Digte, gamle og nye (5 Anflagen 618 1854) an. Davan faloffen
fich in den Sahren von 1835—1853 verfdhiedene Gammlungen von
Gedichten, Lieder und Gagen. Cin Bruchftii blieb fein groperes
Фе Iudith (1837). Als Novellift leiftete ev namentlich in dew
Haandtegninger (1840, 2. Aufl. 1843), ebenfalls Beachtungs-
werthes, Siir dle Bugend fcjrieh er Fem og tyve Fabler 1845)
und En Morskabsbog (1850). QAuferdem gab er Ueberfegungen
vom Reineke Vos und von Hey’s Fabeln. Auch redigivte ev einige
Beit das danifce Kunftblatt. Bow feinen gefammelter Noveller
erfchien 1852 (2 Bande, Leipzig) eine Heine Ueberfesung. Зи ,,des
Hivfohes Flucht” finden wir ihn num auf epifdem Gebiete. ее
Dichtung fchildert ме Фе gweier Uebenden, des Mitters
MNielfen Strange und des Fraulein Cllen, welche durch bife Titcien
elner von Erfterem verfdmahten Zauberin Khitra vielfad tr fchwere
Pritfungen verwidelt, gulekt aber mit Hitlfe pes alten Ritters Peter
Sernjfjig fowie des Ginger’ Folmer СИИ veveinigt werden.
Der Titel evklirt fic) dadurdh, рав Ellen einem Hirfdje, welder fic
den Gefpridien der Liebenden zittranlic) gu nae pflegte, ett Ge-
{chmeide, Dad fie von ihrer Mutter empfangen, umbing, und bah e8
fic) nun durd bas ganze Gedidht aus vielfaden Wotiven darum
Handelt, von dem denen Chiere dies Gefchmeide whederzuerbeuten.
Um dies einface Gertppe der Handlung fohlingt fic) in bunter
Ubentenerlidfeit eine glingende Gitlle charafteriftifdher Cingelgiige und
Epifoden, die aus den Gagen der diunifden Niythologie fowie aus
ben Sacten der LandeSgefchichte Hsch{t anfpredend heransgewabhtt,
fowie auch durd) eingeftrente Uhrif von erquidlichfter Srifde ver-
{hint find. 308 anfchaulicses Bild nordifeer Kraft und feelen-
voller Bartheit feffelt uns das Gange bon Anfang bis zu Ende.
Daf dies maglich ИЕ, beweift den titdhtigen poetifden Rerun des
BWerkes, welches Seitens ver Weberfegung alflerdings fo verungiert
vor uns tritt, da wir int Gen de8 poctifcen Suhaltes fort und
fort burch Machlaffigkeit der Metrif und ber Sprache, durch iibel
gewahlter Uusbrud und dergleiden geftért werden. DOurchgefdiittelt
wie mir wirbdent auf bem unbolben Fubriverf bes Uebefewers, Fann
uns feine woblfeile Selbftgufriedenhett natlirlic) fetnen Злой ge-
wihren, mit ber er in feinem Nadhworte von fompetenten Danen
und einent genannten Neftor ber Rritif fpricht, welde ihm Lob де
fpenbdet haben. Dergleidhen fchictt fich iberdies nicht. Der Ueber-
feber hat fic) nicht nur der ,,Freihetten, fiir welde die befferen
решен Dichter ein Borbild geben”, im Ucbermafe bedient, fo daf
Unfchimheit geworden ift, was, mafvoll gebraudhi, Scdhinheit iff,
fonbdertt ex hat fic) anch ber Sreiheiten nicht erwebrt, fiir welde die
fojlechteren deutfcen Dichter ein Vorbild geben. Auer der Sprach-
ferttgteit qehirt aber auch gum Ueberfeken poctifdhe Cmpfindung und
Gejtaltungstraft und Beherrfdung bes dichterifden WAusoructes; ja
gute Ueberfesungen find faum ohne cine gewiffe Chenbitrtigfeit des
Uebertragenden mit dem Originaldichter mdglicp.
		Mit etaent WAnhange vow (40) Leber auf des RKindes Tob, Weihnachtegabe
file bie Srauvenbden der Baterfiadt von Fr, Ofer, Bafel, 1856.
	Hei diefer Sammlung fann man wohl anti Recht Jragen: wae
vunt fie ory Berf. in den weiten Kreis literartfdher Пение
Hat ausgehen Iaffen? Bhrer Natur nad eignen fid) piefe Gedichte
nur fiir eine fer Heine Gemeinfcaft durd) gemeinfame Gefinnung
verbundener und gewiffe Unklange Leicht befriedigter und davin unter
fic) einverftandnen Gemitther. Diefe Wnklange beftehen in gewiffen
tpifchen, der Bibel und vem Gefangbuch entlehnten, Genritth oder
Phantafie anfprecenden Worten und Wendunger, wie folde бер аб»
gefonderten Gemeinde im Gebraud) find, und ju Viedern mehr fine
	ger gegenuber, und follten thm bielletcht etwas von diefer ,,eptfdyen
Зуи” зи Gute halten. Aber an den Fehlern, die wir eben hervor-
gehoben haben, franft das ganze Buch; und wenn wir дах von der
Agnes, bie bem Herzogsfohn ihre Ltebe nicht mehr verhehlen fann,
aber, um ihrer Unfehuld wilfen fid) ihm gang entgiehen will, am
nde einer laugen, rithrenden Rede Hiren miiffen:

Sd Небе, Пебе, liebe Did!
