dab er alles Wndre dDaruber verfaumte. Bot Raphael uber- gieft е8 фи Бей, er will fcynell nad) Hauje und iiber HalB und Kopf malen ober den Pinfel auf ewig von fic) werfen. Wie die Natur, fo entgiicen ihn die Menfchens ex fieht mur Sunonen, Minerven, Venuffe; ihm ift nichts begreiflicher, alg wie Raphael fo {cone Rodpfe hat malen fbnnen. — Sydter fretlich meint er, man {vllte das italtentiche Bolt aus dem herrlichften Lande vertretben, um e8 zum Wokn- plag der Guten aus allen Пети yu machen. ,,Wenn mir mein Leben nur fo lange gefriftet wird, al8 ich Diefe Erde fo {chon finde,” duperte er, ,,wwenn icy auch nicht eber in eine beffere Welt miihte, als bis ich diefe ivdijdhe haplich fdande! ich wollte e8 fange in Diefer irdifehen aushalten.” Das Haus Wilhelm von Humboldt, der preufifcer Mtinifterrefident in Mom war, bildete DamalS den Mittel- puntt fiir eine gewiahlte Gefelljdaft von allem, was Runt und Wiffenfehaft an Notabilitdten aufjuweifen hatte. Die gultigfte Gmypfeblungsfarte in den Humbolot fchen Cirkel war pas Talent. C8 verftand ftd) von felbjt, nak Sahict, jon al8 der BVeginn feines erjten griferen Bildes die Aufmerffamtett auf thn lenfte, in jenen KretS eintrat, Bald gehirte er mit yur Familie, wurde allabendlidh erwartet und freundlich gefcholten, wenn ev einmal ausblich, Go in die grofe Welt eingefiihrt, legte er bald feine Schtichternheit аб, fonverfirte mit Жена in pret Sprachen und nerz ftand mit Wnumuth auf die hettere Weife bes Herjogs von Mecflenburg-Strelig (Bruder der Kinigin Louife von Preu- pen) einzugehben, fo DaB ex von diefem Pringen mit bevor- qugenbder Breundlichteit behandelt wurde. Defto weniger 30g thn der Kreis Der dentfchen Maler an; er verfehrte nur mit Sofeph Koch, deffen Talent er hewunderte. — GHielten ibn pie glanjenben Gefellfchafien nicht, fo fab ev Lieber in den wenigen Mufeftunden, die er fich giunte, bet einem Bude paheim. Gr las alle rimifchen Maffifer, um fich auf dem Boren, wo er lebte, hetmifd yu machen. YAuferdem aber hatte er pas echte Erbtheil bes Gentes, den Fleif, mitgebracht, und mit ihm war er unjertrennlic) yon fetnen Giudien und Arbeiten. Je fdnellere Fortfdhritte er macte — und er madjte fte wabrbaft jprungweife — pefto hiher ftectte fein Chrgetz das tel, und wenn er fic jagen mufte, Daf er frithere Urbetten itbertroffen habe, wenn das Urtheil Wnderer ihm das beftdtigte und er dann Hinz ausblidte in den wunbdervolfen fidlichen Gonnenfdein, fo gab 8 UAugenblice, wo er nach fetnem eignen Geftanonif yor Freuden Laut auffehrie und fic) fo ftart und muthig fiibite, dak er fic) Unmiglichfeiten лиф, мт fie hin- weggurdumen:, Ob er nun gleich in Rom wie an etnem Hofe lebte und die Ausbeute nicht unterfchagte, welche thm fir feinen Geift die groRe Welt zu bieten vermochte, fo mifte er nicht der empfindungsvolle Kinftler gewefen fein, wenn diefe fein Herz hatte befriedigen fInnen und wenn dtefes nidjt gletd- wobfl folder Befriedigung vringend bedurft hatte. Bis nn pie Stunde jchlug, wo ver LiebeSfrithling feines Lebens den Anfang nam, war e8 feine Familie, waren е8 feine Gefdhwifter, bet denen fein Herz mit aller Liebebediirftigteit und allem Lebesreihthum wurjzelte. G3 iit etwas Hervliches um dtefes Familiengefihl, wer es