einer anbern Gigenthiimltchteit ber rumantichen Bolfsweifen, 5 einen abermaligen Betweis iefert, in wie frifcer Wechfelwirkurg bie dufere Natur, mit der Stimnung und Empfindung ded in Wald und Flur umberftreifenden Ruminen fteht. Sede ver vier Wh- theilungen der Ballade RKodvan beginnt mit der Begugnahme auf cin ,griines Blatt.” So beginnt das Gane: ,,qvitnes Blatt vom wilben Kraut!” — eine Низе vorliufige Chavalteriftif des Sn- halts, nimlic) bei vorlicgendem Falle die Wndeutung, oak ein trogig feder Raub erzihlt werden folle. Der Ueberfeger bemerkt, af in ahulier Weife die Berufung auf pas Cidenblatt pen Gang von cinem Helden, Mofens und Veilchenblatter eine Liebesgefchichte, pas grime Blatt per Tanne, die gar feine Blatter hat, einen Todes- fall oder fonft etwas Schauerliches worherjage. Yicht immer indef fcheint ее Beziehung eine [ебу Пе уу Тем, 8 madchte denn 3. B. dem ,,griinen Blatt der Hafelung’ eine uns unbefannte Be- rentung beiwohnen, die ihr Gricheinen bet verfdhiedenen Wnliffen rechtfertigt. Sedenfalls Hingt dev game Brand mit ver Refrain. liebe рег Golkspoefie gujamnnen; man erinnere fic) ded ftereottypen plang Iebe ber Rinig” зи Anfang altenglifder Balladen. Das fol- gende Gedicht: , Mond und Sonne hehandelt den leidenfdpaftlich trenen Mtinnedienft des einen Hinunelstirpers fiir den andern; vere fiert aber in der vorliegenden Ucbertvagung wefentlid) radurdh, dah wir den Liebhaber als die Goune, die Geliebte als dew Mond, mithin Erfteren fortwahrend mit meiblichem, lestere mit mantlicem AUrtifel aufireten jehen. Diag nun immerhin in unfrer Sprache der Mond mannlicen und bie Sonne weiblichen Gefdledtes fein, im Gegenfage gum Rumanifden, wo eB fic) wie im Lateinifden werhalt, fo ijt nicht eingufehen, meBhalb der Ucberfeger nicht einfach det Sonnengott ober den Gonnenjiingling der Dtondgsttin gegenitberftellte? Heine in feinem prachtigen Gedicht ,Sonnenunter- gang,” weldje8 ebenfalls wie das ruminifde Bolfslicd das ewig getvennte Wandelu der beiden Geftirne poetifeh evflart unr fie dazu ebenfalls perfonifizivt, fagt fey matitrlid: pluna die Gettin und Sol der Gott”. Gegen dies Auskinftsmittel iff der Ueberfeger nun freifid fehr ein- genommen. Gr fagt ,mbthologifden Firlefang mit Phsbus und, Guna зи treiben, twiire Wicherlid) gewefen, der rimiinifde Baner welf von Bhshus nichts.” — Abgefehen von per burlesten Saffung diefes Plaibovers, dent wir natitrlicy nicht beiftimmen finnen, feblagt fic) Der Ueberfeger nun felbft in dev Wumer- fung gu einer fpiteren Gallade УНФи der Siingling;” diefer fiigt ev ndmlich die ausdriidliche Notiz hinjgu, рав ош den Volfser- gablungen der Huminen die Gatter Supiter, Mercury und Venus vorfonunen, nicht felten ale ,,Deilige”. Da finden wir ja alfo den fo arg verponten ,mbthologifcen Firlefang” recht щен Бенни auf dem Boden ruminifcen Nationallebens, warum alfo nicht die fleine Gvweiterung diejer altrimifden Géttergefellfhaft urd) die 2 erfanbte Nomenclatur von PhHsbus und Зииа? Gerade in allzu pe- dantifdem Zuviidfdrecden vor geringfitgiger Cigenmaidhtigteit finner arge BVerfiindigungen gegen poctifche Grundzlige Des chavatleriftifden Golorits Педен! Da wir einmal Heine hier genannt haben, jo fet uns erlaubt, auf einen Vergleich der beiden Gedichte naher etngugehen. Bei dem Феи ен Dichter ,,glangten” die Gattergeftalten , ciuft am Simmel ebelich vereint , „Эф 5 Зииден gifdelter Swiejpatt, Unb e8 trennte fic) feindlicdh Das hohe, leuchtende Eh paar.” Аир пни wanbelit die armen Sétter eben am Simmel qualvoll yw rvoftlos unendlide Bahuen, Und fue nicht fterben Unb jbleppen mit fic) ibe ftrablendes Efend.” Unders im тишаиуфен BolkSsliede. Hier find die Geftirne Gefdwifter, weldje eine innige Leidenfdhaft fiir etnander gefakt ha- ben, die den Sehreden der Halle Troy bietet und, dem eingeholten Gebot Gottes entgegen, die Liebenden gur Verbindung treibt. Be- wor aber diefe ftattfindet, enthebt Gottes Arm die Schwefter, Sliana, und verpflangt fie als Dtond an ven Himmel, wo min Beide in ewiger Reufehheit wandeln mitffen: pDtit dem Aug’ diteft ihe ench fel, Aber ute gufamumengebn: Das foll nimmermebhr gefdehn: wig follt ihr euch verfolgen, Hod am Simmel ewig freijen Und die drenkfe Welt beleuchten.” 