Rormannt}de Ohronif des Wmatus, welde in altfrangdfifder Ueberfesung erhalten iff, * und gwar in einer Ergdhlung, welde gunddhft dagu beftimmt ift, einen Beleg fiir die unerfattlide Hab- juct und Graufamfett bes falernitanifden Зои Gifulf ju geben (1. с. р. 281—233). „зи Эбиай lebte ein reider Mann Namens Maurus, einem dortigen edlen Gefdhledt entftammend; ex hatte 6 Gihne, von denen ber altefte Pantaleon (Panthelo) hie. Mit frommem Sinn unterftiigte er Pilger zur Meife nad Serufalem, griindete und unterbielt Hofpitiler in Wntiodhia und Serufalem. Sein Reidthum und feine Wobhlthatigteit waren weit und breit befannt, (8 Firft Gifulf yum Raifer nad) Con- ‘ftantinopel ging,** war ev mit fetnem gangen Ganfe gu Gaft in dem Hauje des Pantaleon. Damals ervegte der Meidthum, ver in diefem Haus herrfdjte, habfitehtige Geranken in dem Firften. Gr verbarg fie aber unter freundliden Worten und Erweifungen. Sm October 1071 trafen Gifulf und ver alte Mawus bet ent grogen бей der Inauguration ver neugebauten Bafilita von Monte Caffino zufammen;*** da verfprady erfterer, wenn wab- rend deS Rrieged, in weldem er damals mit Wmalfi begriffen war, einer ber SGdhne ves Maurus in feine Gefangenfdaft fiele, denjelben ohne Lbfegeld freilaffen zu wollen. Nady dem Heft fehrte Gifulf nad) Salerno guriid, Maurus aber trat als Mind ing Klofter Monte Caffino, um den Abend feines Lebens hier guzgubringen. Kurge Beit barauf fiel eine Seefdjlacht swifden Gijulf und ven Amalfitanern yor; einer der Gdhne ves Maurus, Sohannes, + fam darin um, ein Wnderer, Maurus, fiel in die Gefangenfdhaft des Fiirften. Statt ihn freigulaffen, warf ihn der Fiirft in hartes Gefingnif, fudjte von feinem Bruder Ban- taleon ein ungehenred Lbjegeld gu erpreffen, und endlid) eR ex ihm ein Glied um dag andere abnehmen und warf ihn ing Meer. SGoweit die Exzdhlung bei Amatus. Wlled vereinigt fic, um bie Shentitdt des bier ermahnter Bantaleon mit vem von uns auf ben verfdiedenen Snfcpriften gefundenen zur Gewifheit 3x echeben. Ju ver Ergdhlung ves UAmatus ift PB. Sohn eines Maurns, ebenfo auf den Bufehriften. Nad der Cryaihlung ift ex aus einem edlen amalfitanifden Gefdledt, nad) ben Inferiften gleihfalls. Wmatus riihmt den Reidthum und dte fromme Opferbereitidjaft des Mourns, diefelben Cigenfdaften bethatigt Pantaleo, der Sohn, nach den ftrdjliden Sufcriften, Die Bee ftellung mebrever Bronjethiiven in Conftantinopel, deren Verferti= gung in verfdiedene Beiten fallt, АВЕ uns auf vielfache Berbin- dungen des PB. mit Conftantinopel, ja auf zettwetltges Wohnen in diefer Stadt fdliefen, und nun — der Pantaleon des Umatus hat ein Haus in Conftantinopel, in weldem er einen Hilirften mit Gefolge beherbergen fann. Ferner ftofen wir beiderfeits anf Beziehungen der amalfitanifden Patvigierfamilie zn dem Mofter Monte Caffino, CEndlid) verlduft Wes dort und hier in den Sedhsiger und Stebgiger Sabren des 11. Jahrhunderts, Wher die gefdhidtlidven Nachrichten, vie wir tiber Pantaleon haben, laffen fic) nod) aus einer anbern Ouelle vervollftindigen. Bifdof Benzo von Wha erwabnt in feinem Panegyricus ad Henricum IV bei Berg SS. XI, p. 615 ff., etwa gwifden den “ed. Champollion-Figeac. Par. 1830. ** Diefe Reife, fiiv welde bie eitgige Quelle wieder unfer Amatus iff (GS, 129131), fat ohne Bweifel gmifdjen dte Sabre 1062 und 1067. Bgl. Giesebrecht de litterarum studiis apud Italos primis medii aevi seculis. Berol. 1845. 