G8 rolirde fic) wenig gegiemen, aus bem Streife der Wa- pemie felber das Lob der Gegenwart gu verfitudigen; aber er- wihnen diirfen wir die Anerfennung, die fie ausmartd findet, wenn von der Hand ihrer Meeifter die gefeterten monumentalen Pilrwerfe im neuen Mujeum зи Berlin, im Dom~zu Speyer und auf ver Wartburg ausgefithrt, monumentale Bauwerte ge- leitet werden. Und ein Wort ves Dankes ift unfere Pflidht fitr Geine Majeftat pen Kinig Maximilian [I., der das doppelte Bermichinig ves Grogvaters und Baters treu bemahrt, unferer Afademie fo viele Beweife Seiner Guld und Gnade gewahrt, unr ver Bautunft, der Plaftif, ver Mealerei neue Wufgaben fest, fo da namentlid) die bilpnerifdye Darftellung ver Geididhte fort- wihrend eine grofartige Pflege findet, und, was jest im Werden ift, fic) ben Schipfungen fritherer Tage wiirdig anfdpliefen wird. Gin Wort ves Dankes ziemt uns filr die Hidften Staatsbehir- pen, Ме unfere Gache gu ver ihrigen maden. Gin Wort des Dantes fiir die Miinftler und Kunfifrennde in allen Ganen Dentfhlands, die fo etfrig, fo freigebig dazu beigetragen, da wir die Feier bes fiinfzigidhrigen Beftehens ver Wfademie in die- fen licjten Hallen begehen tdnnen, inmitten einer Fitlle herrlider Werke, die ein Gefammebild deutfder Art und Kunft geben, und zeigen, wie fid) ihr Wefen und Werden im Laufe ves Jahrhun- perts geftaltet hat, eins in der Mannigfaltigteit ver Midtungen und Krafte. Befonders haben wir anguerfennen, wie vte Sdpwe- fterafademien in Wien, Dresden und Dilffeldorf gu vem Gelingen piefes fchinen Unternehmens treulic) und freunbdlic) mitgewirtt, fo dak e8 aud fitr fie 31 einem Ghrendenfmal geworden iff. Uls die Germanen die rimifde Weltherrfchaft zertritmmert batten, find fte die Erben des WAlterthums, die Sriiger dev фейе licen Religion деюотоеи; ша8 иифетег данзен бийые бр Ge- priige verleiht, bas ift aud) in unferer Runft fidtbar geworden, und foll ihr verbleiben: vas deutjde Wefen, befelt und gebildet vom Geifte des Chriftenthums, des Hellenenthums. Dag aber- mals nach) finfzig Sabren man diefen Ginn und diefes Streben an feinen Griidjten ertennen mige, dagu gebe Gott jetnen Segenu!” Mede von PFeodor Hies. „Вени ich nad) den Bortragen ber ме Atademie vor Miinchen, tiber ihre und anderer veutfder Wfademieen ВФ ег folgretdhe Thatigheit fitr die Unsftellung, welde uns hier umgibt, wenn id) nach diefen geiftvollen Bortradgen bas Wort gu ergreifen wage, fo gefdieht e8 in der movralifden Verpflictung, eines gmei- ten Goltors gu geventen, deffen Chattraft wir nicht minder be- purfter zur Berwirklichung jened Gérantens, der einft in dem edlen Herzen eines jest fernen Freundes entfprang, zur Verwirt- lidhung einer allgemeinen veutfden und gefdichtlidhen Unsftellung. yDiefer gweite Faltor ift vie veutfde Miinftlerfdaft. wodhrem @Wefen nach) fonft wenig geneigt, in Formen und fefte Plane, in eine gefdhaftsmagige Thatigteit eingugehen, haben pie bentiden Miinfiler, um ein ipeelles Ziel gu erreiden, ihre eigenfte Natur gu verlengnen gewuft, haben fie Habhigteiten ent- widelt, die ihnen fonft fremd waren, und eine Thatfraft entfaltet voll Selbftverlengnung und perfinlider Opfer. nDteg alles erfiillte fic) feit den Kitnfilerverfammlungen in Bingen und Stuttgart, {eit fic) tie Uebergengung Bahn gebro- Gen und in den Genriithern feftgefebt hatte, Da nur durd alle feitige geeinigte Thatigteit ver Fortfdritt und vie GEnt- widelung der феи фен Яни 11880 И. Cine allgemeine und ge[didtlide Unsftellung jollte pas Symbol dtefer Veberzengung, pie erfte Manifeftation einer Bereinigung zu ven hdaften Bweden per Kunft fein. Зои, itberall und nicht aflein in den groften Metropolen, iikerall wo Kunft geibt wird und Kunft gefammelt Staatswmetsheit. Bon folchem Seifte befecit, wollte, wie Ste be- reits