fpiegelt. Nach dtejem Voriwiegen der formellen Schonbeit
por Der ausprucBvollen fcheint Band! mehr anf clajfifcem
al8 auf mittelalterlichem oder mobdernem Boden zu йен,
wentgiten8 bei der Darftellung weiblicer Bilbwerfe; wenn
gleich) er felbjt erflart: ,da8 rein griechifche Profil gefallt
mir gat nicht recht; da fommt fo furivs heraus.” — Dae
fiir fpricht auch der Unmjtand, dak e$ ihm mmndglicy tft,
nad Lebendem Modell yu fehaffen. Er hat e8 wiederholt
mit miglichfter WAnftvengung verfudt, hat feine Phantafie
aber durd) das Modell fo befangen geflihlt, Daf ev ftets
ungufrieden mit der Arbeit gewefen ift, Die weder Da’ Moz
Dell treu wicdergah, und wenn e8 anc) nod fo fehdn war,
nod) das ifm vorfehwebende Sdeal зебре. Deshalh
bilpet ex feine Geftalten durdaus nad) dem Kanon der her-
gebrachten bilpnerifchen Proportionslehre und lapt feine
Phantafte innerhalh der daburch gegebenen Grenzen frei
walter, die Dte heabfichtigte Wirking theils in der Forme
geftaltung fiir fic), theils aber anch in Darftellung pfychi-
fcher Motive [dhafft. Wir hatten Gelegenheit, bei einem
fpdter wiederholten Befuche wiederum cine gang aluliche
Madonna zu fehen, die in einen andern Gegenjak yu der-
jenigen von den beiden befprochenen trat, welche dte villighte
Hingabe an’8 Gebet darjtellte. Wahrend die befprochene
nimlich in den feft zulammengeprepten Handen und gefdhlof-
fenen Lippen die hichfte Spannung des Gebetes in Gamm-
lung. der Gmpfindungen und Gefihle zur Unfchauung bringt,
fieht man in dem jiingeren Werke das Ueberfliefen ber ge-
fammelten Gefithle in deren febhafter Cutduperung, in-
реш der Mund fic) halh sffnet und die Heinen Finger der
gefalteten Hande fich fehon gwilchen einander fdieben. Man
michte in erfterer die fiirbittende, tn der unvoflendeten
pie Danfende Sungfrau erfennen. Die legtere mar nadm-
lich ой bid qur Vebermalung fertig, wahrend die erfteren,
wie die meiften Arbeiten Pandls, vollftindig bemalt find.
Die Hlaudugigen Madonnen mit blondem ither Schulter und
йен herabwallendem Haar, woriiber ein Kreis mit dem
goldnen Zwilfgeftirn der Apoftel fchwebt, tragen weife, am
Hals und am Unterarm fejliepende Unterfletder; daviiber
einen blauen, hellroth gefutterten und mit breiter Golpborte
befesten Mantel. Der Faltenwurf ift einfach, angemeffen,
aber am Halfe und den Aermeln des Unterfleines etwas и
пни мо Веки.

Mihrend monumentale Holjbilowerfe Pandl8 weitere
Verbreitung gefunden haben — (e8 find ndmlich mehrmals
Crucifize nach England geliefert, einS firdet fic in einer
Der Hauypttircyen von Trieft und eins yu Matgendorf in
Mecklenburg, vem Gute des Herm von per Kettenburg,
	 peffen UWebertritt zum RKatholicismus vor einigen Забей
	befannte Bundestags-Verhandlungen zur Folge hatte) —
find feine Wrbeiten in Stein nur in feinem nadften Bater-
(ande geblieben. Uebrigens befchdftigt er fic) feit Sabhren
iberhaupt nur nocd) mit Holy-Skulptur, flr welde er no
jekt immer fo viele Bejtellungen bat, dahl er ftets im Bor-
wg auf etwa zwei Sahre damit ausreichend verfehen 11.
