dHrang Kugler. Dt XX ?9— З\еикииь зо mehr in die freundliden, flaren Ziige fehen, Deven Abbild wir mit trauern- Dem Herzen vvr das erfte Blatt diefes Seftes ftellen. — Wir haben Franz Kugler verloren. Bor einem Monat ging er nod) mitten unter uns, fraftiq und gefund, lebendiqg und heiter, wie feine wobhlthuende Art war. Cine unbedeutende ungefahrliche Kranfhett [Феи ibn nur auf einige Tage feinen Arbeiten und dem Kveife feiner Breunde gu entziehen. Und jelbft das faum, da er nidt gewohnt mar, feinem брег nadgugeben; aber ein Gebirnfehlag endete am 18. Mary, РИ gegen 7 Ubr fein mit rajtlofer Thatigfcit erfitltes theures Leben. Bon feiner anfgefchlaqenen Arbeit qleichfam rief ibn ein hiberer Baumeijter unerwartet und ploglic) ab, fort vow den beiden funjt- qefchichtliden Werfen, die er зи mit Begeijterung und gewiffenhafter Irene forderte, mitten aug den Entwiirfen id PBiinen fiir neue Wrbeiten, welche fein wumfaffender Фей fehon erfornen hatte und finftiger Ausarbeitung vorbildend gurechtlegte, mitten aus jeiner verwaltenden Thatigheit, ane Der lebendigen Theitnahme an Allem, was Kuuft, Literatur, was das gefaminte geiftige Leben erzeugte und reifte, aus Dem vollen, energijdhen and qliidliden Leben und Wirfen. Wie Bieler, in deren Getft er mit Den warmen und bellen Strahlen des feinigen hinetwleuchtete, Denen er nie feblte, wo e8 die Cutwidelung eines fchinen Talents, die Anregung gu frudtbringender Thatigfett galt, wo er dure) freundlichen, aus flarer umd wohhwollender Seele gefchipften Itath belfen fonnte, oder миф aufopfernde, nie ermiidende That — wie Vielen ift er dahingeqangen, wie eine belebende Sonne инета. Und fo wie feine ernfte und den edelften Sutereffen gewidmete Wirkfamécit bet ihrem Stilleftand uns cine pligliche ЗИ имо Leere empfinden [АВ фот Der wir erfebrecdten, fo iit gualetey Die heitere Breude verfeheucht, die er im ndheren Kreife durch fein reiches Talent verbreitete, mun feine formenfurdige Gand auf immer mbt und fein fangs und [tederreicher Mund af immer vere jtununt М. — Sein unermiidlider Ве hat uns nod) manches Blatt geqeben, das fir Die Lefer unferer Seitfehrift beftimmt iff, und wie ein ferner Stern fiir uns noch leucten fon, felbjt wenn er fehon lange unterging, fo wird unfer theurer Freund in diefen Spalten nod mitreden, wenn wir fcyor verfucht haben werden, cin Bild vow feinem vollendeten thatenveichen Leben gu feinem Geddehtni® und su unferer Uuferbauung gu entwerfen. E8 wird uns nod flarer erfennen lehren, was wir lange flilen und wiffen, weld) einen Befig, weld) eine Welt von Befig wir an diefem Edlen hatten, ob wir gletdy tiemals erfennen werden, marum er tr der Vollfraft feines Etrebens und Sehajfens, in der Biiithe Der Sahre und aus einem Kreije gehen mupte, im weldhem mehr als Giner gern den dunflen Weg fiir ibn betreten hatte. Aber dies find Mathfel, weldhe die ewige Borfehung fic alfein aufbehatten hat. Uns bleibt mr das Recht des lauternden Sdymergzes, die wir uns da, wo dag jpate, fernwer- Hallende Mnsflingen eines reiden Lebensabends jo ohne allen Sweifel und natiirlich Чин, ап сш dunfles Grab geitellt feben, d03 tber all” unfere Fragen und Gedanken fhweigt. в. 6. ооо PRONE Deutfadie3s Munjthlatt. 1858. 14