aus der Stiftungsurtunde der WAfademie vernommen haben, Kinig Maximilian I. vor Bayern, da die Kunft gefsrdert und vurd) fie Bildung тез VBolfes und Veredelung der Gitten allge- mein verbreitet werde. Wie wir heute sur Bubelfeier dtefer Griindung der Wademie verfammelt find, diirfen wir e8 mit freudigem Dante filr die Borfehung befennen, dak felten ein In- ftitut. in her furzen Beit fener Dauner fic) gedethlider entfaltet und beffere Frudt gebradt bat. Wit ridjtiger Cinfidt war ed angeordnet, Dak bier nicjt eine Nunft allein, fonbdern alle drei im Naume geftaltenven Kiinfte gelehrt und geiibt werden follten: penn die Mtaleret fchmitdt nicht hlog pie Maume, weldje dte Ardhiteftuy aufgebaut hat, fondern fie lerut von deren feftem Mase auc) flix fid) vas Gefeg ves Styls, und die flare Durd)- bilbung der Form, weldje der Plaftif im Gleidgewidt von Фей und Materie eignet, fommt aud) den anderen Kitnften зи Gute. Mit ridjtiger Cinfisht waren im Stuvium des Wlterthums де bilete Riinftler mie die beiden Langer als Lehrer an die Wha- pemie berufen und ihnen ein wiffenfdhaftlider Genin’ wie Sdhel- (по им Geite geftellt. „Зы ое guie Pflege ves Yehr- und Lernbaren alfo mar gejorgt; dod) der Meeifter mug geboren werden, und fiir die Blilthe per Kunft, fiir die Herauffiihrung einer neuen Gpodje derfelben Gerarf e8 der Begeifterung, vie Miemand hergebieten fann, fiir pie der Funfe vom Himmel zuden mug. Dak ibm aber eine Gtktte und reidliche Nahrung berettet ward, als er anflenchtete, pas war wieder die That eines bavyerifhen Kinigs. Wm An- fang bed Jahrhunderts hatte die Frembberrfdaft und batten pann bie Befreiungsfriege das dentfde Gemiith gur Cinfehr in fid) felbft, guc Befinnung auf die eigene Vergangenheit gefithrt, die Noth ver Beit hatte beten geleyrt, und im ftegfreudigen Wuf- fhwung des Baterlandes fand auch vie Kunft ihre hihere Wufgabe wieder, die fie eine Beitlang einmal in duferlidem Brunt vergeffer hatte. ES war in Jom, dag eine Sdaar edelbegabter Jilinglinge sujaumentraf, die fid) die Wiedergeburt der Kunft gum Lebens= awed fester, und e& war Kinig Ludwig, der fdjon in feiner Su- gend ber Sdhirmberr diefer Erneuerung yu werden den hodhergi- gen Entfdhlug fafte. Mit vem gewaltighten und reidjten jener aufftrebenden Geifter, mit Cornelius, berief ev диф veffen Freunde Gdnorr und Hef an unfere Wfademte, und ed geftaltete ftd) nun pas recjte RKunftleben dabdurd, рав ven ЭЛейеки ик groge nionumentale Werke in Kirdhen, Kunfthallen und Flirftenhanfern vie Gelegenheit gegeben wurde, ihre Meifierfdhaft yu bemahren, их ав ое фе das Borbild nicht blok des Wortes, fon- реги aud) der That vor Augen hatten und gur Chetlnahme an per That herangezogen wurten. Cin Bilohauer wie Schwan: thaler, ein Urchiteft wie Gartner gingen mit den Genannten Hand in Hand, und Minden war vie Pflangftdtte der Kunft gewor- ben, bom der aus eine nene Widjtung fid) verbreitete. Jhr galt e8 vor Ulem, vie Sdee eines Gegenftandes, Ginn und Bedeutung per Gade gu evfaffen und durd) die Darftellung ausgudviiden, und in der Gontpofition eines woblerwogenen Gangen nicjt fo- wohl eine unnithige Wiederholung der augeren Wirklidfett, als vielmebr die Berklarung ver Natur und die Verwirklidung des SpealS yu vollbringen. Diefe Errungenfdaft foll uns bletben._ Aber zur anfarglicen Strenge und Crhabenbheit gefellt der боты gang dev Beit die Anmuth und den Yeiz der Form, gum IMhpyth- nus ber Linien and) die Leudttraft und Harmonie der Farben, und ed find berithmte Werke, welde Beugnif geben, dafh die Ufadernie felbft piefe Fortentwicelung in ihrem Sdjoofe tragt. Die Kunft ift um fo vollenveter, je inniger fid) ineale Wahrheit und Lebenswirklicteit vermiblen, je farer pie Tiefe ded Фе pantens in per Wobhlagefallighit ver Erfdeinung fic offernbart,