Drum fliehe — liebe, fliehe mid! —
	Jo divfen wiv uns das, aud) von einent Ganger aus dem fdpdnen
Gefchlechte, utdt gefallen laffen, und finnen ung eines Lachelus nicht
erwebren. Die angelernte Gefchmeidigheit und Зе рег Rede vere
vith fic) immer da, als Armuth, wo der Mtoment einen urfpriing-
fichen, uveigenen Uusdruck fordert, wm зи ergreifen; fie malt und
salt, aber was fie fagen will, fommt nicht heraus, oder fie faylagt
einen abfonderlicen Purzelbaum, und e3 fommt wieberum пб
heraus, Daf diefe Armuth an Urfpritnglidfeit audy die Duarjtel-
tung ber Perfonen und Charaftere iiberhaupt inficirt, ijt dann na-
Ни. GroR und fcharf gezeichnete Charaftere finden wir in dem
Buche nicht; fie fommen und gehen mit einer befdeidenen Wrt vor
MUnfchaulidfeit, dte dent Buteveffe bes Refers einen grofen Theil
fener Warme nimmt. Wuf die Gelbin bed Gedichis hat die Ver=
fafferin bie meifte Giebe und den meiften Sleif verwendet; aber auch
fie jehen tir weit weniger, al8 wir von iby Hiren.

Gs ijt leicht, aus Wem bas Refuliat zu ziehen, bag oie Otdh-
tevin mehr Gmpfinglidfeit als Broduttivitat, mehr Жени сена ип
Leftiire als innere eigene Wusqeftaltung, mehr rhetovifde Kertigkeit
als vie Geheimnitfje der Poefie befikt; gu bedanerm ift, pa зи dle-
fem noch eine grofe Nachlaffigkeit bes BVershaues Hingufommt, die
fich gutweilen aud) in auffallender Weife anf die Biloung des Reims
erfiredt. Was wir im MMebrigetr Gutes von dent Gedidht gefagt,
foll purd) 568 endliche Befenntni— nicht gefcehmalert werden; aber
mehr fonnten wir aud) nidt fagen.
	5 Пися ЗО
	Hus рай ФацИфей 528 Синай Winther von Ryno Onehl. — Зайи,
1857, Ronigl Geb. Ober-Hofbudbeuceret (Ht. Deder).
	Mit ber Verdeuifchung des obergenannten Gedichts madt der
Ueberfeger, wie er uns in einem Machworte fagt, den Anfang gu
einer ,, Ginfiihrung nenerer dintfdher Dichter” in еше Lefertreife.
Gr hat gerade obige’ Werk als Erfilingsgabe gewahlt, weil e¢ in
Dinemart ganz befonders rafch voltsthiimlid) geworden, indem ed
binnen nod) nicht Ginent Qahre dret Auflagen erlebt und von den
perfdhiedenften danifden Componiftenr und Malern gu tinftlerifdyen
Schipfungen benugt ward. Diefe uns mitgetheilten Thatfachen
werden uns durd) bas Gebicht felbft aud) in diefem deutfden Sprachge-
wande, volfformen glaublic). Wir finden durch ,, des Hirfdes Slucht 
den dichterifden Ruhm ded Berfaffers, dew er im feinent Vaterlande
(don feit Wingerer Beit genieft, ebenfowohl evflirt, als vermelrt.
Geine fiterarifde Fruchtharkeit madte ihu in Danemark fchou frith
befannt. Gr wurde 1796 gu Fensmark in Seeland geboren, machte
fett 1815 feine Studien in Copenhagen, beveijte 1830 und 1831
Stalien, lebte dann feit 1841 in Neuftrelig als Lehrer der dantals
dent danifden Kronpringen, jebigen Ronige Friedrich VIL. verlobten
Pringeffin Caroline Charlotte Marianne und privatifivt fett feiner
Riitehr wort dort in Copenhagen, im forglofen Genuffe eines ihn
pon dem dirnfcen Meichstage berwilligten Iahrgehaltes. Er ervang
unter bet Dine fcjo dure feine WAnfangs-Leiftungen ben Ruhnt
eines fefr bedeutenden Lyrifers. Die erfte Sammlung feiner Dich
tungen ervfcien 1828 und nabm im den folgenden Uuflagen den Titel