiblattes.
	Den до. ШИ.
			 
	Сира: RNuminijdhe Volfspociie. Gefammelt und geordnet von VB. Alerandri. Феи von W. vo. Яовебие. — Bur GotheLiteratur. Gésthe’s Fauft,
Bricfwedfel mit einer Dame, heransgeg. von Wilbert Gritn. — Het leven van Goethe door J. W. Schaefer. Uit het hoogduitsch vertaald door
		Humaniidhe Dolhksporfie.
	@efammelt und georduet von B. WAlerandrt. Фе von BW. $, Жобебие.
Berlin 1857. Verlag der Kinigl. Gebeitmen Ober-Hofbuddruderei. (KR. Decfer.)
Unlingbar befteht heutgutage ein Lebhaftes Butereffe Их ии»
mittelbare Bolfspocfie. Wlan ift fehr darauf aus, den Maturlauten
derfelben fleipig uachzufpitven, wobei fic) micht felten gu dev litera:
rifchen die fpradlice Forfchung gefellt. G8 ift befannt, рав in den
fegten Sabrgchnten — abgefehe von dem romanifchen Gitden
Europa’s, dev fcon идете Beit der Gegenftand des Studiums
und der Unterfuchung gewefen ift — mandherlet fir ffandinavifde,
КииН ое, Lettifce und bretonifde, dann fiir ruffifde und ferbifde,
endlid) fiir Ни фе und arabijdhe BVolfspocfie gefdehen ift. Hat
alfo die deutfde Nation die Wbficht, neben bem Werk, weldes die
cignen ,Volferftimmen” gufammenftellt, aud bie Sage der andern
Nationen gu revidiren und ju einer voll{tindigen Sammlung gu ver-
einigen, fo ift jeder Mitarbeiter willfommen, alfo auch der Ueber-
feger ber oben genannten Dichtungen, welce unfere Bibliothef von
Pollspoefien durd) ruminifche Lieder vermehren und vervollftindigen
will, G8 beanfpruchen und crwerben iiberdieds die Lieder gerade
piefes Bolksftammes cine erhihte Wufmerffamfeit, weil unfere
fiterarifdhe Gefauntfdhaft mit ven Runinen, von deren Geifteser-
geugnifjen nod) nidt in dentjder Sprache erfchienen, bis jet nur
eine oberflichliche fein fonnte. Wir begegnen da vielfadhen poctijden
Glementen, al8 engverflodien mit ven hiftorifden Grinnerungen des
rumadnifhen Volks, fowie zugleid als Widerfdein der Maturfdin-
heit feiner gegenwartigen Wohnfige. Sie wurden als rvimijdje Ko-
loniften 3uerft von Trajan im alten Dacien anfaffig gemadht. Shre
Nachfommen lebten und (eben in der Mlolbau, Wallachet und in
pen diefen Landern entriffenen Brovingen. Bis in bas 16. Jahre
Hunbdert widerftanden fie als achte Sihne de8 alten Roms ftegreid
ben Snvafionen ber Tiivfen, Bolen, Ungarn, Ruffen und Vataren,
dbamals noc) unter einbeimifchen Bitxften, und fir die bamalige
Politit von Bedeutung. Lewtere wervingerte fic allmilig, feitrem
bie Pforte die Ruminen tributpflihtig madhte. Bhre Sprache trigt
pas unverfennbare Geprage der Abftammaung von der Lateinifden,
wennfdon fid) eine groRe Menge flavifder, tiirfifcher und griecdhi-
fcjer Bsrter hineingefdlicer.

Das Mitgetheilte ift eine Sammlung von Liedern und Bal-
laden, die bis auf den hentigen Tag im Munde des Volks Leben. 
Bon feinew ift irgend ein Verfaffer befannt, fie find mie guvor auf
gejdrieber. Bafil AWlevandri hat alle unmittelbar aus dem Mtunde
	fdauungen wird fic) aus der близеБемаейшия derfelben ergebert.
Wir werden pabei ebenfowohl den poetifden Geift, weldher fie nurdy-
gieht, wie Das fprachliche Reid, bas ber Ueberfeger ihm angezoger
зи erivtern haben.