recht pflegt und шийаш madt. 3m Иешметей Ятеце bilbet e8 Den echten Menfehen aus, der fic) als Glied und Theil eines Ganjen wetk und ver den Blid auf das We gemeine gerichtet halt, G8 ijt febr ое, зи glauben, dak pas finftlerifche Schaffer und das Familienleben fetun- fiche Pole find, Dak das erftere gleichfam ein Hodheres und Erhabeneres fei, welche nicht durch das Lebtere diixfte ge- Бенни und gebalten werden. Wir fagen died, weil man jo oft von Kinjtlern dte Familie gegen die Kunft herabjegen hort, Fhnen ИЕ gerade Gottlieh Shi ein Beifptel, wie die Kunft bet dDemjenigen gedeiht, der einen ftarken fittltcden Halt in der Familie hat und pfleat. Schic’s inneres Leben [piegelt fic) in fortgefegten Briefen an die Gejchwifter wie in einer Herjen8- und Seelenbetchte ab. WS er den erften Brief aus der Heimath im Café greco empfing, Бизе инф jprang er vor Sreuden und fonnte ihn faft nicht ffnen. Gr af exft gu Mtittag, um falter yu werden, dann ging er nad Harnfe und legte fieh auPs Bette, um ih зи еп. Bald aber fprang er wieder auf und eilte vor’s Thor, um in der jhonen Natur dtejen Moment ju einer wahren Seligteit gu fteigern, und weinte faft vor Wurth, als er fahe, daB der Hauptinhalt des Packets beigefchloffene Briefe fir Andere waren, und er die innere Seite des Couverts unbefchrieben fand, wa8 bei ihm niemals vorfommt. Mite fanm ev genug Briefe empfangen. Suerjt erwartet er fie jede Woche, dann alle 14 Tage, enditch evffeht er fie alle 3 Wochen; und da auch bierin feine Regelmabigheit ftattfindet, fo bittet ev tn- ftandig, nod) langere Friften yu fegen, aber nur dtefe eine sxubalten, Cr zahlt ther ein Sabr vorher in jedent Briefe pie Monate bis yu des Bruders Gottloh Zubaufefunft von Karis, weil dann ein Briefichretber mehr in die Familte fommt; er fragt nad) Wem, nach dem Geringften tm Haufe, nach jeden Hausthier, nad) der Lerche, der Kage, der Sau, nach der Maad und den Mindern. Daswifchen aber aud nad ben Заифтиицеи ое @фЩШег ет ФН; иир аи all’ 01е8 Слидерен ш die Domeliifa rethen fic) ме цеиег ften Schifperungen jeined inneren Lebens, feine Hoffnungen und feine Witnfee, fein Bagen und fein Muth, reihen fich die Berichte itber feine Wrbeiten Figur um Figur. Sdon tm Marz 1803 begann er feinen ,David vor dem erzitrnten Gaul,” welded Bild er von vorne herein flix feinen Herzog aus Dankbarieit fir die gewahrte Unter- ftigung beftimmt hatte. Cr malte daran mit grenjzenlofem Sleife bis in die finfende Macht und dann im Traume noch fort. Balb fommt е8 ihm vor, al8 ob e8 befonders gut werde, bald wieder, al8 ob er gar feine Sortichritte made: und fo filblte er fich gliclic-ungliclid, , Wabrte mur bas Leben eines Menjchen wentgftens 800 Sabre — ruft er ans — dak e8 fich and) der Mtithe verlohnte, etwas recht Grofes ju erlernen; jo mit dtefer furzen Beit, da die granuen Haare {con wadhfen, che das W.B.C. wohl erlernt ift, was ift da зи machen!” Am 25. October war das Bild vollendet, und der Gr folg deffelben ftetgerte fetnen Muth. Gr nahm es als eine gute Weiffagung an, dak er fic) von einer heftigen Unpap- lichteit erholte, al8 er eben, wahrend er unter heftigen Schmerzen yu erfttefen drohte, dem Gedanten Raum gab, pak e8 beffer fei au fterben, al8 zu finden, dak fein timft-