4. G, 37, und Petrini memorie Ргепез ше р. 114. *** ©. Рег 88. УИ, р. 119. + Bgl. dazu bie von Meo Annali del regno di Napoli, T. VIII, p. 44 angefilbrte Urtunde aus bem Sahr 1063, worin unterfdjrieben ift ,Giovanni figlio di Mauro di Pantaleone di Mauro di Maurone Conte“, und dazu die amalfitanifde Snfdirift. sabren 1061 und 1070 ifters eines antalfitanifden Patricins Pantaleon, welder al8 evbitterter. Gegner dev Normannen ein Bitndnig des byzantinifden und bes peutfdjen Kaifers wie aud beS Papftes gegen diefe Cindringlinge gu Stanbde yu bringen fudst und dafilx in Conftantinopel und in Nom thatig tft (p. 615—627). Obgleidh Benzo fonft eine trithe Quelle ift, (apt fich vod hier an eine Exfindung von jeiner Seite nidjt venfen; feine Madhrid- ten ftimmen vielmebr mit den fonftigen Bevichten iiber vie Par- teifteungen im damaligen Stalien trefflic) gufammen. Wir lernen daraus nod) mehr ither die bygantinifden Verbindungen unferes Pantaleon, und wenn je einer unferer Lefer fic) vavitber gewun- bert haben follte, dag ein Wmalfitaner felbft im entfernten Mom milde Stiftungen madhte, fo werden uns hier aud) die politifden BVeziehungen flav, in welden Bantaleon mit Mom ftand. Pantaleon ftand gewif in Amalfi nidt allein mit diefen Be- milhungen um Ginfiihrung byzantinifdher Kunft in Stalien. Wir pilrfen annehmen, da? Wmalft itberhaupt ein Blak war, ither weldjen mit den Producten ber byzantinifden Induftrie aud) eine Menge Erzeugniffe byzantinifder Kunft auf dem Weg des Gan- pel8 fowohl alg der frommen Stiftung nad Stalien gebradt wurben. Amalfi war eine derjenigen Staivte Unteritaliens, weldye am Langften mit dem bygantinifden Reid) in politifder Verbindung ftanden, fein Handel nach Conftantinopel war febr beventend und ftand an Lebhaftigteit bem ver Venetianer vielleidht gleich, bis die von ben Legtern unter den Comnenen errungenen Bortheile und die Berftirung Wmalfi s durd die Pijaner im 12. Fahrhundert diefer Handelsbliithe ein Ende machten. Wie weit viefe Berbin- dungen mit BHzanz aud) auf die Kunft in Stalien einwirtten, ift nod) feineswegs genitgend unterfudt. Bielleidt ermuntert mein fleiner Geitvag einen berufenern Forfdyer, bie Gace weiter gu perfolgen. Bu den Sticen des Annibal Orata von Mantua. Bon diefem bisher unbelannten Kiinjtler hat Фатх Hofrath Bedftein im Degember vovigen Jahres (D. Kunftblatt, Jahrg. VIO, Rr. 51. S446) zwei Wrbeiten hefdjrieben, deren Chavatter und Manier thn entfdieden паф der gweiten Halfte des 16. Sahrhunderts zu решен Феи. Hier praffende Didbaude, und ein winbbiirrer Vagabund gur Thiive hinausgemorfen, dort als Gegenfas eine Gruppe jammerlider Gungerletder, gu deren Ge- fellfdaft man einen feiften Gefellen gewaltfam nithigen will; italienifde Heime verfiinden unter ber erften Darftellung der Salemmern ewige Stvafe, ermahnen fie unter der zweiten, bet per Armuth den wahren Weg ves Heiles зи fuchen. Obmobhl nidt ohne Bigarverie, tonnte die Originalitat beider Sompofitio- nen mit Recht Verwunrerung darither ervegen, daf ihr Urheber in fo иде und tiefer Berborgenheit geblieben war. G3 wird nun vielleicht Mandem unfrer Lefer, fowie dem geehrten Beridterftatter felbft nidt gang unintereffant fein, iiber piefen Urheber, und (wie wir gu geigen Hoffer) and) itber die urfpritnglide Bedeutung feiner Darftellungen, eine andere Verfion зи evfalren, gefest and), ba das neuentdedtte Mantuaner-Geftirn pabet nod) einige Strablen feines ohnehin mafigen Cidjtes ein- bitte. Wud) das Lnigl. Kupferftidtabinet in Berlin befigt namlich wentgftené ‘die cine feiner WUrbetten, die apungerleider,” befdrieb- nermagen mit feinem Namen und Wohn- oder Geburigort Бе seidynet, und ber erwahnten Gerfe augenfdetnlidy nur burd) die