haltene Schmucl= und Kunjigegenftdnde griedhifcher Wrt zeigen eine dhnlich unjureichende Nachahmung der Emaux cloi- sonnés wie jene dguptifden Sdhmucitiide in ber Gamm- lung de8 Louvre. Gleichwoh! fehlt eF nicht gdnglid an Сие deutungeri, die ber Vermuthung Naum geben, dak e8 bet nen Griechen gelegentlich doch sur Anwendung diefer Tednif gefommen fet, Der BVerfalfer gebentt einer Stelle des Cobinus ither eine grofe filberne, mit Emailfdmud ver- fehene Statue bes Mtenander, welche fic) in Conftantinopel befand, und weldhe Raifer Marcian habe einfeymelen {alfen; er hemerft, dag Codinus, ein einfacher Compilator, Мени phne Brweifel den Bericht eines Augenzengen wiederhole. Dabei darf in Frage fonrmen, ob nicht iberhaupt dte dyrys- elephantine Runft ber Griechen in einjelnen Fallen mit Emailausitattung verbunden gewefen fet. Bet dem Sdhmud per Golbgemander derartiger Statuen, 3. B. den Thierbil- dern und den Blumen auf dem Gewande des olymypifden Beus, ift died immerhin nidt unmiglid); die etwas rath- felhafte Uusftattung feines Scepters finnte dadurd) eine jehr qutveffende Grfldrung erhalten. Doch foll vies eben nur eine Leife Bernuthung fein. Gm Wefentliden blieb das Email ver griechifehen Kunftiibung ohne Bweifel fremd, und fpater verfdhwand e8 im VBewufifein der antifen Kunft ge- wif vbllig. Die Reminiscenz, die fic) bet Virgil findet, mag fchon auf dichterijder Nachahmung beruben. Эт Orient dagegen blich diefe Kunfttechnit, wie eben angedeutet, in fteter Uebung. Bur hiftorifchen Rritif ее аа jlingerer Wrbetten, zur Fefiftellung und Scheibung der Epochen, denen fie angehiren, bringt Hr. Labarte etnjt- weilen nicjts bei. Dod) hat er fchon im der Cinleitung feines fritheren Werfes, bei Befprechung der orientalifden Emaillen, jenes anfehnlichen Gefages gedacht, welche fich — auf der Parifer Bibliothet befindet und anger anderm Email- jhmucé in der Mitte das Bilonig des Perferfiniges KhoSru Nufdhirwan enthalt, womit fiir die fehr beadtenswerthe Durehbildung dtefer Technif in der фе{Ифен Яиий des fech8ten Sahrhunderts ein gewichtiges Beugnif gegeben ju fein fcbeint. Mit per neuer Auspragung des Orientaltsmus in Byzanz und ver hyzantinifcen Kunft fommt das Email auch Hier wiederum 3ur Anwendung, al8 foftbarfter, vorgiiglid) geichdgter Sdhmudgegenftand. Hr. Labarte legt vie Зее Haltniffe auf Grund einer fehr forgliden Durchforfdhung Der gelchichtlidjen Quellen bar. Die Erwdhming deffelben beginnt mit dem fech8ten Jahrhundert, was eben fo fehr mit рег allgemeinen GEntwidlungsgefdicte der дани феи Kunft wie mit der Epoche deF eben angefiihrten Werkes perfifcher Runt, deren Meijter tn diefem Fache ohne Brweifel die Lehrer er Byzantiner waren, iibereinftimmt. Die erfte Er- wahnung findet fic) unter Rafer Sujtin L., andre unter Sufti- nian. Der Altar der Sophientirdhe erfcheint als ein iberaus prunfyolles Werk der Goldfdmiedefunft, dem auch vie Email len nicht feblen; wenn die wenigen Berfe, welde Paulus Gilentiavins in feiner dtchterifden Bejdretbung ver So- phientirde bem Altartifdhe felbjt widmet, Hterliber nichts Niheres enthalten, [о ergiebt fich Die Thatjacje aus jpateren Aeuferungen boc als vbllig ficher. Wndre Werke, die aus per Beit Guftiniaw’s erwahnt