Dlige Triegerifdjen und rduberifden Naturlebens. „Фет 819” Ш
ber буди bittern Zornes cines betrogenen Miabchens gegen den
Verfithrer, wiederum aber in engfter Verbindung mit ber Liebe des
Numinen zur Natur, nimlid) als uch ver Sdwalben gegen
Diejenigen, welde deven Nefter muthwillig gerftiven, ebenfalls in den
Lindern riminifder Bunge befannt. ,,BVidoa” enthalt al’ dharac-
teviftifches Merfmal manden Zug fceuflicher Granfamfeit, indem
bavin die Mache eines bedrangten Kimpfers gefdildert wird, die derjelbe,
nachbem er enbdlid) feinen Geguer nicdergefiredt, an feiner (des
Giegers) Gattin nimmt, weil legtere fic) meigerte, ihrem Ntanne
im Angenblice ver Bedrangnif betguftehen. „Фе Фе“ Я
uns cinen Volfs-WAberglauben, дешав deffen iiber jedes GefaR, ans
weldem man eben trinfen will, ein Krenz gefchlagen, anch тен
geblajen werden mug, ,um die Geifter aus dem Getrinfe hinans-
gubannen”, in frifcher Schilderung vor. Die Ballade Riva” ev-
sahlt die ungeredhte, graufame ache dreier Briider an iver ‘ge-
waltfam entfiihrien Gobwefter; die eingelnen Gharactere dtefes Ge-
bidjts treten mit unbeimtlider Kraft heraus. ,, Burtfdhels Hiiget”
Tehrt ung, daft ruminifde Unfichten itber vie Mothwendigkeit firen-
ger Sonntagsfeier in iiberrafdend moderner Wusgepragtheit vorhan-
ben twaren, bag aber andy die Ginwiirfe bes practifcyen Lebens
gegen dies Princip bei den Ruminen volle Beadtung fanden, jo
bak [ehlieflich fogar ver Siinder eine grofe Belohuung vom Piirften
empfingt. Gbenfo jchlagt in ver Ballade ,,Movaf und die Tochter
bes Kadi  die Enitfiihrung der Geliebten реш iebhaber in jovialer
Wendung gum Зое ans, da ficherlich anf de Entfihrers
Vertheidiqungsrede :
Sugend wirb ftets tolle Streide treiben,
Unb die Wlten madens wieder gut!

bie Berzeihung bes zornigen Vaters erfolgt, wenn fie auch nidjt
evzablt ift. Sehr frifd) und chavacteriftife fprecien die ,Golfslte-
der” an; eS find eben Gingelflange voll Dtuth und Giuth, ftellen-
weife fefr brollig und ort. Зи der ,,Rirde von Podoleni” tft der
in Gagen oft vorfommende Grimm ves Bifen gegen die Gottes-
Haufer enthalten. Gr ftiirgt fic) mit dem Rirdhenthurm in bie Wel-
len des Bluffes und verlifeht gwar darin wie ein gifdender SBlig;
allein bie Gluth focht feitbem und man Hirt ein Stdhnen ans der
Tlefe; nur durd eine himmlifd) reine Liebe gweier unfdjuldsvoller
Wefen fann das jertritmmerte Heiligthum wieder entfiihnut und er-
[sft werden:

Stellte foldy ein Paar fic ein?

Das weik nur ber Flug allein!

Uebrigens tritt biefes Gebdicht und bas folgende SGehlupgedicht
per Gammlung, ,,die Perfen”, weldhes ein Marden ift, das auf
fel zavte, innige Weife die Mtutterliebe feiert, vortheilhaft vor den
anubern hervor, und wir ftehen micht an, dies dem Umftande зи
fcbreiben, baB ber Ueberfeger e8 erft aus gweiter, aus dev Hand
feines Sreundes Ulerandri, hat. Зах Бойе ег Беби, wie im ben
Noten gefagt wird, wegen Zufehneidung des Stoffs in Verdadht ge-
nommen; Da er ben Lebteren aber fpdter pon einem Biqeunermad-
chen genau eben fo uberliefert befam, fo fcpreibt ev offenbares Ger-
pienft be8 erften Bearbeiters rubig dem Volfe gu, abgefehen davon,
pak diefes fpater redjt wohl nad) Jenem evgahlt haben foun; man
Hat ja foldhe Beifpiele.