Gleich pas erfte Gedicht ,,da8 Lamm  daracterifirt den Ruz
manen als patriardalifche Natur, eng vertraut nicht lok mit Waldo
und Slur, fondern aud) in behaglidjent, faft gartem Wustaufdje
feiner Sreuden und Edhmerjen mit den TBhicrem, an die fich fein
Erwerben und tigliches Treiben fniipft. Dret Schafer treiben ge-
meinfant jeder cine Heerde; gwet derfelben farten untereinander ab,
Den dritten gu ermorden. Bu diefem DOritten geht nun fein Lieblings-
Lamm, ih ansfiibrlich evgiblend, was gefdehen foll. Der Bedrohte denft
nidt an VWiderftand, fondern vertraut, gedwldig den Tod erwartend,
bem Lamme die Rlagen feiner Wehmuth, fowte die Wuftrage feiner
Beerdiguag. Mit oiefem Erguife fehlieBt bas Gedicht; wir pflichter
dem Ueberfeger Darin bei, dak wir cin Ganjes vor ung haber,
ba bie weitere Cataftrophe giwifchen den eile oder mehr noch als
ein Weiterflang im unferm eignen Gmpfinden fo vernelhmlich gu lefen
ijt, раб wir ber Erwahuung: der , Meord fei in beabfictigter Weife
wirflic) ausgefithrt worden  nicht bediivfen. Das Gedidt fpridt
burch et elegifches Colorit weider оны си. Im Gegen-
fake bagu entrollt das folgende Gedicdht ,,Conftantin Brancovann”
in energifd) ergreifender Straffheit den Dtartyrertod eines mit
feinen 3 S8hnen wegen trenen Fefthaltens am Chriftenthuur hinge-
‘fchlachteten бил. Thoma Wlimofch  entfaltet ebenfalls die Far-
benfitlle friegerifder Manustraft, und ftellt ganz befonders bas Ver-
trautjein Ded Kampfers mit feinem trenen Pferde durd) Bwiege-
fprace dar. Das Pferd Шей vem Madhedurft feined vow einen
titrfifchen Feinde auf den Tod verwunbeten Herrn, e8 trigt deu-
felben, ,, dev fic) dte ihn fon aus dem Geibe herausgefallenen Cine

 
	geweide wieder in diefen hineinftopft’ windesfdpnell Dem Seguer nad),
den mun noc) der Todesftreich erreidhen fann. Dte folgende Ballade
»Rodran wird wom Ucberfeger alB eine der vollftindigiten aus
Alexandri’s Sammlung bezeidhnet, und hinfichtlich des Gegenftandes,
nimlid) der GVerherrlichung bes Riuberlebens, dvaranf bhingewiejen,
дв сх fich in den meiften Lieder wicderfinde, ba in der Gefchichte
der Donauprovingen gar Hiufig Beiten fo vollftandiger Verarmungen
bes Landvolfs durch Krieg und Bedriicungen vorfimen, daB Hun-
perte, ja Lanfende von Bauern algdann den Pflug verlafjen hatter,
um mit der Morbwaffe in ber Hand auf der Landftrafe ihr Brod
zu gewinnen. Gelbftverftindlic) tveten an Helden diefer Whentener-
lichfeit nicht die Ridbtfeiten ,chrlider  Leute al8 Lendeng der poe-
	pes 308. Nur in einem WAnhange find einige Gedichte von jebt tifchen Berherrlidung hervor, vielmehr glanjen Cdlauhett und
lebenden oder firglich verftorbenen Didhtern gegeben. Die Gigen- Mordluft ale Symptome urfraftiger Unverjagthelt ded Naubers in
	ihiinlichtett der aus defen Poefien fic) offenbarenden Rebens Ane   det Liedern. Зи Koran begegnen wtr anferdem gum erften Wate
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