werden, бабеи denfelben einer Beit und unter Verhaltnijjen aufgefommen yu fetn {dheine, in denen man flir bie urfpriinglide Bedeutung feine Anfdhauung gehabt habe. Bor (ет миа ift eine Stelle im Anfang der Bicher des Propheten Gechiel und die Ueberfegung derfelben.” Der Prophet erzahlt I, 4) von einer Bifion, einer groRen Wolfe voll Feuers und Glanzes: pund aus der Mitte, namlid) aus der Mitte deffelbigen Feuers, [сие e8 wie eine UWrt von Hafdmal, und in deffen Mitte war e8 gleich vier Thieren”, deren wunder= fame Grfdheinung dann ndber gefchildert wird. Das Wort Hafchmal aber, da8 die hebrdifehe Sprache nicht weiter fennt, giebt die im dritten Sabrhundert ». Chr. gefertigte griechifche Ueberfegung ber Septuaginta тиф Cleftron; ebenfo die lateinifde Ueberfegung der Vulgata im vierten Sabrhundert n. Chr, deren Urheber der В. Hieronymus, der Die Lande deB fernen Oftens und ihre Sitte aus eigner Anfchauung fannte, in feinem Commentar hingufligt, рав Electrum foftbarer fei alg Geld und Silber. ЭК ein Bild mit wunderfamen Thieren in Mitten des Feuers, ein leuchtend enfauftifdes Bild, der Schilderung eines WMannes angehirig, der fic) (im fech8ten Sahrhundert) unter den Gefangenen de8 babylonifchen Landes befand und von dem, was er dort fah and fennen lernte, Bilber und Gleichniffe entnabim; zugleid) burch ein Wort bezeidnet, weldyes feiner Sprache fremd war, fomit ohne Bweifel den altafiatifcen Namen folder Bilogatiung enthalt wid davon in der That das im Mittelalter anderweit itblide Smaltum (Esmail, Schmelz) abjuleiten fein mag; (wahrend die Wbleitung von dem plinianifden Maltha, einer Wrt Kitt, welche Hr. de Laborde verficht, fachlich ungleid) weniger begrimndet fcheint). Dann ver[diedene Stellen griechifdher Dichter, dte zum Theil ebenfo auf den orientalifden Urfprung des Clettron deuten und bei denen, wie Hr. Labarte nachweist, jo wenig an Bernftein, wie an jenes angeblide Mtildymetall yu penten ijt. So da8 aus Sardes fommende Cleftron bet Sophofles (Antigone, 1038); in der Odyffee die orientalifdhe Pracht- ausftattung der Wohnung des MNtenelavs mit Gold und Gleftron, Silber und Elfenbein (IV, 73); ein mit Cleftron befegtes Goldgefdmeide, welches Phsnicter bringen (XV, 460); ein andres Gefchmeide derjelben Urt, welches sie die Sonne ди (XVIIL, 295); eine дбийфе WUnwendung bes Gleftron auf vem Schilde des Herakles bei Зе (142) u. fj. w. Ghenfo, noch in romifcher Beit, cin Paar Stellen der Aeneide (402 und 624), von denen daffelbe gilt und die yugleich die enfauftijde Natur des Electrum beftimmt bezeidynen. G8 ift fonad mit Buverfidt angunehmen, dak die Emailmalerei [hon frihzeitig einen Gegenftand des ovien- talijden Runfiluyus ausmadte, ebenfo wie fie [pater Cind iberall im Berfabren der Emaux cloisonnés) bei Perjern, Qndern, Chinefen mit hodftem technifchen Gejchice geiibt wurde. Den Griechen erfdeint pas Email als ein Е barer HandelBartifel gugefiihrt; ob fie felbft fic) in der Зефий оси, muh einftweilen wentgftens zweifelhaft bleiben. Hr. Labarte bemertt fehr richtig, dak das Зет» fahren, in jeiner handwerflid) befchrantten Befchaffenheit, gu der hohen Freiheit, deren Entfaltung die griechifde Kunft erfirebte, jebdenfallS зи мета geftimmt habe. Ginige er