Widen wir min anf dic Sammlung guritd, fo ndthigt uns diefer
Blie auf des lleberfegers Frage: liegt Poefie in dent rumanifden Volts,
finne? cin entfdjtedencs Ya ab. DOurd) das Ganje ftrimt poetifdjer
Geift, ohue Dag wir uns verhehlen fone, wie verfelbe durch den
Ucherfeser im Wgemeinen wohl uch unverringerter und naturiwiid-
figey uns gugdnglid) gu maden gemefen ware. €8 erfdjeint uns
als Uufgabe einer wahrhaft guten Ueberfegung, Form und Bubhalt
in metvifcem Zufammenfeimelzen fo harmonif{h wirkfam gn madden,

 
	baB audy ans bem funfteollen Gewande bes Rhythmus und Reimes
bas trene Rindesauge des BVolksliedes uns unbefangen anfdaue.
Wir firnnen deshalb des Ueberfesers eigenthlimlicher Behauptung:
net Habe dem Reimgeklingel hin und wieder mehr opfern misffer,
al8 vor ber riminifden Volkspoefie зи vevantworten fet; auch fei
ihm nie der Hochmuth aufyeftiegen, Gachen zu liefern, die als Ori-
ginale gelten finnten”, nicht beipflicten, indem ©8 uns eben des
Dichters (ohne deffen Aunfpivation anch der wabhre Meberfeser
nicht beufbar ift) Anfgabe 3u fein foheint, den Reim fo gang im
Dienfte des Gedanfens, ber Empfindung gu verwenden, dak wir
unwvillfiivlich jeden Cindrud eines ,,Gellingels  verlieren, und auf
diefe Weife Schipfungen fo urfpriimgliden Gepriges empfanger,
bak deren Geltung al8 Originale nicht mehr ein unbercdtigter
pHodmuth , fondern cin fehines Recht ift. Wud ift 08 fein Hod-
muth, fpradchliche Unvichtigheiter 31 vermeiden, die hier allerdings
gu oft wiederfebren, um fitr Drucifebler gehalten zn werden, abge-
fehen vom einer Hartnidig jur Wnwendung fommenven falfden Be-
tonung, weldje fic) nicht imt minbeften mm Ginge und Riirze ber
Silben fitmmert und wamentlic in den Hegametern des Wnhangs:
nPoctifhe Erzeuguiffe neuerer Beit , Unglawbliches leiftet.

Diefer Anhang Vietet bas Befte in gwei Gebdichten von Mo-
ftati Ronafi, welcher am Ende Hes vorigen Sahrhunderts blirhte,
,Wo die erften rumanifden Dichter anftraten“, inter denen er der
eingige war, dev feine Gachen im Oru erfcheinen liek. De itbri-
get Gedichte haben die Criveciing odcr das Bewuftfein bes Matio-
nalgefithls 3um Suhalt. Tro mandes marfigen Cingelguges ift die
ftrogende Natiirlicfeit der Ulteren Lieder nidit davin, fonbdern Бейо
mehr Mefleyion. Cine reidere Auswahl mitgte zeigen, ob ber Ueber-
feber Recht hat, ber uns mittheilt, dag in den Donaus Provingen
unter Den Iuminen eine auffeimende Literatur, ,,und gwar in iiber-
rafchender Form” int Entftehen ift.
	Bur Gorthe-Literatur.
	Goethe s Fauft. Briefwedfel mit einer Oame, бетдицедебеи
vor Whert Gritn. Gotha, Verlag von H. Scheube. 1856.

Het leven van Goethe, door J. W. Schaefer.  Uit
het hoogduitsch vertaald door C. M. van Hees. Met een
voorrede van ©. W. Opzoomer. 2 deele. Utrecht, W. F.
Dannenfelser. 1856.
	Wenn Mef. bie umfangreiden Commentare зи ben Werfen unz
fever Dichter in die Hand nimmt, Sdhriften, die oft doppelt und
preifach fo ftarf find, wie die erliuterten Dichtungen felbft, fo drangt
fich ihm unwillflirlic) bag quis leget haec? bes rimifden Sativi-
fers auf. Und num volfends die Fauft-iteratur! Wie мер ИЕ {оп
(ingit begraben, und immer circulivt cin menes Blt. Wl Bifder
in рен ба ен Sabrbiichern eine ftrenge Revue der bisheriger
Faunft-Literatur vornahm, ahnte ev wohl fcwerlicy, welch ein itppi-
ger Nadhwuds noc) bevorftehe, und noc) weniger werden wir jest
behaupten wollen, dah wir gu cinem Wbfalug gelangt feien. Das
geniafe Werk hat in dev Ration einen fefteren Boden, in ihren
Феи eine immer weitere Peripherie gewonnen; e8 ijt aus ben
efoterifden Rreifen mehr und mehr herausgetreter und entfaltet
feine geiftbeswingende Gewalt felbft von ber Bilhne herab mit im-
ner miaichtigeren Schwingen. Selbftverftandfid) reden wir bon dem
erfter Theil, welder durcy Gehalt und Form der allgemetnen Bil-
bung {tets nafer ftehen mird, als der geheimnifvolle deitungsfdwere
sweite Theil, um dem eine Heinere Gemeinde von Bewinderern fich