ие тат ум muttelalterlichen Beit (wie auch [pater) bez
fanntlid) fo bedeutend, dak ihre Rrodutte ohne weitere Be-
setchmung den Jamen der Limofiner Arbeit (Opus limovi-
cense etc.) empfingen; die fransififden Archdologen haben
daher feinen Anjtand genommen, die Technif iiberhaupt von
Port ausgehen zu laffen, Limoges darin eine unbedingte
Prioritét einjurdumen, aud) gelegentlich, wenn nicht den
gelammten tne und augerbalb des Landes befindlichen Bor-
rath, fo 204 die hochft tiberwiegende Maffe deffelben als
Mimofiner Waare зи bezetcehnen. Hr. Labarte tritt diefer
Unficht entgegen; auf eine fehr gritmblice Quellenforfdung
geltiigt, wetst er nach, Daf die mittelalterlich occidentaltfdye
Technit in Deutfdland ihre erjte Ausbiloung gefunden
hat und dak Franfreid) und namentlich Limoges exft in
verhdltnifmapgig {pater Beit nachgefolgt find. Die Fiction,
dak {chon 3u Ende de$ 10. Gabhrhunderts mit den Dogen
Orfeolo eine venetianijche RKinfilertolonie, und mit dtefer
auc) Gmailarbeiter, in die Limofiner Gegend gefommen: fet,
(cite Fiction, die man anderweit auch fiir bangelchichtltche
Vorbonmniffe auspumugen verfucht hat), zerfallt nach feiner
Ausfithrung in Richts. Die erjte fichere Ermahnug einer Li
тонет Urbeit finbet fich erjt im Sabre 1170; alle evhaltenen
Stude, welche man fritheren Sahren zugefchrieben, erweijen
fich nach jorgfaltiger Pritfung als jinger. Cine Tafel, mit dev
bifdlidhen Darftellung eines Heiligen und der injdhriftlichen
Angabe eines gewiffen Guinamundus als Verfertigers, hatte
man auf einen im 11. Yahrhunvert vorfommenden Bilohauer
diefes MNamens bezogen; Hr. Labarte giebt die Belege der
villigen Unjtatthaftigtett diefer Angabe. Cine merfwiirdige
grope Tafel im Mufeum von Mans mit dem Bilde eines
ritterlichen Hern (c, 2 Fug hoch und 1 Fug breit), gilt
aus Darftellung des Gotifried Plantagenet, Herzogs von
Anjou (geft. 1151); Hr. Vabarte weist e& nach, dak die
Sjechrift der Tafel nrit defer пих travitionelfen Annahme
teineSiwegd tiberetnftimmt, dagegen mit vollfommener Wabhr-
[dheinlichfett auf den Sohn Gottfried’s, Heinrich Plantagenet
(geft. 1189), 3u deuten ijt, Swet Tafeln im Museum ves
Hotel de Cluny zu Paris, eine Scene aus dem Leben pes
h. Stephan von Muret und eine Anbetung der K3nige vor-
	jtellend, halt man fir Refte des angeblich vom Sabre 1165 —
	herrubrenden Wtarjchmuckes per Kirche von Grandmont bei
Limoges; Hr. & legt vie Grinde dar, wefhalh fie von
Diejem AWltare (deffen Ausftattung ohne Bweifel zugleich er-
heblich jinger war) nicht herrithven tonnen, vielmehr allem
Unjdheine nach Stlicke von dem Reliquienfehrein des genann-
ten Hetligen, friiheftens vom Fabre 1189, ausmachen. Nur
det {chon oben ermdhnte Ring ves Bifchofs Gerhard vor
Limoges, vom Anfange des 11. Jahrhunderts, bleibt al8
eine wirflic) alte Arbeit beftehen; aber wir fttmmen mit
dem Verfaffer fehr gern herein, pak derfelbe, fofern er in
det That ein einheimifdes Prodult ift, in feiner ganz ge-
tingfligigen Bejdhaffenhett doch feinesfalls Не еп Зои
su einer trgendwie Elinftlerifden Verwendung der Technif
einen Beleg abgeben fann. — Dagegen ijt eine andre Бо»
tijdhe Thatjache won entfcheidender Bedeutung. Der Abt
Suget von St. Denis, der betannte diberaus thatige Kunfte
freund, Ней, пафрет der Chor feiner Sirche erneut und
1144 geweiht war, in ver 5688 iiber dem Grabe deg
