Ч

ие.

qh

тег

>
	Mentlhen Runftblattes.
	Ne 25 und 26.

Donnerftag, den 10. December.
		Subalt: Friedrich Wilhelm Rogge’s fammtlige Werke. — ASelepias, Bilder aus dem Leben eines Lanbarjtes von Berthold Sigismund. — Thomas
Moore’s Lalla Rukh. Deutld von Friedrid) Wlerander SG midt. — VBorhof- Ringe. Bon einem Wabhrbheitefuder. — Sugendfejrifter von Ferdinand
SGmidt. — Bum elften Moventber.
	Sticdrid) Wilhelm Rogge s fammtlide Werke.

Berlin, 1857. (2 fyrifGe und 2 танке Зее.)

M18 wir dicfe vier, was das Aeufere anbetvifft, зе ии fach-
детав fehy wohl ansgeftatteten Banddhen guy Hand nalmen, er-
fdiet eS uns angenchm, fogleich im voflen Umfange einen Didter
fennen gu Lernen, neffen (yrifce Gedichte wir fie und da, als in
pret Auflagen, von 1830—39 herausgefommen, aufgeflihrt gefun-
den Hatten. G8 fchien died ein Reichen gu fein, ав Пе, wenn arch
nit von grofer, wie die ihnen crtheilte Stelle bewies, dod) we-
nigftenS von beadhtenswerther Bedeutung fein miifien. Denn damals
fand nod) nicht wie jest ftatt, daft Gedichte, verdient ev ober unverdtenter
Weife, in fo furzer Zeit fo viele Aufiagen erlebten, die Whlands,
bes Lichlingsdichters der Nation nach den beidet стёб бей, ausge-
nommen. Diefe drei Wuflagen wahrend eines Qahrzehends fpracden
alfo fiir ber Autor. Unter folden Gedanten darin blatternd, gum
unbefangenen Gorgenuff vor der ernfieren Unterfucung, fonten wir
pod), wie e& uns vorfam, bet feinem Gebdicht in die rechte Stim-
rung gelangein, und fahen deshalb die Inhaltsregifter betder [yri-
fen Theile purd. Der Verf. hat feine Sammlung in 9 Biicher,
theils nach vem Stoff, theils nad der Form der Gedichte gefondert,
und jedem bderfelben, nach Githe’s Borgange, ein Motto vorgefest,
ineift aus eignemt Fonds, einigemal aber auch wo anders her сиё
febut, 3. B. aus den griechifden Gnomitern oder der Hitopadefa,
fo wie die darin enthaltene WAnjahl ver Gedidte beigefiigt und bei
jedem eingefnen die Reihenzahl Hedsfelben iwiederholt. Das erfte
Bainddhen enthilt: Vermifdie Gedichte, Gonette (deren gweite Wh-
theiliing noc) befonders: , Bud) der Huldigung” genanut wird), Val-
laden und Romanjzen und Ode; bas sweite: CElegien evnijter und
erotifcher Gattung, Corinna, die Halle von Этан, die Lieder
von Polen, Gnomen und Epigramme und Mtufodoron.

Unter all diefen Kategorien jog uns bas Wort: Oden an. Es
ift wie cin Rang aus der Siinglingszeit, wir fehen une dabet gu-

авы обл fan Bla CRanwn tan trite Saw Cravens в Ре thn SKU ET

 

