einige Stiide, die nach anbderer glaubwurdiger Ungabe mit
Email verfehen find. Dagegen findet fich еше Unzabhl agyy-
Нет Sdmucftiice im Louvre, die, in einer Nadhahmung
ver Emaux cloisonnés, lediglicy mit Fillungen von Glas,
farbigen Steinen und weicheren, durd) den Cinflug der Beit
verdorbenen Stoffen verfehen find. Das Vorhandenfein de8
Cmails auf Metall im agyptifcyen WAlterthum erfcheint hiez
mit zur Geniige verbiirgt ; Е minder jedoch die Selten-
heit und eine ungureicende Kunde deS Berfahrens, vie gu
mangelhaften Nachbilbungen fuhrte. C8 ift решен в mit
eberzeugung anzunehmen, daf die Fabrifation nicht auf
einheimifder Sitte, nak fie vielmehr auf auswartigem, ohne
Bweifel afiatifdem Ginflug beruhte. Der Berf. it der
Anficht, af fic) legterer in ber Beit nad) Rambyfes gel-
tend gemacht habe; da aber neuerlich (befonders Риз die
grimblicven Forfdyungen von ©. Же) nachgewiefen iff,
pak itherall der ausgebildetere KRunftlugus Aegyptens auf
Afien al8 feine eigentlidje Heimat guriicfoentet, fo [cheint
e8 nicht ndthig, die Annahme auf eine einjelne Spatepode
зи bejchranten.

Andre Beweife find fprachlicer Natur. Der Name
pes Emails im frihern mittelalterliden Latein ift Electrum ,
fo vornehmlich bet dem woblbefannten Lehrmeifter pes da-
maligen Runftbetriebes, bem Presbyter Theophilus. Hr.
Labarte legt dies in fritifeh grimbdlicer Beweisfiihrung dar.
Gr weist ferner nach, dak das Wort het den alten Schriftftel-
lern, namentlich da8 griechifehe Elétivon, zunddhft in demfelben
Ginne yu faffen feis Рав рег Gernftein, der fonft hiemit
bezeichnet wird, (vielletcht nefhalb, weil er einen fchmelz-
	_ фийфен Cindeucd macht?) vem hoiberen Wterthum unbe-
	fannt gewefen fet, haufig auch der Bufammenhang der be-
yliglichen Yutoritellen eine Bezugnahme auf ihn bejtimmt
ausidliefe; Dak jene eigenthlimlide Mifchung von Gold
und Gilber, die augerdem bei Plinius mit dem Worte
Electrum bejeicjnet wird, nad) dem Zufammenhange der
Stellen yumeift ebenfowenig in Betracht fommen ие,
und dak dtefe lebtere Grfldrung des Wortes uberhaupt in
	benartigtett bes Gerfabrens from an fic fity bie enfauftifde байт der
nidht-rothen Farben; denn wenn diefe (wie Hr. de & iiberall annimmt)
bird} irgenbd ein gefirbtes Harz hervorgebracht twaven, fo iff nidt ab-
sufehen, meBhalb nicht aud) das Roth auf demfjelben Wege зи produciven
gemwefer: fei und wefhalb man ftatt beffen die miihfame mufivifde In-
fruftation vorgezogen haben follte, Get den Фен ber Milndener
Sammlung fiihrt Hr. Labarte an, dah bas Roth faft ganglich вебе
den fei; ic) vermuthe hiernad, da auch fie an ben entipredenden Stellen
auf diefelbe Weife mit rothen Steinden infruftivt waren; denn anc) bei
ben Berliner Stitelen feblen diefe mehrfad) und haben dann aur bie
Gpuren des rothen Mitts, mit bem fie befeftigt waren, gzuriidgelafjen.
	  Noch Lemerfe ich, da die Emailfarben der von mir unterfudten Ver-
	finer Gtiice anfdjeinend ganz diefelbe Befdaffenheit haben, иле ме
Karben ber emaillicter Gegenfidnde ans der romanifden Epode unjrer
mittelalterlichen Kunft, undurchfidtig, aber glagartig hart und glangends
baf} unter bielen Farben das Blau burdhgehend beffer beveitet ijt, als
bas Grin, weldes lestere ofter, im grofeven oder geringeren Ctiicen,
ausgeiprungen И; Рав das Weik und Schwarz, wie id) fdjon frither
erwibnt hatte, 3ur farbigen Darftellung bes vielfad) vovfommenden fym-
bolifdjen Wnges angetandt, und dah hiebei das Schwarz dein Weif
ohne trenmtende Golbranbder — alfo burd) einen grweiten Sdhmelsprozefi,
adden man im WeifR den bensthigten Naum ausgefdliffen hatte, —
eingelaffen ift, gang dem Gerfabren dhnlid), weldes fid mebhrfad bet
ber Gmatlausftatting alterer gallifher Sdmudyeqenftinbde finbet.
	gebilpeten Malerei heftehen. Die vorliegende Schrift hat
e8 ausfclieflicy nur mit der erften Gattung, der der in
fruftirten Gmaillen, зи thun. Diefe fcheivet fid) wiederum
int zwei Wrten: die fogenannien Emaux cloisonnés und die
Emaux champlevés (oder en taille d’épargne). Bei jenen
find dite [cdheidenden Metallrdnder der Grundflide aufge-
(thet; bet diefen ijt ver Grund fir das aufjunelhmende
Gmail vertieft, fo dak die Rander erhaben ftehen bleiben.