1 Ung oitnit, die runiinif{de Wuslegung fteht роб Фф Hosber, ob- ee wohl die Heinijde Falfung in der Schilderung des BVerhaltniffes nn unvergleichlich fchin ijt und nicht entfernt durd) die vorliegenbde Дебет» tz (ieferung evreidit wird. Gleichwie der Uebevfeger dev jtrengen Worttreue zu Liebe (2 in ,Mtond und Sonne eine poetifche Untreue beging, fo gefteht er еше абийфе bei dem folgenden Gedichte ,,o08 Rofter von Wrgis” eit: ev habe pag Ende, das ihm den pramatifchen Gffect pee Ganz f get gu beeintradhtigen gefdhienen habe, eigenmadhtig verindert. Sur », VBergleichung theilt er den wirtlicen ОФВ des Oviginales mit, п 218 uns indeG itberzeugt, фав derfelbe gerade ans poetifden Gritn- e dent hatte beibehalten werden miiffen. — Das Gedidht behandelt , namlich die Gage, da ein Bau erft dann feftftehe, wenn ein leben- biger ен in feine Fundamente Hineingemauert worden fet. Dies febvedliche Mtittel wird nun beim Ban des Kfofiers WArgis durch die Cinmauerung der Gattin des Meifters Manoli (welder Name in der Tradition als eine Verfdrperung ves Begriffs ver Baufunft gilt) angewandt, worauf der Bau volfendet dafteht. Bou diefer Stelle des Gedidhts ab fobreitet nun das Original auf dent Boden der Gage weiter; e8 (МИ ven Boievod Radu, der das neue Kofter urd Manoli und deffen Gehiilfen hatte banen Laffer, an die zehn Maurer, welche hoc) oben anf vem Giebeldache ftehen, die Frage tidjtert: ob fie fid) wohl getrauten, ifm noch ein gweites Rofter, “nod {chiner als dies, gu bauen?” Da die Maurer dies bejahen, ipt der argliftige Bauherr die Geriifte fortnehmen, um jene ober Hungers fterben gu laffen. Sie aber fertigen Gliigel aus den Dad- fcindelu und fpvingen fed Hinab, fallen fic) aber alle 3n Tode und werden in Cteine verwandelt. Nur Manoel, ter bis gulegt gauze bert und поф die Lebten еше feineds Weibes aus der Drauer ‚ Hort, dann aber mit fcbwindenden Sinnen hinabjtiir3t, wird ju einer — thranenfalgigen Ouelle. Mtit jener Gage alfo, шефе gum Unter bes Fundaments eine Mtenfchenfeele braucht, ift hier der ander nidt minder oft in Baufagen vorformmende Bug vevreinigt, per die Bauherren aus Ciferfudt gu Mdrdern der Riinftler macht, damit nicht auc) Andere Werke von gleicjer Borgitglidifeit von ihrer Hand befigen follen. Die Aenderung bes Ueberfegers befteht nun darin, dag ev die Meifter nach vollendctem Bau vem Pirften reich beloh- nent und davon sieht, den Mtanoli aber aus Schmerz um den Tod perv Gaittin fich felbft vom Churm herabftiirzen (4ft. Dies fcheint uns eine Abfdwichung der uveigenften Nationalfirbung des Gedichts purch Hingufiigung einer mobdernen Sentimentalitat, die fehr itbel gu dem ftrengen in einent ditftern Volfsglauben wurzelnden Wnfany’ рав. Weit uationcll chavracteviftifcher berithren uns die folgenden. Balladen ,,Stephanisa-Voda und VNtichu ber Biingling , die villig unbeeintradtigt auf fpezififdy rumanifdent Boden рег Gebraduche und Anfohaummngen fteher. Won cigenthiimlich diiftrer Gewalt, dra- ftifeh und grell ift das folgende Lied ,,die Cholera” (бий beffen der Ueberfeger wohl richtig vermuthet, daR e& uvfpritnglid die ,, Belt” geheifer); ,, Graje-Grofovan” entrollt die mehrerwahnten к > —\-> ae )