per 1550 дег Зарте ТЕ gang verjcpwiibet. Und wenn man ben
Grund dafity in bem MNtangel an ben Triebfedern, namentlich dev
Art derfelben, welche Rlopftod den Odenltoff gaben, und in dent erz
{Фет Formenintereffe gefunden зи haben glaubt: fo iff man er-
wartungsvoll, gu erfahren, cb nach Platen und Ropifch, vie das
tedhnifd) Vollendetite davin geleiftet, ein Dichter meuefter Beit diefer
Gattung noch einen befonderen Geift einguhauden, einen nenen Rei
зи verlethert vermige. Dies Alles betwog uns, bei den Oden yu
verweilen. Befrembdend ift, fede Per 27 Oben auf flinffade Weife
gefvint зи feben: 3u oberft namlich mit der rdmifcen Biffer der
Toufenden Nummer; dann mit der Ueberfebvift; drittens mit einem,
meift mebrgetligen Motto (bei 20 Oden ans Pindar, deutfeh); vier-
fens mit der Babreszahl der Whfaffung, und fitnftens regelimapig
mif dem Schema des MNtetruins, obfdon, nebe dem fapphifden
(11. D.) und alcdifden (9), wenig Uhwechfelung ftatt findet, und der
Berf. fic) profodifd) nie ftreng an feine eigne Borfchrift gebunden
Halt. Wuferdem findet fic) bet einigen noc ein WAvifo, wie: nach
обо Не , орех: „пи britifehen Meufeum. ” Зи folcher Weife gehr
3. B. einer L6zeiligen Ove 11 Beifen voraus. €8 ИЕ uur gut, daff
ver Verf. mit der Strophenzahl Те nicht fo farg ift wie Hsldertin,
deffer 10 gwei- und 2 einfirophige Open fic) mit foldem Borge-
fpann feby wunbderlicy augnehimen miiften.

Das Motto gu vem Buch der Oden imacdt uns ein wentg
fiugen, e8 Tautet:

per ench gu wiledigen weif, wie reid, iby bellenifden Formen,
Seid ihr an Fall, Mtelodie, edler Bewegung und Galt!”

Denn, wenn einerfeits in ben Worten des Pentameters viel Teuto-
logifdes Legt —- denn Fall und Melodie find doc) wohl Bewegung,
und Halt ift etle Bewegung —, fo vermift man anbdrerfeits an
er GBollftandigteit ves Gangen, al8 grammatifden Gakes, etwas,
Denn eS foll dod wohl heifen: ,, Wer ей зи wiirdigen weif, wie
reid) feid ihy fiir ben w. f. w.  — Wn dergleichen GElifionen miif-
fen wir uns aber bei dem Verf. gewshnen, wie ans Weiterem her-
wasmahts ne оке fiom waste inion nies Waihav wor 08 al& Моб
	Unter all diejen Kategorien jog uns bas Wort: Oden an. sl reich feid iby fiir ben w. fj. №  — Un dergleicher Cliftonen ми]
ift wie cin Mang aus der Diinglingszeit, wiv fehen uné dabei gu- fen wir uns aber bei dem Verf. gewshnen, wie ans Weitere Бет”
riletverfegt in die Tage, wo wir den Hora; trattivten; wo puntle  yorgeht: er gebahrt fi) avin wie cin Reider, dev e8 alé gu Мень
Gefithle, durd) cinen nod) ounfleren Trieb fid) gu duper gedringt,   lid) erachtet, fid) mit der Scheidemiinge der grammatifden Berbin-
in Verbindung mit dem ourd) Horaz, uod) mehr aber durch Klop- oungen gu befaffen, wie ev denn fehr haufig die Hiilfezeitimsrter da
ftod, ЭВ und Matthiffon angeregten Gutereffe fiir diefe antifen janslapt, wo e felbft in der Poefie durdjaus nicht erlaubt iff. De
Didhtfornten, fid) al8 Provuftion geltend zu machen fudten. Noch] Oven reidjen, laut der Zeitangabe der Whfajfung, vom Sabr 1828
fttixfer aber, al8 died elegifche und fomit poetifcye Suteveffe vex Gr-  bis 1852. Die jritheften verfelben find natitrlich nicht ohne Neotel,
innering wird bald das Giterar-Wiffenfehaftlice erwedt, indem per /aber leicht lesbar, weil- weber Tiefe nod) Reichthum der Soeen dew
Geift die Gefehidhte diefer Dichtart bei uns, die Bhafen ihrer Cut- Sprachflus Hindern. Themata, wie die gu den alteften Oden, alfo
widlung von Rlopftod bis Blaten werfolgt, bis fie gegen die Mittelvon 1828, ,,Rlage der Vorgett,” ,,Ginfambeit,” Achilles am Meere.”

Sitevatur-Blatt. 95 1. 26