Der Unterfchied fcheint an fich wenig erheblic) yu fein, tft
inbdeR durch das feltftehend beobadjtete Verfahren und bas
hijtortfche Berhaltnig von fehr chavattertftifcher Bedeutung.
Bei den Emaux cloisonnés fommt e8 fat ohne Wusnalme
Darauf an, etn zartes edelfteinartiges Mtofaif hervorjubrin-
gen; hier wird daher ohne Ausnahme, zur Unterlage wie
zu ben feinen Bwifdenitreifen, nur Gold gebraucht, bet
deffen WAnwendung fic) jenes Perfabren naturgemagk empfel-
len mufte. Sei den Emaux champlevés ift e8 auf einen
verhalinigmagig fehliditeren Schmuck abgefehen; fie finden
bei Gegenftdnden, die zumeift aus Kupfer (mit hingugefiig-
ter Bergoloung ver ungefdrbten Theile) gearbettet wurden
und jenes derbere Verfahren swedmagig, oft nothwendig
exjheinen liefen, ihre Anwendung. Dte Emaux cloisonnés
find nach de8 Berfaffers einfichtiger Darjtellung die alteren
und durcdhweg (Li8 auf wenige unmittelbare Nachahmungen)
ber orientalifden Kunjt angehirig, wahrend vie Emaux
champlevés eben{o entfchienen ein Gigenthum Der occiden-
talifchen Kunjt find. Wir иен Бефе Wrten fliglich, ftatt
der mit einem Worte fchwer zu itberfegenden frangofifchen
Namen, als ortentalifde und occidentalifde unter-
fdeiben.

Nach ver Darlegung ves Verfaffers geht der Urfprung
per Emailmaleret (und zwar, wie eben angedentet, in dex
Behandlung ver Emax cloisonnés) in cin hohed Alter
thum jurtic&. Die Beweife dafiir find zwar nicht zahlretch,
aber von dem Berfaffer mit forgfaltiger Prifung und yur
вен gegenfeitigen Ergdnung yufammengeftellt. Уи
erhaltenen AUWrbetten des Wlterthums fommen bis jet nut
einige dgyptifdhe Sdhmucigegenitinde in Setradt: ein Sper-
berfigitrcyen im Louvre und mehrere grofe Armbdnder in
den vereinigten Gammlungen зи Minden, die dev Vers.
felbft’ gritndlic) unterfudht hat; eben folde Wrmbdander und
sablretche andere Schmucitide im Berliner Mufeum, fir
vere (nicht in allen Farben durchgefithrte). Cmatlausitat-
tung er mich al8 Gewdbr8mann anfiibrt; * augerdem noc
	* Meinen in ber hovigen UWnmerlung angefithrten Deridt. rsa}
hatte bierin, nach genauer Priifung, die an fenen Gegenftinden vor-
fontmenden blauen wunb griinen, auch weifen und fhwayjen Farben als
Sdmelz, bagegen bie rothe Farbe als eine ans gefdliffenen Steinden
beftehende Sufruftation bezeidjnet. Hr. de Laborde, in der giweiten Wuff.
bes erfien Bandes feines Vergeichniffes, hat fich auf Grund dtefer Let
teven Ungabe, ohne die Gegenftdnbde felbft gefehen gu haben, filr beredh-
tigt gebalten, bie Ridtigteit meiner Beobadtung iberhaupt gu beftreiten.
Sh fann bavauf nur bemerfen, daffR eine berartige Behauptung ebenfo
bequem wie umbbflich Ч. Cr verfichert gugletchh aber auch, baf das von
miv begeidinete verfcjiedenartige Verfahren tm ber farbigen MUusftattung
jenev Gegenftinde unmB glid) fet: — als ob nicht die einfudhfte tedj-
nifde Ueberfequng dabin filhren mufite, guerft die Cmatlfarben an den
betreffenden Stellen amgubringen und hernadh die rothe Farbe, die
man im Email augenfheinlidh nicht yu befchaffen vermodjte, Риго jeres
anbre Ntittel herguftellen! Meines Bediintens fpridit foqar pie Verfdhie-