рег пи Langhauje und ш der Wbyis verfomunenden Fenjter
20 meijtens die Langgeftrectte mit fpikbogigem Abfdblup ;
ebenfo find Portale und Gewslbe voriviegend fpigbogig unt
ber nicht feltene deforative GSdmucf ift gewshmlid) fpat-
gothifd. Gr findet fid) hauptidchlich im Mafwerk der Fen-
jter und an den Portalen, wogegen die geringe deforative
Glicderung des Bautirpers vurch gegliederte Strebepferler
ино Frieje, die meijtens ganz feblen, unerfreulich abjticyt
uid das Geprdge der Spatgothif noch mebr ins Auge
	_ Леш. бе sierliche Ausnahm: bilvet die Kirche in Gries,
  einem Dorfe an der Bogener Strafe ind Etfehthal hinauf,
	die wir freilich nur im BVorbeifabren bemertten. Das Dtap-
wert der Fenfter ijt einfacher, edler und hat von der font
iiblichen Neberladung den GStrebepfeilern und Friefen fo
viel abgegeben, dak auch diefe ein ebles guthifdyes Gewand
angelegt haben. Der game Bau ijt in hellem Baditein-
rohbau aufgefiihrt, na Dac bildet durch) quadratifche Ab-
wedfelungen heller und rother Biegeln cin mufivijdes Mue
fter, ber fchlanfe achtfeitige Helm des Thurmes zeigt einfaches
gothifehes Makwerk blind auf die Bedachung gelegt, auf
den Kanten Krabben und vie zierliche Kreugblume nod) von
einem vergoloeten Rreuze uberragt. —

Die Strage von Saljburg nach Jrngbruct firhrt, be-
yor fie da8 Sunthal erreicht, durd) fehr verfdicdene SHod)-
	thdler de8 Saktammerguts, ded bayerifeen und ttroler
	Hodhgebirges. Gobald man dad febgtere betritt, verjdywim-
ven vie Rirdthitrme mit den mehr oder weniger zwiebel-
	firmig gebildeten Thurmbelmen und vie gefdilderte ardi-
teftonifhe Staffage der Landfchaften macht fich immer mehr
	geltend, big fie im Sunthale und deffen Seitenthalern ihren
Берии erveicht und erft mit der Grenze des Deutychen
Tirols dem lembardijaen Rirchenbauftil, oder weniag{tens
	einen Ueberqange yu demielben, das Selb raumt. Dre
	groferen Stidte jedody bilden eine Durdgreifende Musnahme,
indem fie regelindgig mindejtens bei einem Gotteshauje
inebr deforative Rracht aud im Thurmbau zur Sadan ftellen.
	  Der reidheren und befannteren Kirchen GFunnsbruds neebpt
	зи gebenfen, jeichnet fic) namentlid) die Фан фе рез
Statens Sch waz durd jolive gothifehe Formen aus;
per Thurmbau, auch im Mauerwerk durch blindes Mafwert
gothtidy gegliedert, fegt mit einer sierlidyen fialengefdmid-
ten Gatlerie ab; iiher einer glodenfirmigen Erhebung jteigt
fodann der adhtedige Helv fchlané empor, an jeinem Fue
mit Giebeln gefdmiict. Dieje Kirche betrachten wir wbri-
gens ihrer eigenthitmlicen Anlage wegen ctwas ndher. Sie
iit eine vierfdhiffige Hallentirche, deren beide bretteren Mtittel-
fchiffe zwei befondere Abjinen haben, jede mit befonderem
Hauptaltar. Die Anlage joll Фарит bedingt worden fein,
Dak die Nnaypfdaft ver zur Beit des Baues bet Sehway
	  beftehenden Bergwerksgefellidhaft ihren befomdern arm zum
— Gottesdienite erhalten follte, wozu Die beiden fiidlichen Се
	bejtinunt wurden. Die beiden SGeitenfehiffe lchiepen recht:
wintlig in gerader Linke ab, wihrend die Mittelichiffe fic
nod) in der Breite der Seitenfchiffe itber diefe hinaus fort-
fegen und fic Dann in zwei je Dreifeitigen Whfinen yujammen-
idliefen; hinter dem nbrdliden Sciten{diffe in der mit Der
Fortfegung des Mrittelfchiffes gebildeten Gele erhebt fich der
Thirm. Die Gewslbe ruben .anf cunden Pfeilern mit
	tm tiefen Thal wie hoch oben an Bergesabhangen, ausge-
trent find, dak man trok der Beengung oes Gefidhtstreifes
	burcy die Berge, nie einen Sirehthurm in der ап файо

}
	vernikt, nicht ungemobrlich aber deren bis gu funf und mod)
mehr von einem Gtandpuntte aus wabrnehbmen fann. —
Die auffallige Cigenthiimlidfeit und durchgdngige Ueberein-
	itintmung Ddiejer Thiirme berubt m der ungemein jclanfen  
	Bildung des fogenannten Зе аз, шоригф nicht bloR fur
fich betrachtet eine reigvolle Bierlichteit zur Schau geftellt,
jondern befonders aud) 3u der (andfchaftlicden Umgebung ein
uifprechend harmonifches Berhaltni® herbsigefiihrt wird, tn
Dem fid) hierin ausfprad, Daf die Kunjt in ihrem Streben
himmelan nicht guritefbletben will gegen die Natur, die hier
	jadige Schneefirnen uber die Wolfen hinaus  tredt. Hteje
Thitrme haben falt purdhyweg diefelbe Bancenjtruftion. Wur
	реп 4 Seiten des quadratijchen Unterbaues erheben  1 dret-
jeitige Giebel, deren Gipfelwintel fpiger find, als die Wine
	fel an der Batts; yon dtefen Gtebein eingelcdlojien ftetat  
	рег ап Helin in тех УВейе афНана ешрох, рав 0 4
	Vly. 1.
	(Scen des Unterbaues und die 4 Gipfelpuntte ver Gtebel
bie Endpuntte fetner 8 Kanten bilden.
Diefe VUebereinftimmung ver Conjtruftion [ebhliekt jez
	Doc) eine Mannigfaltigteit namentlich des Verhaltniffes des —
	Shurms zum Kirdengebdude nicht aus. Die organifde Ver-
bindung ded Thurmbaues mit der Rirche fcheint gar nicht
vorzutommen, wenigitens habe ich fie nicht cin eingiges Mal
bemerft: ebenjowenig pflegt er itbrigen8 gan; freizujteben,
vielmehr lebnt er fic) regelmafig der Rirche in einer will
fitrliden Berbindung an und zwar an verfdiedenen Punt:
ten der Langfeite, die gwijden der Facare und dem Chore
50 паф Ort8gelegenheit paffend evfdeinen, freilid) mei-
ften8 an der Grenjge von Chor und Langhans. Wenn sfter
pet Unterbau halb oder felbft noch weiter in’ Rirchenge-
biude hineinritet, fo tritt dadurd) eben die unorganifdye
Verbindung des Thurms mit per Kirche noch greller Век
	yor. — 36 Kirdhen haben regelmdgig polygonen Chor-
jchlug und Ш der gothifche Stil, namentlic) in allem Dez
	tail, обращено. Dern wenngleid die Umfaffungsmauern
des Gebdudes nirgend auf das ausidhlieflide Strebepfeiler-
und Strebebogenfyftem zuritegefithrt find, vielmehr ftets
reichliche Mauerfldchen darbieten, an welche fid) fchmadtige
Strebepfeiler mehr lifenenartig anlehnen, fo ijt vie Geftalt