An der Fagade dev Pjarrtirche in Mteran befindet ficy ein
Grobmal aus weifem Narmor, 1836 von Pandl fiir den
Dr. Goldrainer gearbeitet. Neben etner Gnfchrifttafel fet
ser Genius veg Toes al8 fanft fahunmernder Knabe ;
	 бешииа der Mustela und Wdern. Korper, Kopf und Fuge
	waren «И aus dem Nohen gefehnigt, zeugten aber bereits  
	in den Conturen, dak der ЭЖейех 19 fetnes Werles noch
witrde freuen tinnen. Der Kopf femft fic) fettwdrts nad
unten: dev Gefidt8ausdruc zeigt in den zufammengesogenen
Braunen und der zuritetgezogenen Unterlippe die Heftigteit
Des Sdhmerzes und ves Letdens, ohne in’s Widerwirtige
su fallen und den Seelenadel des Gefammtauspructes зи ет
legen, Ghenfo ijt der Korper Гоби ино Ва geftaltet umd
YOM ungeswungener Haltung.
	Sn einem Wobryimmer zetgte uns Panvl jetne иемееи, .
	ебет орепоееи Werke, zwei Madonnenbilder, faft tn Lebens-
gripe, die auf den erften Bite fich villig gu. gleicyen {chet-
nen, Dan aber dod fo viele Abweichungen und Verjchieden-
heiten gewalren liefen, Dak die Vergleicung beider an und
fity fic) nicht minder intereffirte, alg der Dadurch geflihrte
Bewei8, wie bewuptooll Pandl gu Werke geht und wie er
fich in Dem engen Kreije feiner Kunjtthatigtett, die fic) hanpt-
jdchlich in der BVerfertiguug von Crucifiyen und Madonnen-
ети beweat, ftets indiniduclle Wufgaben yu ftellen weif,
	modem er e8 verichurdht, fich fterestype Sormen und Bormeln  
	su fchaffen. Gr felbft duperte fic) itber die Wottve prefer
beipen Statuen, Daf ex fich vorgefegt habe, ermal die Sung
fran in villiger Verfldrung und Hingabe an das Himmiltjehe
ber alles Grdifche Били ино рав уе Не Mal etwas irdi-
ider, nicht al8 die blofe Himmelstinigin, fondern als die
menidgeborene Sungfrau darguftellen. Deshalb habe er bet
рег erjteren die reine ideale Schinbett exfirebt, mahvend er
bet der legteren etwas Grazie beigemifdyt habe. Die Wus-
flibrung zeigte, Dak er fetne Aufgabe verftanden und jtets
feftgehalten hatte. Beide Statuen find darin gleid), pak
fie auf einer purchfdjnittenen Erofugel tn ber fich aufwarts
friimmenden goldenen Mondfichel ftehen, mit dem Tinfen
Suge auf dem Kopfe etner fich um den Erdhall fehlingelu-
pen Schlange. Diele hergebrachte fymbolifdye Darjtellung
рег ЗеЙедииа ves TeufelS ijt aber weiter nicht al8 Motiv
	per Fupftellung oder der Statue felbjt benugt; vtelmebr ито
бое in rubigem Gebete begriffen, dte Hinde in Brujthihe  
	gefaltet und den Kopf anfwarts gerichtet. Wabhreud aber
pie erftere mit gang aufrechter Haltung des Ropfes himmelan
Glick, hat Dte andere eine даму feife feitliche Ropfneiguig ;
	erftere legt die gefalteten Hande geprepier anetmander, jo dap
alle Finger villig gefivedtt find, die andere fo viel Lijfiger,  
	рав бетей8 die Eletnen Ginger etne letje Hiregung erhalten.
Alle hrigen Abweichungen der Statuen von einander be-
treffen blog die Kirperformen an fic), micht deren geiftige
Belebung, indem ndmlich Hal8, Bau de3 Obertirpers, dev
Taille, der Hande ито Зе bet der erfteren um ein Gee
ringes {chlanter tft; aber auch hierdurch wird offenbar die
beabfidstigte Wirking in hohem Grade unterjtiigt. Sbhenfe
ift im Wntlige der entiprechende Ausdruck mehr durch die
Form ver eiyelnen Theile, al8 durch die Gefichtsztige und
Micnen hervorgerufer; Das mehr oder weniger griechifdh
accentuirte Profil, vte grifere oder geringere Hohe und
Breite der Stien, der Уве, реф Lippen, der Wangen und
Des Kinng find fajt als SGurrogat des Auspruds gn einer
Bufammeniwwirting benugt, welde die beabfichtigte Charat-
terijtif Der verfciedenen Geelenguitande durdhaus getreu abe