SATA. <6 Seplember 1858. => Neuter HNeni(dhes ии 1$, Redigirt von Friedrid) Eggers in Вии. Ausfellung von Antiquitaten 3u Amflerdam. Want die op den Heere siet — Hy sien hant en hulpe biedt. Das gange Horn ijt iber und iiber mit filbernen Sdiloden be- hangen, auf denen die Ramen der fammilidjen Gildebritver von 1646 —1810 verjeidjnet ftehn. — Gin befonders fchin gefdwunge- nes Horn — im Befige des Barons Sloet — hat einen filbernen Rand, worauf auger einigen Familienwappen verfdiedene Jagd- darftellungen gravirt ито. Gine. Befhreibung ver fammtlidjen Hirner wiirde mid) yu weit filhren umd mare auc) obne beigeftigte Whbiloungen nicdt wohl thunlich. Sch verwetfe deRhalb auf das mebrfad) ermabnte Werk van ber Kellen’s, das mit Whbilbung der mertwilrdigften Trinkhiruner befdaftigt ift. Den Crinthirnern falieGen fic) vie Gilvebedher und Potale an, zumeift aus bem 17. Sahrhundert over ans der erften Hilfte pes 18.; bei mancen ift nod trabitionell vie Hornform beibe- halten. Die meiften find jedod) mehr fdjmerfillig? und grotest al8 fdjin geformt. Gaft mie ein dhinefifder Thurm erfcjeint ein midtiger Becher ver St. Jofeph’s-Gilve (Bimmer- und Maurer- meifter) im Befige ver Stadt Arnhem (1655). Wuf der Spige ves Dedels fteht St. Fofeplh mit einem weiten Mantel betleivet und eine Gage in der Iedhten. Das Poftament, worauf die {dwerfallige Figur fteht, bildet einen grofen Ring, woran 20 Werkzeuge von Zimmerlenten und Meaurern hangen, die fo mit bem Namen der Donatoren bhezeidnet find. Auf ver Aufenfeite pes DeréelS bhefinden fic) 40 Wappenfdilpe und Beidjen dev Gildebritper von 1655—1774; um den Bedher und Fuk nod ahnlide 69, fowie eine Darftellung ved St. Jofeph in feiner BWerkftatt, wahrend einem {рат hingugefligten Ringe nod) 12 Shilde eingravirt find. Es verfteht fic) von felbft, dak vom finftlerifden Styl bei реш Ganjen nicht die Reve fein fann. — Nicht gang fo fdywer= fallig erfdjeint der Bedjer ver Krdmer- over St. Nitolaus-Gilve per Stadt Arnhem (1637); auf dev Spige ved Deckels zeigt fic) St. Nikolaus im Ornate und einem Sdiilde, worauf die Namen per Gilbemeifter. Bemerfenswerth ift e8, dag Mifolaus in Holland iberhaupt als Patron von bedentenden Stadten (wie Winfterdam, Kampen 2.) fowie als Sdubhery ber Kramergilden eine bedeu- tende Molle fpielt, meBhalh aud) Herv Wlberdingt Thym, der Gerfaffer ves Иен Mrittelalters, diefen Heiligen vem heid= nifden Merkur iiberall fubftituirt wiffen will ; wabrjdeinlid) wire e8 bem genannten dvrififatholifden Wrdjaologen par excellence nit unlieb, wenn die fammtliden Rauflente und Kramer der Niederlande mit vem Gilbezeichen der Kramer der guten Stadt Herzogenbufd) vefovirt werden fnnten. Diefe Bergierung, gleid)-. falls auf der Ausftelung vorhanden, befteht in einer Heinen filbernen Figur bes St. Nikolaus, worunter eine niedlide filberne Waage baumelt; die Deforation wurbe an einem Seidenbanbde auf ber Bruft getragen. 31 * Gold- und Silbergefdirre maden, tn etmem madtigen Glasidreine malerifdy angeordnet, bei Weitem die am reidjften und eigenthiimlichften vertretene Kategorie dev fammtlidjen Gegen- ftdnde aus und gewahren einen Blid in das mittelalterlide, traftig entwidelte, nurd Snnungen, Gilben und Korporationen blithende Leben der Stidte in Holland. Befonvers intereffant find die griptenthetls in bas hohe Ulterthum yuri bdativenten Trint- hirner, gumeift Cigenthum der Glteften Stadte des Landed oder eingelner Udelsfamilien; e8 find madtige Horner von Wnerodfen und Gifons, deren vormaliges Dafein in hiefigen Gegenden ит vielfadhe gelehrte Unterfudungen auger Bweifel gefebt iff, mobei pann aud) das Vorhanbenfein diefer Trinfhirner mit als Beweis- grund aufgefiifrt worden. In der That fpricht fdon Julius Gafar (de Bell. Gall. VI. 28) von diefen Trinkhirnern: ,,Haec (cornua) studiose conquisita ab labris argento circumcludunt, atque in amplissimis epulis pro poculis utuntur.“ Die faimmt: liden ansgeftellien Hirner find mehr oder meniger funjtretd mit Gilber montirt, das von Beit gu Seit, wie aud) die Snjdriften parthun, erneuert wurde, fo da webder diefe Silberarbeit nod pie Snfdjriften fiir dae Wlterthum der Horner felbft mafgebend fein founen. Die Infdjriften und Trinkveime find oft naiv genug. Gin Trinkhorn mit SGilberbefdlag an der Meiindung und einem filbernen Gdjellden (Rinkelbel) an der Spige hat auf bem Mittelornament von PBalmbolz, worauf gugleich pie Wappen von Greé und Bolsward, eine charalteriftifde Iujdrift, die alfo {olieft : Folle Koppen met fette Soppen ende een horn op den hant dat is het Wapen van westfrislant. Gin eigenthimlides, etwas abgeftumpftes Horn — tn Be Яве der Stadt Kampen — erfceint als Thiergeftalt und ruht auf filbernen Gogelflauen. Wuf einem Gilberbande liefet man: Wetet guede manne dit Hoorne hoert d’Ringschippers van Sant. Anna. 1369. GSpater hingugefiigte Gilberornamente zeigen pie Begegnung der Maria und Clifabeth, St. Paulus und ein едешь Schiff. — Gon erftaunlider Gripe find gwei Harner, pas eine von der Sdilgen-, das andre von der Saiffergilde gu Nymegen herriihrend. Das lestere ift reid) mit Silber montict und hangt an filberner Rette. Wuf bem WMtundftiid hefindet fic) eine Snfdrift vom Jahre 1640: Met natte seylen is goet laueeren Die my veel drinckt salt ock wel leeren, Dus wacr wy seylen oft laueeren Ons geluck staet in de hant des Heeren.