	 . Hionyjius und feiner Gefahrtenr, der hh. Rufticus und
	Cleuthertus, ein prachtiges golones Crucifix, weldes von
einer Sdule getragen wurde, aufrichten; die Sdule wurre
mit Emailbilbern retchlich gefehmitet, an denen, nach feinem
eignen Bericht, theil8 fiinf, theilS fieben lothringifme
Kinjtler zwet Jahre hindurd) arbeiteten. Wenn Giner, fo
verfuby Guger in feinen finftlerifdyen Unternehnmungen mit
villiger Cinficht in die Zettoerhdltniffe; er hatte fich fieben
Sabre vorher in Limoges aufgehalten und fand doch feine
Veranlaffung, die Emailarbetter, deren ex bedurfte, aus diejem
angeblichen Hauptorte folches Kunjtbetriebes zu berufen; er
lieR fie vielmebr aus dem meftrheinifdyen Deutiehland fom-
men. Hier aljo, und nicht in Frankreich, ftand jene Tech-
nif раша ohne allen Bweifel in Blithe. Mit diefer
Thatjache ftimmt noch eine. sweite therein, weldye Hr. Laz
barte ebenfalls anfithrt. Um 1181 waren Minde der
Abtet Grandmont bei Limoges nach Koln gegangen, Reli-
quien der Gefahrtinnen der bh. Urjula yu erbitten; fie
bradhten deren guriic, vie in ver dhiedene Schreine vertheilt
wurden: einer diejer Schreine, in iblider Weife mit Email-
len vergiert, ergiebt fic) aug einer vom Sabre 1790 erbal-
tenen Befchreibung al8 deutiches Fabrifat, mit den Bildern
der Gefchenfgeber der Reliquien, des Abtes Gerhard von
Sieghurg und des HWlnifehen Erzbifchofes Philipp von Heins-
berg, und mit dem Namen des deutfden Verfertigers,
Reginald, Man war aljo veranlagt gemefen, den Sajrein
(und ebenjn vieletcht die andern) gleicheitig Ш Я zu
beftellen, mahrend man die Wrbeit, hatte die Technif damals
jehon in Limoges geblitht, aus allerndchfter Nachbarfchaft
hatte beztehen fonnen. Nicht minder Lajfen die hiftorifden
Heugniffe erfennen, dak der lebhaftere Betrieh ptefes Kunit-
jaches in Limoges, ohne Bweifel urd) das deutfehe Beifpiel
angetegt, in der That erft mit dem Sdhluffe des 12. Jahre
hunderts beginnt und fic) dafelbft erft im Laufe des 13.
Jahrhunderts zur Blithe entfaltet.

Die Ausfiihrung des Hrn. Labarte in Betveff ves Vor-
tritts, Den Deutjchland in der felbftandigen Entwidelung der
mittelalterlich occidentalifchen Ematlmaleret einnimmt, erz
feheint um fo iiberzeugender, al8 das Berhaltnif aufs =
fommenjte mit den iibrigen Momenten der tunfthijtorifcyen
Cntwicelung itbereinftinunt, welche uns durdgdngig die grofe
und 3umal in ben bildenden Яйийеи fo ent{dieden yorwie-
gende Bedeutung Deutfehlands in der Epoche pes romani-
[chen Styles entgegentreten ен. Dte Wnfange find freilic
noch dunfel. Cinige Reliquienfdhreine, welche mit derartigen
Arbeiten verfehen find, glaubt Hr. Labarte fogar noch dem
10. und dem WAnfange des 11. Sahrhunderts jufehreiben zu
bittfen: einen der in der Pfarrlirce von Sieghurg befind-
lidhen Schreine und einen gweiten, der fic) im Зе в des
ЗИ фо von Hildeshetm befinde; iiber beide fpricht er jedoch
nicht aus eigner Anfehauung. Dann ein Reltquien{chrein,
Der aus der Sammlung DebrugezDumenil in vie Samm-
lung des Ftirjten Soltyfoff in Paris tibergegangen ift und
Den er nach eiqnuer Unterfuchung al8 deutide Arbeit des
11. Sabrhunderts bezeicynet. Wn fich ijt tein dringlides
Bedenten Dagegen vorhanden, dak dite Uebung in diefem
RKunfiweige fcon im 11, Sabrhundert begonnen habe; die
reichlichere Thatiafett fallt jedenfalle in das 12. Sabrhun-