<< ИИ 1858. #5> SANT GAG. NHeuil hes Hunt orcart Reifebemerkungen in Cirol. Bon Karl Equers. Redigitt von Frredrid) Eggers tw Berlin. Sudtirols erreicht, jo mogen einmal einige aus der wade- ren Schaar per Landfdaftsmaler, welche alljdbrlicy bas bayerifche Hochgebirge abjtreift, einen etmigen Sdvitt uber vie W{pen al8 ven Endzwed deS Ueberganges betrachten, damit hier nicht umgefehrt itber die Schonbheit der nachiten Nahe vie Schdnheit der fo nae ltegenden Ferne ganj pergeffen шее, Schon die gengraphifhe Sttuatton Siinz tirolS bringt e8 nothwendig mit fic), Dak der Lann}chajtlicye Charatter in den gegen Siden gedffneten Thalern etn fup- Yicherer ift und fein mug, al8 in der gefammten Lombardet, dem ndrdlichen Parma, Modena und Mirchenftaat, bevor man Die zweite Scheide gegen ben Siden, die Wpenninen, lberftiegen hat; benn dte fehrdagen Bergabhange werden yon den Sonnenftrablen fentrechter getroffen al die Chenen Nordtirols, und fo fommt e8, dak Stchte und Tanne dem Nukbaum und der RKaftanie weicht an den Felsabhangen, pie nicht mehr yon famminem Mtoofe, fondern von tppigen SHlingpflanzen und faftigem Epheu befleidet werden. Feige und. Wein entfalten fic) in retchfter Fille und felbft Cypreffe, Olive und Granate [ceuen, wenn freilid) auch nur vereine jelt, Den Schnee nicht, Der an den jenfeitigen Thalwanden ewig tubt. Dte einfach lyrifche Randfdhaftsmaleret findet bier eben{o reichhaltige Motive, al8 die romantifche, die ben Ruinen und Triimmern 068 Miittelalters паб. Daf nun jolche Refte fic) gerade hier fo reichlich) finden, erflart fich dDaraus, dak Meran wahrend der ritterlichften Beit des Mittelatters Ме Gaupt- und Refidengftadt ber Graffdaft Tirol war, wodurch alle adeligen Gefchlechter anus dem garjen itbrigen Tivol fich herbeigesogen fublten, Wnfthe in der Mahe des Hofes zu haben, Ме fich alfo in dem engen Thale der Gtich hier fehr zufammendrangen und anhaufen muften. Was von all den Burgen und SAloffern nicht villige Ruine tft, wird noch jest bewohut theils von Bauern, theil8 von reicheren Grundherrn, dte fic hier lachende Landz fige ge{chaffen haben. — Neber den Bauftil iit wenig yu fagen. Die Burge ruinen zeigen Shurmrefte und Zinnenmanern. Die Schloffer find meiften8 burgartig mit Binnenmauern und fe(ten Dhitr- men angelegt, al8 deren Dach fehr haufig das Walnidach porfommt, oder fie find in reiderem Renaiffanceftil mit Kuppelthiirmen und Thirmden und Иней fich mit retdye- ren Fenfterreihen nach augen. Meine Kapellen find haufig angebaut vder ftehen felbftdndig in ber Nahe. GCinzelne Schloffer find faftavon Grund aus neu hergeftellt, wie pas Sdhlok Trautmannsdorf in movernifirtem Burgenitil; 92 * Gebiet flix Land{hafter. — Fresfen auf Gadlog Lebenberg, — Meltefs am Witar der Kirche gu Pfunds, — Kirde gu Mily. — Die Kirche gu Gilg. — Strage purd) den Sinftermiingpag. Laffen wir uns iibrigens durch dieje Gritheleten, die dem UArchdologen Foftharer erfcheinen mogen, nicht den Geez nuf der malerifcen Reize der Benvfapelle und der Ruinen der Zenoburg verflimmern, die fle in doppelter Weife iber- teich fpenden, einmal wenn man von hier aus Umfchau tn’s reizende Cifch= und PRaffeterthal halt, und dann wenn man vom Thale aus fie felbft zum Hauptgegenftande des Land- {dhafthifpes macht. Uebrigens fteht in dtefer Hinficht ме Ruine hier fo wentg ifolirt, dab wir feinen Anftand neb- men, gerabe biefe Gegend Siptirols fitr dte тебе аи Burgruinen, Sdhldffern und alten Selfigen yu halten, dte fich auf deutfchem Grind und Boden findet, mit ver felbit Det burgenretche Vater Mhein ven Vergleich nicht anshalt. Genau gezahlt finden fic) nadmlid) in etnem Umfreife von Wetteftens rwet Meilen von Meran 40 bis 50 mebr oder weniger verfallene Rejte von Burgen, Sdhloffert und Зиг figen, die freilich faft ausnahbmslos ohne baulinjiterticdher Werth find, aber dem Land{dhaftsmaler, welder architetty- nifche Staffage liebt, ein reiches Feld malerifcher Studien und Gammlung fruchtharer Motive darbietet. Wenn tm Bereiche deutfcher Bunge da8 bhayerifde Hochgebirge, ба burg und das Salzfammergut, der Rhein und Thiivingen feit langem gleichfam 3u land(dhaftsmalerifchem Culturboden geworden und felb(t die Tannenwdlder und der Sand der Marten wie der Oftfee-Diinen mit glanjzendem Erfolge ur- bar gemacht find Ни die Landfchaftsmalerei, fo wirde man fic) vielletcht wundern fnnen, dak dem deutjden Sidtirol bisher in diefer Rieficht fein Recht nicht wtederfahren iff, wenn nicht Piefe Thatfache fich fehr einfac) daraus erflart, рав verjenige, welder die Wlpentette Uberfchreitet, regel- magig ein filblicheres Biel i’s Auge gefaft hat und die reide Ausheute auf dem Wege dahin in der Hoffnung паб weit -teicherer im Stiche Lapt. Nichtspeftoweniger witrde e8 fic) verlopnen, ancy einmal das nachfte Gebiet an der Scheidewand gegen den Sliven dem Pinfel zu unterwerfen, und bedenft man, wie leit man vom bayerifcen Hochlande aus in ein bid zwei unbefchwerliden Tageretfen Die Thaler